DE1771553A1 - Verfahren zum Beizen eisenhaltiger Metalle - Google Patents

Verfahren zum Beizen eisenhaltiger Metalle

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DE1771553A1
DE1771553A1 DE19681771553 DE1771553A DE1771553A1 DE 1771553 A1 DE1771553 A1 DE 1771553A1 DE 19681771553 DE19681771553 DE 19681771553 DE 1771553 A DE1771553 A DE 1771553A DE 1771553 A1 DE1771553 A1 DE 1771553A1
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DE
Germany
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solution
pickling
acid
nitric acid
urea
Prior art date
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Pending
Application number
DE19681771553
Other languages
English (en)
Inventor
Patrick Costelloe
Jackson Albert Edward
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Saint Gobain PAM UK Ltd
Original Assignee
John Summers and Sons Ltd
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
    • C23G1/02Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
    • C23G1/08Iron or steel
    • C23G1/085Iron or steel solutions containing HNO3

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)

Description

Patentanwälte Dipl.-Ing. F."Weickmann,
Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke HMY Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN 27, DEN
MDHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 483921/22
JOHN SUMMERS & SONS LIMITED, Shotton, Deeaide, Flintshire,
England
Verfahren zum Beizen eisenhaltiger Metalle
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beizen eisenhaltigen Metalls.
Eisenhaltige Metalle wie Stahl, welche Hochtemperaturbehandlungsverfahren ausgesetzt waren, werden mit einer Schicht von Oberflächenverunreinigungen, hauptsächlich Metalloxyden, überzogen. Diese Verunreinigung muß entfernt werden, ehe eine Weiterbehandlung der Metalloberfläche erfolgen kann.
Die Verunreinigung wird häufig durch Beizen oder Dekapieren des Metalls in einem sauren Beizbad entfernt, wobei die
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Säure im allgemeinen eine verdünnte Lösung von Schwefelsäure oder Salzsäure oder Phosphorsäure oder, manchmal, verdünnter Salpetersäure ist.
Das Beizen von eisenhaltigen Metallen in verdünnter Salpetersäure war bisher nicht zufriedenstellend im Hinblick auf die Qualität der gebeizten Oberfläche, die zwar anfänglich gut ist, sich dann aber rasch verschlechtert, wenn die Menge an Metall, welches in einer gegebenen Menge Säure gebeizt wurde, zunimmt ..
Nunmehr wurde gefunden, daß dies darauf zurückzuführen ist, daß eine verdünnte Salpetersäure-Beizlösung instabil ist, da die Produkte der Reaktion zwischen der verdünnten Salpetersäure und dem Eisen die Lösung vergiften. Wenn eine Lösung vergiftet ist, nimmt die Auflösungsgeschwindigkeit von Eisen aus der gebeizten Oberfläche ab,und die gebeizte Oberfläche wird schmutzig und uneben. Die Zugabe konzentrierter Salpetersäure zu einer derartig vergifteten Lösung gibt nur eine geringe Verbesserung in der Qualität der gebeizten Oberfläche.
Bs wird angenommen, daß verdünnte Salpetersäure Bisen nach zwei Reaktionen angreift.
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Die erste oder erwünschte Reaktion, welche zu einer gebeizten Oberfläche guter Qualität führt, ergibt Ammoniumnitrat und Ferronitrats
4Fe + 1OHNO3 —> 4Pe (NO^)2 + NH4NO5 + 3HgO
Die zweite oder unerwünschte Reaktion ist komplexer, -^s wird angenommen, daß das Eisen salpetrige Säure und Stickoxyde aus der Salpetersäure freisetzt. Die salpetrige Säure und»die Stickoxyde neigen dazu, nahe der Oberfläche des Metalls zu verbleiben und mit dem Eisen weiter zu reagieren. Die Produkte dieser Reaktion neigen ebenfalls dazu, nahe der Metalloberfläche zu verbleiben,und es wird angenommen, daß sie die oben erwähnte zweite oder unerwünschte Reaktion begünstigen und die erste oder erwünschte Reaktion hemmen. Wenn die unerwünschte Reaktion fortdauern gelassen wird, verschlechtert sich die Qualität der gebildeten gebeizten Oberfläche rasch.
Nunmehr wurde gefunden, daß die Qualität der gebildeten gebeizten Oberfläche aufrechterhalten werden kann, wenn die unerwünschte Reaktion in ihren frühen Stadien gehemmt werden kann, d.h. ehe die salpetrige Säure und die Stickoxyde das Eisen angreifen können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Beizen von Eisenmetall besteht daher darin, daß dieses Eisenmetall mit einer Lösung behandelt wird, welche verdünnte Salpetersäure enthält, wobei die Lösung außerdem Harnstoff enthält, welcher die Ansammlung von salpetriger Säure und Stickoxyden in der Lösung hemmt.
Vorzugsweise übersteigt die Konzentration der Salpetersäure in der Lösung 5 Gew.$£ nicht.
Der Harnstoff liegt vorzugsweise in einer Konzentration von 25 g Harnstoff/1 Lösung vor.
Das Beizen wird vorzugsweise bei einer Temperatur von nicht mehr als 200C durchgeführt.
Vorzugsweise wird die Lösung gerührt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels weiter beschrieben.
Einer verdünnten Salpetersäure-Beizlösung wurde Harnstoff zugesetzt und festgestellt, daß die unerwünschte Reaktion stark gehemmt wird. Insbesondere zerstört Harnstoff die salpetrige Säure durch Reaktion mit ihr unter Bildung von Stickstoff, Kohlendioxyd und Wassers
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Weiter wurde gefunden, daß die unerwünschte Reaktion zusätzlich gehemmt wird, indem man die Temperatur der Lösung ungefähr im Bereich von 1? bis 200C hält. Ein Umrühren oder Bewegen der Lösung» beispielsweise durch Pumpen, erwies sich ebenfalls als hemmend für die unerwünschte Reaktion*
Es wurde gefunden, daß die geeignetste Konzentration der Salpetersäure in der Lösung 5 Gew.jS beträgt, obwohl brauchbare · Beizqualität bei Säurekonzentrationen bis zu 15 Gew.# erhalten wird. Eine höhere Konzentration ist ungeeignet, da Harnstoff in Kalter verdünnter Salpetersäure mit einer Konzentration über 15 &ew.$ unlöslich ist und in diesem Fall daher die unerwünschte Reaktion nicht hemmen kann. Der einzige ausgeprägte Wirkungsunterschied zwischen einer verhältnismäßig niedrigen und einer verhältnismäßig hohen Säurekonzentration besteht darin, daß letztere das Bisen von der gebeizten Oberfläche rascher entfernt.
Es wurde weiter gefunden, daß 25 g Harnstoff/l verdünnte Salpetersäure eine geeignete'Konzentration darstellen.
Die im folgenden zusammengestellten Ergebnisse zeigen die Wirkungen eines Zusatzes von Harnstoff zur Beizlösung.
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Tabelle I
5 Gew.^ Salpetersäure ohne Harnstoff Säurevolumen - 455 1 Temperatur - 2O0O Beizdauer - 20 Sekunden gebeiztes Material - Weichstahl
behandelte
Oberfläche
Säurezusatz
1
Beginn -
279 9,9
418 4,55
557 4,55
660 4,55
836 4,55
836 9,9
929 4,55
929 9,9
Lität der gebeüen Gew.Verlust Oberfläche g/0,09 m2
gut 1
gut 1
gut 0,9
schwierig zu entfernende 0,9
Beizachmiere
sehr schmutzig 0,8
sehr schmutzig und uneben 0,6
sehr schmutzig und uneben 0,8
unbrauchbar O,5
unbrauchbar 0,7
Tabelle II
5 Gew. Salpetersäure mit e^nem Gehalt von 25 g/l
Harnstoff
Säurevolumen - 455 1 Temperatur - 200C Beizdauer - 20 Sekunden
gebeiztes Material - Weichatahl 109887/1510
behandelte
Oberfläche
Anfang
279
557
836
1110
1950
2790
5570
Säurezugabe 1
9,9
9,9
9,9
9,9 22,7 28,2
99
Harnstoffzugabe kg
11,3
11,5
22,7
Gew."Verlust
g/0,09 m'
0,9 1,0 0,9 1,0 1,0 0,9 0,9 0,9
Qualität der gebeizten Oberfläche
gut gut gut gut gut gut gut gut
Die Qualität der Beizung, welche mit der harnstoff-
haltigen Lösung erhalten wurde, war auch noch brauchbar, nachdem
2
5570 m Oberfläche behandelt worden waren. Es besteht kein Grund zur Annahme, daß die Lösung eine unbrauchbar gebeizte Oberfläche bilden wird, bis die Menge der gelösten Salze zur Kristallisation führt. Obwohl sich die oben ausgeführten Ergebnisse auf Weichstahl beziehen, ist es klar, daß die Erfindung auch auf das Beizen vieler anderer Stähle und anderer Eisenmetalle anwendbar ist.
Das Beizen von Eisenmetallen gemäß der Erfindung besitzt % folgende Vorteile:
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1. Die Metalloberfläclie kann tief und gleichmäßig geätzt werden", ohne Anwendung eines elektrischen Stroms.
2. Die Auflösüngsgeschwindigkeit des Eisens ist hoch, ohne daß Strom angewendet werden muß.
3. Die Säure kann kalt angewendet werden, und die Auflösungsprodukte sind in kalter Säure sehr löslich.
4. Es wird während des Beizens kein Wasserstoff in das Metall eingeführt.
5. Die gebeizte Oberfläche ist in gewissem Ausmaß gegen Rosten inhibiert.
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Claims (5)

Patentansprüche
1. "Verfahren zum Beizen von Eisenmetall durch Behandlung desselben mit einer verdünnten Salpetersäurelösung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lösung auch Harnstoff enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration der Salpetersäure in dar Lösung höchstens ™ 5 Gew.fo ist. ■
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Harnstoff in einer Konzentration von 25 g/l Lösung
vorhanden ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Beizen bei einer Temperatur von höchstens 2O0C durchgeführt wird. λ
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung bewegt wird.
ι -ltn
■ ORIGINAL WJSPECTH)
DE19681771553 1967-06-08 1968-06-07 Verfahren zum Beizen eisenhaltiger Metalle Pending DE1771553A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB26585/67A GB1126305A (en) 1967-06-08 1967-06-08 Improvements in or relating to methods of pickling ferrous metals

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1771553A1 true DE1771553A1 (de) 1972-02-10

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ID=10245939

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19681771553 Pending DE1771553A1 (de) 1967-06-08 1968-06-07 Verfahren zum Beizen eisenhaltiger Metalle

Country Status (6)

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US (1) US3565688A (de)
BE (1) BE715984A (de)
DE (1) DE1771553A1 (de)
FR (1) FR1567825A (de)
GB (1) GB1126305A (de)
NL (1) NL6808104A (de)

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US3565688A (en) 1971-02-23
GB1126305A (en) 1968-09-05
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