DE1794397C2 - Verfahren zur Verringerung des Titers von segmentierten Polyurethanelastomeren-Fäden unter Erhöhung ihrer Festigkeit - Google Patents

Verfahren zur Verringerung des Titers von segmentierten Polyurethanelastomeren-Fäden unter Erhöhung ihrer Festigkeit

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DE1794397C2 DE19681794397 DE1794397A DE1794397C2 DE 1794397 C2 DE1794397 C2 DE 1794397C2 DE 19681794397 DE19681794397 DE 19681794397 DE 1794397 A DE1794397 A DE 1794397A DE 1794397 C2 DE1794397 C2 DE 1794397C2
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Description

Seit dem Aufkommen von elastischen Fäden, beispielsweise von aus segmentierten Polyurethanelastomeren bestehenden Fäden, werden diese Fäden bei der Herstellung von Textilprodukten in großem Umfang verwendet Aufgrund der besonderen, bei der Herstellung dieser Fäden auftretenden Spinneigenschaften erwies sich technisch und wirtschaftlich als vorteilhafter, zunächst Fäden mit großem Titer herzustellen und diesen spater zu verringern.
Zur Verringerung des Tirers von eiastomeren Fäden mit hohem Titer, die im allgemein^ als Spandex-Garn bezeichnet werden, wurden bisher verschiedene Verfahren angewandt, die alle im Prinzip darauf beruhen, daß man den Spandex-Faden auf eine vorherbestimmte Länge reckt und einer Wärmebehandlung unterzieht, um ihn in seinem gereckten Zustand zu stabilisieren. Diese Wärmebehandlung kann jedoch, wenn sie nicht sehr sorgfältig geregelt wird, zu einer Verschlechterung der Qualität des Fadens führen. Es besteht daher ein Bedürfnis an einer Arbeitsweise zur Verringerung des Titers von Spandex-Garn ohne Wärmeanwendung.
Für viele Anwendungsgebiete ist die Festigkeit eines Spandex-Garns zwar ausreichend, jedoch andererseits eine Verbesserung dieser Eigenschaft nicht unwillkommen, da hierdurch die Erschließung neuer Verwendungen und/oder eine Materialeinsparung durch Erniedrigung des Titers möglich ist. Daher besteht auch ein großes technisches Interesse für ein Verfahren zur Erhöhung der Festigkeit von segmentierten Polyurethanelastomeren-Fäden.
Aus der US-Patentschrift 28 76 524 ist ein Verfahren zur Änderung der physikalischen Eigenschaften von linearen Polyamiden bekannt, bei welchem man diese Polyamide der Einwirkung von im wesentlichen wasserfreiem Halogenwasserstoffgas aussetzt und dann das Gas aus den Polymeren desorbiert. Man verwendet bevorzugt Chlorwasserstoffgas und arbeitet bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und — 800C, während man die Desorption bei Temperaturen zwischen 500C und 11O0C durchführt. Durch das Verfahren dieser Patentschrift wird u. a. eine permanente Kräuselung bei Nylongarnen erzielt. In Spalte 2, Zeilen 16 bis 47, wird ausgeführt, daß während des Beginns der Behandlung von Nylonfasern mit Chlorwasserstoff die Faserlänge zunächst abnimmt und dann mit fortschreitender Sorption des Gases ansteigt, daneben jedoch der Faserdurchmesser vom Beginn der Sorption an durch Quellen der Fasern größer wird. Die Verkürzung der Faser wird durch die Wirkung von van der Waalschen Kräften in den Kohlenwasserstoffabschnitten und durch die auseinandertreibende Wirkung der Chlorwasserstoffmoleküle in der Nähe der Amidbindungen erklärt. Die Längenvergrößerung mit fortschreitender Sorption von Chlorwasserstoffgas wird durch die Spaltung der Wasserstoffbrücken in den amorphen Bereichen durch die eintretenden Chlorwasserstoffmoleküle und die dadurch bedingte Verschiebbarkeit der Nylonmoleküle erklärt Es ist jedoch dieser Patentschrift nicht zu entnehmen, ob die vergrößerte Länge des Nylonfadens nach der Desorption des aktivierenden Gases auch tatsächlich beibehalten wird, obwohl in Spalte 2, Zeilen 46/47, erwähnt wird, daß die beibehaltene Veränderung der physikalischen Eigenschaften durch Rekristallisation der Nylonfasern bewirkt wird. Auf jeden Fall handelt es sich hier jedoch um Längen- und Dickenänderungen, die im Verhältnis zu den ursprünglichen Abmessungen der Faser nur gering sind. Geht man jedoch davon aus, daß die Längenänderung der Faser beibehalten wird, so muß man zwangsläufig auch zugestehen, daß der vergrößerte Faserdurchmesser gleichfalls manifestiert und somit der Titer der Faser vergrößert wird. Eme Verbesserung der Festigkeit der
Fasern wird nicht angegeben. Die Aufgabe der Erfindung bestand nun darin, ein
Verfahren zur Verringerung des Titers von segmentierten Polyurethanelastomeren-Fäden zu schaffen, bei welchem gleichzeitig auch die Festigkeit erhöht wird, ohne diese Fäden der nachteiligen Wirkung von hohen Temperaturen auszusetzen.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fäden zur Verringerung des Titers um einen vorherbestimmten Betrag einer ausreichenden Spannung unterworfen und unter dieser Spannung einer Atmosphäre eines aktivierenden Cases, welches durch die Fäden absorbiert wird, ausgesetzt werden und dann das absorbierte Gas aus den Fäden desorbiert und entfernt wird.
Als aktivierendes Gas wird Halogenwasserstoff oder Bortrifluorid oder Schwefeltrioxid, vorzugsweise aber
Chlorwasserstoff, verwendet.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man so vor, daß man die Polyurethan-Fäden auf das 2- bis 7fache ihrer ursprünglichen Länge reckt und unter dieser Spannung der Atmosphäre des aktivierenden Gases, vorzugsweise Chlorwasserstoff, aussetzt.
Die Absorption kann unter Bedingungen von etwa 100 bis 1000 mm Hg und von 0 bis 500C je nach dem gewünschten Absorptionsausmaß durchgeführt werden.
Es wurde gefunden, daß bei erhöhtem Druck und
erhöhter Temperatur ein rascheres Absorptionsausmaß des Gases bis zu einem Gleichgewichtspunkt erreicht wird.
Die Entfernung des Gases kann durch verschiedene
6g Arbeitsweisen erreicht werden, wie beispielsweise Aussetzen der behandelten Gebilde dem Vakuum, Hitze oder einem Wasserbad. So wird beispielsweise das Schwefeltrioxid bevorzugt in einem wässerigen Waschbad, das insbesondere Natriumbicarbonat enthält,
f'5 entfernt. Vorzugsweise wird die Absorption unter praktisch wasserfreien Bedingungen durchgeführt.
Die gasförmigen Aktivatoren, die gemäß Erfindung zur Anwendung gelangen können, müssen als Lewis-
Säuren ausreichend stark sein, um mit den basischen Gruppen in den synthetischen, elastischen Fäden einen Komplex zu bilden. Daher werden gemäß Erfindung als Aktivatoren Halogenwasserstoffe, Bortrifluorid und Schwefeltrioxid eingesetzt. Chlorwasserstoff ist jedoch aufgrund seiner rascheren Absorptions- und Desorptionsgeschwindigkeit und der verhältnismäßig leichten Handhabung bei einem kontinuierlichen Verfahren als AktivierungSPus bevorzugt
Das Verfahren gemäß Erfindung ist nicht auf eine besondere Art von segmentierten Polyurethanelastomeren-Fäden beschränkt Solche Elastomere werden im allgemeinen nach einem Verfahren hergestellt, bei welchem man ein Poiydiol mit einem organischen Diisocyanat umsetzt und anschließend mit einer zwei aktive Wasserstoffatome enthaltenden Verbindung zur Kettenverlängerung behandelt Die Diole können aus einem Polyätherglykol, z. B. Polyalkylenätherglykolen, Polyalkylenarylenätherglykolen, Polyalkylenätherthioätherglykolen oder aus Polyesterglykolen, einschließlich den von Caprolacton abgeleiteten Polyesterglykolen, gegebenenfalls mit einer innerer. Verlängerung, bestehen. Die zur Anwendung gelangenden Diisocyanate sind gewöhnlich Arylendiisocyanate, wobei es sich als vorteilhaft erweist, ein p-orientiertes, symmetrisches, aromatisches Diisocyanat zu verwenden. Das Kettenverlängerungsmittel besteht aus einer Verbindung mit zwei aktiven Wasserstoffatomen. Derartige Verbindungen können Diole oder Diamine sein. Gewöhnlich werden die Diamine bevorzugt. Die bei der Herstellung von solchen Polyurethanelastomeren verwendeten Reaktionsteilnehmer, einschließlicn Glykol, organisches Diisocyanat und Kettenverlängerungsmittel, sind bekannt.
Gemäß Erfindung kann das Verfahren in Verbindung mit einem Spinnverfahren, das zur Erzeugung von endlosen Spandex-Fäden angewandt wird, ausgeführt werden. Die Spandex-Fäden werden gewöhnlich von den Trocknungswalzen aufgenommen und durch eine Sorptionsl.ammer, die mit dem gasförmigen Aktivator gefüllt ist, vorwärtsbewegt. Vorzugsweise soll die Kammer bei Zimmertemperatur gehalten werden, um gleichmäßige Behandlungsbedingungen und eine bequeme Handhabung zu erzielen, obgleich auch wesentlich höhere oder niedrigere Temperaturen mit etwas weniger vorteilhaften Ergebnissen zur Anwendung gelangen können. Es ist zweckmäßig und vorteilhaft, den Druck in der Kammer bei etwa 200 bis 800 mm Hg zu halten, wobei jedoch nahezu ein beliebiger Druckbereich zur Anwendung gelangen kann, der sich als bequem oder zweckmäßig und praktisch durchführbar erweist. Anschließend wird der Spandex-Faden, der das in der Sorptionskammer absorbierte Gas enthält, in einem neutralen oder schwach basischen Wasserbad zur Entfernung des Gases gewaschen. Bei einer weiteren wirksamen Arbeitsweise wird das Gas durch Erhitzen auf über 500C entfernt. Höhere Temperaturen können zur Anwendung gelangen, wobei jedoch Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich einer Wärmeverschlechterung der Fadeneigenschaften ergriffen werden müssen.
Garne, die nach dem Verfahren gemäß Erfindung behandelt wurden, weisen bleibende Änderungen im Titer und verbesserte physikalische Eigenschaften, beispielsweise Festigkeit und Modul, auf.
Nach einer Ausführungsform des erfindungsgernäßen Verfahrens wird ein sich bewegender Faden durch eine Schwefeltrioxiddämpit enthaltende Kammer und anschließend in ein Waschbad oder unter eine Sprühberieselung zur Entfernung des gesamten absorbierten Schwefeltrioxids geleitet
Schwefeltrioxid erfordert keine Neutralisation, wenn die Wasserwäsche ausreichend ist, um die Gesamtmenge dieses korrodierenden chemischen Materials zu entfernen. Erforderlichenfalls kann die Neutralisation mit irgendeiner geeigneten Base von ausreichender Stärke ausgeführt werden. Geeignete Basen sind Natriumhydroxid, Natriumbicarbonat und verschiedene
ίο Amine. Wenn ein Durchführen des Fadens oder des Fadenkabels durch ein Bad vermieden werden soll, kann das Neutralisationsmittel ein Amin von solcher ausreichender Flüchtigkeit sein, daß es in gasförmigem oder dampfförmigem Zustand verwendet werden kann.
Hinsichtlich der experimentellen Bedingungen sind Änderungen in großem Umfang in Abhängigkeit von dem Grad der erwünschten Behandlung bei einer bestimmten Faseraufnahmegeschwindigkeit möglich. Der Titer und die Zusammensetzung der Faser, die behandelt werden soll, bestimmen ebenfalls den Bereich der anwendbaren Bedingungen. l>e Konzentrationen des SCh-Dampfes in der Reaktionskammer können für praktische Zwecke im Bereich von etwa 1 Molprozent bis zu 100 Molprozent SOß-Dampf, durch Änderungen der Temperatur des flüssigen SO3 und der Temperatur und der Strömungsgeschwindigkeit des Trägergases variiert werden. Bei Fäden mit niedrigem Titer, die bei langsamerer Geschwindigkeit behandelt werden, kann ein niedrigerer Konzentrationsbereich zur Anwendung gelangen, während bei konzentrierten SOs-Dämpfen sehr hohe Geschwindigkeiten angewandt werden können.
In den folgenden Beispielen wird das Fadenmaterial der Behandlung bei Raumtemperatur unterworfen. Zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit oder des Reaktionsausmaßes kann das Fadenmaterial der Behandlung bei einer höheren Temperatur zugeführt werden. Die zweckmäßige und erwünschte Temperatur hängt von der Art und dem Titer des Fadens, der Aufnahmegeschwindigkeit, der SC>3-Konzentration und d-^rn erwünschten Behandlungsgrad ab. Offensichtlich wird durch den Schmelzpunkt des fadenartigen Materials eine obere Grenze für die Temperatur festgesetzt. Umgekehrt kann das Reaktionsausmaß durch Abkühlen der Fäden vor der Behandlung verlangsamt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden SC>3-Dämpfe aufgrund der Leichtigkeit der Regelung verwendet
Die Figur veranschaulicht eine typische Anordnung einer Vorrichtung mit einer Kammer zur Behandlung von Materialien gemäß der Erfindung.
Die in der Figur gezeigte Vorrichtung ist durch eine langgestreckte rohrförmige Kammer 10 mit Zugangsöffnungen für das Durchspülen eines Teils der Kammer mit einem inerten Gas, beispielsweise Stickstoff, dargestellt. Die Kammer 10 ist ferner mit Einlaßöffnungen für die Schaffung einer Schwefeltrioxidatmosphäre innerhalb der Kammer ausgestattet. Die Schwefeltrioxiddämpfe wer Jen erzeugt, indem trockener Stickstoff durch flüssiges SO3 perlend durchgeleitet wird, wie dies in der Figur gezeigt ist. Die SO3-Dämpfe werden durch die Kammer 10 gepreßt, von wo sie dur:h einen Auslaß zu einem Wasserwaschturm für die Rückgewinnung geführt werden.
Ein Faden 14 wird durch die gasförmige Atmosphäre in der Kammer 10 kontinuierlich gezogen, wobei die Expositionsdauer durch die Aufnahmegeschwindigkeit des Fadens geregelt wird. Nach Verlassen der Kammer
10 wird das Fadenmaterial durch ein oder mehrere Waschbäder zur Entfernung des absorbierten SOj geleitet. Das Waschbad kann aus Wasser bestehen, wobei jedoch vorzugsweise ein Wasserbad verwendet wird, das ein Neutralisationsmittel, beispielsweise Natriumbicarbonat, enthält.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
A. Bei der Herstellung eines Probengarns zur Veranschaulichung von bestimmten Gesichtspunkten der Erfindung wurden 3990 g eines Polyes»erdiols mit einem Molekulargewicht von 2838, hergestellt aus 3 Mol Polycaprolaction mit einem Molekulargewicht von 830, intern verlängert mit 348 g Tolylendiisocyanat, in Dimethylformamid mit 735 g p,p-Methylendi(phenylisocyanat) gelöst, um eine Vorpolymerisatlösung mit einem Feststoffgehalt von etwa 65% zu bilden. Eine
£VYCIIC I-A/SUHg TTUIUV. UUIV.II (-.UgUL/** <wn *ru,! g
Äthylendiamin zu 8370 g Dimethylformamid hergestellt. Die erste Lösung wurde der zweiten Lösung unter Rühren zugegeben, wobei die Temperatur bei 45°C gehalten wurde. Nach Zusatz von 2510 g der ersten Lösung wurde die Zugabe unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Lösung eine Brookfield-Viskosität von 37 000 Centipoise bei 25°C und enthielt etwa 15,0% Feststoffe. Die erhaltene Spinnflüssigkeit wurde filtriert und durch eine Spinndüse mit 15 Löchern von jeweils etwa 140 μ Durchmesser naß gesponnen. Das Koagulierbad enthielt 75% H2O und 25% Lösungsmittel und wurde auf einer Temperatur von 8O0C gehalten. Das Fadenbündel wurde aus dem Bad abgezogen, vom Lösungsmittel in einem heißen Wasserbad im wesentlichen frei gewaschen und auf erhitzten Walzen bei 135" C getrocknet
Eine Probe des Garns wurde an einer Wordenquarzglasfeder in einer Vorrichtung für eine gasförmige Sorption aufgehängt. Das System wurde auf 0,5 mm Hg evakuiert. Nach 1 Stunde wurde das System bis auf atmosphärischen Druck mit trockenem Chlorwasserstoffgas bei 25"C gefüllt. Die Gewichtszunahme der Spandex-Probe wurde anhand der Dehnung der Feder verfolgt.
Das Spandex-Garn absorbierte unter diesen Bedingungen rasch bis zu etwa 12 Gew.-% HCI. Die einzelnen Versuchsergebnisse sind nachstehend aufgeführt.
Tabelle I
Zeit Gewicht Gewichts Gewichts
zunähme*) zunahme*)
(Sek.) (mg) (mg) (%)
0 58,55
80 63,85
135 64.60
190 65.15
315 65.55
980 65.65
1920 65.65
2400 65.65
5,30
6,05
6,60
7,00
7,10
7,10
7,10
9,05
10,3
11,3
12,0
12,15
12,15
12,15
gab den Hauptanteil d*?s absorbierten HCI dabei ab, wie dies nachstehend in Tabelle Il gezeigt wird.
Tabellen
*) Gewichtszunahme verglichen mit Anfangsgewicht.
B. Bei Vervollständigung der Arbeitsweise von Beispiel 1, A wurde die Sorptionsvorrichtung auf 03 mm Hg bei 25° C evakuiert. Das Spandex-Material
Zeit Gewicht Gewichts Gewichts
zunahme*) zunahme*)
(Sek.) (mg) (mg) (%)
0 65,65 7,10 12,15
180 61,75 3.20 5,1
360 60.35 1,80 5,1
600 59,75 1,20 2.1
1200 59,75 1.20 2,1
*) Gewichtszunahme verglichen mit Anfangsgewicht.
C. Nach Vervollständigung der im Beispiel!, B beschriebenen Arbeitsweise wurd? *iip Sorntionxvorrichtung auf 54°C erhitzt. Das Spandex-Material verlor dabei praktisch die Gesamtmenge des absorbierten HCI, wie dies in der nachstehenden Tabelle IH gezeigt wird.
Tabelle III Gewicht
(mg)
Gewichts
zunahme*)
(mg)
Gewichts
zunahme*)
<%>
Zeit
(Sek.)
59,10
58,60
0,55
0.05
0,9
0,1
120
600
*) Gewichtszunahme verglichen mit Anfangsgewicht.
Die gleiche Probe von Spandex-Garn wurde erneut
der Sorptions-Desorptionsbehandlung unterworfen; die erhaltenen Ergebnisse waren im wesentlichen mit den bei den ersten Versuchen erhaltenen Ergebnissen identisch.
Beispiel 2
Eine Probe Spandex-Garn wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Sorptionsvorrichtung plaziert. Das Systern wurde auf 1 mm Hg evakuiert. Nach 1 Stunde wurde HCl-Gas in die Vorrichtung bis zu einem Druck von 286 mm Hg eingeleitet. Dieser Druck wurde durch zusätzliches Einleiten von HCI in das System irr erforderlichen Ausmaß aufrechterhalten. Das Spandex Material wurde daher bei einem Partialdruck vor 286 mm Hg einer HCl-Atmosphäre ausgesetz· E; absorbierte unter diesen Bedingungen lediglich etwi 7 Gew.-% HCI. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Tabelle IV Gewicht Gewichts Gewichts
Zeit zunahme*) zunahme*)
(mg) (mg) (%)
(Sek.) 105,85 _
0 108,70 2,85 2,7
15 110,65 4,80 4,9
30 112,10 6.25 5,9
!80 113,33 7,50 7,1
1320
*) Gewichtszunahme verglichen mit Anfangsgewicht.
Der Druck des HCI-Gascs wurde auf 366 mm Hg erhöht. Innerhalb von 3 Minuten absorbierte das Garn bei diesem Druck bis zum Gleichgewicht. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend angegeben:
Tabelle V
Zeit
(Sek.)
Gewicht
(mg)
114,65
115,20
115,30
Gewichtszunahme*)
(mg)
8,80
9,35
9,45
Gewichtszunahme*)
8,3
8,9
9,0
*) Gewichtszunahme verglichen mit Anfangsgewicht.
Der HCI-Druck wurde auf 744 mm Hg erhöht. Das Spandex-Garn absorbierte HCi bis zu einer Gewichtszunahme von etwa 12%.
Die Sorptionsvorrichtung wurde evakuiert, bis der HCI-Druck auf 286 mm Hg herabgesetzt war. Nach 3 Minuten behielt das Spandex-Garn lediglich eine Zunahme von 6,1 Gew.-% HCl zurück. Dieser Wert stimmt angemessen gut mit dem Wert von 7 Gew.-% z$ Zunahme, der bei annähernd dem HCI-Druck von der unteren Seite her gefunden wurde, überein. Es kann somit gefolgert werden, daß die Menge an absorbiertem Gas von dem in der Kammer während der Exposition zur Anwendung gelangenden Druck abhängig ist.
Beispiel 3
Mehrere Spandex-Garnlängen von 12,7Cm wurden auf einen Glasstab aufgebracht und auf 50,8 cm gereckt. Der Stab wurde in ein Absorptionsgefäß eingebracht, das anschließend auf 0,5 mm Hg evakuiert wurde. Nach 1 Stunde wurde das System bis auf atmosphärischen Druck mit trockenem HCI-Gas aufgefüllt Nach 15 Minuten wurde das System erneut auf 0,55 mm Hg für 1 Stunde evakuiert. Das Garn wurde mit Wasser gewaschen, um die letzten Spuren von HCl zu entfernen. Die Proben besaßen bei Entfernung von dem Stab eine Länge von 40,6 cm und hatten einen verringerten Titer und eine erhöhte Festigkeit Die Ergebnisse der physikalischen Untersuchungen sind in der nachstehen-
Beispiel 4
Mehrere Proben, die gemäß der im Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise hergestellt worden waren, wurden nach Einbringen in kochendes Wasser für 15 Minuten im unbeanspruchten oder freien Zustand untersucht. Der durchschnittliche Titer dieser Proben betrug 345 vor der Behandlung und 471 nach der Behandlung.
Beispiel 5
Mehrere Proben von Spandex-Garn wurden in folgender Weise behandelt: Eine 2,54-cm-Probe wurde in der Absorptionsvorrichtung plaziert, um ein bestimmtes Gewicht zu tragen, und die Ausdehnung des Garns infolge dieses Gewichts wurde in Luft bei 25° C gemessen. Das Gefäß wurde dann auf 0,5 mm Hg evakuiert und nach 1 Stunde langsam mit wasserfreiem HCi-GäS auf atmosphärische:; Druck gebracht. Das gewichtsbelastete Garn begann sich zu verlängern und erreichte rasch einen maximalen Wert in Abhängigkeit von dem getragenen Gewicht. Beispielsweise wurde eine Garnprobe, die mit 100 g belastet war, in Luft auf 11,4 cm gereckt, während sie in einer HCI-Atmosphäre auf 25,4 cm gereckt wurde.
Nach 15 Sekunden Expositionsdauer wurde das Absorptionsgefäß erneut für 1 Stunde auf 0,5 mm Hg evakuiert, um HCl zu desorbieren. Bei Entfernung aus der Vorrichtung wurde das Garn mit Wasser gewaschen, um das restliche HCl zu entfernen. Die auf diese Weise in einer HCI-Atmosphäre gereckten oder gedehnten Proben hatten in Abhängigkeit von der Gewichtsbelastung eine neue größere Länge. Beispielsweise war die Probe, die einer Sorption-Desorption mil HCl unter einer Belastung von 100 g unterworfen worden war, nach Entfernen des Gewichts 3,5mal so lang wie die ursprüngliche Länge.
Beispiel 6
Eine Probe des HCI-behandelten Spandex-Garns des Beispiels 3 wurde gemäß den Standardarbeitsweiser geprüft. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
den Tabelle VI angegeben: Titer
(den)
Reißfestigkeit
(g/den)
Bruchdehnung 5°
(%)
Tabelle VlI Titer
(den)
Reiß
festigkeit
(g/den)
Bruch
dehnung
(%)
Secant-
modul bei
150%
Reckung
(g/den)
Tabelle VI 314
310
318
902
0,93
0,88
0,78
0,68
248
240 55
233
571
Probe 920
350
0,66
1,03
560
345
0,07
0,16
Probe Hierzu 1 Blatt Unbehan-
delt
HCl-be-
handelt
Zeichnungen
1
2
3
Unbehan-
delt

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verringerung des Titers von segmentierten Polyurethanelastomeren-Fäden unter Erhöhung ihrer Festigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden zur Verringerung des Titers um einen vorherbestimmten Betrag einer ausreichenden Spannung unterworfen und unter dieser Spannung einer Atmosphäre eines aktivierenden Gases, welches durch die Fäden absorbiert wird, ausgesetzt werden und dann das absorbierte Gas aus den Fäden desorbiert und entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als aktivierendes Gas Halogenwasserstoff oder Bortrifluorid oder Schwefeltrioxid, vorzugsweise aber Chlorwasserstoff, verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polyurethan-Fäden auf das 2-bis 7fache ihrer ursprünglichen Länge reckt und unter dieser Spannung der Atmosphäre des aktivierenden Gases, vorzugsweise Chlorwasserstoff, aussetzt.
DE19681794397 1968-06-29 1968-06-29 Verfahren zur Verringerung des Titers von segmentierten Polyurethanelastomeren-Fäden unter Erhöhung ihrer Festigkeit Expired DE1794397C2 (de)

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