DE179074C

DE179074C -

Info

Publication number: DE179074C
Application number: DE1905179074D
Authority: DE
Priority date: 1905-06-24
Filing date: 1905-06-24
Publication date: 1905-06-24

Description

KAISERLICHES A

Vi

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 179074 -■ KLASSE 64«. GRUPPE

PAUL SCHROEDTER in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Juni 1905 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft solche Deckelverschlüsse für Standgefäße, bei denen ein in einer Nut des Deckels bezw. des Gefäßes einliegender, an der freien Seite gerundeter Dichtungsring durch Einführen in den Gefäßrand bezw. Deckelrand mit einem luftdichten Verschluß gleichzeitig einen hinreichenden gegenseitigen Halt zwischen Gefäß und Deckel bewirkt.

ίο Bisher sind für derartige Deckelverschlüsse volle Gummiringe oder Schlauchringe in Vorschlag gebracht worden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß selbst bei Anordnung gerundeter oder abgeschrägter Einführungsflächen für den vollen Dichtungsring das Aufsetzen bezw. Abnehmen des Deckels nur unter starkem Kraftaufwand und auch nicht ohne Beschädigungsgefahr für den Dichtungsring durchzuführen ist. Diese Mißstände

ao steigern sich besonders . dann, sobald der Gummi etwas zu erhärten beginnt. Die Abnutzung des Gummiringes wird dann bald derart, daß sowohl ein wirklich luftdichter Verschluß als auch ein hinreichend sicherer Halt zwischen Deckel und Gefäß aufhören. Diese Ubelstände sollten durch Schlauchringe vermieden werden. Die Schlauchringe müssen aber stets an einer Stelle zusammengeklebt oder gelötet sein, wodurch sie in der Herstellung · zu teuer werden und daher für den praktischen Gebrauch als Deckelverschlüsse kaum in Frage kommen können.

Um nun die Mangel beider Arten Dichtungsringe zu beseitigen, insbesondere urn eine eigentliche Abnutzung des Gummis dauernd auszuschließen und trotz leichteren Aufsetzens und Abnehmens doch auch dauernd einen luftdichten Verschluß zu sichern, werden nicht wie bisher volle oder Schlauchringe, sondern einseitig offene Dichtungsringe verwendet, so daß die zusammengepreßten Teile wie bei den Schlauchringen Raum zum Ausweichen finden. Dabei ist die Herstellung der einseitig offenen Ringe bedeutend billiger, da sie in einer Form als einheitliches Ganzes bei vollkommener Genauigkeit gemacht werden können. Das Auseinanderfedern des zusammengepreßten Gummis kann zweckmäßig durch die bei der Zusammenpressung im Hohlraum komprimierte Luft unterstützt werden, jedoch genügt in der Regel die eigene Elastizität des Gummis.

Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des vorliegenden Deckelverschlusses dargestellt.

Das in Fig. 1 veranschaulichte Gefäß α ist an Seinem offenen Ende zweckmäßig mit einer Nut b versehen, die in bekannter Weise in den oberen Rand durch Abrundungen c oder Abschrägungen übergeht. In die Nut b greift der am Deckel d in einer Nut e gehaltene, einseitig offene, hohle Dichtungsring/ aus Gummi o. dgl. ein, welcher an seiner Innenseite der Nut e entsprechend scharfkantig abgesetzt ist.

Der Dichtungsring kann ebensogut am Gefäß sitzen. Dann greift der Deckel über dieses hinweg.

Infolge des inneren Hohlraumes des Dichtungsringes f ist zum Schließen und Qffnen . des Gefäßes nur ein verhältnismäßig geringer Kraftaufwand erforderlich. Der einseitig offene Hohlraum des Dichtungsringes kann, wie im dargestellten Falle, in seiner Höhenausdehnung ganz oder aber auch nur teilweise durch das Material des Deckels begrenzt werden. In beiden Fällen tritt beim

ίο Zusammenpressen des Gummiringes eine geringe Verdichtung der eingeschlossenen Luft ein, unter deren Einfluß der Gummi nach . vollendeter Einführung des Deckels unter Mitwirkung der eigenen Elastizität stets wieder auseinander federt und hierdurch die Gegennut ausfüllt.

Bei den in Fig. 1 dargestellten Dichtungsringen kann jedoch sowohl beim Aufsetzen wie beim Abnehmen des Deckels wegen der auftretenden Reibung leicht ein Verschieben des einen oder anderen Schenkels des einseitig offenen Dichtungsringes eintreten, wodurch infolge des Verdrehens des Dichtungsringes die Gefahr des leichten Herausspringens des Ringes aus der Nut e auftritt.

Um nun eine größere Sicherheit für den festen Halt des Ringes in der Nut e zu haben, ist es zweckmäßig, die inneren Anlegeränder des Gummiringes fußartig zu verbreitern, wie Fig. 2 veranschaulicht. Die hierdurch gleichzeitig erzielte Versteifung der Lagerränder des Ringes hat weiter die Folge, daß die Zusasammenpressung des Ringes beim Einführen oder Abnehmen des Deckels sich ausschließlich auf die freiliegenden Gummiteile beschränkt, wodurch jede Tendenz des Herauskantens des Ringes aus seiner Nut vermieden wird.

Die an der Innenseite vorgesehene Aussparung des Dichtungsringes hat auch noch, und zwar speziell bei Gefäßen aus Steingut, Porzellan o. dgl. insofern einen Vorteil, als sich der für eine bestimmte Gefäß- oder Deckelgröße vorgesehene Ring selbst bei ungleichmäßigem Schwinden der Gefäße bezw. Deckel während des Brennens dennoch verwenden läßt, da eben der Hohlraum des Gummiringes bei dieser Anordnung — ohne unnützen Aufwand an Gummi — größer gehalten werden kann, als wenn er im Gummi selbst liegt, und sonach eine weitgehende Verdrängung der Gummimasse zuläßt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Deckelverschluß, bei welchem durch einen hohlen elastischen Ring die Abdichtung bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum des elastischen Dichtungsringes gegen die den letzteren aufnehmende Nut hin offen ist.

2. Ausführungsform des Deckelverschlusses nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Einlagenut sitzenden Schenkel des einseitig offenen Ringes fußartig verbreitert sind, zum Zweck, den Dichtungsring in der Nut unverrückbar festzulegen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.