DE72230C - Verfahren zurHerstellung bemalterGlasscheiben für Fenster, Transparente und Wanddecorationen - Google Patents
Verfahren zurHerstellung bemalterGlasscheiben für Fenster, Transparente und WanddecorationenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C3/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing ornamental structures
- B44C3/12—Uniting ornamental elements to structures, e.g. mosaic plates
- B44C3/123—Mosaic constructs
Landscapes
- Joining Of Glass To Other Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
DerGegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf die Herstellung bemalter Glasfelder,
welche aus Stücken von verschieden gefärbtem Glas, einer gegebenen künstlerischen Zeichnung
entsprechend, zusammengesetzt und mit einander verschmolzen werden. Diese Glasstücke .;
sind mit verglasbarer Schmelzfarbe bemalt und, wie bereits in der Beschreibung des Haupt-Patentes
Nr. 66924 angegeben wurde, zu einer Deckfläche von ebenem Glas verschmolzen.
Vorliegende Erfindung bezweckt, die Herstellung solcher Kunstwerke zu erleichtern und
zu vervollkommnen, und besteht in der Hauptsache in der Ersetzung der in dem im Haupt-Patent
beschriebenen Verfahren angewendeten Platinschicht durch ein viel wohlfeileres Material, welches nicht zur Oxydation neigt und
nicht mehr als Platin am Glas adhärirt, welches ferner nicht so sorgfältig abgeschält zu werden
braucht wie Platin, um ein Zerbrechen oder Beschädigen des Glases zu vermeiden. Ferner
können die am Glase hängenbleibenden Theile dieses Materials leicht von demselben durch
Abkratzen oder Abreiben entfernt werden.
Vorliegende Erfindung bedient sich, wie das im Haupt-Patent beschriebene Verfahren, eines
Lagers, auf welchem das Zusammenschmelzen der GlasstUcke ausgeführt wird. Dieses Lager
ist aber abgeändert und ersetzt die in dem Haupt-Patent beschriebene Platte aus feuerfestem
Thon. Diese letztere besitzt nämlich nicht allein die Neigung, bei der während des
Schmelzprocesses herrschenden Ofenhitze zu zerspringen, sondern sich auch zu werfen oder
zu verziehen, so dafs sie ihre als Träger für die Glasfläche erforderliche, vollkommen ebene
Oberfläche nicht langer beibehält und ihre Unebenheit dann auch dem GlasUberzug mittheilt.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist aus beiliegender Zeichnung ersichtlich, in
welcher
Fig. ι einen Querschnitt durch die Unterlage und die auf derselben ruhenden Glasmosaik
darstellt, während
Fig. 2 die Aufsicht von der Unterlage und der auf derselben befindlichen Glasmosaik zeigt,
und zwar in kleinerem Mafsstabe als Fig. 1 und theilweise aufgebrochen, um den Rahmen
erkennen zu lassen.
Den vorliegenden Neuerungen entsprechend, wird das Zusammenschweifsen der bemalten
Glasstücke α dadurch erzielt, dafs man dieselben auf eine Glimmerplatte b legt, die in
den erforderlichen Dimensionen durch Vereinigung mehrerer kleiner Glimmerplatten durch
Ueberdecken mit Streifen aus demselben Material, welche mittels Wasserglas oder eines
glasartigen Flusses mit demselben verbunden ist, hergestellt wird. Die Glimmerplatte wird
dabei von einem nachstehend näher beschriebenen Lager getragen. Die bemalten
Glasstücke sind von verschiedenen Farben und Schattirungen und werden den verschiedenen.
Gröl'senverhältnissen und Formen der zu erzeugenden
Zeichnung entsprechend ausgeschnitten und Kante an Kante so dicht wie
nur möglich an einander gepafst. Dann wird ein durchsichtiges, glasartiges Flufsmittel an den
Verbindungsstellen angewendet, um das Glas an den Kanten zu erweichen, bezw. um dasselbe
an den Kanten zum Schmelzen zu bringen.
Bei dem im Haupt-Patent beschriebenen Verfahren wurde das Anschmelzen durch Auflegen
einer Deckflache von Platin auf die Glasstücke bewirkt und das Platinblech dann mit einer
Platte aus feuerfestem Thon oder Eisen belastet. Die Anwendung des Platinblechs und
der Platte aus feuerfestem Thon oder Eisen kommt jetzt in Wegfall, und sobald die Kanten
der Glasstücke zum Schmelzen gebracht sind, werden dieselben durch Anwendung eines durch
eine im Ofen vorgesehene geeignete Oeffnnng eingeführten eisernen Werkzeuges an den Verbindungsstellen
in dichte Berührung gebracht. Die Oeffnung im Ofen ist so eingerichtet, dafs man die Wirkungsweise des eisernen Werkzeuges,
die Anordnung der Glasstücke, sowie den Fortschritt des ganzen Processes überwachen
kann, da hierbei keine darüber liegende Platte die Aussicht Verdeckt, wie dies vorher
der Fall war.
Sollte der Glimmer am Glas adhäriren, was an einzelnen Stellen häufig eintritt, so kann der
gröfsere Theil des Glimmers infolge seiner lamellenförmigen und leicht spaltbaren Structur
leicht entfernt werden, wobei auf dem Glas nur so dünne Lamellen zurückbleiben, dafs
dieselben leicht abgekratzt oder unter Anwendung von Sand und Wasser leicht abgerieben
werden können. Da diese Lamellen übrigens durchscheinend sind, so sind dieselben
nicht bemerkbar, wenn sie adhärirend bleiben. Wird dagegen Platin in Anwendung gebracht,
so adhärirt dasselbe weit zäher, und es ist grofse Sorgfalt erforderlich, um dasselbe vom
Glas zu entfernen, ohne einerseits das Glas zu zerbrechen und andererseits das Platin zu beschädigen,
was im Hinblick auf das im Verfahren angewendete Material sehr kostspielig wäre. Demgegenüber besitzt der Glimmer den
grofsen Vorlheil, weit wohlfeiler zu sein; sollte die Glimmerplatte während ihrer Entfernung
vom Glas zerstört werden, so wird ihr Verlust durch die verminderte Gefahr des Zerbrechens
der Glasplatte mehr als ausgeglichen.
Das Lager, auf welchem der ' Procefs auswird, ist aus einem in Gitter- oder
Zellenform gegossenen Metallrahmen c hergestellt, um Zwischenräume zu erzeugen, welche
geschlemmte Kreide oder ein entsprechendes Material d aufnehmen sollen. Die Oberfläche
geführt
des Rahmens wird mit diesem Material bis zu einer gleichmiifsigcn Höhe bedeckt, so dafs auf
diese Weise eine glatte, vollständig ebene Oberfläche gebildet wird, welcher der Metallrahmen
die geeignete Stärke und Widerstandsfähigkeit verleiht, um dieselbe handhaben zu können,
während die Schlemmkreide, in welche der Rahmen eingebettet ist, den letzteren vor der
Ofenhitze schützt, e e sind Streifen von feuerfestem Thon, ,welche auf das Lager gelegt
sind, um einen Rahmen zu bilden, innerhalb dessen die die Mosaik bildenden Glasstücke
angeordnet werden, und ff sind Packstücke, weiche zwischen die Streifen e und die aufwärtsstehenden
Seitenflächen des Rahmens eingebettet werden und den Zweck haben, die Streifen e in der richtigen Lage zu erhalten.
Die nachfolgenden Operationen des Bemalens der zusammengeschwcifsten Glasmosaik mit
glasartigen Schmelzfarben, cfes Einbrennens der letzteren, sowie des Schützens des Gegenstandes
durch Ueberdecken und Verschmelzen desselben mit einer weifsen Glastafel erfolgt in der schon
im Haupt-Patent beschriebenen Weise, nur, wie erwähnt, mit der Ausnahme, dafs an Stelle
des zur Verhinderung der Adhäsion des Glases an der Unterlage gebrauchten Platins jetzt eine
Glimmerplatte angewendet wird, und dafs die Deckplatte und die bemalle Glasmosaik vermittels
eines schweren eisernen Werkzeuges in innige Berührung gebracht werden.
Claims (2)
1. Bei dem wie unter D. R. P. Nr. 66924 beschriebenen
Verfahren zur Herstellung bemalter Glasscheiben für Fenster, Transparente und Wanddecorationen zum Zwecke
des Zusammenschweifsens der neben einander liegenden Kanten das Auflegen der bemalten Glasstücke auf eine Glimmerplatte,
Aufbringen eines glasartigen Flufsmittels an die mit einander zu verbindenden Stellen,
Erhitzen des Ganzen auf Schmelztemperatur unter Anwendung von Druck auf die Verbindungsstellen
vermittels eines eisernen Instruments.
2. Bei dem in Anspruch 1. beschriebenen Verfahren die Anordnung der die mit einander
zu verbindenden Glasstücke enthaltenden Glimmerplatte im Ofen auf einer Unterlage,
bestehend aus einem gufseisernen gitter- oder zellenförmigen Rahmen, welcher zum
Schutz gegen die Ofenhitze, sowie zur Erzeugung einer vollkommen ebenen, gleichmäfsigen
Oberfläche mit Schlemmkreide oder einem ähnlichen,' durch die Hitze nicht
angreifbaren Material angefüllt ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE72230C true DE72230C (de) |
Family
ID=345462
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE72230C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1796289B1 (de) * | 1960-07-25 | 1972-09-07 | Heinze Geb Bammann Edith Maria | Verfahren zur herstellung von schichtkoerpern aus ungefaerbtem und/der gefaerbtem glas |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1796289B1 (de) * | 1960-07-25 | 1972-09-07 | Heinze Geb Bammann Edith Maria | Verfahren zur herstellung von schichtkoerpern aus ungefaerbtem und/der gefaerbtem glas |
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