DE1784651B1 - Vorrichtung zum Auffangen eines von der Fahrbahn abgekommenen Fahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zum Auffangen eines von der Fahrbahn abgekommenen FahrzeugsInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung elemente durch eine Reihe flexibler Kabel miteinzum
Auffangen eines von der Fahrbahn abkommen- ander verbunden sind.
den Fahrzeugs, bestehend aus mindestens einer Reihe Sonstige Merkmale der Erfindung sind Gegenstand
getrennter Gewichtselemente, die verlagerbar auf der weiteren Unteransprüche.
einer tragenden Fläche in der Nähe der Fahrbahn 5 In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
angeordnet sind. Erfindung dargestellt. Es zeigt
Untersuchungen haben ergeben, daß in einen über- F i g. 1 die schaubildliche Draufsicht auf eine die
raschend hohen Prozentsatz von Unfällen nur ein Geschwindigkeit herabsetzende Barriere gemäß der
Fahrzeug verwickelt ist. In einem solchen Fall ver- Erfindung, liert der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug, das io F i g. 2 die Draufsicht auf die Barriere gemäß
dann die Fahrbahn verläßt und gegen ein festes Fig. 1, nachdem sie von einem Fahrzeug getroffen
Hindernis in der Nähe der Fahrbahn, beispielsweise worden ist,
einen Brückenpfeiler, Brückengeländer u. dgl., schlägt. F i g. 3 eine vergrößerte Ansicht eines Paares
In einem solchen Fall können die Insassen des Fahr- untereinander verbundener Gewichtselemente nach
zeugs nur dadurch geschützt werden, daß das Maß 15 F i g. 1 und 2,
der Geschwindigkeitsherabsetzung des Fahrzeugs ge- F i g. 4 einen vergrößerten Vertikalschnitt durch
steuert wird, um die Gefahr des durch die sogenannte ein Gewichtselement und
»Zweitkollision«, die eintritt, wenn die Insassen gegen Fig. 5 die Draufsicht auf ein weiteres Ausfüh-
das Innere des Fahrzeugs stoßen, verursachten Scha- rungsbeispiel der Erfindung.
dens herabzusetzen. Vorschläge, die Zusammen- 20 Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, besteht ein neben
drücklänge fester Hindernisse und Konstruktionsteile einer Straße, beispielsweise einer Autobahn, vor ^
an der Straße nennenswert zu vergrößern, sind bisher einem festen Hindernis 14 sich befindendes Barrieren- '
zum größten Teil ohne Erfolg geblieben, da diese system 16 aus einer Anzahl von Gewichtselementen
Elemente notwendigerweise einen hohen Grad von 18 α bis 18 k, die getrennt stehend aufgebaut sind und
Steifigkeit haben müssen. 25 im folgenden in den Einzelheiten erläutert werden.
Es ist auch bereits bekannt, energieabsorbierende Die Gewichtselemente 18 α bis 18 k sind durch ein
Einrichtungen, z. B. verlagerbare Gewichtselemente, Kabelsystem 20 untereinander verbunden. Die Anvor
einem schweren feststehenden Hindernis anzu- zahl und Anordnung der einzelnen Gewichtselemente
ordnen. kann entsprechend den jeweiligen Erfordernissen der
Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese bekannten 30 Anwendungsfälle variiert werden. Im allgemeinen ist
Vorrichtungen die Neigung haben, das Fahrzeug in die Benutzung einer verhältnismäßig großen Anzahl
den Weg eines ankommenden anderen Fahrzeugs kleiner Gewichtselemente zu empfehlen. Beispielsabzulenken
oder ein Überschlagmoment am Fahrzeug weise würde ein verhältnismäßig kleines leichtes
zu erzeugen. Ferner besteht die Gefahr, daß die Fahrzeug, das mit verhältnismäßig geringer Geenergieabsorbierenden
Vorrichtungen selbst in den 35 schwindigkeit ankommt, vielleicht nur zwei oder drei
Weg anderer Fahrzeuge geschleudert werden können. Gewichtselemente berühren und verschieben, und die
Dementsprechend ist es Aufgabe der Erfindung, Folgen des Zusammenstoßes zwischen dem Fahrzeug
eine Vorrichtung zum Auffangen von Fahrzeugen zu und dem Gewichtselement können dann auf ein
schaffen, die mit einfachen Mitteln die Geschwindig- Mindestmaß beschränkt werden. Ein größeres oder
keit eines Fahrzeugs um ein kontrolliertes Maß her- 40 schneller fahrendes Fahrzeug kann dagegen alle Geabsetzt
und dabei eine dem Überschlagen entgegen- wichtselemente berühren und verschieben,
wirkende Kraft auf das Fahrzeug ausübt. Ferner soll Die einzelnen Gewichtselemente können vielfältige
ein Fahrzeug ohne eine wesentliche Ablenkung und Formen haben. In dem in F i g. 4 dargestellten Aus- ä
ohne ein Zurückschleudern aufgefangen werden. führungsbeispiel hat das Gewichtselement 18« zylin- ™
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- 45 drische Form, da durch diese Form ein Mindestmaß
löst, daß jedes Gewichtselement aus einem relativ an Schäden am auftreffenden Fahrzeug zu erwarten
leicht zerstörbaren Material besteht und einen durch ist. Die Gewichtselemente können einen Durchmesser
den Aufprall eines Fahrzeugs zusammendrückbaren von etwa 30 bis 75 cm und eine Höhe von annähernd
Fußteil geringen Gewichts sowie einen behälter- 75 cm haben.
artigen oberen Teil umfaßt, welcher derart mit einer 50 Das Gewichtselement 18 a besteht aus einem
zerstreu- oder ausschüttbaren Masse gefüllt ist, daß oberen Teil 22, der zur Aufnahme einer zerstreuder
Schwerpunkt jedes Gewichtselements oberhalb baren oder ausschüttbaren Masse 24, beispielsweise
seines vertikalen Mittelpunktes liegt. Sand oder Wasser, ausgebildet ist, und einem zer-
Dadurch, daß der untere Abschnitt jedes Ge- brechbaren Fußteil 26. Beide Teile sind durch einen
wichtselements zusammendrückbar ist und nur ge- 55 Zwischenboden 28 voneinander getrennt. Am oberen
ringes Gewicht hat, wird ein Rampeneffekt verhin- Ende ist das Gewichtselement 18 α mit einem abdert,
der das Fahrzeug nach oben zu stoßen versucht nehmbaren Deckel 30 verschlossen. Der Fußteil 26
oder ihm eine ein Überschlagen verursachende ver- kann irgendeinen geeigneten Aufbau haben und weist
tikale Beschleunigungskomponente erteilt. Die Ge- im Beispiel eine Anzahl konzentrischer leichter Rohre
wichtselemente üben somit eine dem Überschlagen 60 oder Ringe 32, 34 und 36 auf. Der Fußteil 26 ist
entgegenwirkende Kraft auf das Fahrzeug aus, einerlei annähernd 30 cm hoch, während die Höhe des
mit welchem Winkel das Fahrzeug auf das Gewichts- oberen Teils 22 etwa 45 cm beträgt, so daß sich eine
element trifft. Gesamthöhe von etwa 75 cm ergibt. Da der Fußteil
Außerdem können die Gewichtselemente preiswert 26 sehr leicht ist, liegt der Schwerpunkt des Gewichtshergestellt
werden. Auch für die Ausfüllung der be- 65 elements 18 α knapp unter der Mitte des oberen
hälterartigen oberen Teile können preisgünstige Teils 22.
Stoffe, wie Sand, Wasser od. dgl., verwendet werden. Wie am besten in F i g. 3 zu sehen ist. enthält das
Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Gewichts- Kabelsystem 20 obere und untere Kabel 38 und 40,
die in geeigneten Abständen durch vertikale Kabel 2 verbunden sind. An ihren entgegengesetzten Enden
sind die Kabel 38 und 40 an Kabelschlaufen 44 und 46 angebracht, die den oberen Teil 22 bzw. den Fußteil
26 der Gewichtselemente umgeben. Die Kabel-Schlaufen 44 und 46 werden durch eine Anzahl von
Vorsprüngen 48 an der Wand des Fußteils 26 und des oberen Teils 22 in der richtigen Höhe gehalten.
Im dargestellten Fall ist das obere Kabel 38 in einer Höhe von annähernd 63 cm oberhalb des Bodens
und das untere Kabel 40 in einer Höhe von etwa 25 cm oberhalb des Bodens angeordnet. Die Kabel
38 und 40 können aus Stahl oder Kunststoff auf Polyamidbasis mit ausreichender Zugfestigkeit bestehen.
Kunststoff auf Polyamidbasis ist für manche Fälle zu bevorzugen, weil er witterungsfest ist und
weil er auf Grund seiner Dehnbarkeit selbst auch als ein Energieumwandler wirkt.
Eine bevorzugte Füllmasse für den oberen Teil 22 ist trockener Sand, weil dieser eine relativ hohe
• Masse je Volumeinheit aufweist. Er hat viele Eigenschaften eines fließfähigen Mediums und läßt sich
zerstreuen, ohne das kollidierende Fahrzeug oder andere in der Nähe befindliche Fahrzeuge zu beschädigen.
Er muß allerdings im wesentlichen feuchtigkeitsf rei gehalten werden, damit er nicht im Winter
zusammenfriert und zu einer festen Masse wird.
Die Behälter werden zunächst in der gewünschten Aufstellungsform angeordnet; die Anzahl und die
Aufstellungsform der Gewichtselemente hängt von der zu erwartenden Geschwindigkeit und dem Gewicht
der Fahrzeuge auf der jeweiligen Straße ab. Sodann wird das Kabelsystem 20 angebracht, und
die Gewichtselemente werden mit Sand gefüllt. Zum endgültigen Einstellen und Ausrichten ist zu beachten,
daß die einzelnen Kabel unter leichter Spannung stehen, damit bei den plötzlich auftretenden Zugkräften
beim Auftreffen eines Fahrzeugs auf die Gewichtselemente die Reißgefahr vermindert wird.
Eine typische Situation beim Auftreffen eines
Fahrzeugs ist in F i g. 2 gezeigt. In dem dargestellten Beispiel ist das Fahrzeug 12 von der Fahrbahn 10 in
fe einer Richtung auf ein feststehendes Hindernis 14 zu
W abgekommen. Das Fahrzeug 12 berührt zuerst das
Gewichtselement 18 b, das die Geschwindigkeit des Fahrzeugs um einen gewissen Betrag mit einem
Mindestmaß an Schaden am Fahrzeug herabsetzt. Das Fahrzeug 12 setzt seine Bewegung fort und erreicht
dabei das Gewichtselement 18/, das es nach dem Gewichtselement 18/ zu verschiebt. Unmittelbar
nach dem Verschieben des Gewichtselements 18/ wird auch das Gewichtselement 18 c verschoben. Auf
diese Weise setzt sich die kumulative Geschwindigkeitsherabsetzung des Fahrzeugs 12 bis zur endgültigen
Verschiebung der Gewichtselemente 18 a und 18/ fort.
Es ist zu verstehen, daß die Eindringtiefe des Fahrzeugs 12 in das Barrierensystem, bevor es zum
Stehen gebracht wird, von der anfänglichen Berührungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs, dessen Gewicht
und der eigenen, vom Fahrer ausgeübten Bremswirkung des Fahrzeugs 12 abhängt. Aber in allen
Fällen, unabhängig von der Richtung des Fahrzeugs 12, werden die Gewichtselemente aufeinanderfolgend
berührt und verschoben, und es wird immer nur ein Gewichtselement gleichzeitig auf die Geschwindigkeit
des Fahrzeugs beschleunigt, so daß sich eine langsame gesteuerte Herabsetzung der Fahrzeuggeschwindigkeit
mit einem Mindestmaß an Schaden am Fahrzeug 12 und einem Mindestmaß an Gefahr für die
Insassen ergibt.
Es ist zu beachten, daß auf Grund von zwei Faktoren, nämlich der relativ hohen Lage des Schwerpunktes
der Gewichtselemente und der Zerbrechbarkeit des Fußes, die Gewichtselemente eine horizontale
oder eine dem Überschlagen entgegenwirkende Kraft auf das Fahrzeug ausüben, einerlei in welchem
Winkel das Fahrzeug auf das Gewichtselement trifft, und zwar auch dann, wenn das Fahrzeug mit der
Breitseite gegen das Gewichtselement schlägt. Auf diese Weise wird ein Übersteigen der Vorrichtung
vermieden.
Die Kabelanordnung schafft eine ähnliche Wirkung, da das untere und das obere Kabel so angeordnet
sind, daß ein Fahrzeug kein Bestreben hat, das ganze System anzuheben. Das doppelte Kabelsystem
bewirkt auch, daß die Kabel nicht über die Bugnase oder die Haube eines kleineren Fahrzeugs
gleiten können, wodurch die Fahrzeuginsassen gefährdet werden könnten.
Gemäß F i g. 5 ist ein anderes Barrierensystem 8 vor einem feststehenden Hindernis 4, beispielsweise
einem großen Straßenschild, an einer Abzweigung, d. h. einem Punkt angeordnet, wo eine Abzweigrampe
41 die Hauptstraße verläßt.
In einem solchen Fall kann ein Fahrzeug 12 durch Anbringen einer Reihe von Gewichtselementen 42 a,
42 b, 42 c und 42 d in im wesentlichen geradliniger Anordnung vor dem feststehenden Hindernis 4 geschützt
werden. Die einzelnen Gewichtselemente 42 α bis 42 d sind vom gleichen Aufbau wie die oben beschriebenen
Gewichtselemente 18 a bis 18 &. Sie sind ebenfalls durch ein Kabelsystem 44 gleicher Art wie
oben beschrieben untereinander verbunden. In diesem Barrierensystem 8 nehmen jedoch die Größe und die
Masse der einzelnen Gewichtselemente mit Annäherung an das feststehende Hindernis 4 zu, um das
Maß der Geschwindigkeitsherabsetzung des Fahrzeugs 12 zu erhöhen, je mehr es sich dem Hindernis 4
nähert.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Auffangen eines von der Fahrbahn abkommenden Fahrzeugs, bestehend
aus mindestens einer Reihe getrennter Gewichtselemente, die verlagerbar auf einer tragenden
Fläche in der Nähe der Fahrbahn angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Gewichtselement (18 a bis 18 k bzw. 42 a bis
42 d) aus einem relativ leicht zerstörbaren Material besteht und einen durch den Aufprall eines
Fahrzeugs zusammendrückbaren Fußteil (26) geringen Gewichts sowie einen behälterartigen
oberen Teil (22) umfaßt, welcher derart mit einer zerstreu- oder ausschüttbaren Masse (24) gefüllt
ist, daß der Schwerpunkt jedes Gewichtselements (18 a bis 18 A: bzw. 42 a bis 42 d) oberhalb seines
vertikalen Mittelpunktes liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtselemente (18 a bis
18 k bzw. 42 a bis 42 d) durch eine Reihe flexibler Kabel miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtselemente (18 a bis
18 A: bzw. 42 a bis 42 d) durch zwei Reihen
flexibler Kabel (38 bzw. 40) miteinander verbunden sind, derart, daß die erste Reihe die oberen
Teile (22) und die zweite Reihe die Fußteile (26) der Gewichtselemente (18 a bis 18 & bzw. 42 a bis
42 d) miteinander verbindet, und daß eine Anzahl 5
flexibler Kabel (2) zwischen den oberen Kabeln (38) und den unteren Kabeln (40) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtselemente (42 a bis 42 d) vor einem feststehenden
Hindernis (4), beispielsweise einem Straßenschild
u. dgl., in einer im wesentlichen geraden Linie mit in zunehmendem Abstand von dem Hindernis
abnehmender Größe und gegebenenfalls Masse angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Reihen von Gewichtselementen (18 α bis 18 k) vor einem feststehenden Hindernis (14) angeordnet
sind und die Breite dieser Gruppe in einer Richtung quer zur Aufprallrichtung größer als die
Breite des Fahrzeugs ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Legal Events
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---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant |