DE1795773B2 - Oxadiazolonderivat, verfahren zu seiner herstellung und selektives herbicid - Google Patents
Oxadiazolonderivat, verfahren zu seiner herstellung und selektives herbicidInfo
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- C07D271/10—1,3,4-Oxadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-oxadiazoles
- C07D271/113—1,3,4-Oxadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-oxadiazoles with oxygen, sulfur or nitrogen atoms, directly attached to ring carbon atoms, the nitrogen atoms not forming part of a nitro radical
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Description
(CHj)J1C-CONH-NH
umsetzt
3. Selektives Herbicid, gekennzeichnet durch einen Gehalt der Verbindung der Formel I gemäß
Anspruch 1.
Die Erfindung betrifft das 5-tert.-ButyI-3-(2,4-dichlor-5-isopropyloxy-phenyl)-l,3,4-oxadiazolon-(2)
der Formel
Cl
(CH3J3C
seine Herstellung und ein selektives Herbicid, das die Verbindung der Formel I enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des neuen Oxadiazolonderivats der Formel I ist dadurch
gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Phosgen mit einem riydrazid der Formel
(CH,,)3C—CONH-NH
(11)
OCH(CHj)2
umsetzt.
Die Reaktion wird in einem organischen Lösungsmittel oder in Wasser bei einer Temperatur zwischen 20
und 12O0C durchgeführt. Als organisches Lösungsmittel
verwendet man beispielsweise einen aromatischen Kohlenwasserstoff, wie beispielsweise Benzol oder
Toluol, oder einen Äther, wie beispielsweise Dioxan.
Das neue Oxadiazolonderivat der Formel I besitzt bemerkenswerte herbicide Eigenschaften und ist in der
Landwirtschaft verwendbar. Es erwies sich beispielsweise bei der Unkrautvertilgung in Reiskulturen, vor und
nach dem Auflaufen, bekannten Mitteln gleicher Wirkungsrichtung überlegen.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch die herbiciden Mittel, die das Oxadiazolon der Formel I enthalten.
Die Mittel können auch ein oder mehrere Verdünnungsmittel, die mit dem Oxadiazolon verträglich sind und
sich zur Verwendung in der Landwirtschaft eignen, enthalten.
,ο Die Mittel können fest sein, wenn man ein verträgliches pulverförmiges festes Verdünnungsmittel,
wie beispielsweise Talcum, calcinierte Magnesia, Kieselgur, Tricalciumphosphat, Korkpulver, Absorptionskohle
oder auch einen Ton, wie beispielsweise Kaolin oder Bentonit, verwendet. Die festen Mittel werden vorteilhafterweise
durch Vermählen der Wirksubstanz mit dem festen Verdünnungsmittel oder durch Imprägnieren
des festen Verdünnungsmittels mit einer Lösung der Wirksubstanz in einem flüchtigen Lösungsmittel, Verdampfen
des Lösungsmittels und erforderlichenfalls Zerkleinern des Produkts, um ein Pulver zu erhalten,
hergestellt.
Man kann auch flüssige Mittel unter Verwendung eines flüssigen Verdünnungsmittels, in welchem die
2S erfindungsgemäße Verbindung gelöst oder dispergiert
ist, erhalten. Das Mittel kann in Form einer Suspension, einer Emulsion oder einer Lösung in einem organischen
oder wäßrig organischem Medium vorliegen. Die Mittel in Form von Dispersionen, Lösungen oder Emulsionen
können Netzmittel, Dispergiermittel oder Emulgiermittel des ionischen oder nichtionischen Typs, beispielsweise
Sulforicinoleate, quaternäre Ammoniumsalze oder Produkte auf der Basis von Äthylenoxydkondensaten,
wie beispielsweise Kondensaten von Äthylenoxyd mit Octylphenol, oder Fettsäureester von Anhydrosorbitolen,
die man durch Verätherung der freien Hydroxylgruppen durch Kondensation mit Äthylenoxyd löslich
gemacht hat, enthalten. Vorzugsweise werden Mittel vom nichtionischen Typ verwendet, da sie gegenüber
Elektrolyten nicht empfindlich sind. Wenn man Emulsionen wünscht, kann das Oxadiazolon erfindungsgemäß in
Form von selbstemulgierbaren Konzentraten, die die Wirksubstanz in dem Dispergiermittel oder in einem mit
diesem Mittel verträglichen Lösungsmittel gelöst enthalten, verwendet werden, wobei die einfache
Zugabe von Wasser ermöglicht, gebrauchsfertige Mittel zu erhalten.
Das Oxadiazolonderivat der Formel I kann in einer Menge von 0,5 bis 25 kg je ha zur Bekämpfung von
Gräsern in Nahrungsmittelkulturen verwendet werden. Das folgende Beispiel dient zur Erläuterung der
Erfindung.
Eine Lösung von 28,5 g l-Trimethylacetyl-2-(2,4-diciilor-5-isopropyloxyphenyl)-hydrazin
in 132 ml einer 2O°/oigen Phosgenlösung in Toluol wird bis zur Beendigung der Gasentwicklung und indem die
Temperatur des Reaktionsmediums nach und nach auf etwa 100 bis 11O0C gebracht wird, erhitzt. Nach dem
Einengen der Toluollösung unter vermindertem Druck wird der feste Rückstand in Äthanol umkristallisiert.
So werden 23 g 3-(2,4-Dichlor-5-isopropyloxyphenyl)-5-tert.-butyl-l,3,4-oxadiazolon-(2)
vom F. = 90°C erhalten.
Die Ausgangssubstanz l-Trimethylacetyl-2-(2,4-dichlor-5-isopropyloxyphenyl)-hydrazin
(F.= 1000C) wird durch Einwirkung von Trimethylacetylchlorid auf
2,4-Dichlor-5-isopropyloxyphenyl-hydrazin (F. = 71 °C)
in Benzol in Gegenwart von Triäthylamin erhalten.
Versuche
Die folgenden Versuche zeigen die überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Substanz:
Die erfindungsgemäß erhältlichen selektiven Mittel wurden mit einem zum Stand der Technik gehörenden
selektiven Herbicid der Formel
N—CO —S —
(»Comptes Rendus des journees d'etude sur les
herbicides«, COLUMA, Paris, 13. und 14. Dezember 1961, S. 160 bis 164) verglichen, das unter dem Namen
»ORDRAM« im Handel ist (»Comptes Rendus des journees d'etude sur les herbicides«, COLUMA, Paris,
19. und 20. Dezember 1963, S. 228 bis 233).
Es wurden folgende Versuche durchgeführt:
Versuch vor dem Auflaufen in Gefäßen
Samenkörner verschiedener Pflanzenarten werden in bestimmter Zahl auf der Oberfläche von Erde ausgesät,
die sich in Gefäßen aus Plastikmaterial befindet und aus einer Mischung gleicher Teile Pflanzenerde und
gesiebtem Seine-Sand zusammengesetzt ist. Über die Oberfläche der Erde jedes Gefäßes werden gleichmäßig
1 cm3 einer Lösung der zu untersuchenden Produkte gestäubt. Die Samenkörner werden dann mit nicht
behandelter Erde bedeckt und unter Leuchtröhren 20 Tage bei 200C keimen lassen. Anzahl und Höhe der
Pflanzen in jedem Gefäß werden dann gemessen und mit den entsprechenden Werten von Kontrollversuchen
verglichen (Pflanzen, die anstatt mit der Lösung der zu untersuchenden Produkte mit destilliertem Wasser
behandelt worden sind). Dann wird der Prozentsatz gekeimter Samenkörner (N%) und die Höhe der
Pflanzen (H%) im Verhältnis zu den Kontrollversuchen bestimmt.
Versuch nach dem Auflaufen in Gefäßen
45
Junge Pflanzen verschiedener Arten (die zwei Blätter tragen oder die das Stadium erreicht haben, wo sie
entsprechend der Art die Kotyledonblätter tragen) werden in Gefäße gebracht, und es wird ihre mittlere
Höhe bestimmt Die Pflanzen werden dann durch Bestäuben mit Lösungen der zu untersuchenden
Produkte mit der gewünschten Konzentration (1 cm3 pro Gefäß) behandelt. Die so behandelten Gefäße
werden dann 20 Tage im Treibhaus bei einer Temperatur von 200C gehalten. Anschließend wird der ;5
Prozentsatz lebender Pflanzen (N %) und ihr mittleres Wachstum (A%) im Verhältnis zu Kontrollpflanzen
(Pflanzen, die mit destilliertem Wasser behandelt worden sind) bestimmt.
60
Versuch der Unkrautvertilgung bei Reis
(vor dem Auflaufen in tiefen Gefäßen)
(vor dem Auflaufen in tiefen Gefäßen)
Samenkörner von Reis und Panicum werden in bekannter Anzahl und in aufeinanderfolgenden Reihen
in tiefen Gefäßen aus rostfreiem Stahl ausgesät, die mit Erde aus einer Mischung gleicher Teile Pflanzenerde
und gesiebtem Seine-Sand gefüllt sind.
Die Samenkörner werden darauf mit einer Schicht Erde bedeckt und die so präparierten tiefen Gefäße
durch Bestäuben mit Lösungen der zu untersuchenden Produkte in der gewünschten Konzentration behandelt.
Für die Behandlung wird jedes Gefäß auf einen Wagen gebracht, der in einer Hin- und Herbewegung mit
konstanter Geschwindigkeit unter den Zerstäubungsstrahl geführt wird, um der landwirtschaftlichen Praxis
verwandte Bedingungen zu erhalten. Die so behandelten Gefäße werden 20 Tage im Treibhaus bei 20° C
gehalten. Dann wird der Prozentsatz gekeimter Samenkörner (N%) und die Höhe der Pflanzen (H%) im
Verhältnis zu Kontrollpflanzen (Pflanzen, die an Stelle mit einer Lösung der zu untersuchenden Produkte mit
destilliertem Wasser behandelt wurden) bestimmt.
Versuch der Unkrautvertilgung bei Reis
(nach dem Auflaufen in tiefen Gefäßen)
(nach dem Auflaufen in tiefen Gefäßen)
Keime von Reis und Panicum mit zwei vollständigen Blättern werden in Gefäße gebracht, und es wird ihre
mittlere Höhe bestimmt. Die so behandelten Keime werden durch Bestäuben mit Lösungen der zu
untersuchenden Produkte in der gewünschten Konzentration behandelt. Für die Behandlung wird jedes Gefäß
auf einen Wagen gebracht, der in einer Hin- und Herbewegung mit konstanter Geschwindigkeit unter
den Zerstäubungsstrahl geführt wird, um der landwirtschaftlichen Praxis verwandte Bedingungen zu erhalten.
Die so behandelten Gefäße werden 20 Tage im Treibhaus bei 200C gehalten. Dann wird der Prozentsatz
lebender Pflanzen (N°/o) und ihr mittleres Wachstum (A%) im Verhältnis zu Kontrollpflanzen
(Pflanzen, die mit destilliertem Wasser behandelt worden sind) bestimmt.
Die aus Tabelle II hervorgehende relativ hohe Phytoxität der erfindungsgemäßen Substanz gegenüber
Reis bei der Unkrautvertilgung nach dem Auflaufen ist darauf zurückzuführen, daß die Versuche unter extremen
Bedingungen im Treibhaus durchgeführt worden sind. Die nachfolgend auf freiem Feld mit angemessenen
Dosen durchgeführten Versuche haben die Wirksamkeit der erfmdungsgemäßen Substanz gegenüber Panicum
bestätigt und gezeigt, daß die Ausbeuten bei der Ernte immer erhöht sind und überlegen oder gleich denen auf
Kontrollfeldem mit oder ohne Unkraut sind.
Die bei den Versuchen verwendeten Lösungen aktiver Produkte wurden auf folgende Weise hergestellt:
1. Es wird zuerst eine konzentrierte emulgierbare Lösung mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
Aktives Produkt 500 g
Kondensationsprodukt von Äthylenoxyd mit Octylphenol (10 MoI Äthylenoxyd
pro 1 Mol Octylphenol) 50 g
Natriumdioctylsulfosuccinat 25 g
Acetophenon/Toluolmischung (gleiche
Volumteile) soviel benötigt bis 1000 cm3
Volumteile) soviel benötigt bis 1000 cm3
2. Anschließend wird diese Lösung mit Wasser verdünnt, um Lösungen zu erhalten, deren Anwendung
unter den angegebenen Bedingungen (1 cm3 pro Gefäß) der Behandlung von einem ha mit 1 kg
aktivem Produkt entspricht.
Aus den Tabellen 1 und II geht die Überlegenheit der erfindungsgemäß erhältlichen selektiven Herbicide klar
hervor.
Toxizitäten
Die erfindungsgemäße Substanz erwies sich bis zu Dosen von 1 g/kg Körpergewicht p. o. bei der Maus als
nicht toxisch.
Die Vergleichssubstanz Molinate dagegen besitzt eine LD» von 680 mg/kg Körpergewicht (Injektion) bei
der Ratte (Comptes rendus des Journees d'Etudes sur !es Herbicides, COLUMA, Paris, 19. und 20. Dezember
1963, S. 228 bis 233) und eine LDw von 501 bis 720 mg/kg
Körpergewicht p. o. bei der Ratte (Pesticide Manual of Basic Information, the Chemicals Used as Active
Components of Pesticides Edited by Hubert Martin, issued by the British Crop Protection Council, First Ed..
1968).
Versuche über die herbicide Wirksamkeit (in Gefäßen)
Produkt
Versuch vor dem Auflaufen in Gefäßen Weizen Radieschen
N% H°/o N% H°/o
Versuch nach dem Auflaufen in Gefäßen Weizen Radieschen Linsen
N% A% N% A% N% A%
Erfindungsgemäßes | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Produkt | ||||||||||
Vergleichsprodukt | 88 | 80 | 96 | 60 | 104 | 94 | 100 | 120 | 100 | 96 |
Molinate |
Versuch der Unkrautvertilgung bei Reis vor dem Auflaufen
Produkt
Dosis I kg/Hektar Reis Panicurn
N% H% N°/o H°/o Dosis 2 kg/Hektar
Reis Panicum
Reis Panicum
N% H% N% H°/o
Dosis 4 kg/Hektar Reis Panicum
N% H% N°/o H%
Erfindungsgemäßes Produkt
Vergleichsprodukt Molinate
Vergleichsprodukt Molinate
94 74
12 107 70 0
113 74 23
113 74 23
17
Versuch der Unkrautvertilgung bei Reis nach dem Auflaufen 98 55 8 12
Produkt
Dosis 1 kg/Hektar Reis Panicum
N°/o A% N% A% Dosis 2 kg/Hektar
Reis Panicum
Reis Panicum
N% A% N% A%
Dosis 4 kg/Hektar Reis Panicum
N% A% N% A%
Erfindungsgemäßes Produkt
Vergleichsprodukt Molinate
Vergleichsprodukt Molinate
61 55 27
100 98 99 61 58 0 0
100 100 100 103
100 100 100 103
100 92 97 95
Claims (2)
- Patentansprüche:
1. Oxadiazolonderivat der FormelCl./ v(CH3)3C O O OCH(CH,)2 - 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Phosgen mit einem Hydrazid der Formel
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19651795773 DE1795773C3 (de) | 1965-10-08 | Oxadiazolonderivat, Verfahren zu seiner Herstellung und selektives Herbicid |
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR957151A FR1394774A (fr) | 1963-12-13 | 1963-12-13 | Nouveaux dérivés de l'oxadiazolone et leur préparation |
DE19651795773 DE1795773C3 (de) | 1965-10-08 | Oxadiazolonderivat, Verfahren zu seiner Herstellung und selektives Herbicid | |
FR36781A FR90369E (fr) | 1963-12-13 | 1965-10-29 | Nouveaux dérivés de l'oxadiazolone et leur préparation |
US520674A US3385862A (en) | 1963-12-13 | 1966-01-14 | 5-t-butyl-3-phenyl-2-oxadiazolones |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1795773A1 DE1795773A1 (de) | 1975-02-06 |
DE1795773B2 true DE1795773B2 (de) | 1976-04-29 |
DE1795773C3 DE1795773C3 (de) | 1976-12-23 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1795773A1 (de) | 1975-02-06 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |