DE1796289C2 - Verfahren zur Herstellung von Schichtkörpern aus ungefärbtem und/ oder gefärbtem Glas. Ausscheidung aus: 1113408 - Google Patents

Description

Es ist bekannt, Glasplatten, gegebenenfalls nach Aufbringung des Dekors, auf eine Form zu legen und durch Wärmeeinwirkung der Form anzupassen.

Ferner ist ein Verfahren bekannt, wobei Farbglas-Mücke auf dig zu verzierende farbige oder farblose Glasunterlage aufgelegt und dann eingedrückt oder eingewalzt werden.

Die Erfindung betrifft eine weitere Entwicklung und Verbesserung dieses Verfahrens, wodurch ein neuer Glaskörper mit neuen Farbeffekten geschaffen wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Sdiicliluörpern aus ungefärbtem und/oder gefärbtem Glas ist dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein leicht schmelzendes Glas, vorzugsweise in Plattenform, beliebig gestaltete Glasteile von anderem oder gleichem Schmelzpunkt der gleichen oder verschiedenen Farbe aufbringt, dann mit einer Deckplatte aus leicht schmelzendem Glas abdeckt und das Ganze unter Verschmelzen erhitzt.

Zusätzlich kann eine keramische Unterlage an den Schichtkörper angeschmolzen werden.

Die neuen Glaskörper dienen als Bauelemente, z. B. als Fenster oder Wände, sie können als Hohlkörper vorliegen und sind als Schmuckstücke verwendbar.

Die Herstellung erfolgt nach den üblichen Techniken der Glasschmelzerei.

Zur Herstellung von Glasplatten für Fenster u. dgl. oder Glashohlkörpern wird eine Platte aus leicht schmelzendem Glas auf eine ebene, mit einer Isolierschicht versehene Unterlage gelegt. Stücke aus Glas gleicher oder verschiedener Farbe und Gestalt werden auf diese Grundplatte gegeben, und eine Deckplatte aus leicht schmelzendem Glas wird daraufgelegt. Bei dem Schmelzprozeß dieser drei Schichten wird Luft mit eingeschlossen, die sich um die nebeneinanderliegenden Glaszwischenteile legt; somit wird der Stärkeunterschied der Glasplatte ausgeglichen.
Bei den Glashohlkörpern ist der Arbeitsgang ebenso. Das Glas wird nach den entsprechenden Tonformen ausgeschnitten, die Tonform mit einer elastischen dicken Isolierschicht versehen, darm,, sich das Glas ungehindert ausdehnen kann. Als Isolierung wird für das Glas, das in die Tonform schmilzt. ausgeglühter Gips und für das Glas, das über eine Tonform schmilzt, eine dicke (.iraphitschichi, welche mit einer Ammoniaklösung ar den Tonscherben haftet, verwendet. Das Ganze wird auf 780 C erhitzt. Bei dieser Temperatur senkt sich das Glas, welches über den Formrand bzw. auf den Formboden gelegt wird, in die vorgearbeitete Form bzw. über die vorbereitete Form bei geschlossenem Ofen und kühlt langsam in etwa 16 Stunden ab.

Wird eine keramische Unterlage ohne isolierende Schicht benutzt, z. B. eine geschrühte Biskuit-Kachel. so wird diese mit einem Flußmittel bestreut. Bei 80!) C ist das Flußmittel in die saugfälligen Poren der geschriihten Kachel eingedrungen und verbindet sich mit der daraufgelegten Glasplatte, die mit den Farbgläsern künstlerisch gestaltet werden kann. Bei Verschiedenheit des Ausdehnungskoeffizienten zwischen Rohkachel und Glas entsteht bei der Abkühlung, die im gleichen geschlossenen, elektrisch beheizten Ofen erfolgt und etwa 16 Stunden dauert, eine starke Spannung, die bewirkt, daß das auf die Biskuit-Kachel aufgeschmolzene Glas unter der Glasoberfläche craqueliert. ohne die Festigkeit zu beeinträchtigen. Dadurch entsteht eine Glask^chel mit starkem künslerischcm Reiz, die sehr haltbar und wctterbeständig ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Schichtkörpern aus ungefärbtem und/oder gefärbtem Glas, dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein leicht schmelzendes Glas, vorzugsweise in Plattenform, beliebig gestaltete Glasteile von anderem oder gleichem Schmelzpunkt der gleichen oder verschiedenen Farbe aufbringt, dann mit einer Deckplatte aus leicht schmelzendem Glas abdeckt und das Ganze unter Verschmelzen erhitzt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine keramische Unterlage angeschmolzen wird.