DE1914015B2 - 2-chlor-4-tert.butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin und dieses enthaltende mittel zur bekaempfung von unkraeutern - Google Patents
2-chlor-4-tert.butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin und dieses enthaltende mittel zur bekaempfung von unkraeuternInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft 2-Chlor-4-tert.butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin,
Verfahren zur Herstellung dieses neuen s-Triazins sowie Mittel zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern in Wasser und in
Baumwollkulturen, die als Wirkstoffe dieses neue s-Triazin enthalten.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß 2-Chlor-4-tertbutylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin
sich ohne Gefährdung des biologischen Gleichgewichts der Gewässer vorzüglich zur Bekämpfung von Wasserunkräutem
und im Gegensatz zu den bisher bekanntgewordenen s-Triazinen aufgrund seiner Toleranz gegenüber
Baumwolle auch zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern in Baumwollkulturen, insbesondere vor
deren Auflaufen, eignet.
Dieses Triazinderivat tötet den Pflanzenwuchs nur allmählich ab, so daß die absterbenden und absinkenden
Pflanzenteile ohne Benachteiligung der Sauerstoffbilanz des Gewässers verfaulen und das biologische Gleichgewicht
nicht ungünstig beeinflussen. Der neue Wirkstoff ist in den praktischen Anwendungskonzentrationen von
0,1 bis 5 mg pro Liter für Warmblüter, Fische und Fischnährtiere nicht toxisch. Er besitzt ein außerordentlich
breites Wirkungsspektrum und kann zur Bekämpfung der verschiedenartigsten Wasserunkräuter verwendet
werden, wie z. B. von emersen Pflanzen, Wasserpflanzen mit Schwimmblättern, submersen
Pflanzen-Algen etc. Selbst in den niedrigsten Konzentrationen zeigt der neue herbizide Wirkstoff schon nach
wenigen Tagen eine deutliche Wirkung.
Der neue Wirkstoff ist bis heute das einzige Herbizid aus der Gruppe der s-Tiiazine, das von Baumwolle
selbst in hohen Konzentrationen toleriert wird und auch vor dem Auflaufen der Pflanzen angewendet werden
kann.
In den letzten Jahren ist eine Reihe herbizider
Wirkstoffe aus der Gruppe der s-Triazine zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern bekanntgeworden.
Nur wenige der im Handel befindlichen Herbizide sind auch zur Bekämpfung von Wasserunkräutern
geeignet, da sie einerseits beispielsweise für Warmblüter, Fische und/oder Fischnährtiere zu toxisch sind,
andererseits eine zu schnell oder zu langsam einsetzende Wirkung besitzen. Bei einer schnellen und guten
Wirksamkeit werden zwar die Unkräuter entfernt, jedoch wird durch die schnell absterbenden Pflanzen ein
beträchtliches Absinken des Sauerstoffgehalts des Gewässers sowie bei Gewässern mit schwacher
Strömung eine Verstopfung des Abflusses hervorgerufen. Langsam wirkende Herbizide verändern in den
praktischen Anwendungskonzentrationen den Sauerstoffgehalt zwar nur wenig, jedoch ist selbst bei
stehenden Gewässern die Kontaktzeit zwischen Herbizid und Unkraut durch die stattfindende Diffusion für
eine erfolgreiche Bekämpfung erfahrungsgemäß zu gering. So genügt das häufig angewandte herbizide
Triazinderivat 2-Chlor-4,6-bis-äthylamino-s-triazin (Simazin) den Anforderungen der Praxis nicht in vollem
Umfang, da seine Wirkung zu langsam eintritt. Es entfaltet nur in hohen Konzentrationen eine gute
Wirkung und gefährdet dadurch das biologische Gleichgewicht des Gewässers. Außerdem ist keines der
bekannten Triazine das ideale Unkrautvertilgungsmittel in Baumwollkulturen. Versuche haben gezeigt, daß zwar
die Unkräuter vollständig vernichtet werden können, jedoch werden unter den hierfür einzuhaltenden
Bedingungen auch die Baumwollkulturen geschädigt. Derartige s-Triazin-Wirkstoffe werden in der Regel nur
nach dem Auflaufen der Kulturpflanzen auf den Acker gebracht. Von den bisher bekannten Herbiziden aus den
verschiedensten Stoffklassen ist noch kein Wirkstoff bekannt, der in Baumwollkulturen auch vor dem
Auflaufen der Kulturpflanzen zur allgemeinen und umfassenden Unkrautbekämpfung angewendet werden
kann. Einige Harnstoffderivate werden zwar als solche empfohlen, sie besitzen jedoch eine ungenügende
Wirkungsbreite.
Wegen der technischen und wirtschaftlichen Vorteile ist den Herbiziden, die auch vor dem Auflaufen der
Kulturpflanzen appliziert werden können, der Vorzug zu geben. Werden die Wirkstoffe so angewendet, daC
sie die Unkräuter und Ungräser schon bei der Keimung vernichten, so erzielt man ein ungehindertes Wachsender Kulturpflanzen, damit höhere Ernteerträge unc
vermeidet irreversible Schäden an Kulturpflanzen, w'h sie bei der Behandlung nach dem Auflaufen auftretet
können.
Das neue 2-Chlor-4-tert.butylamino-6-cyclopropyl amino-s-triazin wird erfindungsgemäß hergestellt, in
dem man entweder 4-tert.Butylamino-2,6-dichlor-s-tri azin mit Cyclopropylamin oder 6-Cyclopropylamino
2,4-dichlor-s-triazin mit tertButylamin in Gagenwar eines säurebindenden Mittels, wie einer anorganischei
Base, umsetzt. Als säurebindendes Mittel kann auch eii Überschuß des eingesetzten Amins verwendet werder
14015
■ t vorteilhaf, die Umsetzung in Gegenwart eines grasartigen und zweikeimb.ättrigen Unkräuter vernich-
her den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungs- tet werden. .... :_ „ „„iiv,,itu-
1T Verdünnungsmittels durchzuführen. Als solche
, mPn beispielsweise aromatische Kohlenwasserstoffen
Halo«:nkohlenwasserstoffe, aliphatische Kohfe una π β ^^ ^ Betracht Als anorganische Base
ein Alkalimetallhydroxid, wie Natri- i-^J-;—^^""-nffWehen. Zur
WirhvVd°roxid, verwendet. Die Reaktionstemperatur liegt
"Ehen 15 und 400C, vorzugsweise zwischen 20 und
^Weiterhin erhält man den Wirkstoff auch, indem man
»Chlorid in Gegenwart von Wasser und/oder •y 1 in Wasser teilweise löslichen, gegenüber den
Xonsteilnehmern inerten organischen Lösungsmit-R
je einem Mol der entsprechenden Amine.
, tertBiitylamin und Cyclopropylamin, nacheinumsetzt
Auch diese Umsetzung wird in eines säurebindenden Mittels, wie einer
IO
15
«ige» db Wjsse „nkrau,.
s-Triazine:
Chlor-46-bis-äthylamino-s-triazin (Simazin),
2ihlo^
(Atrazin) und . .
2-ChloM,6-bis-isopropylamino-s-mazin
(Propazin).
der
sagittaria subu ata
rnTMethvläthylketon sowie Diäthylketon in Betracht. 30 schwimmpflanzen:
me Anwendung des neuen herbizidenTriazindenvats 5) Spirodela
Si Sr die Bekämpfung von Wasserunkräutern ) Sl
Diersionen (Suspension
in Form von Dispersionen (Suspension ), die aus Wirkstoffkonzentraten, wie
und Emulsionskonzentraten durch Vererhalten werden. Diese Dispersio-
6) Salvinia
Algen:
7) Grünalgen
Die submersen Testpflanzen 1) bis 4) wurden je mit
Quarzsand in übliche Blumentöpfe eingetopft und diese
in ein 10 Liter fassendes Plexiglasbecken, das mit
■ "--*- <m „»fnilt iit trestellt.
herbenMU,elwerden.ü. „ g
Tabelle 1
Wirkstoff
Wirkstoff
!.Sagittaria 2. Heleo- 3. Hygrophila
0 0 0
2-Chlor-4-tert.butylamino-6-cyclo-
propylamino-s-triazin
!J-ChlorAe-bis-äthylamino-s-triaz.n
(Simazin) . in 9
^ChloM-äthylamino-e-isopropyl- 10 9
amino-s-triazin (Atrazin)
I
I
0 3 0 2 4
10 10 10 10 10 10 10 7 10 9 7 7 7
15 8 4 10 10 10 K)
5 10 9 8 9
8 10 8 10 10 10 10 10 10
8 8 10
2ChIoM1
s-triazin (Propazin)
s-triazin (Propazin)
In den folgenden Versuchen wurden als Testpflanzen Schwimmpflanzen und Algen in mit Leitungswasser
gefüllte Plexiglasbecken dosierten Mengen eingesetzt, und zwar: Algen entsprechend i—2mg Trockengewicht auf 100 ml Wasser, Spirodela total 50 bis 100
Pflanzen, Salvinia 4 bis 10 Pflanzen Die Pflanzen wurden bei Zimmertemperatur, Tageslicht und zusätzlich Kunstlicht (ca. 1200 Lux während 12 Stunden
täglich) gehalten.
Die Wirkstoffe wurden als Dispersion (Suspension oder Emulsion) in den ir. der Tabelle angegebenen
Konzentrationen (mg pro Liter Wasser) zugesetzt Die Kontrolle erfolgte am 7, 21. und 28. Tag, und die
Bonitierung mittels des lOer-Index (0 = alle Pflanzen
bzw. Algen abgestorben, 10 = Pflanzen bzw. Algen unbeschädigt).
Wirkstoff | Spirodela | 21 | Tage | 2 | 28 ' | 21 Tage | fage | 0,1 | Salvini?. | Tage | 0,1 | 28 Tage | 28 | Tage | 0,1 |
7 Tage | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 025 | 2 | 21 | 0,25 | 3 | 0.5 | 0.5 | 025 | 1 | |||
0,5 0,1 | 1 | 9 | 1 | 1 | 0,5 | 1 | 1 | 0 | |||||||
2-Chlor-4-tertbutylamino-6-cyclo- | 2 6 | 0,25 0,1 | 9 | 2 | 9 | 9 | |||||||||
propylamino-s-triazin | 5 | 1 | 8 | 7 | 9 | 8 | 7 | 8 | |||||||
2-Chlor-4,6-bis-äthylamino-s-triazin | 8 9 | 8 | 7 | 10 | 10 | ||||||||||
(Simazin) | 5 | 9 | 10 | 3 | 5 | 8 | 2 | 5 | |||||||
2-Chlor-4-äthylam^no-6-isopropyl- | 8 9 | 10 | 4 | 10 | 9 | ||||||||||
amino-s-triazin (Atrazin) | 2 | 7 | 1 | 9 | 5 | 6 | 5 | ||||||||
2-Chlor-4,6-bis-i sopropylamino- | 3 10 | 6 | |||||||||||||
s-triazin (Propazin) | 9 | ||||||||||||||
Tabelle III | 0,1 | ||||||||||||||
Wirkstoff | 7 Tage | 0^5 | 025 | 025 | 0,1 | ||||||||||
0,5 | |||||||||||||||
2-Chlör-4-teΓt.butylamίno-6-cyclopropylamin-s-triazin
2-Chlor-4,6-bis-äthylamino-s-triazin
(Simazin)
2-Chlor-4-äthylamino-6-isopropylamino-s-triazin (Atrazin)
2-Chlor-4,6-bis-iisopropylaminos-triazin (Propazin)
Im folgenden Versuch wurden Salvinia-Pflanzen (2x4 Blattpaare) in eine mit 250 ml Nährlösung
gefüllte Kristallisierschale gegeben und bei Zimmertemperatur, Tageslicht und zusätzlich Kunstlicht (ca. 1200
Lux während 12 Stunden täglich) gehalten.
Die Wirkstoffe wurden als Dispersion (Emulsion oder Suspension) direkt auf die Blätter gespritzt
Konzentration: Entsprechend 1 kg, 2,5 kg, 5 kg pro
Hektar Wasseroberfläche. Die Kontrolle erfolgte nach 6 und 12 Tagen und der Befund wurde nach dem
lOer-Index gewertet
1 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 0 | 5 | 3 |
— | — | 3 | 4 | 4 | 0 | 1 | 3 |
2 | 7 | 6 | 2 | 7 | 6 |
40
Wirkstoff
6 Tage
5 W
12 Tage
5 2,5 1
5 2,5 1
2-Chlor-4-tertbutyl-
amino-6-cyclopropyl-
amino-s-triazin
2-Chlor-4,6-bis-äthyl-
amino-s-triazin
(Simazin)
2-Chlor-4-äthylamino-6-isopropylamino -s-triazin (Atrazin)
2-Chlor-4,6-bis-isopropylamino-s-triazin
(Propazin)
15 8 0 1
8 9 8 7
9 10 10 4 8
9 10 9 9 10
Wie die vorangehenden Versuche zeigen, besitzt das
erfindungsgemäße s-Triazin gegen submerse Pflanzen (Tabelle I), Schwimmpflanzen (Tabelle H) und Algen
(Tabelle III) bei Applikationen in das Wasser in den niedrigsten Konzentrationen schon nach wenigen
Tagen eine deutlichere Wirkung als die bekannten Vergleichswirkstoffe in den höheren Konzentrationen.
Die bekannten Herbizide verursachen in diesen Versuchen selbst nach 28 Tagen keine oder nur eine
geringe Schädigung der Wasserunkräuter. Die Abtötungsrate des neuen Wirkstoffes erreicht innerhalb
weniger Wochen das Maximum, und die Abtötung findet in dem für die Erhaltung der Sauerstoffbilanz
eines Gewässers notwendigen Masse statt
Der folgende Versuch dient zum Nachweis der selektiven herbiziden Wirkung des erfindungsgemäßen
Wirkstoffes auf Baumwolle im Vergleich mit den als Herbizide bekannten Verbindungen 2-Chlor-4-äthylamino-6-isopropylamino-s-triazin und 2-Chk>r-4-äthyI-amino-6-cyclopropylamino-s-triazin. -
Die Oberfläche von feuchter steriler Erde wird mit
Wirkstoffdispersionen gespritzt. Dann wird die Baumwolle eingesät und bei 20 bis 24°C und 70% relativer
Luftfeuchtigkeit unter Tageslicht gehalten.
Die Auswertung des Versuches erfolgte nach 26 Tagen.
Die Beurteilung erfolgte nach dem lOer-Index:
10 — ungeschädigte Pflanzen -= Kontrolle
0 - Pflanzen abgestorben
1-9 = Zwischenstufen der Schädigung.
60
65
Die jeweiligen Aufwandmengen (kg/ha), in denen die Wirkstoffe angewendet werden, und Angaben über
Kontrollen (in Tagen), finden sich im Kopf der Tabelle. Die Wirkstoffdispersionen hatten folgende Zusammensetzung:
25 Teile Wirkstoff, 8,5 Teile Ligninsulfonsäure-Calziumsalz, 1,5 Teile Haftmittel (1 :1 Polyvinylpyrrolidon:
Champagne-Kreide), 32 Teile Kaolin, 33 Teile Champagne-Kreide, dispergiert in einer 1000 Liter je
Hektar entsprechenden Wassermenge.
ίο
Verbindung
Aufwandmengen in kg/ha Kontrolle nach 26 Tagen
0,5 1,0 2,0 4,0
a-ChloM-tert.butylamino- 10 10 10 9
ö-cyclopropylamino-s-triazin
(erfindungsgemäß)
2-Chlor-4-äthylamino-6-iso- 7 6 0 0
propylamino-s-triazin
(bekannt ftus der schweizer.
Patentschrift 3 29 777)
2-Chlor-4-äthylamino- 4 3 0 0
6-cyclopropylamino-s-tnazin
(bekannt aus der belgischen ~ —
Patentschrift 7 14 891)
In diesem Versuch wurden dann noch folgende Unkräuter und Ungräser in gleicher Weise eingesät und
behandelt: Raygras, Alopecurus myosuroides, Agrostis
spica-venti, Poa trivialis, Panicum italicum, Sinapis alba,
Gallium aparine. 2-Chlor-4-tert.butylamino-& cyclopropylamino-s-triazin
vernichtet ebenso wie die beiden bekannten s-Triazin-Derivate schon in Aufwandmengen
von 0,25 kg/ha diese Unkräuter nahezu vollständig.
Wie aus Tabelle V hervorgeht, bleiben die Baumwollpflanzen bei Anwendung der praktischen Wirkstoffkonzentrationen
von 0,5 bis 2 kg pro Hektar völlig unbeschädigt Eine in der Praxis leicht mögliche
Überdosierung des Wirkstoffes fügt den Pflanzen keinerlei Schäden zu. Demgegenüber werden die
Pflanzen durch die verwendeten bekannten Herbizide in diesen praktischen Konzentrationsbereichen bereits
stark geschädigt oder sogar vernichtet.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellung der neuen Verbindung. Die Temperaturen sind
in Cclsiusgraden angegeben.
Zu einer Lösung von 11 g 4-tert.Butylamino-2.6-dichlor-s-triazin
in 150 ml Benzol wird tropfenweise eine Läsung von 2,85 g Cyclopropylamin in 10 ml Benzol
zugesetzt. Das Reaktionsgemisch erwärmt sich auf 35°. Nach dem Abklingen der Reaktion werden 2 g
Natriumhydroxid, gelöst in 50 ml Wasser, der Mischung zugesetzt, und anschließend wird 2 Stunden gerührt.
Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mil Wasser gewaschen und getrocknet. Das 2-Chlor-4-tert-butyiamino-e-cyclopropylamino-s-triazin
hat
Cyclohexan umkristallisiert den Schmelzpunkt 152 — 154°
Cyclohexan umkristallisiert den Schmelzpunkt 152 — 154°
Verwendet man statt 4-tert.Butylamino-2,6-dichlor-striazin als Ausgangsmaterial 10,25 g 2,4-Dichlor-6-cyclopropylamino-s-t.iazin
(Fp. 100-10Γ) und setzt dieses wie oben beschrieben mit 3,65 g tert.Butylamin
um, so erhält man ebenfalls 2-Chlor-4-tert.butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin
mit dem Fp. 152-154°.
aus μ
Zu 1800 ml Methyläthylketon und 1400 g Eis gibt man bei -4° unter gutem Rühren 553 g Cyanurchlorid zu.
Bei -4° bis 0° tropft man 219,4 g tert.Butylamin und anschließend im gleichen Temperaturbereich 121,2g
Natriumhydroxid als 30%ige wäßrige Lösung zu. Das Gemisch wird dann 2 bis 3 Stunden bei 0° gerührt und
hat dann einen pH-Wert von 7 — 8. Dann gibt man bei 5 bis 35° 171 g Cyclopropylamin und anschließend im
gleichen Temperaturbereich 120 g Natriumhydroxid als
30%ige wäßrige Lösung zu. Das Reaktionsgemisch wird 10 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt, der feste
Anteil wird dann abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält in 93,5%iger Ausbeute das
2-Chlor-4-tert.butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin mit dem Fp. 154°.
Die Herstellung herbizider Wirkstoffkonzentrate erfolgt in an sich bekannter Weise durch inniges
Vermischen und Vermählen des Wirkstoffes mit geeigneten Trägerstoffen, unter Zusatz von gegenüber
dem Wirkstoff inerten Dispersions- oder Lösungsmitteln. Der Wirkstoff kann in den folgenden Aufarbeitungsformen
vorliegen und angewendet werden:
in Wasser dispergierbaren Wirkstoffkonzentraten: Spritzpulver (wettable powder), Pasten, Emulsionen;
· -
flüssigen Aufarbeitungsformen: Lösungen, Aerosolen;
festen Aufarbeitungsformen: Stäubemittel und Granulate.
In Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentrate, d. h. Spritzpulver (wettable powder), Pasten und Emulsionskonzentrate, stellen Mittel dar, die mit Wasser auf jede
gewünschte Konzentration verdünnt werden können. Sie bestehen aus Wirkstoff, Trägerstoff, gegebenenfalls
stabilisierenden Zusätzen, oberflächenaktiven Substanzen und Antischaummitteln und gegebenenfalls Lösungsmitteln.
Die Wirkstoffkonzentration in diesen Mitteln beträgt 5 - 80%.
Die Spritzpulver (wettable powder) und Pasten werden erhalten, indem man den Wirkstoff mit
Dispergiermitteln und pulverförmigen Trägerstoffen in geeigneten Vorrichtungen bis zur Homogenität vermischt
und vermahlt. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, Mischungen verschiedener Trägerstoffe zu
verwenden. Als Dispergatoren können beispielsweise verwendet werden: Kondensationsprodukte von sulfonierten
Naphthalinderivaten mit Formaldehyd, Kondensationsprodukte des Naphthalins bzw. der Naphthalinsulfonsäure
mit Phenol und Formaldehyd sowie Alkali-, Ammonium- und Erdalkalisalze von Ligninsulfonsäure,
weiter Alkylarylsulfonate, Alkali- und Erdalkallsalze der DlbutylnaphthaHnsulfonsäure, Fettalkoholsulfate,
wie Salze sulfatierter Fettalkoholglykoläther da: Natriumsalz von Oleoyläthionat, das Natriumsalz vor
Oleoylmethyltaurid, ditertiäre Acetylenglykole, Dialkyl diiaurylammoniumchlorid und fettsaure Alkali- um
Erdalkalisalze.
Als Antischaummittel kommen z. B. Silicone in Frage Der Wirkstoff wird mit den oben aufgeführte!
Zusätzen so vermischt, vermählen, gesiebt und passier daß bei den Spritzpulvern der feste Anteil ein
Korngröße von 0,02 - 0,04 mm und bei den Pasten vo 0,003 mm nicht überschreitet. Zur Herstellung vo
Emulsionskonzentralen und Pasten werden Dispergie mittel, wie sie in den vorangegangenen Abschnitte
aufgeführt wurden, organische Lösungsmittel ur
709 552,
Wasser verwendet Als Lösungsmittel kommen beispielsweise die folgenden in Frage: Alkohole, Benzol,
Xylole, Toluol, Dimethylsulfoxyd und im Bereich von 120—350° siedende Mineralölfraktionen. Die Lösungsmittel
müssen praktisch geruchlos sein, nicht toxisch und ■> phytotoxisch, den Wirkstoffen gegenüber inert und
nicht nicht leicht brennbar sein.
Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel in Form von Lösungen angewendet werden. Hierzu wird
der Wirkstoff in geeigneten organischen Lösungsmit- ι ο teln, Lösungsmittelgemischen oder Wasser gelöst. Als
organische Lösungsmittel können aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, deren chlorierte Derivate,
Alkylnaphthaline, Mineralöle allein oder als Mischung untereinander verwendet werden. Die Lösungen
sollen den Wirkstoff in einem Konzentrationsbereich von 1 — 20% enthalten.
Zur Herstellung von Wirkstoffkonzentraten wird der Wirkstoff mit geeigneten Trägerstoffen und/oder
Verteilungsmitteln vermischt Zur Verbreiterung des Wirkungsspektrunis des erfindungsgemäßen Triazinderivats
kann man diesen Konzentraten noch andere Herbizide zumischen. Zur Bekämpfung von Wasserunkräutern
können solche Mittel beispielsweise Herbizide aiisdpr Reihe Hpr.Tria^mfv wie andere Halopen-rtiamlno-s-triazine,
Alkoxy- und Alkylthio-diamino-s-triazine, Triazole, Diazine, wie Uracile, aliphatische Carbonsäuren
und Halogencarbonsäuren, halogenierte Benzoesäuren und Phenyiessigsäuren, Aryloxyalkancarbonsäuren.
Hydrazide, Amide, Nitrile und Ester solcher so Carbonsäuren, Carbaminsäure- und Thiocarbaminsäureester,
Harnstoffe etc. enthalten. Im allgemeinen lassen sich den beschriebenen erfindungsgemäßen Mitteln
andere biozide Wirkstoffe beimischen. So können die neuen Mittel außer der genannten Verbindung je nach
Verwendungszweck z.B. auch Insektizide, Fungizide, Bakterizide, Fungistatika oder Bakteriostatika zur
Verbreiterung des Wirkungsspektrums enthalten. Die erfindungsgemäßen Mittel können ferner noch Pflanzendünger,
Spurenelemente usw. enthalten. 4u
Im folgenden werden Aufarbeitungsformen des Wirkstoffes beschrieben. Sofern nichts anderes
audrücklich vermerkt ist, bedeuten Teile Gewichtsteile.
Spritzpulver (wettable powder)
Zur Herstellung eines 50%igen Spritzpulvers werden folgende Stoffe verwendet:
50 Teile 2-ChloΓ-4-tert.butylamino-6-cyclopropyl-
amino-s-triazin,
5 Teile Natriumdibutylnaphthylsulfonat,
3 Teile Naphthalinsulfonsäuren-Phenolsulfonsäuren-
3 Teile Naphthalinsulfonsäuren-Phenolsulfonsäuren-
Formaidehyd-Kondensat 3:2:1,
20 Teile Kaolin,
22 Teile Champagne-Kreide.
20 Teile Kaolin,
22 Teile Champagne-Kreide.
Der Wirkstoff wird auf die Trägerstoffe Kaolin und Kreide aufgezogen und anschließend mit den aufgeführten
Zusätzen vermischt und vermählen. Man erhält ein Spritzpulver von vorzüglicher Benetzbarkeit und
Schwebefähigkeit. Aus einem solchen Spritzpulver können durch Verdünnen mit Wasser Suspensionen
jeder gewünschten Wirkstoffkonzentration erhalten werden.,
Emulsionskonzentrat
Zur Herstellung eines 10%igen Emulsionskonzentrats werden
10 Teile 2-Chlor-4-tert.butylamino-6-cyclopropyl-
amino-s-triazin,
15 Teile Oieylpolyglykoläther mit 8 Mol Äthylenoxyd,
75 Teile Isophoron
miteinander vermischt Dieses Konzentrat kann mit Wasser zu Emulsionen auf geeignete Konzentrationen
verdünnt werden. Solche Emulsionen eignen sich zur Bekämpfung von Unkräutern in Reiskulturen, Fischteichen
und Baumwollkulturen.
Claims (6)
1. 2-Chlor-4-teΓt.butylamino-6-cyäopropylamino-s-triazin.
2. Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-4-tertbutylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder 4-tertButylamino-2,6-dichlor-striazin
mit Cyclopropylamin oder 6-Cyclopropyl- ι ο
amino-2,4-dichlor-s-triazin mit tertButylamin in Gegenwart eines säurebindenden Mittels umsetzt.
3. Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-4-tertbutylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Cyanurchlorid in Gegenwart von Wasser
und/oder einem in Wasser teilweise löslichen, gegenüber den Reaktjonsteilnehmern inerten organischen
Lösungsmittel und eines säurebindenden Mittels mit je einem Mol tertButylamin und
Cyclopropylamin nacheinander umsetzt
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von anorganischen
Basen oder von einem Überschuß an den umzusetzenden Aminen als säurebindenden Mitteln.
5. Mittel zur Bekämpfung von Wasserunkräutern, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff
2-Chlor-4-tertbutylamino-6-cycloporpylamino-striazin
zusammen mit geeigneten Trägerstoffen und/oder Verteilungsmitteln enthält
6. Selektives Herbizid zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern in Baumwollkulturen,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an 2-Chlor-4-tertbutylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin,
zusammen mit geeigneten Trägerstoffen und/oder Verteilungsmitteln.
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