DE2355436B2 - Mittel zur Verhinderung eines Angreifens von Säuren auf Metalle auf Grundlage eines eine Thioharnstoffverbindung und ein Sulfoniumsalz enthaltenden Inhibitorengemisches - Google Patents
Mittel zur Verhinderung eines Angreifens von Säuren auf Metalle auf Grundlage eines eine Thioharnstoffverbindung und ein Sulfoniumsalz enthaltenden InhibitorengemischesInfo
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Description
J5
in der Ri, R2 und R3 gleich oder verschieden sein
können und Kohlenwasserstoffreste bedeuten und Χθ ein Anion einer Säure ist, enthalten.
7. Mittel nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Sulfoniumsalz der allgemeinen
Formel (II), in der Ri, R2 und Rj substituierte
oder unsubstiiuierte Alkyl-, Aryl- und bzw. oder Aralkylrestesind.
8. Mittel nach den Ansprüchen 6 oder 7, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem
Sulfoniumsalz der allgemeinen Formel (II), in der mindestens einer der Reste Ri, R2 und/oder R3
substituierte oder unsubstituierte Aryl- und/oder Aralkylreste sind.
9. Mittel nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Sulfoniumsalz der allgemeinen
Formel (II), in der Ri, R2 und Rj substituierte
oder unsubstituierte Arylreste sind.
10. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an einem Sulfoniumsalz der allgemeinen Formel (II), in der die Substituenten der Reste Ri, R2
und/oder R3 Halogenatome, Hydroxygruppen und/oder Alkylreste sind.
11. Mittel nach Anspruch 10, gekennzeichnet bo
durch einen Gehalt an einem Sulfoniumsalz der allgemeinen Formel (II), in der die Substituenten
Chlorate sind.
12. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch einen 6r>
Gehalt an einem Sulfoniumsalz der allgemeinen Formel (II), in der die Reste Ri, R2 und/oder Ri
Phenyl- und/oder p-Chlorphenylgruppen sind.
13. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 12, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an einem Sulfoniumsalz der allgemeinen Formel (II), in der Χθ das Anion einer starken Säure
ist.
14. Mittel nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Sulfoniumsalz der
allgemeinen Formel (II), in der Xedas Chloridion ist.
15. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 14, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an Triphenyl-sulfonium-chlorid.
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Verhinderung eines Angreifens von Säuren auf Metalle auf Grundlage
eines eine Thioharnstoffverbindung und ein Sulfoniumsalz enthaltenden Inhibitorengemisches. Solche Mittel
werden in wäßrigen Säurelösungen verwendet, um ein Angreifen der Säuren auf die mit den wäßrigen
Säurelösungen in Berührung befindlichen metallischen Oberflächen zu vermeiden.
Es gibt zahlreiche Gelegenheiten, bei denen eine metallische Oberfläche mit wäßrigen Säurelösungen in
Berührung kommt. Beispielsweise werden wäßrige Säurelösungen zum Behandeln, wie Reinigen oder
Beizen, von Metalloberflächen verwendet, um unerwünschte Oxidschichten oder andere Korrosionsprodukte
oder Ablagerungen davon zu entfernen. Eine Berührung zwischen wäßrigen Säurelösungen und
Metalloberflächen findet auch in Rohren oder Leitungen statt, wenn darin Säurelösungen fließen.
In beiden Fällen ist es natürlich erstrebenswert, daß
das Angreifen der Säure auf die Metalloberfläche möglichst gering gehalten wird.
Ein angewendeter Weg zum Herabsetzen eines Angreifens der Säure besteht darin, zur Säurelösung
Mittel zuzusetzen, die ein Angreifen der Säure auf die Metalloberflächen verhindern. Diese Inhibierungsmittel
sollen die Neigung der Säuren in sauren Lösungen, metallische Oberflächen zu korrodieren, zu zersetzen
oder in anderer Weise anzugreifen, herabsetzen oder im wesentlichen verhindern, ohne die erwünschten Eigenschaften
der Säurelösung, wie ein Entfernen von Oxidschichten, nachteilig zu beeinflussen. Derartig
wirkende Substanzen werden allgemein als »Säureinhibitoren« bezeichnet, wie dies auch im folgenden
geschieht.
Aus der US-Patentschrift 20 49 517 ist die Verwendung von Thioharnstoffverbindungen oder dem Reaktionsprodukt
von Formaldehyd mit o-Toluidin zur Inhibierung des Säureangriffes auf Kupfer bekannt. In
dieser Patentschrift ist jedoch nichts über eine kombinierte Verwendung dieser beiden Inhibitoren
ausgesagt. Weiterhin ist aus der US-Patentschrift 36 68 137 bereits die Verwendung eines Inhibitorengemisches
bekannt, das aus a) stickstoffhaltigen, organischen Verbindungen, u. a. Thioharnstoffverbindungen,
b) Carbonsäuren und c) Sulfoniumsalzen besteht. Die Verwendung spezieller Thioharnstoffverbindungen als
Saureinhibitoren ist weiterhin noch in der US-Patentschrift 24 85 529 beschrieben.
Die bisher verwenaeten Säureinhibitoren wirken jedoch nicht befriedigend, denn es treten zahlreiche
Nachteile hei der Herstellung oder ihrer Anwendung auf, wie anhand der folgenden Vergleichsversuche noch
gezeigt wird.
Aufgabe vorliegender Erfindung war es daher, Mittel mit neuen Säureinhibitoren zu finden, die aus leicht
zugänglichen und verhältnismäßig preiswerten Ausgangsverbindungen hergestellt werden können und die
gute Inhibitoreigenschaften aufweisen. Die Erfindung löst diese Aufgabe.
Gegenstand der Erfindung sind Mittel zum Verhindem eines Angreifens von Säuren auf Metalle, die
gekennzeichnet sind durch einen Gehalt an dem cyclischen Trimeren des Methylen-o-toluidins, einer
Thioharnstoffverbindung und an einem Sulfoniumsalz in einem Gewichtsverhältnis von 30 bis 60 :1 bis 15 :0,5 bis
25.
Alle Angaben in Teilen, Prozenten oder Verhältnissen beziehen sich auf das Gewicht, wenn nichts anderes
erwähnt ist.
Das bevorzugte Gewichtsverhältnis in den erfindungsgemäßen Mitteln liegt bei 40 bis 50 Teilen
cyclischen Trimeres von Methylen-o-toluidin zu 1 bis 5
Teilen Thioharnstoffverbindung zu 1 bis 5 Teilen Sulfoniumsalz.
Das cyclische Trimere von Methylen-o-toluidin wird durch Umsetzen von Formaldehyd mit o-Toluidin
hergestellt. Hierbei bildet sich als instabiles Zwischenprodukt die Schiffsche Base Methylen-o-toluidin, die das
cyclische Trimere von Methylen-o-toluidin der nachstehenden Formel (I) bildet:
35
(D
40
45
Die erfindungsgemäßen Mittel können als Thioharnstoffverbindung Thioharnstoff selbst (NH2 · CS ■ NH2)
oder einen substituierten Thioharnstoff, wie einen N-Alkyl-thioharnstoff, enthalten. Bevorzugte Alkylthioharnstoffe
weisen 1 bis 4 Kohlenstoffatome in jedem Alkylrest auf. Besonders bevorzugt ist N,N'-Diäthyl-thioharnstoff.
Die zur Verwendung in den Mitteln besonders geeigneten Sulfoniumsalze besitzen die allgemeine
Formel (II):
R,—S* X
"/
R3
"/
R3
(II)
60
in der Ri, R2 und R3 gleich oder verschieden sein können
und Kohlenwasserstoffreste bedeuten und Xedas Anion
einer Säure ist. R1, R2 und Rj können Alkyl-, Aryl-
und/oder Aralkylreste sein, die gegebenenfalls durch einen oder durch mehrere gleiche oder verschiedene
Substituenten substituiert sein können. Bevorzugte Substituenten sind Halogenatome, insbesondere Chloratome,
die Hydroxygruppe und Alkylreste. Beispiele für die Reste R1, R2 und R3 sind die Propyl-, Nonyl-,
Dodecyl-, Isobutyl-, Phenyl-, Hydroxyphenyl-, Dodecylphenyl-, 4-Hydroxy-3,5-dimethyl-phenyl- oder die Benzylgruppe.
Vorzugsweise ist mindestens einer der Reste Ri, R2 oder R3 ein substituierter oder unsubstituierter
Aryl- oder Aralkylrest. Bei den am meisten bevorzugten Sulfoniumsalzen sind Ri, R2 und R3 Arylreste, wie die
Phenyl- oder die p-Chlorphenylgruppe.
Χθ ist vorzugsweise das Anion einer starken Säure,
wie das Chlorid-, Bromid-, Jodid- oder Sulfation. Besonders bevorzugt ist das Chloridion.
Das ei findungsgemäß am meisten bevorzugte Sulfoniumsalz
ist das Triphenvl-sulfonium-chlorid.
Die Sulfoniumsalze und die Verfahren zu ihrer Herstellung sind bekannt. Zum Beispiel kann ein
aromatisches Sulfoniumsalz in Form des Chlorids durch Umsetzen eines geeigneten aromatischen Kohlenwasserstoffs
mit einem geeigneten Schwefelmonohalogenid, wie Dischwefeldihalogenid, in Gegenwart von
wasserfreiem Aluminiumchlorid und dem geeigneten Halogen (Chlor) hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel können nur aus den drei genannten Aktivbestandteilen, nämlich dem cyclischen
Trimeresi, dem Sulfoniumsalz und der Thioharnstoffverbindung,
bestehen, doch ist in zahlreichen fällen zweckmäßiger, daß die Aktivbestandteile mit einem
geeigneten Trägermaterial zu einer Lösung, Suspension, Dispersion oder Pulver oder zu Granulaten vereinigt
sind. Da das Mittel zu einer wäßrigen Säurelösung zugegeben werden soll, ist es gewöhnlich am zweckmäßigsten,
daß das Mittel in Form einer mit Wasser mischbaren Lösung oder — am meisten bevorzugt — in
Form einer wäßrigen Lösung vorliegt, d. h. daß das Trägermaterial Wasser ist.
Wenn das erfindungsgemäße Mittel ein Trägermaterial enthält, besteht es zweckmäßigerweise aus 30 bis
60%, vorzugsweise 40 bis 50% cyclischen! Trimeren, 1 bis 15%, vorzugsweise 1 bis 5% einer Thioharnstoffverbindung
und 0,5 bis 25%, vorzugsweise 1 bis 5% eines Sulfoniumsalzes, Rest Trägermaterial und solche Substanzen,
wie sie üblicherweise mitverwendet werden können.
Außer dem Trägermaterial können die Mittel in einigen Fällen gegebenenfalls noch zusätzliche Substanzen
enthalten, die die Wirksamkeit der Mittel noch weiter verbessern. Es kann deshalb vorteilhaft sein, in
den Mitteln ein oder mehrere Schaummittel und/oder ein oder mehrere Lösungsmittel für einen oder mehrere
Bestandteile der Mittel mitzuverwenden. Die Schaummittel sind gewöhnlich grenzflächenaktive Verbindungen,
und wenn auch beliebige, mit den übrigen Bestandteilen der Mittel verträgliche grenzflächenaktive
Verbindungen, einschließlich kationischer und anionischer Verbindungen, Verwendung finden können,
werden nichtionische grenzflächenaktive Substanzen bevorzugt, insbesondere äthoxylierte sekundäre Alkohole
und äthoxylierte Nonylphenole und verwandte Verbindungen, wie die Thiole.
Die Zugabe von Lösungsmitteln zu den erfindungsgemäßen Mitteln dient zur Erhöhung der Löslichkeit der
Säureinhibitoren. Polare Lösungsmittel sind besonders geeignet. Bevorzugte polare Lösungsmittel sind Alkohole,
insbesondere niedermolekulare Alkohole, wie Methanol und Isopropanol.
Die Verwendung von grenzflächenaktiven Verbin-
jungen und Lösungsmitteln in Verbindung mit Säureinnibitoren
ist an sich bekannt, und die Auswahl der ;inzelnen Substanzen und deren in den ^rfindungsgemä-3en
Mitteln anzuwendenden Mengen zu treffen, sollte m Bereich des Können jedes auf diesem Gebiete ί
lätigen Fachmanns liegen. Jedoch soll zur Verdeutlichung darauf hingewiesen werden, daß die Gesamtmenge
der Zusätze nicht 20% des Gesamtmittels übersteigen soll.
Wenn ein erfindungsgemäßes Mittel zum Verhindern κι eines Angreifens von Säuren auf Metalle mittels einer
sauren Behandlungslösung eingesetzt wird, muß es selbstverständlich in einer für den betreffenden Zweck
wirksamen Menge zugegeben werden. Die Menge der erfindungsgemäßen Mittel, die in jedem einzelnen Fall
wirksam ist, hängt von einer Anzahl Variablen ab. Die anzuwendende Menge wird demgemäß bedingt sein
durch die einzelnen Bestandteile und deren Mengen, die in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sind, durch
die spezielle Behandlungslösung und deren Konzentration, bei der eine Inhibierung eintritt, durch die Art der
durch die saure Behandlungslösung bewirkte Arbeitsweise und durch das spezielle, zu behandelnde Metall.
Wenn folglich beispielsweise eine starke Säure oder eine das zu behandelnde Metall leicht angreifende Säure
in der sauren Behandlungslösung verwendet wird, muß man eine verhältnismäßig größere Menge des erfindungsgemäßen
Mittels einsetzen, um das Angreifen der Säure auf das Metall zu mindern, als wenn eine
schwächere Säure Verwendung findet. jo
Im Hinblick auf die Anzahl von Faktoren, die bestimmen, welches die wirksame Menge der zu
verwendenden Inhibitorzusammensetzung ist, ist festgestellt worden, daß die wirksamste Menge gewöhnlich
empirisch festgestellt wird, d. h. durch die bei Anwendung verschiedener Formen des Mittels bei einem
speziellen Einzelfall gewonnene Erfahrung. Es kann jedoch als allgemeine Richtlinie festgehalten werden,
daß gute Ergebnisse erhalten werden, wenn das Mittel zu der sauren Behandlungslösung in einer solchen
Menge zugegeben wird, daß das Gemisch der Inhibitorbestandteile in dem Mittel 0,01 bis 5% des
Gesamtgewichts der sauren Behandlungslösung plus des Mittels — also der inhibierenden wäßrigen sauren
Behandlungslösung — ausmacht.
Das bedeutet, daß die Inhibitorlösung die Aktivbestandteile in Mengen enthält, die innerhalb der
nachstehenden Bereiche liegen:
0,00300 bis 3% des cyclischen Trimeren, 0,00010 bis 0,75% der Thioharnstoff verbindung
und
0,00005 bis 1,25% des Sulfoniumsalzes.
Wo demgemäß beispielsweise eine geringe Hernmung
der sauren Behandlungslösung erforderlich ist, um das zu behandelnde Metall vor dem Angreifen der Säure
zu schützen, kann das Mittel zur Behandlungslösung in einer verhältnismäßig geringen Menge zugegeben
werden, so daß die Behandlungslösung der Größenordnung nach enthält:
0,005% des cyclischen Trimeren,
0,0Oi % der Thioharnstoffverbindung und
0,001 % des Sulfoniumsalzes. b5
Wenn hingegen eine stärkere Hemmung des Angreifens der Säure erforderlich ist, um das zu behandelnde
Metall zu schützen, kann die Behandlungslösung der Größenordnung nach enthalten:
2% des cyclischen Trimeren,
0,5% der Thioharnstoffverbindung und
0,5% des Sulfoniumsalzt's.
Wenn die Behandlungslösung unter etwa 0,01% Inhibitor enthält, wird die Hemmwirkung sehr gering
sein, und auch nicht besonders wirksam, wenn sie mit konzentierteren Säuren angewendet wird. Wenn die
Behandlungslösung über etwa 5% Inhibitorbestandteile enthält, ist die Hemmwirkung nicht merklich besser als
mit einer Behandlungslösung, die etwa 4,5 bis etwa 5% des Hemm-Mittels enthält. Vorzugsweise enthält die
Behandlungslösung 0,025 bis 1% der Inhibitorbestandteile
nach der Erfindung. Hierbei ist festgestellt worden, daß gemäß zahlreicher Anwendungen etwa 1%
Inhibitorbestandteile die besten Ergebnisse liefern.
Die erfindungsgemäßen Mittel können auf beliebigen Anwendungsgebieten eingesetzt werden, wo es erwünscht
ist, das Angreifen einer Säure auf Metall zu inhibieren, insbesondere bei Reinigungs- und Beizverfahren.
Die Mittel können zusammen mit Metallreinigungs- oder -beizsäuren, den sogenannten nichtoxydierenden
Säuren, verwendet werden. Beispiele derartiger Säuren sind anorganische Säuren, wie Chlorwasscrstoffsäure,
Phosphorsäure, Amidosulfonsäure und Schwefelsäure, und organische Säuren, wie Essigsäure, Citronensäure,
Ameisensäure, Glycolsäure und Oxalsäure. Die erfindungsgemäßen Mittel sind besonders gut in
Beizlösungen mit Schwefelsäure brauchbar.
Die erfindungsgemäßen Mittel können in einfacher Weise hergestellt werden. Sie weisen ausgezeichnete
Inhibierungseigenschaften auf. Außerdem sind sie sehr lange in sauren wäßrigen Behandlungslösungen stabil.
Die erfindungsgemäßen Mittel können zum Schutz einer großen Anzahl Metalle vor einem Säureangriff
geschützt werden. Beispiele derartiger Metalle sind Kupfer, Messing, Bronze und Legierungen, wie rostfreier
Stahl. Besonders wirksam sind die Mittel zum Schutz von Eisen und Stahl, wenn diese — oder auch andere
Metalle bzw. Legierungen — in einer sauren Behandlungslösung behandelt werden sollen.
Die Erfindung erstreckt sich natürlich auch auf eine wäßrige, saure inhibierende Behandlungslösung, die aus
einer wäßrigen, sauren Lösung und dem inhibierenden Mittel vorzugsweise in den vorstehend beschriebenen
Mengen besteht.
Die nachstehenden Beispiele und Versuchsergebnisse dienen nur zur Erläuterung der Erfindung und beziehen
sich auf bevorzugte Mengenangaben, Durchführungsverfahren und -vorrichtungen.
Ein Mittel in Form einer wäßrigen Lösung wird aus den nachstehenden Bestandteilen hergestellt:
Gewichts | |
prozenl | |
Cyclisches Trimeres von Methylen- | |
o-toluidin | 35 |
Thioharnstoff | 5 |
Triphenyl-sulfonium-chlorid | 15 |
Nichtionische grenzflächenaktive | |
Verbindung (ein Octyl-phenoxy- | |
polyäthoxy-äthanol) | 1 |
Wasser | 44 |
Ein Mittel in Form einer wäßrigen Lösung wird aus den nachstehenden Bestandteilen hergestellt:
Gewichts | |
prozent | |
CyclischesTrimeres von Methylen- | |
o-toluidin | 41 |
Thioharnstoff | 5 |
Triphenyl-sulfonium-chlorid | 2 |
Nichtionische grenzflächenaktive | |
Verbindung (wie in Beispiel 1) | 2 |
Wasser | 50 |
Beizbades wird auf annähernd 82°C konstant gehalten.
Das vor dem Eintauchen in das Beizbad gewogene Blech wird dann aus dem Bad herausgenommen, gespült
und zur Bestimmung des Metallverlustes wieder gewogen. Zu Vergleichszwecken wird ein gleiches Blech
mit der gleichen Größe in das Beizbad getaucht, das jedoch keine Lösung des Beispiels 5 enthält.
Ergebnisse
Versuchs- Vergleichsblech blech
Ein Mittel in Form einer wäßrigen Lösung wird aus den nachstehenden Bestandteilen hergestellt:
Gewichtsverlust 0,2
(% des Gesamtgewichts)
Gewichts | |
prozent | |
Cyclisches Trimeres von Methylen- | |
o-toluidin | 48 |
N,N'-Diäthyl-thioharnstoff | 4 |
Triphenyl-sulfonium-chlorid | 4 |
Nichtionische grenzflächenaktive | |
Verbindung(wie in Beispiel 1) | 15 |
Wasser | 29 |
Ein Mittel in Form einer wäßrigen Lösung wird aus den nachstehenden Bestandteilen hergestellt:
Beispiel 5 | Gewichts | |
prozent | ||
CyclischesTrimeres von Methylen- | ||
o-toluidin | 58 | |
Thioharnstoff | 12 | |
Triphenyl-sulfonium-chlorid | 10 | |
Nichtionische grenzflächenaktive | ||
Verbindung (wie in Beispiel 1) | 1 | |
Wasser | 19 | |
Es wird in bekannter Weise eine wäßrige saure Behandlungslösung zur Verwendung in einem Beizbad
mit einem Gehalt von 10 Volumenprozent konzentrierter Schwefelsäure hergestellt. Zu dieser Lösung werden
0,5 Volumenprozent, bezogen auf das Volumen der konzentrierten Schwefelsäure, der sauren Mittellösung
des Beispiels 2 zugegeben.
Versuchsergebnissc
Behandlung eines Stahlbleches mit einer wäßrigen sauren Behandlungslosung mit einem Gehalt an einem
Säureinhibitor.
Ein 64.5 cm*1 große·, Blech aus warmgewalztem Stahl
1010 (mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,08 bis 0.13%,
einem Gehalt von 0.3 bis 0.6% Mangan, von höchstens 0,04% Phosphor und von höchstens 0,05% Schwefel)
wird 30 Minuten in ein Beizbad mit einem Gehall an der Losung des Beispiels r>
getaucht. Die Temperatur des 14
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß das Vergleichsblech, das in einem Beizbad ohne das
erfindungsgemäße Mittel behandelt worden ist, einen beinahe 65fachen höheren Gewichtsverlust erlitten hat
als das Versuchsblech, das in einem Beizbad mit dem erfindungsgemäßen Mittel nach Beispiel 5 behandelt
worden ist.
Vergleichsversuche
Es wurden Vergleichsversuche mit dem erfindungsgemäßen Mittel durchgeführt, welches
a) cyclisches Trimeres von Methylen-o-toluidin,
b) Thioharnstoff und
c) einem Sulfoniumsalz
enthält. Zum Vergleich wurden weitere Versuche mit demselben Säureinhibitormittel durchgeführt, wobei
dieses jedoch nur jeweils eine der der obengenannten Bestandteile a), b) oder c) enthielt.
Die Versuche wurden wie folgt durchgeführt: Bei jedem Test wurde ein frisches Säurebeizbad verwendet,
das aus 200 ecm 10vol.-%iger Schwefelsäure in einem Becherglas bestand. Es wurden wäßrige Säureinhibitorlösungen
A bis G hergestellt, von diesen wurden jeweils 0,05 ecm mittels einer gasdichten Mikrospritze in das
das zuvor genannte Ätzbad enthaltende Becherglas gegeben. Das Becherglas wurde dann in ein Wasserbad
mit konstanter Temperatur von etwa 82,2°C für etwa 1 h eingesetzt, bevor die zum Test verwendete
Stahlplatte hierin eingetaucht wurde. Jede Stahlplatte bestand aus warmgewalztem Stahl SAE 1010 und besaß
die Abmessungen von etwa 1,3 χ 25 χ 0,08 cm. Vor dem Eintauchen wurden die Stahlplatten durch Abwischen
mittels Aceton zur Entfernung von Fett und Schmutz gereinigt. Die Platten wurden dann in einer nicht mit
Inhibitor versetzten 1 : 1-HCI-Lösung während 5
μ Minuten entzundert, mit Wasser gespült, in Aceton
eingetaucht und in einem Ofen getrocknet. Die Platten wurden gewogen und dann in das die Säureinhibitorlösung
enthaltende Säurebad etwa 30 Minuten eingetaucht. Die Platten wurden dann herausgenommen, in
Mi Wasser gespült, in Aceton eingetaucht, in einem Ofen
getrocknet, abkühlen gelassen und erneut ausgewogen. Mit jeder der drei wäßrigen Lösungen A bis G wurden
drei Versuche durchgeführt, weiterhin wurde ein Kontrollsäurebad verwendet, das keine Süurcinhibitor-
br, lösung enthielt.
Die wäßrigen Lösungen A bis G wurden mit Wasser angesetzt und enthielten lediglich die angegebenen
Bestandteile in Gewiuhlsleilen.
ίο
Lösung
A B
(erfindungs- (♦■ gemäß)
DEF
- Vergleichsversuche -
Cyclisches Trimeres von Methylen-o-toluidin
Thioharnstoff
Triphenylsulfoniumchlorid
48
48*) -
48
*) Wegen der relativ geringen Löslichkeit von Thioharnstoff wurde das Wasser auf eine Temperatur
von etwa 82°C erwärmt, um diese Mengen von ThioharnstoiT aufzulösen.
Bei Verwendung dieser wäßrigen Lösungen A bis G im Testversuch und bei der Durchführung des Kontrollversuches
wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Versuchsergebnisse
Säurebad mit zugesetzter | Versuch | Stahlprobe (g) | nach dem | Metallverlust |
Inhibitorlösung | Nr. | vor dem Ein | Eintauchen in | |
tauchen in das | das Säurebad | |||
Säurebad | 19,4602 | (g) | ||
A | 1 | 19,4901 | 19,1189 | 0,0299 |
2 | 19,1467 | 19,2824 | 0,0278 | |
3 | 19,3113 | 18,7210 | 0,0289 | |
B | 4 | 19,2897 | 18,6686 | 0,5687 |
5 | 19,2253 | 18,6880 | 0,5567 | |
6 | 19,2540 | 18,8065 | 0,5660 | |
C | 7 | 19,2914 | 18,7855 | 0,4849 |
8 | 18,2895 | 18,7908 | 0,5040 | |
9 | 19,2874 | 15,5320 | 0,4966 | |
D | 10 | 19,2494 | 15,7805 | 3,7174 |
11 | 19,3864 | 15,5512 | 3,6059 | |
12 | 19,1710 | 19,0926 | 3,6198 | |
E | 13 | 19,3215 | 19,8032 | 0,2289 |
14 | 19,2084 | 18,9873 | 0,4052 | |
15 | 19,2732 | 19,0115 | 0,2859 | |
F | 16 | 19,2913 | 19,1145 | 0,2798 |
17 | 19,3900 | 19,1637 | 0,2755 | |
18 | 19,4387 | 19,3150 | 0,2750 | |
G | 19 | 19,3866 | 19,2492 | 0,0716 |
20 | 19,3266 | 19,2745 | 0,0774 | |
21 | 19,3456 | 16,5294 | 0,0711 | |
Kontrolle, | 22 | 19,1991 | 16,5902 | 2,6697 |
Säurebad ohne zugesetzten | 23 | 19,3518 | 16,5126 | 2,7616 |
Inhibitor | 24 | 19,2510 | 2,7384 | |
Aus diesen Vergleichsversuchen ergibt sich, daß gegenüber einem Säurebad unter Zusatz des erfindungsgemäßen
Mittels A die Einzelkomponenten wesentlich höhere Gewichtsverluste ergaben, die im
folgenden nochmals zusammengestellt sind und wöbe der Gewichtsverlust bei Verwendung des Mittels A als
gesetzt wurde.
Verglcichstest- Gewichtsverlust der Mctallprobcn beim
verbindung Vergleichsversuch im Vergleich zum
Gewichtsverlust bei Verwendung des Mittels A gemäß der Erfindung
B C D E F G
18,5- bis 20rach 16- bis 18fach 121- bis 134fach 7,6- bis 14fach 9- bis lorach
2- bis 3fach
Hieraus ergibt sich die überraschende Überlegenheit des erfindungsgemäßen Mittels, das aus einem Gemisch
der drei Einzelbestandteile besteht.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäßc
Mittel A in der Lösung eine Gesamtmenge von 48% Inhibitor enthält, während im Mittel B nur 41% des
cyclischen Trimeren, ebenso wie beim Mittel A enthalten sind. Um jedoch auch bei gleicher Gesamtmenge
an Inhibitor den Einfluß des cyclischen Trimeren zu zeigen, enthält die Vergleichslösung C ebenfalls 48%
12
wie die Vergleichslösung A. Dasselbe gilt für die Vergleichslösungen D und E bzw. F und G.
Es wurden weitere Vergleichsversuche mit dem erfindungsgemäßen Mittel und mit der aus der
US-Patentschrift 36 68 137 bekannten Kombination einer Thioharnstoffverbindung und eines Sulfoniumsalzes
durchgeführt. Hierzu wurden Inhibitorlösungen mit den in der folgenden Zusammenstellung gegebenen
Konzentrationen hergestellt:
Lösung
H | I | J*) | K |
(erfindungs- | (Vergleichs | {Vergleichs | (erfindungs |
gemäß) | versuch) | versuch) | gemäß) |
Cyclisches Trimeres von | 41 | 0 | 0 | 41 |
Methylen-o-toluidin | ||||
Thioharnstoff | 5 | 5 | 0 | 0 |
l-Phenyl-2-thioharnstoff | 0 | 0 | 5 | 5 |
Triphenylsulfoniumchlorid | 2 | 2 | 2 | 2 |
*) l-Phenyl-2-thioharnstolTbesitzt bei 18"C nur eine Löslichkeit von 0,26% in Wasser. Selbst bei
höherer Temperatur konnte eine 5%ige Lösung dieser Verbindung in Wasser nicht erhalten werden,
und auch bei Zugabe des l-Phenyl-2-thioharnstoffes zu einer 2%igen Tnphenylsulfoniumchloridlösung
konnte keine bessere Löslichkeit erreicht werden, sondern es schied sich sogar noch Triphenylsulfoniumchlorid
aus der Lösung aus.
Daher wurde die oben angegebene Lösung J nicht für die Vergleichsversuche verwendet. Bei der Zugabe des
cyclischen Trimeren von Methylen-o-toluidin in einer Menge von 41 Gew.-% in eine Lösung, welche bereits
die angegebenen Mengen von l-Phenyl-2-thioharnstoff und Triphenylsulfoniumchlorid, größtenteils in ausgefällter
Form, enthielt, wurde die Auflösung der Bestandteile beobachtet. Durch längeres Rühren und
Aufwärmen der Lösung wurde eine schwach milchige Lösung erhalten, die als Inhibitorlösung verwendet
werden konnte.
Bei jedem Test wurde wie zuvor ein frisches Säurebad verwendet, das aus 200 ecm 10vol.-%iger Schwefelsäure
in einem Becherglas bestand. Die Säureinhibitorlösungen H, I und K wurden wiederum in einer Menge von
0,05 ecm in die Ätzbäder gegeben und die wie bei den vorangegangenen Vergleichsversuchen vorbereiteten
Stahlplatten für 30 Minuten in die mit Inhibitor versehenen Säurelösungen eingegeben. Die weitere
Behandlung erfolgte wie bei den vorangegangenen Vergleichsversuchen, wobei folgende Ergebnisse erhalten
wurden:
Versuchsergebnisse:
35
40
45
Säurebad mit | Stahlprobe (g) | nach dem Ein | Metall |
zugesetzter | vor dem Ein | tauchen in | verlust |
Inhibitorlösung | tauchen in | das Säurebad | |
das Säurebad | (g) | ||
H 19,3033 19,2744 0,0289
I 19,5092 19,2951 0,2141
K 19,4735 19,4406 0,0329
*) Da eine Lösung nicht hergestellt werden konnte, wurde kein Versuch durchgeführt.
Aus diesen Werten ergibt sich, daß nur die erfindungsgemäße Kombination, welche cyclische Trimeres
von Methylen-o-toluidin enthält, die überraschende Verringerung des Metallverlustes in einem
Ätzbad bewirkt, während die Kombination von so Thioharnstoff und Triphenylsulfoniumchlorid einen
mehrfach höheren Metallverlust ergibt.
Claims (6)
1. Mittel zur Verhinderung eines Angreifens von Säuren auf Metalle auf Grundlage eines eine ί
Thiohamstoffverbindung und ein Sulfoniumsalz enthaltenden Inhibitorengemisches, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an einem cyclischen Trimeren des Methylen-o-toluidins, der
Thioharnstoffverbindung und des Sulfoniumsalzes in einem Gewichtsverhältnis von 30 bis 60: 1 bis
15:0,5 bis 25.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis 40 bis 50 : 1 bis 5 : 1
bis 5 beträgt. ι >
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Thioharnstoffverbindung
einen N-Alkyl-thioharnstoff enthalten.
4. Mittel nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einen N-Alkyl-thioharnstoff, dessen
Alkylreste 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen.
5. Mittel nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Gehalt an N,N'-Diäthyl-thioharnstoff.
6. Mittel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Sulfoniumsalz eine Verbindung der allgemeinen Formel
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