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Ing. Emil R e n z i n g Matrei a/Brenner Hülsensortiermaschine.
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An der Ringspinn-, bzw. Ringzwirnmaschine werden die mit Garn, bzw.
Zwirn vollbewickelten konischen Hülsen, die sogenannten Cops, von den Spindeln in
der Regel von Hand aus abgezogen und leere konische Hülsen auf die Spindeln wieder
aufgesetzt, damit der Spinn-und Aufwindungsprozess von neuem beginnen kann.
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Diese Arbeit wird meistens von einer Gruppe von Arbeitern oder Arbeiterinnen
verrichtet.
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Da dieses sogenannte"Abziehen"nur bei stehender Maschine vorgenommen
werden kann und man bestrebt ist die Stillstandszeiten der Maschine auf ein Minimum
herabzudrücken, müssen Vorkehrungen getroffen werden um die Stillstandszeiten möglichst
klein zu halten. Eine der wichtigsten derartigen Vorarbeiten ist das Hülsensortieren.
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Die von der Weberei zurückkommenden, wirr durcheinander liegenden
konischen Hülsen müssen hierbei so sortiert werden, dass sie, mit dem gleichen Durchmesser
nach einer Seite schauend und parallel neben-und aufeinanderliegend, in bereitgestellte
Behälter abgelegt werden. Diese Arbeit wird bis heute von Hand aus verrichtet und
ist sehr zeitraubend.
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Der vorliegenden Neuerung liegt nunmehr die Aufgabe zu Grunde eine
Maschine zu schaffen, die das Hülsensortieren selbsttätig vornimmt.
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Neuerungsgemäss wird eine Hülsensortiermaschine vorgeschlagen, bestehend
aus einem Hülsensammelkasten mit einem horizontalen Förderband und einem schrägen,
mit Querleisten besetzten Höhenförderband, dem zwei nebeneinander laufende Sortierförderbänder
nachgeschaltet sind,. wobei einem Sortierförderband ein von den Hülsen gesteuerter
Sortierapparat mit einem Auswerfer zugeordnet ist, der verkehrt, liegende Hülsen
auf das andere Sortierförderband wirft.
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Weitere-Einzelheiten der Neuerung ergeben sich aus den beiliegenden
Zeichnungen, in welchen eine besonders bevorzugte Ausführung der neuerungsgemässen
Hülsensortiermaschinen dargestellt ist.
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Blatt Nr. 1 zeigt die Hülsensortiermaschine in der Seitenansicht
und in der Draufsicht,
Blatt Nr. 2 den Sortierapparat im Schnitt
längs der Linie
Blatt Nr. 3 den Sortierapparat im Schnitt und in der Vorderansicht, Blatt Nr. 4
das Transportband für die Hülsenkästen in der Seitenansicht und der Draufsicht und
Blatt Nr. 5 einen Hülsenkasten in 3 Ansichten.
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Die unsortierten Hülsen werden in einen, durch die Maschinenwände
gebildeten, Kasten 1 gebracht, dessen Abschluss nach unten ein, sich langsam in
Pfeilrichtung bewegendes Transportband 2 bildet, welches die Hülsen stetig dem Transportband
3 zuführt, das sich schräg nach oben bewegt und mit Holzleisten 4 besetzt ist. Diese
Holzleisten sind quer zur Laufrichtung angebracht und gehen über die ganze Breite
des Transportbandes 3. Die Höhe h der Holzleisten ist so bemessen, dass diese kleiner
ist, als der kleinste Durchmesser der Hülsen, während der Abstand e von Leiste zu
Leiste so gross ist, dass mindestens zwei Hülsen nebeneinander Platz haben. Die
Geschwindigkeit des Transportbandes 3 (im folgenden als Steiglattentuch bezeichnet)
ist grösser, als die des Transportbandes 2 (im-folgenden als Zuführlattentuch bezeichnet).
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Aus der Draufsicht der Maschine in Zeichnung Nr. 1 ist zu ersehen,
dass über dem Zuführlattentuch zwei Leitbleche 5 angebracht sind, welche bei A ihren
festen Drehpunkt haben. Diese Leithleche 5 sind so zu verdrehen und anschliessend
zu fixieren, dass der erforderliche
Abstand a-a erreicht wird,
der sich errechnet aus der Hülsenlänge x 1,5.
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Dadurch wird folgendes erreicht : Zwei oder mehr Hülsen können, ihrer
Länge nach nebeneinander, quer zur Laufrichtung des Zuführlattentuches und parallel
zu den Holzleisten des Steiglattentuches liegend, nur dann den Engpass a-a passieren,
wenn sie sich an ihren Enden überlappen. Zwei, mit ihren Enden aneinanderstossende
und quer zur Laufrichtung liegende : Hülsen, werden durch die Leitbleche wieder
in eine andere Lage gebracht. Die Hülsen werden natürlich in jeder nur denkbaren
Lage von dem Zuführlattentuch auf das Steiglattentuch gebracht. Das Steiglattentuch
nimmt aber in erster Linie nur solche Hülsen nach oben mit, die in dem Moment der
Übernahme vom Zuführlattentuch parallel zu den Leisten des Steiglattentuches liegen.
Diese Hülsen fallen in die durch die Leisten gebildeten Vertiefungen. Es wird natürlich
auch der Fall eintreten, dass die Hülsen nicht quer, sondern ihrer Länge nach oder
in irgendeiner anderen, mehr oder weniger, schrägen Lage vom Steiglattentuch mitgenommen
werden. Nachdem diese Hülsen wesentlich weiter über die Holzleisten hinausragen,
werden sie durch eine Rückstreifleiste 6, die an den Maschinenwänden befestigt ist,
wieder in Richtung Zuführlattentuch abgestreift, um von neuem und wieder in-einer
anderen Lage vom Steiglattentuch übernommen zu werden. Die Hülsen, die auf dem Steiglattentuch
sich befinden und die Rückstreifleiste 6 passiert haben, liegen somit alle parallel
zu den Holzleisten 4. Die ihrer Länge nach nebeneinander liegenden
Hülsen
überlappen sich. Auf ihrem weiteren Weg nach oben werden die nebeneinander liegenden
Hülsen durch zwei feste Zeitbleche 7 so gegeneinander verschoben, dass sie am höchsten
Punkt des Steiglattentuches alle hintereinander liegen.
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Bis zu diesem Punkt hat dann eine Sortierung insofern stattgefunden,
als alle Hülsen parallel zu den Holzleisten und hintereinander liegen, die gleichen
Durchmesser sich jedoch einmal auf der einen und einmal auf der anderen Seite befinden.
Die weitere Aufgabe der Maschine ist es nun, die Hülsen so zu sortieren, dass gleiche
Hülsendurchmesser auf einer Seite sich befinden, was durch folgende Einrichtungen
erreicht wird : Vom Steiglattentuch gelangen die Hülsen über ein Rutschblech 8 auf
ein horizontal laufendes Sortier-Förderband 9, welches ebenfalls mit Querleisten
10 ausgestattet ist. Der Abstand von Querleiste zu Querleiste ist so gross, dass
jeweils nur eine Hülse zwischen zwei Leisten Platz hat. Das Sortierförderband läuft
mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit, als das Steiglattentuch, so dass jede
über das Rutschblech 8 herabkommende Hülse einen leeren Zwischenraum zwischen zwei
Leisten vorfindet. Die Höhe der Leisten ist ebenfalls wieder etwas kleiner, als
der kleine Durchmesser der Hülsen. Durch ein um Punkt C drehbares und fixierbares
Leitblech 11 werden die Hülsen dann auf die mit 12 bezeichnete Seite des Sortierförderbandes
gebracht.
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Die weitere Wirkungsweise der Maschine sei an Hand des Blattes Nr.
2 der Zeichnungen erläutert. Liegt die Hülse so auf dem Sortierförderband, wie es
durch die strichlinierte Linie angedeutet ist, ruht der Sortierapparat und die Hülse
bleibt auf dem Sortierförderband liegen. Liegt aber die Hülse mit dem grossen Durchmesser
auf der linken Seite, so wird der Fühler 13 um einen kleinen Betrag nach oben geschoben.
Diese Bewegung wird über eine horizontal verstellbare Welle 14 und ein Zwischenstück
15 auf den Doppelhebel 16 übertragen, welcher bei 17 festen Drehpunkt hat.
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Die Grundstellung des Doppelhebels 16 ist dann gegeben, wenn die Feder
18 die rechte Seite des Doppelhebels 16 auf den Anschlag 19 drückt. Der Abstand
des Fühlers 13 zum Sortierlattentuch kann durch Höher-oder Tieferstellen des Zwischenstückes
15
Wird nun, wie bereits erwähnt der Fühler 13 durch den grossen |
V |
Durchmesser der Hülse um einen gerissen Betrag nach oben gehoben, |
so drückt der abgefederte Bolzen 20 des Doppelhebels 16 auf
einen |
Kontakt 21. Durch diesen Kontakt wird ein Stromkreis geschlossen. |
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Der nun unter Strom gesetzte Elektromagnet 22 zieht den oberen Arm
des Auswurfhebels 23 entgegen der Wirkung der Feder 2 an.
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Der Ansatz 25 des Auswurfhebels 23 trifft nun die Hülse und befördert
sie mit einem leichten Schlag auf das daneben und etwas tiefer liegende Sortierförderband
26, welches leicht ansteigt, bis es schliesslich die Höhe des Sortierlattentuches
9 erreicht hat (Blatt 1), um dann in horizontaler Richtung neben diesem zu laufen.
Bei einem etwas stärkeren Schlag gegen die Hülse soll
ein Puffer
27 einen Rückprall der Hülse vermeiden.
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Die Hülsen wandern nun auf den beiden Sortierförderbändern 9 und 26
weiter (Blatt Nr. 1) und werden durch zwei Leitbleche 28, welche bei D ihren Drehpunkt
haben und ebenfalls durch Schrauben feststellbar sind, in Richtung der mit 29 bezeichneten
Maschinenzwischenwand gebracht (Zeichnung Nr. 1 und 2).
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Am Ende der Sortierförderbänder 9 und 26 fallen die Hülsen senkrecht
herab in einen Behälter 30, der in einem Rahmen 31 sitzt.
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Aus Blatt Nr. 4 ist zu ersehen, dass der Rahmen 31 fest mit einem
Förderband 32 verbunden ist. Das Förderband 32 macht eine Hin-und Herbewegung, welche
durch zwei am Rahmen 31 befestigte, abgefederte Bolzen 33 und durch zwei Endumschalter
34 gesteuert wird. Dadurch werden die Hülsen, parallel nebeneinander liegend und
mit dem gleichen Durchmesser auf eine Seite schauend, in den Behälter 30 abgelegt,
der in der Mitte eine Trennwand hat.
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(Blatt Nr. 5) Der Boden des Behälters ist abgeschrägt, damit die Hülsen
bei gefülltem Behälter noch einigermassen waagrecht liegen. Weiterhin ist der Boden
des Behälters mit einem dämpfenden Polster (Schaumgummi od. dgl.) versehen, damit
ein Zurückprallen der Hülsen vermieden wird. Ist ein Behälter mit sortierten Hülsen
gefüllt, wird er gegen einen leeren ausgetauscht und der Sortierprozess beginnt
von neuem.