DE1793048A1 - Verfahren zur Herstellung von neuen heterocyclischen Aminocarbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von neuen heterocyclischen AminocarbonsaeurenInfo
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Description
J. R. GEIGY A. G. U1ATS tvli
Dr. R. Koenigsberger Dipl. Phys. P.. Hohbauer
München 2, Bräuhagsrfrarje 4/llt
Verfahren zur Herstellung von neuen heterocyclischen Aminocarbonsäuren
Die vorliegende Erfindung betrifft neue heterocyclische Aminocarbonsäuren, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und
Arzneimittel welche die neuen Verbindungen enthalten. Heterocyclische Aminocarbonsäuren der allgemeinen
Formel I, D
CH2-N. * z
R1-CH- CO -f'^ .γ"Υ (I)
Z2
in welcher
R, Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe, Ry und R- niedere Alkylgruppen oder
NR2'R3 gegebenenfalls mit Sauerstoff als Ringglied einen
gesättigten heterocyliscfien Rest von 5-7 Ringgliedern,
Y Wasserstoff oder die Methylgruppe und
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Zv. sowie Z2 Wasserstoff oder die Methylgrtjppe bedeuten,
sowie ihre Salze mit anorganischen oder organischen Säuren oder Basen sind bisher nicht bekannt geworden.
Wie nun gefunden wurde, besitzen die neuen Verbindungen wertvolle pharmakologische Eigenschaften. Sie zeigen diuretische
und saluretische Wirkung. Diese Eigenschaften kennzeichnen diese Verbindungen als geeignet zur Behandlung von Störungen, welche
durch mangelhafte Ausscheidung von Elektrolyten, insbesondere von Natriumchlorid, bedingt sind. Solche Störungen sind die Ursache
von Oedemen und Hypertonien. Diese neuen Verbindungen vermögen am Hund und am Kaninchen sowohl die Harnausscheidung, wie
auch die Ausscheidung von Natrium- und Chlorionen beträchtlich zu erhöhen.
In den heterocyclischen Aminocarbonsäuren der allgemeinen Formel I nimmt Z-, die 4- oder 6-Stellung und Z5 die 6-
oder 7-Stellung ein. R,, R~ und R3 bedeuten als niedere Alkylgruppen
beispielsweise die Methyl-, Aethyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Butyl- oder die tert. Butylgruppe. NR2.R3 gegebenenfalls
mit Sauerstoff als Ringglied, kann als gesättigter heteroeyclischer Rest beispielsweise die 1-Pyrrolidinyl-, Piperidino-,
Hexahydro-lH-azepin-1-yJ- oder Morpholinogruppe sein.
Zur erfindungsgemässen Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I setzt man eine Verbindung der allge
meinen Formel II,
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R_ nil _ cr\ ·- s *·
COOH Z2
in welcher R-, , Y, Z, und Z~ die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben, nach Mannich mit Formaldehyd oder Paraformaldehyd und einem Amin der allgemeinen Formel III,
o
H - N.. Z (III)
H - N.. Z (III)
R3
in welcher R2 und Ro oder NR2-Ro die unter Formel I angegebene
Bedeutung haben, um und führt gewünschtenfalls das Reaktionsprodukt
mit einer anorganischen oder organischen Säure oder Base in ein Salz über. Die Umsetzung wird vorzugsweise in einem
Lösungsmittel vorgenommen. Geeignete Lösungsmittel sind z.B. niedere Alkanole, wie Methanol, Aethanol oder Isopropanol, oder
ätherartige Flüssigkeiten, wie Dioxan.
Zur Herstellung der Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel II geht man z.B. von Carbonsäuren der allgemeinen Formel IV,
Zl
z v~ Ό COOH
in welcher Y, Z-. und Z0 die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben, aus. Solche Verbindungen sind in der Literatur beschrieben, z.B. die Benzofuran-2-carbonsäure [vgl. R. Fittig et al.,
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, §i£, Ul (£863)],
fvgl, K. von
left* *si (iiii)t mi
! f »ti« §@ift Ü lit jJftBfieffft
lie
wet4§ri
Alkali- ade? ii?|iiik^Utiyitiiiiti#,
tiate, Trigfehanolaßiiri i
fische Päuren, wie
liii, 1-8
fii
Milchsäure, OxalsMyre,
Aepfelsäiare, Phenylessigsäure, f
wendet werden. Die täglichen Dtjsefl beweggfi il§i| gwiggjlpii 50
1000 mg für erwachsene Patienten, Geeignetg pQSSneinfigifsfprmen,
wie Dragees, Tabletten, enthalten vorzugsweise |5^3ρρ Big eines
erfindungsgemässen Wirkstoffes, und gwar %Q-®(}% einer Verbindung
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BAD ORIQINAU
der allgemeinen Formel I. Zu ihrer Herstellung kombiniert man den Wirkstoff z.B. mit festen pulver fb'rmigen Träger stoff en, wie
Lactose, Saccharose, Sorbit, Mannit; Stärken, wie Kartoffelstärke, Maisstärke oder Amylopektin, ferner Laminariapulver
oder Citruspulpenpulver; Cellulosederivsten oder Gelatine, gegebenenfalls
unter Zusatz von Gleitmitteln, wie Magnesium- oder Calciumstearat oder Polyäthylenglykolen, zu Tabletten oder zu
Dragee-Kernen. Letztere überzieht man beispi°lsweise mit konzentrierten
Zuckerlösungen, welche z.B. noch arabischen Gummi, Talk und/oder Titandioxid enthalten können, oder mit einem ,in
leicht-flüchtigen organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen gelösten Lack. Diesen Ueberzügen können Farbstoffe zugefügt
werden, z.B. zur Kennzeichnung verschiedener Wirkstoffdosen.
Als weitere orale Doseneinheitsformen eignen sich Steckkapseln aus Gelatine sowie weiche, geschlossene Kapseln aus
Gelatine und einsm Weichmacher, wie Glycerin. Die Steckkapseln
enthalten den Wirkstoff vorzugsweise als Granulat, z.B. in Mischung mit Füllstoffen, wie Maisstärke, und/oder Gleitmitteln,
wie Talk oder Magnesiumstearat, und gegebenenfalls Stabilisatoren,
wie Natriummetabisulfit (Na^S^O,-) oder Ascorbinsäure.
In weichen Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in geeigneten Flüssigkeiten, wobei ebenfalls Stabilisatoren zugefügt sein
können.
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Die folgenden Vorschriften sollen die Herstellung von
Tabletten und Dragees näher erläutern: -;
a) 1000 g 5-(2-Dimethylaminomethyl-butyryl)-besm5ofuran-2-carbonsäure-hydrochlorid
werden mit 500 g Lactose und 27Og Kartoffelstärke vermischt, die Mischung mit einer wässrigen
Lösung von 8 g Gelatine befeuchtet und durch ein Sieb granuliert. Nach dem Trocknen mischt man 60 g Kartoffelstarke, 60 g
Talk, 10 g Magnesiumstearat und 20 g kolloidales Siliciumdioxid
zu und presst die Mischung zu 101OOO Tabletten von je 200 mg
Gewicht und 100 mg Wirkstoffgehalt, die gewünschtenfaIls mit
Teilkerben zur feineren Anpassung der Dosierung versehen sein können.
b) Aus 1000 g 5-(2-Dimethylaminomethyl-butyryl)-benzofuran-2-carbonsäure-hydrochlorid,
345 g Lactose und der wässrigen Lösung von 6 g Gelatine stellt man ein Granulat her, das
man nach dem Trocknen mit 10 g kolloidalem Siliciumdioxid, 40 g Talk, 40 g Kartoffelstärke und 5 g Magnesiumstearat mischt und
zu 101OOO Dragee-Kernen presst. Diese werden anschliessend mit
einem konzentrierten Sirup aus 533 g kr ist. Saccharose, 20 g Schellack, 75 g arabischem Gummi, 250 g Talk, 20 g kolloidalem
Siliciumdioxid und 1,5 g Farbstoff überzogen und getrocknet. Die erhaltenen Dragees wiegen je 240 mg und enthalten je 100 mg
Wirkstoff.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung
der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I und von bisher nicht beschriebenen Zwischenprodukten näher, stellen jedoch
keineswegs die einzige Ausf uhr ungs form desselben dar. Die Temper
raturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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a) 2,3 g 5-Bui:yryl-b#n?ofyrsn-I*«ff|HB|||f|ti«ri mtdßu mit
0,5 g Paraformaldehyd und i g Oimthylmi^^f^p^l^id in 2p
pl Dioxan aufgeschlämmt und 5 Stunden wnfcff pLt|Hr#f| fif|4 Rückf J.ujs§
gekocht. Man kühlt das ReaktionsgeiBiseh §i»f fi.|fcs:i$r£ 4®%i aufgefallenen
Niederschlag, wäscht ihn slit ffff&JE
kristallisiert itin aus Aeethanol -Aether ι$$<
Bg( f
ne thy laminome thy I -butyr y 1) -benzof ur an-2 »fimr|^»if iifff rhyir peeler id
echmilzt bei 191-193°.
Die als Aus gangs stoffe verwendete S*?|^tpry|.v^fiigöfuran<2-carbonsäure
wird wie folgt hergestellt;
b) 5 g Benzofuran-2-carbonsäure {¥§!· R? ψ%£$.1$ et al.,
Ann.Chem. 216, 162 (1883)], in 20 ral Nitrott#?Mia| iufpf^diert,
werden auf 0° gekühlt. Zu diser Suspension |ibt pian \% | pulverisiertes Aluminiumchlorid portionenweiff ffl ?Wt ^#fi die
Temperatur des Reaktionsgemisches nicht iijjfp 10° sti||t. Dann
fügt man auf einmal 4 g Butyrylchlorid z\i. Öas Gemisch wird
unter Rühren auf Raumtemperatur erwärmt, ?# Stunden bei dieser
Temperatur weitergerührt und dann auf 100 g Eis in $p pl konz.
Salzsäure gegossen. Man extrahiert die galj?§aiire
zweimal mit je 100 ml Essigsäureäthylester, IfSfpht file
sMureäthylesterlösung mit 50 ml Wasser un4 f^trfhiert sie
aaal mit je 50 ml konz. Natriumhydrogencarbpnatlösung. $an stellt
die Natriumhydrogencarbonatlösung mit konz, SalzsSlu^p auf pH 3
ein, rührt das Gemisch 30 Minuten, nutseht das ausgefallene
Rohprodukt ab, trocknet den Niederschlag im Vakuum bei 60°
und kristallisiert ihn aus Benzol um. Man erhält 5-Butyrylbenzofuran-2-carbonsäure
vom Smp. 179-181°.
a) 4,0 g 5-Butyryl-6-methyl-benzofuran-2-carbonsäure
werden mit 0,82 g Paraformaldehyd und 1,64 g Dimethylaminhydrochlorid
in 40 ml Dioxan 5 Stunden unter Rückfluss gekocht. Dann wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und der ausgefallene
Niederschlag abgenutscht. Man kristallisiert ihn aus Aethanol-Wasser um, wonach das erhaltene 5-(2-Dimethylaminomethylbutyryl)-6-methyl-benzofuran-2-carbonsMure-hydrochlorid
bei 187-188° schmilzt.
Die als Ausgangsstoff verwendete 5~Butyryl-6-methylbenzofuran-2-carbonsäure
wird wie folgt hergestellt:
b) 10,0 g 6-Methyl-benzofuran-2-carbonsäure [vgl.
K. von Auwers, Ann.Chem. 408, 255 (1915)] werden in 30 ml Nitrobenzol
suspendiert. Man versetzt die Suspension portionenweise unter Eiskühlung so mit 28,0 g Aluminiumchlorid, dass eine Reaktionstemperatur
von 10° eingehalten wird. Dann tropft man innerhalb 30 Minuten bei derselben Temperatur 9,0 g Buttersäurechlorid
zu. Anschliessend wird das Gemisch 24 Stunden bei 25° gerührt, in der Folge auf 300 g Eis und 50 ml konz. Salzsäure
gegossen und die salzsaure Suspension zweimal mit ja 300 ml
Aether ausgezogen. Man wäscht die vereinigten Aetherlösungen
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mit Wasser und extrahiert sie zweimal mit je 100 ml gesättigter
Natriumhydrogencarbonatlösung. Der Natriumhydrogencarbonatextrakt
wird mit konz. Salzsäure auf pH 2-3 eingestellt und die entstandene Suspension eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Man
nutscht die ausgefallenen Kristalle ab, wäscht sie mit Wasser und löst sie in Essigsäureäthylester. Die Essigsäureäthylesterlösung
wird mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Fraktioniertes Umkristallisieren des
Rückstandes aus Essigsäureäthylester-Dioxan liefert die 5-Butyryl-6-methyl-benzofuran-2-carbonsäure
vom Smp. 155-157°.
In analoger Weise zu den vorangehenden Beispielen wurden auch die folgenden Verbindungen hergestellt:
3. 6-Methyl-5-(2-piperidinomethyl-butyryl)-benzofuran-2-carbonsäure-hydrochlorid,
Smp. 180-183°;
4. 6-Methyl-5-(2-morpholinomethyl-butyryl)-benzofuran-2-carbonsäure-hydrochlorid,
Smp. 175-177°;
5. 6-Methyl-5-(3-dimethylamino-propionyl)-benzofuran-2-carbonsäure-hydrochlorid,
Smp. 225-227°;
6. 6-Methyl-5-[(2-dimethylaminomethyl)-propionyl]-benzofuran-2-carbonsäure-hydrochlorid,
Smp. 195-197°.
20'3817/W 5 79
BAD ORIGINAL
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von neuen heterocycli schen Aminocarbonsäuren der allgemeinen Formel I,
(D
R, -CH-CO-!
In welcher
R, Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe, R« und R~ niedere Alkylgruppen oder
NR9.R^ gegebenenfalls mit Sauerstoff als Ringglied einen
gesättigten heterocyclischen Rest von 5-7 Ringgliedern,
Y Wasserstoff oder die Methylgruppe und Z-, sowie Zy Wasserstoff oder die Methylgruppe bedeuten,
sowie ihrer Salze mit anorganischen oder organischen Säuren oder Basen, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung
det allgemeinen Formel II,
- / Y R1 - CH-, - CO - Λ^
1 2
I! 0 COOH
Z2
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in welcher R,, Y, Z, und Ζ~ die unter Formel I angegebene
Bedeutung haben, nach Mannich mit Formaldehyd oder Paraformaldehyd
und einem Amin der allgemeinen Formel III,
H - N^ Z (III)
in welcher R£ und Ro oder NR^ «R3 die unter Formel I angegebene
bedeutung haben, umsetzt und gewünschtenfalls das Reaktions produkt
mit einer anorganischen oder organischen Säure oder Base in ein Salz überführt.
2. Verbindungen der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel I, in welcher R,, R«, Ro» ^>
2 und Z^ die dort angegebene Bedeutung haben, sowie ihre Salze mit anorganischen
oder organischen Säuren oder Basen.
3. Verbindungen der allgemeinen Formel Ha,
R1 ' - CH„ - CO -ι
in welcher Y, Z^ und Z^ die im Anspruch 1 unter Formel I angegebene
Bedeutung haben, und R,' eine niedere Alkylgruppe bedeutet.
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4. Therapeutische Präparate zur Behandlung von Hypertonien, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung
der im Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel I, in welcher
R,, R2, Rn, Y, Z, und Z2 die dort angegebene Bedeutung haben,
oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz einer solchen Verbindung,
in Kombination mit einem inerten Trägerstoff und gegebenfalls
weiteren Zuschlagstoffen.
5. Therapeutische Präparate zur Behandlung von Oedemen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung der im
Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel I, in welcher R-., Ro >
R-3> ^J ^i und Z2 die dort angegebene Bedeutung haben, oder
einem pharmazeutisch annehmbaren Salz einer solchen Verbindung, in Kombination mit einem inerten Trägerstoff und gegebenenfalls
weiteren Zuschlagstoffen.
6. 5-(2-Dimethylaminomethyl-butyryl)-6-methyl-benzofuran-carbonsäure.
7. 6-Methyl-5-(2-piperidinomethyl-butyryl)-benzofurancarbonsäure.
8. 6-Methyl-5-(2-morpholinomethyl-butyryl)-benzofurancarbonsäure.
J.R. G e i g y A.G.
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