DE1784651C - Vorrichtung zum Auffangen eines von der Fahrbahn abgekommenen Fahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zum Auffangen eines von der Fahrbahn abgekommenen FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Auffangen eines von tier Fahrbahn abkommenden
FVir/eugs, beziehend aus mindestens einer Reilu·
getrennter Gewichlselemente, die verlagerbar aul' einer tragenden Fläche in der Nähe der Fahrbahn
an; '-ordnet sind.
I ntersiielumgen haben ergeben, daß in einen überraschend
hohen Prozentsatz von Unfällen nur ein Fahrzeug verwickelt ist. In einem solchen Fall verliert
der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug, das dann die Fahrbahn verläßt und gegen ein feste:;
Hindernis in der Nähe der Fahrbahn, beispielsweise einen Brückenpfeiler, Brückengeländer u. dgl., schlägt.
In einem solchen Fall können die Insassen des Fahrzeugs
nur dadurch geschützt werden, daß das Maß der Geschwindigkeitsherabsetzung des Fahrzeugs ge-Meuert
wird, um die Gefahr des durch die sogenannte !■'Zweitkollision«, die eintritt, wenn die Insassen gegen
(das Innere des Fahrzeugs stoßen, verursachten Schadens herabzusetzen. Vorschläge, die Zusammen-(drücklänge
fester Hindernisse und Konstruktionsteik an der Straße nennenswert zu vergrößern, sind bisher
zum größten Teil ohne Erfolg gebliehen, da diese
Elemente notwendigerweise einen hohen Grad von Steifigkeit haben müssen.
Es ist auch bereits bekannt, energieabsorbierende
Einrichtungen, z. B. verlagerbare GewichtselemenU:, vor einem schweren feststehenden Hindernis anzuordnen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß fliese bekannten
Vorrichtungen die Neigung haben, das Fahrzeug in den Weg eines ankommenden ander η Fahrzeuc.s
abzulenken oder ein Überschlagmoment am Fahrzeug zu erzeugen. Ferner besteht die Gefahr, daß die
energieabsorbierenden Vorrichtungen selbst in den Weg anderer Fahrzeuge geschleudert werden können.
Dementsprechend ist es Aufgabe der Erfinduni;, eine Vorrichtung zum Auffangen von Fahrzeugen zu
schaffen, die mit einfachen Mitteln die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs um ein kontrolliertes Maß ncabsetzt
und dabei eine dem Überschlagen entgegenwirkende Kraft auf das Fahrzeug ausübt. Ferner soll
ein Fahrzeug ohne eine wesentliche Ablenkung und ohne ein Zurückschleiidern aufgefangen werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch golost,
daß jedes Gewichtsclement aus einem relat ν leicht zerstörbaren Material besteht und einen durch
den Aufprall eines Fahrzeugs zusammendrückbaren Fußteil geringen Gewichts sowie einen behälterartigen
oberen Teil umfaßt, welcher derart mit einer zerstreu- oder ausschüttbaren Masse gefüllt ist, di ß
der Schwerpunkt jedes GewiclHselements oberha b seines vertikalen Mittelpunktes liegt.
Dadurch, daß der unlere Abschnitt jedes Giwichtscleinents
zusammendrückbar ist und nur gzringes Gewicht hat. wird ein RampencfTekt verhindert,
tier das Fahrzeug nach oben zu stoßen versucnt
oder ihm eine ein Überschlagen verursachende vertikale Heschleunijuingskomponentc erteilt. Die Gcwi'-htsclementc
üben somit eine dem Überschlagen entgegenwirkende Kraft auf das Fahrzeug aus, einerlei
mit welchem Winkel das Fahrzeug auf das Gewichtsdemcnl
trifft.
Außerdem können die Gcwichtselemente preiswert hergestellt werden. Auch für die Ausfüllung der hehältcrariigcn
oberen Teile können preisgünstizc Stutfe, wie Sand, Wasser od. dgl., verwendet werden.
!■k-vonders zweckmäßig ist es, wenn die Gewicht selemente
durch eine Keine flexibler Kabel miteinander verbunden sind.
Sonstige Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Unteransprüehe.
In der Zeichnung sind Ausfiihrungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 die schaubildliche Draufsicht auf eine die
Geschwindigkeit herabsetzende Barriere gemäß der Erfindung,
F i g, 2 die Draufsicht auf die Barriere gemäß Fig. 1, nachdem sie von einem Fahrzeug getroffen
worden ist,
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht eines Paares unter-inander verbundener Gewichtselemente nach
F i g. 1 und 2,
Fig. 4 einen vergrößerten Vertikalschniit durch ein Gewichtselement und
Fig. 5 die Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, besteht ein neben einer Straße, beispielsweise einer Autobahn, vor
einem festen Hindernis 14 sich befindendes Barrierensystem 16 aus einer Anzahl von Gewichtselemenien
18a bis 18A-, die getrennt stehend aufgebaut sind und
im folgenden in den Einzelheiten erläi'tert werden
Die Gewichtselemente 18 α bis 18 A: sind durch ein Kabelsystem 20 untereinander verbunden. Die An
zahl und Anordnung der einzelnen Gewichlselemente kann entsprechend den jeweiligen Erfordernissen der
Anwendungsfälle variiert werden. Im allgemeinen ist die Benutzung einer verhältnismäßig großen Anzahl
kleiner Gewichtselemente zu empfehlen. Beispielsweise würde ein verhältnismäßig kleines leichtes
Fahrzeug, das mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit ankommt, vielleicht nur zwei oder drei
Gewichtselemcnle berühren und verschieben, und die Folgen des Zusammenstoßes zwisclvn dem Fahrzeug
und dem Gcwichtselemcnt können dann auf ein Mindestmaß beschränkt werden, bin größeres oder
schneller fahrendes Fahrzeug kann dagegen alle Gewichtselemente berühren und verschieben.
Die einzelnen Gewichtselemente können vielfältig; Formen haben. In dem in F i g. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
hat das Gewichtselement 18 λ zylindrische Form, da durch diese Form ein Mindestmaß
an Schaden am auftrelfenden Fahrzeug zu erwarten
ist. Die Gewichtselemente können einen Durchmesser von etwa 30 bis 75 cm und eine Höhe von annähernd
75 cm haben.
Das Gewichtselement 18a besteht aus einem oberen Teil 22, der zur Aufnahme einer zerstreubaren
oder ausschüttbaren Masse 24, beispielsweise Sand oder Wasser, ausgebildet ist, und einem zcrbrechbarcn
Fußteil 26. Beide Teile sind durch einen Zwischenboden 28 voneinander getrennt. Am oberen
Ende ist das Gewichtsclement IHn mit einem abnehmbaren
Deckel 30 verschlossen. Der Fußteil 26 kann irgendeinen geeigneten Aufbau haben und weist
im Beispiel eine Anzahl konzentrischer leichter Rollte oder Ringe 32, 34 und 36 auf. Der Fußteil 26 ist
annähernd 30 cm hoch, während die Höhe des oberen Teils 22 etwa 45 cm beträgt, so daß sich eine
Gcsamthöhe von etwa 75 cm ergibt. Da der Fußteil 26 sehr leicht ist, liegt der Schwerpunkt des Gewicht4-clcmcnts
18a knapp unter der Mitte des oberen Teils 22.
Wie am besten in F i g. 3 zu sehen ist, enthält das Kabelsystem 20 obere und untere Kabel 38 und 40,
♦lie in geeigneten Anstünden durch vertikale Kuhel 2
verbunden sind. An ihren entgegengesetzten linden tiind die Kabel 38 und 40 an KahelschUuifen 44 und
46 angebracht, die den o! -.!ien Teil 22 bzw. den FuIA-leil
26 der Gewichtselemente umgeben. Die Kabelhchlaufen 44 und 46 werden durch eine Anzahl von
Vorsprüngen 48 an der Wand des Fußteils 26 und des (iberen Teils 22 in der richtigen Höhe gehalten.
Im dargestellten Fall ist das obere Kabel 38 in einer I lohe von annähernd 63 cm oberhalb des Bodens
und das untere Kabel 40 in einer Höhe von etwa 25 cm oberhalb des Bodens angeordnet. D'n: Kabel
38 und 40 können aus Stahl oder KiniststolT auf l'olyamidbasis mit ausreichender Zugfestigkeit bestehen.
Kunststoff auf Polyamidbasis ist für manche Fülle zu bevorzugen, weil er witterungsfest ist und
weil er auf Grund seiner Dehnbarkeit selbst auch als ein Energieumwandler wirkt.
Eine bevorzugte Füllmasse für den oberen Teil 22 ist trockener Sand, weil dieser eine relativ hohe
Masse je Volumeinheit aufweist. Er hat viele Eigenschaften eines fließfähigen Mediun' ■. und läßt sich
zerstreuen, ohne das kollidierende Fahrzeug oder andere in der Nähe befindliche Fahrzeuge zu beschädigen.
Er muß allerdings im wesentlichen feuehtigkeitsfrei gehalten werden, damit er nicht im Winter
ziisammenfriert und zu einer festen Masse wird.
Die Behalter werden zunächst in der gewünschten Aufstellungsform angeordnet; die Anzahl und. die
Aufstellungsform der Gewichtselemente hängt von der zu erwartenden Geschwindigkeit und dem Gewicht
der Fahrzeuge auf der jeweiligen Straße ab. Sodann wird das Kabelsystem 20 angebracht, und
die Gewichtselemente werden mit Sand gefüllt. Zum endgültigen Einstellen und Ausrichten ist zu beachten,
daß die einzelnen Kabel unter leichter Spannung stehen, damit bei den plötzlich auftretenden Zugkräften
beim Auftreffen eines Fahrzeugs auf die Gewichtselemente die Reißgefahr vermindert wird.
Eine typische Situation beim Auftrellen eines
Fahrzeugs ist in Fig. 1 gezeigt. Iu dem dargestellten
Beispiel ist das Fahrzeug 12 von der Fahrbahn 10' in einer Richtung auf ein feststehendes Hindernis 14 zu
abgekommen. Das Fahrzeug 12 berührt zuerst das Gewichtselement 18 b, das die Geschwindigkeit des
Fahrzeugs um einen gewissen Betrag mit einem Mindestmaß an Schaden am Fahrzeug herabsetzt.
Das Fahrzeug \2 setzt seine Bewegung fort und erreicht dabei das Gewichtselement 18/, das es mich
dem Gewichtsclement 18/ zu verschiebt. Unmittelbar nach dem Verschieben des Gewichtsclements 18/
wird auch das Gewichtselement 18c verschoben, /auI
diese Weise setzt sich die kumulative Geschwindigkeitsherabsetzung
des Fahrzeugs 12 bis zur endgültigen Verschiebung der Gewichtsclemcnte 118«
und 18/ fort.
Es ist zu verstehen, daß die Eindringtiefe des Fahrzeugs 12 in das Barrierensystem, bevor es zum
Stehen gebracht wird, von der anfänglichen Berührungsgeschwindigkfit
des Fahrzeugs, dessen Gewicht und der eigenen, vom Fahrer ausgeübten Bremswirkung
des Fahrzeugs 12 abhängt. Aber in allen Fällen, unabhängig von der Richtung des Fahrzeugs
12, werden die Gewichtselcmente aufeinanderfolgend berührt und verschoben, und es wird immer nur ein
Gewichtselement gleichzeitig auf die Geschwindigkeit de« Fahrzeugs beschleunigt, so daß sich eine langsame
gesteuerte Herabsetzung der Fahrzeuggosch windigkeil mit einem Mindestüiiiü an Schaden am IaInzeug
12 und einem MinilestmiiM au Gefahr liir die
Insassen ergibt.
Ils ist zu beuchten, dall aiii (iruiul umi zwei IaK
toren, nämlich der relativ hohen Lage des Schwerpunktes der Gewichlselemente und der /erbreehbarkeit
des Fußes, die Gewicliiselemenlc eine horizontale
oder eine dem Überschlagen entgegenwirkend-· Kraft auf das Fahrzeug ausüben, einerlei in welch :m
Winkel das Fahrzeug auf das Gewichiselemeni iriffi.
und zwar auch dann, wenn das Fahrzeug mi; der Breitseite gegen das Gewichtselemeni schlügt. Aul
diese Weise wird ein t.mersteigen der Vorrichtung
vermieden.
Die Kabelanordnung schafft eine ähnliche Wirkung, da das untere und das obere Kabel so angeordnet
sind, daß ein Fahr/eng kein Bestreben hut, das ganze System anzuheben Das doppelte Kabelsystem
bewirkt auch, daß die Kabel nicht über die Bugnase oder die Haube eines kleineren Fahrzeugs
gleiten können, wodurc! die Fahrzeuginsassen gefährdet
werden könnten.
Gemäß Fig. 5 ist ein anderes Barrierensysiem 8
vor einem feststehenden Hinderm -1. beispielsweise einem großen Straßenschild, an einer Abzweigung,
d. h. einem Punkt angeordnet, wo eine Abzweigrampe 41 die Hauptstraße verläßt.
In einem solchen Fall kann ein Fahrzeug 12 durch Anbringen einer Reihe von Gewichiselemenien 42«.
42b, 42c und 42d in im wesentlichen geradliniger Anordnung vor dem feststehenden Hindernis 4 geschützt
werden. Die einzelnen Gesvichtselemcnle 42« bis 42(/ sind vom gleichen Aufbau wie die oben beschriebenen
Gewichuclemcnie 18« bis 18A-. Sie sind
ebenfalls durch ein Kabelsystem 44 gleicher Art wie oben beschrieben untereinander verbunden. In diesem
Barrierensystem 8 nehmen jedoch die Größe und die Masse der einzelnen Gewichtselemtnte mit Annäherung
an das feststehende Hindernis 4 zu. um das
Maß der Geschwindigkeitsherabsetzung des Fahrzeugs 12 zu erhöhen, je mehr es sich dem Hindernis4
nähert.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Auffangen eines von der Fahrbahn abkommenden Fahrzeugs, bestehend
aus mindestens einer Reihe getrennter Gewichtselemcnte,
die verlagerbar auf einer tragenden Fläche in der Nähe der Fahrbahn angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Gewichtselement (18« bis 18 A bzw. 42« bis 42a') au« einem relativ leicht zerstörbaren Material
besteht und einen durch den Aufprall eines Fahrzeugs zusammendrückbaren Fuliieil (26) geringen
Gewichts sowie einen hehälterartigen obe.en Teil (22) umfaßt, welcher derart mit einer
zerstreu- oder ausschüttbaren Masse (24) gefüllt ist, daß der Schwerpunkt jedes Gewiehtseli:ments
(18a bis 18A hzw. 42« bis 4'id) oberhalb seines
vertikalen Mittelpunktes liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtselemente (18« bis
18* bzw. 42« bis 42d) durch eine Reihe flexibler
Kabel miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewichtselemcntc (1,8« bis 18k bzw. 42« bis 42d) durch zwei Reihen
I 784
flexibler KaIvM (38 bzw. 40) miteinander verbiin-(k'ii
sind, deiarl. daß die erste Reihe die oberen
Teile (22) im J die zweite Reih.· die Fußteile (Itft)
dei (iewielilNi.'lementc (18r? bis I8A bzw. Ma his
42(/) miteinander verbindet, und daß eine Anzahl 5 llexibler Kab:l (2) zwischen d:n oberen Kabeln
(38) und den unteren Kabeln («10) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I
bis .1. dadurch gekennzeichnet, daß die Gcwichtsclemenlc
{42a bis 42r/) vor einem feststehenden m
Hindernis (4). beispielsweise einem Straße tischild
u. djjl.. in einer im wesentlichen geraden Linie
mit in zunehmendem Abi.land von dem Hindernis abnehmender C;röi.k i:rsJ gegebenenfalls Masse
angeordnet sind.
.ci. Vorriclit'.ing nach ;incm der Ansprüche I
bis 1, dndu'ch gekennzeichnet, daß mehrere
Rcihon von Gewichticlenicnien (18« bis IH1I) vor
einem feststehenden Hindernis (14) angeordnet sind und die Breite dieser Gruppe in einer Richtung
quer zur Aufprall!ich:img größer als die
i des Fahrzeugs ist.
Hieraj 1 Blatt Zeichnungen
C A
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