DE2626378B2 - Leitvorrichtung, insbesondere fuer strassen - Google Patents
Leitvorrichtung, insbesondere fuer strassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Leitvorrichtung, insbesondere für Straßen, der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 beschriebenen Gattung.
Es sind bereits verschiedene Leiteinrichtungen bekannt, die jedoch alle Nachteile aufweisen.
Ein erster Typ einer Leiteinrichtung besteht aus einer Leitplanke mit Holmen, die beispielsweise die beiden
Fahrbahnen einer Autobahn voneinander trennt und ein praktisch unterbrochenes starres Element bildet. Eine
derartige Leiteinrichtung hat folgenden schweren Nachteil: Wenn ein Fahrzeug unter bestimmten
Winkeln mit hoher Geschwindigkeit gegen die Leiteinrichtung fährt, so wird es auf die Fahrbahn, von der es
kommt, zurückgeschleudert. Ein aerartiges Auto, das auf die Fahrbahn zurückgeschleudert wird, stellt eine
große Gefahr für die nachfolgenden Fahrzeuge dar.
Ferner wurde eine Leiteinrichtung vorgeschlagen, die aus einem verformbaren Element, beispielsweise einem
Gitter od. dgl. besteht. Auch bei dieser Ausführungsform kommt man nicht zu befriedigenden Ergebnissen
und die Gefahr, daß Fahrzeuge auf die Fahrbahn zurückgeschleudert werden, ist nicht ausgeschlossen.
Eine andere bekannte Leiteinrichtung besteht aus einer praktisch ununterbrochenen Folge von starren
Elementen, die sich jedoch senkrecht zur Längsachse der Fahrbahn bewegen können, wobei diese Bewegung
von einem Kippen eines Teils der starren Elemente begleitet ist. Diese Elemente bestehen jedoch aus
Betonblöcken und die Zusammensetzung dieser Blöcke und die Härte des Betons verursachen starke Beschädigungen
an dem Fahrzeug, das an diese starren Elemente anstößt Außerdem ist die Aufstellung dieser Elemente
insbesondere wegen ihres Gewichts ziemlich schwierig. Außerdem sind Leiteinrichtungen bekannt, bei denen
einzelne, aus flexiblen und verformbaren elastischen Werkstoffen bestehende Behälter längs der Fahrbahn
aneinander gereiht sind. Diese einzelnen Behälter können dabei miteinander verbunden sein. Eine weitere
bekannte Leiteinrichtung besteht aus einzelnen im
ίο Abstand voneinander längs der Fahrbahn angebrachten
Pfosten, die durch mehrere übereinander angeordnete und horizontal verlaufende stangenförmige Elemente
miteinander verbunden sind. Sowohl die Pfosten als auch die stangenförmigen Elemente sind aus spiralenförmig
gewickelten Streifen aufgebaut. Falls auf diese Leiteinrichtung ein Fahrzeug aufprallt, können die
Pfosten und die stangenförmigen Elemente nachgeben und das Fahrzeug abfangen, indem sich die aufgewickelten
Streifen auseinanderziehen. Die beiden geschilderten Leiteinrichtungen bestehen aus Elementen, deren
Herstellung aufwendig und damit relativ teuer ist, so daß für ihren Einsatz an möglichst vielen Straßen ein
größerer finanzieller Aufwand erforderlich wäre.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und eine Leiteinrichtung zu schaffen, bei der
ein Zurückschleudern des Fahrzeugs auf die Fahrbahn vermieden wird und Beschädigungen am Unfallfahrzeug
beschränkt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 beschriebenen
Merkmale gelöst. Die Herstellung einer derartigen Leiteinrichtung ist äußerst einfach und geht unter
Verwendung von billigen Werkstoffen vor sich, wodurch die Kosten verringert werden. Ferner ist die
Aufstellung dieser Sicherheitsabsperrung auf Autostraßen sehr einfach. Auf Grund ihrer einfachen Herstellungsweise
kann die Leitvorrichtung nach der Erfindung sogar an Ort und Stelle, also unmittelbar am
Straßenrand während ihrer Verlegung hergestellt werden. Auch dies trägt zur Wirtschaftlichkeit der
Leitvorrichtung bei.
Vorzugsweise bestehen die Blöcke aus einem Gemisch aus einer synthetischen oder natürlichen
Plastikmasse und einem Bindemittel.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform stammt der Gummi von gebrauchten Autoreifen, d. h. Reifen mit
oder ohne die radialen Metallkarkassen. Das oder die linearen Verbindungselemente können hierbei aus einer
Kette bestehen, deren Glieder von den Metallgürteln der Autoreifen gebildet werden.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 3,5 und 6.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Leiteinrichtung nach der Erfindung im normalen Zustand und
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Leiteinrichtung nach einem Aufprall.
Wie F i g. 1 zeigt, besteht die Leiteinrichtung nach der Erfindung im wesentlichen aus Blöcken 1, die durch ein lineares Verbindungselement 2 miteinander verbunden sind und die auf dem Boden 3 aufliegen. Die Achse der Fahrbahn (nicht dargestellt) ist zu dem linearen Verbindungselement 2 parallel.
Wie F i g. 1 zeigt, besteht die Leiteinrichtung nach der Erfindung im wesentlichen aus Blöcken 1, die durch ein lineares Verbindungselement 2 miteinander verbunden sind und die auf dem Boden 3 aufliegen. Die Achse der Fahrbahn (nicht dargestellt) ist zu dem linearen Verbindungselement 2 parallel.
h5 Bei der folgenden Beschreibung der Blöcke 1 und des
linearen Verbindungselements 2 wird von einer Leiteinrichtung mit einem einzigen linearen Verbindungselement
2 ausgegangen. Es sind jedoch auch
Ausführungsformen mit mehreren gleichen oder verschiedenen linearen Verbindungselementen möglich.
Wie bereits erwähnt wurde, sind die Blöcke 1 nicht am
Boden 3 befestigt, so daß sie gegebenenfalls auf dem Boden gleiten können. Dies gestattet eine .lllmähliche
Abbremsung des an die Leiteinrichtung anstoßenden Fahrzeugs.
Ein weiteres Merkmal der Blöcke 1 besteht in der Zusammensetzung ihres Werkstoffes. Um die gewünschte
Wirkung zu erreichen, muß nämlich jeder Block I aus ninem Werkstoff bestehen, der unter der
Einwirkung einer Spannung im Inneren der Blöcke 1 zerfällt oder zerbricht, wobei die Spannung durch das
lineare Verbindungselement 2 erzeugt wird, das bei einem Aufprall eines Fahrzeugs auf die Leiteinrichtung
gespannt wird.
Es wurde festgestellt, daß ein derartiger Werkstoff zweckmäßigerweise aus einem Gemisch aus einer
synthetischen oder natürlichen Plastikmasse und einem Bindemittel besteht. Als Plastikmasse sind ai nennen:
alle synthetischen Polymere oder Copolymere, synthetischer oder natürlicher Kautschuk, usw. Als Bindemittel
ist insbesondere Zement, Gips oder Mörtel zu nennen.
Das Mischungsverhältnis der Bestandteile wird so gewählt, daß einerseits jeder Block 1 eine gewisse
Masse erhält, so daß er einen gewissen Widerstand bei einem Aufprall bietet, und daß er bei diesem Aufprall
andererseits zerfällt.
Wenn eines der Bestandteile Gummi ist, so ist es besonders zweckmäßig, den Gummi von gebrauchten
Autoreifen zu verwenden. Dadurch werden einersei's gebrauchte Autoreifen beseitigt, die schwer zu zerstören
sind und damit eine Verschmutzung darstellen, und wird andererseits eine Leiteinrichtung unter geringen
Kosten geschaffen.
Das lineare Verbindungselement 2 ist nicht starr, sondern ist verformbar. Zu diesem Zweck wird hierfür
ein Seil oder Tau insbesondere aus Stahl oder eine Kette mit Gliedern benutzt.
Wenn eines der Bestandteile des Blocks 1 aus dem Gummi von gebrauchten Autoreifen besteht, so können
auch die Metallgürtel dieser Reifen verwertet werden. Hierbei kann an Ort und Stelle auf einfache Weise eine
aus Gliedern bestehende Kette gebildet werden, indem die einzelnen Metallgürtel der Autoreifen in geeigneter
Weise montiert werden, wobei jeder Metallgürtel ein Kettenglied bildet. Das lineare Verbindungselement 2
ist parallel zur Achse der Fahrbahn angeordnet. Um die Gefahr der Beschädigung der Fahrzeuge, die an die
Sicherheitsabsperrung anstoßen, noch zu verringern, ist es zweckmäßig, jedem Block 1 eine solche Form zu
verleihen, daß er möglichst wenig Kanten oder Ecken gegenüber der Fahrbahn aufweist. Eine erste Form kann
in einem Würfel bestehen, von dem eine Fläche zum Fahrbahnrand parallel ist. Eine andere zweckmäßige
Form besteht aus einem Zylinder, dessen Längsachse zum Boden senkrecht ist.
Die Leiteinrichtung nach der Erfindung kann an dem Verwendungsort hergestellt werden. Hierbei geht man
beispielsweise folgendermaßen vor: man stellt an dem Verwendungsort das Gemisch Bindemittel-Plastikmasse
her und bringt das noch breiförmige Gemisch in eine Form ein, die dem Block 1 seine Form verleiht. Zuvor
wurde das lineare Verbindungselement 2 durch die Form hindurchgeführt, so daß es von der Masse des
Blocks 1 umschlossen wird. Hierbei ist es möglich, während der Zeit des Härtens des Blocks 1 das lineare
Element weiterzuführen und in einem gewissen Abstand eine weitere Form aufzustellen, in der ein neues
Gemisch gegossen wird. Auf diese Weise geht die Herstellung der Leiteinrichtung am Verwendungsort
fortschreitend vor sich, ohne daß hierzu ein großer technischer Aufwand erforderlich ist.
Wenn die Blöcke 1 und das lineare Verbindungsele ment 2 aus Produkten bestehen, die von gebrauchten
Autoreifen stammen, so sind in dem Autoreifen zuvor die Metallgürtel und der Gummi voneinander zu
ίο trennen. Anschließend wird der Gummi granuliert und
wird in das Bindemittel, beispielsweise Zement, eingeführt. Die einzelnen Metallgürtel dienen nun zur
Herstellung der Glieder des linearen Elements, was ebenfalls an dem Verwendungsort vorgenommen wird.
Je nachdem gewünschten Ergebnis können hierbei verschiedene Verbesserungen vorgenommen werden.
Beispielsweise kann den Werkstoffen, aus denen der Block 1 besteht, ein Element beigegeben werden, durch
welches der Block 1 unbrennbar wird, wodurch im Falle des Brandes des Unfallfahrzeugs die Sicherheit noch
erhöht wird. Andererseits kann auch die Form des Blocks 1 geändert werden.
Neben dem Sicherheitsfaktor, der durch diese Form gegeben wird (Fehlen von Ecken oder Kanten
gegenüber der Fahrbahn), kann der Block 1 aufgrund seiner Form auch andere Funktionen erfüllen und
beispielsweise als Werbeträger und/oder als Zierelement dienen.
Mit Hilfe einer Hohlform können nämlich diese Blöcke 1 in Zierelemente, beispielsweise Tröge, umgeformt werden, in denen Zierpflanzen angepflanzt werden können oder die zur Aufbewahrung von Kies oder Sand insbesondere für die Winter- und Glatteis-Perioden benutzt werden können.
Mit Hilfe einer Hohlform können nämlich diese Blöcke 1 in Zierelemente, beispielsweise Tröge, umgeformt werden, in denen Zierpflanzen angepflanzt werden können oder die zur Aufbewahrung von Kies oder Sand insbesondere für die Winter- und Glatteis-Perioden benutzt werden können.
Fig. 2 zeigt in Draufsicht, was bei einem Stoß geschieht.
Der Pfeil F stellt symbolisch den Anprall des Fahrzeugs gegen die Leiteinrichtung dar. Die unterbrochenen
Linien zeigen die Ausgangsstellung der Leiteinrichtung und die vollen Linien ihre Stellung nach dem
Anprall. Bei einem Stoß gegen den Block 1' kann dieser leicht gleiten, da er nicht am Boden befestigt ist, und
spannt dadurch das lineare Verbindungselement 2 das beispielsweise aus einem Seil besteht.
Diese Spannung des Seils ist so stark, daß der Block t'
zerbricht. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen, bei denen die Blöcke zerbrechen, wobei diese
Zerstörung direkt durch den Stoß des Fahrzeugs gegen den Block bewirkt wird, wird diese Zerstörung
erfindungsgemäß durch eine Spannung im Inneren des Blocks 1 verursacht. Wenn der Stoß stark genug ist,
zerbricht der Block Γ vollständig und das lineare Element 2 wird so stark gespannt, daß gegebenenfalls
auch der Block 1" seinerseits zerbricht, usw. Praktisch führt die gesamte Energie des Stoßes zu einem
Zerbrechen der einzelnen Blöcke 1. Die große Bedeutung der Erfindung beruht darin, daß die Energie
des Anpralls vollständig durch die Zerstörung des angefahrenen Blocks 1 und gegebenenfalls noch durch
die Zerstörung der benachbarten Blöcke 1 absorbiert wird.
Die Zusammensetzung der einzelnen Blöcke 1 gestattet ihre einfache Wiederherstellung nach dem
Unfall, da die Blöcke 1 dank ihres relativ geringen
t» Gewichts wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückgebracht
werden können und die Stücke des zerbrochenen Blocks 1 eingesammelt und mit einer gewissen
Menge Bindemittel und/oder mit flüssigen Plastikmas-
sen gemischt werden können, so daß wieder ein Block 1 geformt werden kann.
Wenn das lineare Verbindungselement 2 ursprünglich gespannt ist, so reicht schon ein leichter Stoß aus, um
den Block 1 zu zerbrechen, da dieser praktisch nicht gleiten kann, da er durch das lineare Element 2 an
seinem Platz gehalten wird. Wenn dagegen das lineare Element 2 nicht gespannt ist, gleitet der Block 1 bei
einem Anprall zunächst und spannt dann das lineare Element 2, wobei die Spannung schließlich c
Zerbrechen des Blocks 1 und gegebenenfalls c benachbarten Blöcke 1 bewirkt.
Das oder die linearen Elemente 2 können in eir solchen Höhe angeordnet werden, daß das Unfallfal
zeug die Sicherheitsabsperrung nicht überfahren kai Die Höhe und der gegenseitige Abstand der Blöcki
sind ebenfalls dieser Forderung entsprechend gewähli
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Leitvorrichtung, insbesondere für Straßen, bestehend aus mehreren auf dem Boden lose
aufgestellten Blöcken, aus nachgiebigem, zerstörbarem Material, die von linearen Verbindungselementen
durchquert und miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Blöcke
(1, I', 1") aus einem Werkstoff bestehen, der bei einer bestimmten, von den in ihnen eingebetteten
Verbindungselementen (2) erzeugten inneren Spannung zerbricht.
2. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus einem
Gemisch aus einer synthetischen oder natürlichen Plastikmasse und einem Bindemittel besteht.
3. Leitvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Plastikmasse ein synthetisches
Polymer oder Copolymer oder ein natürlicher oder synthetischer Kautschuk ist.
4. Leitvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschuk aus gebrauchten
Autoreifen hergestellt ist.
5. Leitvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus Zement,
Mörtel, Gips od. dgl. besteht.
6. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die linearen Verbindungselemente
(2) aus Stahlseilen oder aus Gliederketten bestehen.
7. Leitvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder der Ketten aus den
Metallgürteln von Autoreifen, insbesondere von gebrauchten Autoreifen, bestehen.
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