DE1778427B2 - Einrichtung zum kontinuierlichen Vulkanisieren von Kautschuksträngen - Google Patents
Einrichtung zum kontinuierlichen Vulkanisieren von KautschuksträngenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum kontinuierlichen Vulkanisieren von Kautschuksträngen
mit einer oben offenen länglichen, mit einer erhitzten Flüssigkeit gefüllten Wanne, die unterhalb
des Flüssigkeitsspiegel·; Führungen zur kontinuierlichen Bewegung der Kautschukstränge im untergetauchten
Zustand durch die Flüssigkeit aufweist.
Bekannte Einrichtungen dieser Art bestehen in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer Wanne mit
einer Länge etwa in der Größenordnung von 10 m, die mit der erhitzten Vulkanisierflüssigkeit, im allgemeinen
einer Salzschmelze, angefüllt und unmittelbar einer Strangpresse nachgeschalte* ;.,i, während sich
an ihrem Austrittsende eine Abzugswickelvorrichtung zum Aufnehmen des fertig vulkanisierten Stranges
befindet. Da das spezifische Gewicht der Vulkanisierflüssigkeit stets wesentlich höher als das der verarbeiteten
Kauschukmischung ist, muß der aus der Strangpresse austretende Kaut—hukstrang unter Zuhilfenahme
besonderer Mittel im eingetauchten Zustand durcb das Bad hindurch geführt werden. Zu
diesem Zweck ist beisp eisweise gemäß der USA.-Patentschrift 2 339 611 und nach bekannten Vorschlägen
ein auf Umlenkrollen endlos geführtes Transportband über der Wanne vorgesehen, das mit der linearen
Geschwindigkeit des Stranges angetrieben wird und diesen unter den Flüssigkeitsspiegel drückt.
Ein solches Transportband schränkt aber die Zugänglichkeit der Wanne stark ein. Es muß daher und
auch schon aus dem Grunde, das erstmalige Durchführen eines Kautschukstranges durch die Wanne
hindurch beim inbetrie'bnehmen der Vulkanisiervorrichtung
überhaupt zu ermöglichen, im ganzen nach oben abhebbar angeordnet sein. Dies erfordert verhältnismäßig
viel Freiraum über der Vorrichtung und einen aufwendigen, störanfälligen Bewegungsmechanismus,
ohne damit die bestehenden Behinderungen vollständig zu beheben. Andererseits wird dadurch
aber wiederum die aus gesundheitlichen Gründen erforderliche Dampfabsaugung und die Anbringung
der hierfür benötigten Verkleidungen und Ummanlelungen erschwert. Ein besonders ins Gewicht fallender^Nachteil
der bekannten Führungsein richtungen ist zudem, daß sich die bewegten Teile, das Transportband
selbst und die zugehörigen Umlenk- und Leitrollen, im Betrieb der Anlage mindestens teilweise
in der chemisch korrosiven Badflüssigkeit befinden und daher eines hohen Wartungsaufwandes
bedürfen. Es besteht auch immer die Gefahr, daß der
geführte Kautschukstrang sich zwischen dem bewegten Transportband und den Seitenführungen im Vulkanisierbad
verklemmt, was wegen der anfänglich noch hohen Plastizität des Kautschuks des Stranges
zu Ausschuß führt. Dies gilt vor allem für die Verarbeitung von Kautschuksträngen mit stark zerklüftetem
Querschnitt oder flachen Querschnittsvorsprüngen in einem Flüssigkeitsbad mit vergleichsweise ho-
hem spezifischen Gewicht.
Diesen bekannten Vulkanisiereinrichtungen gehen in andere Richtung zielende Vorschläge voraus. So
offenbart beispielsweise die USA.-Palcntschrift i 661 888 eine Einrichtung in Form eines mit einem
Heizmantel umkleideten geschlossenen Rohres, in welchem mittels einer Umwälzpumpe ein Flüssigkeitskreiblauf
aufrechterhalten wird. Der Badbehälter selbst dient hierbei gleichzeitig auch als Führung und
ist infolgedessen von vornherein schon nur für weit-
gehend gleichartige oder gleich dimensionierte Profilstränge verwendbar. Die Nachteile des notwendigen
Pumpaggregates liegen auf der Hand. Dazu tritt das Erfordernis, die Vorratsbehälter für die Badflüssigkeit
an den beiden offenen Rohrenden auf unterschiedlichem Niveau unterzubringen. Die Einordnung
der bekannten Einrichtung in den praktischen Betriebsablauf bereitet daher und in erster Linie
auch aus der erhöhten Lage der Einlaufmündung erhebliche Schwierigkeiten.
Der Erfindung liegt demgegenüber als Aufgabe zugrunde, die bauliche Ausführung der Einrichtung zu
vereinfachen, die zu ihrem Betrieb erforderlichen Aufwendungen einzuschränken und mögliche Fehlerquellen
auszuschalten.
Nach der Erfindung sind in Vulkanisiercinrichtungsn
der eingangs beschriebenen Gattung die feststehend ausgebildeten Führungen auswechselbar angeordnet,
erstrecken sich im wesentlichen über die ganze Länge der Wanne und umfassen die Kautschukstränge
mindestens über deren oberen Umfangsabschnitt mit Abstand. Vorteilhaft bestehen sie
aus an beiden Enden oberhalb des Flüssigkeitsspiegels offenen, über Wanddurchbrechungen mit der
Flüssigkeit gefüllten Rohren, da sie in diesem Falle den durchlaufenden Kautschuksträngen eine nach jeder
Richtung als Anschlag wirkende Führung vermitteln und Ausweichbewegungen auf ein bestimmtes
Maß begrenzen.
Die erfindungsgemäßen Führungen bilden eine Art starrwandigen Tunnel unterhalb des Flüssigkeitsspiegels,
in welchem die zi: vulkanisierenden Kautschukstränge
im voll eingetauchten Zustand durch das Flüssigkeitsbad hindurchgeführt und gegen unerwünschtes
seitliches Auswandern stabilisiert werden.
Durch den Verzicht auf mitlaufende Transportmittel ist die Gefahr von Verklemmungen ausgeschlossen
und die Voraussetzung zur Erzielung einwandfreier Artikel erfüllt. Die Einrichtung kann nach
oben durch einen auf die Wanne aufzulegenden einfachen Deckel abgeschlossen werden, so daß auf eine
Absaugung der Flüssigkeitsdämpfe bis auf die offenen Ein- und Auslaufstellen verrichtet werden kann.
Die Einrichtung fällt im Gesamtaufbau wesentlich einfacher und übersichtlicher aus und stellt keine
größeren Anforderungen an den Platzbedarf oberhalb der Wanne. Von den Ein- aus Auslaufrollen für
die Führung der Kautschukstränge abgesehen, weist sie keine bewegten Teile auf und unterliegt daher
auch weder Verschleiß- oder Korrosionsschäden, noch bietet sie Anlaß zu Betriebsstörungen. Pumpen,
Exhaustoren und andere motorisch angetriebene Zusatzeinrichtungen sind entbehrlich. Überraschenderweise
zeigte es sich, daß der Durchlauf der Kautschukstränge durch das Vulkanisierbad ohne Zuhilfenahme
eines angetriebenen Transportmittels durch die gleitende Reibung an der starren Führung entgegen
den bisher vorherrschenden Anschauungen nicht behindert wird. Günstige Ausgangsbedingungen, die
sich besonders in der Behandlung empfindlicher Strangquerschnitte auswirken, ergeben sich in dieser
Hinsicht durch die Verwendung einer Vulkanisierflüssigkeit mit einem spezifischen Gewicht von angenähert
dem der zu vulkanisierenden Kautschukstränge. An Stelle der Salzschmelze kommt beispielsweise
Polyglykol mit einem spezifischen Gewicht von etwa 1,2 bis 1,3 in Frage. Der Auftrieb wird hierbei
so gering, daß auch Kautschukstränge mit weit vorspringenden dünnen Querschnittsansätzen ohne die
Gefahr nachteiliger Verformungen geführt werden können.
Die Erfindung ist an Hand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung
verdeutlicht. In der Zeichnung ist
F i g. 1 die Gesamtanordnung einer kontinuierlichen Vulkanisationseinrichtung in Seitenansicht und
Fig. 2 der Einlaufteil der Von^htung nach
F i g. 1 im vergrößertem Maßstab in Schnittdarstellung.
Die gezeichnete Vorrichtung enthält als Hauptbestandteil
eine langgestreckte Wanne 1, die mit einem mehrteiligen abnehmbaren Deckel 2 nach oben abgedeckt
und auf nahezu ihr gesamtes Volumen mit Polyglykol als Vulkanisationsflüssigkeit 4 gefüllt ist.
Der Flüssigkeitsspiegel ist durch die Linie 4 a gekennzeichnet. Im Boden und gegebenenfalls auch in
den Seitenwänden der Wanne befinden sich Heizrohre 5, so daß durch Umwälzen eines Heizmktcls,
beispielsweise Dampf oder Öl, die Vulkanisationsflüssigkeit4
auf eine bestimmte Temperatur, in der Regel in der Größenordnung zwischen 220 bis
250° C erwärmt werden kann. Gemäß der Darstellung in F i g. 1 läuft ein aus einer nicht gezeichneten
Strangpresse austretender Kautschukstrang 3 in Pfeilrichtung über eine Umlenkrolle 6 in die Wanne 1 ein,
um nach Passieren des Flüssigkeitsbades entsprechend dem strichpunktierten Linienzug im fertig vulkanisierten
Zustand am Auslaufende der Wanne 1 auszutauchen und über eine Umlenkrolle 7 einer Abzug-
und Wickelvorrichtung zugeführt zu werden.
Für die Führung des Kautschukstranges 3 innerhalb der Wanne 1 ist ein auswechselbar eingebautes
starres Rohr 8 vorgesehen. Das Rohr 8 ist an beiden Enden offen und ragt nur mit den leicht gekrümmten
Endabschnitten über den Flüssigkeitsspiegel (Linie 4 d) hinaus, während es in seinem Hauptteil vollständig
in die Vulkanisationsflüssigkeit 4 eingetaucht ist. Durch in Abständen über seine Länge verteilte Bohrungen
9 steht das Rohrinnere mit den Innenraum der Wanne 1 unmittelbar in Verbindung, so daß es
über seinem gesamten Querschnitt mit der Vulkanisationsflüssigkeit 4 angefüllt ist. Die Querschnittsform
des Rohres 8 ist beliebig und kann je nach den vorliegenden Umständen kreisrund, quadratisch oder
rechteckig gewählt werden. Es ist auch möglich, mehrere solcher Rohre 8 in Nebeneinanderanordnung
in einer gemeinsamen Wanne 1 unterzubringen, um die Durchsatzleistung der Einrichtung zu erhöhen.
In diesem Falle ist jedem einzelnen Rohr 8 jeweils eine Strangpresse zuzuordnen. Für die Herstellung
von Rundschnüren und anderen Strängen einfacher Querschnittsform können gegebenenfalls auch
mehrere Kautschukstränge 3 nebeneinander durch jeweils ein gemeinsames Rohr 8 gezogen werden.
Zum erstmaligen Inbetriebnehmen der Einrichtung kann von dem Auslaufende her ein Draht durch das
Rohr 8 eingeführt und bis zum Einlaufende vorgeschoben werden, um an diesem den Anfang des
Kautschukstranges 3 zu befestigen und in Pfeilrichtung durch das Rohr 8 hindurchzuziehen. Mit dem
Einlaufen des Kautschukstranges 3 in die zugehörige Abzugsvorrichtung ist die Anlage zum kontinuierlichen
Betrieb bereit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Einrichtung zum kontinuierlichen Vulkanisieren von Kautschuksträngen mit einer oben offenen
länglichen, mit einer erhitzten Flüssigkeit gefüllten Wanne, die unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
Führungen zur kontinuierlichen Bewegung der Kautschukstränge im untergetauchten Zustand
durch die Flüssigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die feststehend ausgebildeten
Führungen auswechselbar angeordnet sind, sich im wesentlichen über die ganze Länge der
Wanne (1) erstrecken und die Kautschukstränge (3) mindestens über deren oberen Umfangsabschnitt
mit Abstand umfassen
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen als an beiden
Enden oberhalb des Flüssigkeitsspiegel offene, über Wanddurchbrechungen (9) mit der Flüssigkeit
(4) gefüllte Rohre (8) ausgebildet sind.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit (4)
ein spezifisches Gewicht von angenähert dem der Kautschukstränge (3) aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1778427A DE1778427C3 (de) | 1968-04-27 | 1968-04-27 | Einrichtung zum kontinuierlichen Vulkanisieren von Kautschuksträngen |
GB33604/69A GB1219259A (en) | 1968-04-27 | 1969-07-03 | Apparatus for continuously vulcanizing rubber extrusions |
Applications Claiming Priority (2)
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GB33604/69A GB1219259A (en) | 1968-04-27 | 1969-07-03 | Apparatus for continuously vulcanizing rubber extrusions |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1778427A1 DE1778427A1 (de) | 1971-08-05 |
DE1778427B2 true DE1778427B2 (de) | 1974-05-02 |
DE1778427C3 DE1778427C3 (de) | 1974-11-28 |
Family
ID=25755750
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1778427A Expired DE1778427C3 (de) | 1968-04-27 | 1968-04-27 | Einrichtung zum kontinuierlichen Vulkanisieren von Kautschuksträngen |
Country Status (2)
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DE (1) | DE1778427C3 (de) |
GB (1) | GB1219259A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4208283A1 (de) * | 1992-03-13 | 1993-09-16 | Troester Maschf Paul | Anlage zum vulkanisieren von aus kautschukmischungen hergestellten erzeugnissen |
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DE3067147D1 (en) * | 1979-09-01 | 1984-04-26 | Gen Eng Radcliffe 1979 | Continuous vulcanising and/or cross-linking apparatus |
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ITMI980960A1 (it) * | 1998-05-04 | 1999-11-04 | Colmec S P A | Motodo ed apparecchiatura di reticolazione mista a bagno di sali fusi per profili estrusi |
WO2011072749A1 (en) * | 2009-12-18 | 2011-06-23 | Federal-Mogul S.A. | Process and apparatus for vulcanizing a strand-like extrudate composed of rubber material |
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1968
- 1968-04-27 DE DE1778427A patent/DE1778427C3/de not_active Expired
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1969
- 1969-07-03 GB GB33604/69A patent/GB1219259A/en not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1219259A (en) | 1971-01-13 |
DE1778427C3 (de) | 1974-11-28 |
DE1778427A1 (de) | 1971-08-05 |
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