DE1770565B2 - S-Oxo^-carboxamidomethyl^dihydro-l,4-benzoxazin und pharmazeutische Mittel, enthaltend diese Verbindung - Google Patents
S-Oxo^-carboxamidomethyl^dihydro-l,4-benzoxazin und pharmazeutische Mittel, enthaltend diese VerbindungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist 3-Oxo-4-carboxamidomethyl-23-dihydro-i,4-benzoxazin
der Formel I
CH2
CO
CO
(D
CH2-CO-NH2
sowie pharmazeutische Mittel mit Einfluß auf das
/Vox
CiHl + X-CH2-COOCH3
(III)
Verfahren A
15 Nach diesem ersten Verfahren verwendet man als
Ausgangsstoff 3-Oxo-23-dihydro-l,4-benzoxazin, dessen
Alkalisalz (II) durch Kondensation mit x-Halogenessigsäuremethylester
(III) in den entsprechenden Ester 2(i (IV) überführt wird, der in «-Stellung durch den
4-(3-Oxo-23-dihydrobenzoxazyl)-Rest substituiert ist
Die Verseifung des Esters (IV) iühri zur entsprechenden
Carbonsäure (V), deren Chlorid leicht mit Ammoniak unter Bildung des Amids (I) reagiert
CH2-COOCH3
OH" (IV)
OH" (IV)
(M = Alkalimetall) (X = Halogenatom)
CH,
a) SOCl2
b) NH3
CH7CO-NH,
(I)
CH2
CH2-COOH
(V)
Die Kondensation des Alkalisalzes von 3-Oxo-2,3-dihydro-l,4-benzoxazin
(II) und des nc-Halogenesters (III) wird vorteilhaft in einem niederen Alkohol vorzugsweise
:.i tertiär-Butanol durchgeführt. Das Salz selbst wird
in situ durch Zugabe von 3-Oxo-2,3-dihydro-benzoxazin zu einer äquimolaren Lösung von Alkalialkoholat
hergestellt, die durch Auflösen von einem Äquivalent des entsprechenden Metalls in einem Überschuß des
gewählten Alkohols erhalten wird. Die Umsetzung wird durch Zugabe eines leichten Überschusses (etwa 10%)
des α-Halogenesters und Erhitzen am Rückfluß unter
Rühren durchgeführt, bis das ursprünglich alkalische Reaktionsmedium neutral reagiert, was 2 bis 4 Stunden
dauert.
Die Mineralsalze werden durch Filtration von der noch heißen Lösung abgetrennt. Nach dem Verdampfen
des Lösungsmittels, vorzugsweise im Vakuum, wird der Kster (IV) durch Zugabe von Wasser ausgefällt. In
gewissen Fällen kristallisiert das Produkt spontan; es vird dann abgesaugt und aus einem geeigneten
Lösungsmittel umkristallisiert. Meistens fällt es jedoch in Form einer öligen oder halbkristallinen Masse an, die
mit Hilfe eines geeigneten Lösungsmittels extrahiert wird. Diese organische Lösung wird dann getrocknet
und das Lösungsmittel verdampft. Der Rückstand wird aus einem geeigneten Lösungsmittel umkristallisiert.
Wenn der Ester (IV) nicht kristallin ist, kann er gegebenenfalls unter starkem Vakuum destilliert werden
oder ohne weitere Reinigung in die nächste Verfahrensstufe eingesetzt werden.
Der Ester (III) kann eine Chlor-, Brom- oder jodverbindung sein. Im Fall von Λ-Chlorester ist es
möglich, die Reaktionsgeschwindigkeit durch Zugabe einer geringen Menge Kaliumbromid oder Kaliumjodid
zum Reaktionsgemisch zu erhöhen. Man kann, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen, ebensogut mit
einem Lösungsmittelgemisch arbeiten, das etwa 50% Dimethylformamid enthält und gestattet, die Temperatur
des Reaktionsgemisches auf 100 bis 1100C zu
erhöhen.
Die Carbonsäure (V) wird leicht in an sich bekannter Weise durch Verseifen des Esters (IV) mit Hilfe von
Alkalihydroxiden, vorzugsweise Kaliumhydroxid im wäßrig alkoholischen Medium, erhalten. Im allgemeinen
verläuft dieser Verfahrensschritt schnell (1 bis 2 Stunden) bei der Rückflußtemperatur von ÄthanoL ι ο
Wenn die Verseifung beendet ist, wird das Lösungsmittel entfernt Der in Wasser gelöste Rückstand ergibt
nach dem Ansäuren mit einer starken Mineralsäure die entsprechende Carbonsäure V, die meist im festen
Zustand vorliegt Sie wird abgesaugt und aus einem ι s
üblichen Lösungsmittel umkristallisiert
Die Oberführung der Säure (V) in das Amid (I) läßt
sich bequem über das entsprechende Säurechlorid als Zwischenprodukt durchführen, das leicht durch Einwirken
eines leichten Überschusses (1,10) von Thionylchlorid auf 1 Mol «ler Verbindung V in einem neutralen
Lösungsmittel (Benzol, Chloroform, Toluol, etc.) erhalten
werden können. Falls erforderlich, verwendet man geringe Mengen katalytisch wirksamer Stoffe, wie
Pyridin oder Dimethylformamid. Die Reaktion wird bei 60 bis 8O0C durchgeführt Wenn sie beendet ist, wird das
Lösungsmittel und das überschüssige Thionylchlorid im Vakuum entfernt
Das rohe Säurechlorid wird in einem neutralen, nicht polaren Lösungsmittel gelöst, wie in aromatischen
Kohlenwasserstoffen, Chloroform oder Methylenchlorid. Diese Lösung wird unter starkem Rühren und
Kühlung im Eisbad zu einem Überschuß (3 bis 5 Mol) Ammoniak gegeben, das ebenfa'.iS in einem neutralen
Lösungsmittel gelöst ist, w:.e einem aromatischen η
+ X—CH-CO—NH,
(VI)
Kohlenwasserstoff, Chloroform oder Methylenchlorid.
Nach der Umsetzung wird die organische Lösung filtriert, um das ausgefällte Hydrochlorid des Amins
abzutrennen und dann nacheinander mit einer verdünnten Lösung einer starken Mineralsäure (zur Entfernung
des überschüssigen Amins), einer verdünnten Lösung eines Alkalihydroxids (zur Entfernung der gegebenenfalls
entstandenen Säure V) und anschließend mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen, wird das
Lösungsmittel entfernt und der Rückstand aut- einem geeigneten Lösungsmittel umkristallisiert
Es ist möglich, die sauren und basischen Wäschen durchzuführen, ohne das Hydrochlorid des Amins
abzufiltrieren.
Da man die Reaktion unter Verwendung einer füchtigen, stark wasserlöslichen Base, wie Ammoniak,
durchführt, kann es vorteilhaft sein so zu arbeiten, daß man die organische Lösung des Säurechlorids zu einem
Überschuß des Amins in wäßriger Lösung gibt
In gewissen Fällen kann es möglich sein, daß das Amid (I) an der Grenzfläche Wasser/Lösungsmittel
ausfällt.
In diesem Fall wird es abgesaugt und aus einem geeigneten Lösungsmittel umkristallisiert.
In manchen Fällen werden die Amide (I) nicht sofort in kristallisiertem Zustand erhalten. Sie werden dann
durch Destillation unter starkem Vakuum so weit gereinigt, daß die Krstallisation ermöglicht wird.
Verfahren B
Gemäß dem zweiten Verfahren wird durch Kondensation eines Alkalisalzes von 3-Oxo-2r3-dihydro-l,4-benzoxamin
(H) mit dem «-Halogenid (VI) direkt das entsprechende, in «-Stellung mit dem 3-Oxo-23-dihydro-benzoxazylrest
substituierte Amin (I) erhalten.
(H)
(M = Alkalimetall) (X = Halogenatom)
Die Umsetzung wird vorzugsweise in einem niederen Alkohol als Reaktionsmedium durchgeführt, vorzugsweise
in tertiär-Butanol, in welchem, wie in Verfahren A das Alkalisalz (II) in situ hergestellt wird.
Man gibt zur Lösung dieses Salzes einen leichten Überschuß (10%) des Amids (VI). Die Reaktion, die
häufig bereits bei Raumtemperatur beginnt, wird unter Rühren bei der Rückflußtemperatur des verwendeten
Alkohols zu Ende geführt. Wenn die Reaktion beendet ist, was durch neutrale oder saure Reaktion des
ursprünglichen alkalischen Mediums zum Ausdruck gebracht wird, filtriert man die noch heiße Lösung, um
die ausgefällten Mineralsalze abzutrennen.
Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und der im allgemeinen kristalline Rückwand in Wasser
aufgenommen, abgesaugt und mit einer verdünnten Lösung eines Alkalihydroxyds gewaschen um nicht
umgesetztes 3-Oxo-2,3-dihydro-l,4-benzoxazin zu entfernen.
Nach dem Trocknen wird das Amid (I) aus einem geeigneten Lösungsmittel umkristallisiert.
Als «-Halogenamide können Chlor-, Brom-, oder Jodverbindungen eingesetzt werden. Bei Verwendung
CH2-CO-NH2
(I)
der Chlorderivate kann die Reaktion durch Zugabe einer geringen Menge von Kaliumbromid oder Kaliumiodid
zum Reaktionsgemisch katalysiert werden.
Man kann außerdem die Reaktionsgeschwindigkeit dadurch erhöhen, daß man das Reaktionsgemisch durch
Zugabe eines gleichen Volumteils Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxyd verdünnt. Man arbeitet dann bei
einer Temperatur zwischen etwa 80 und 1000C.
3-Oxo-4-carboxamidomethyl-2,3-dihydro-1,4-benzoxazin
CH2
CII, (O NH.,
Verfahren B
Eine Lösung von Kaliumtertiärbutylat, die aus 2,62 g
metallischem Kalium und 100 cm3 tertiärem Butylalkohol
erhalten wurde, wird heftig gerührt und der Lösung dann 10,1 g 3-Oxo-2,3-dihydro-l,4-benzoxazin zugegeben.
Nachdem 15 bis 20 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt wurde, gibt man 6,5 g Chloracetamid zu
und erhitzt 4 Stunden lang am Rückfluß. Nach dem Abkühlen werden die unlöslichen Stoffe durch Filtration
abgetrennt und das Lösungsmittel verdampft Der Rückstand wird mit dem unlöslichen Anteil vereinigt
und das gesamte Produkt in 200 cm3 Wasser aufgenommen. Der Feststoff wird abgesaugt, mit 2 κ 50 cm3
NaOH gewaschen um nicht umgesetztes 3-Oxo-2,3-dihydro-1,4-benzoxazin
zu entfernen, anschließend mit Wasser gewaschen und getrocknet Die Ausbeute
beträgt 10.54 g (763%). Nach der Reinigung durch Umkristalüsation aus Dimethylformamid erhält man
7,42 g S-Oxo^-carboxamidomethyl^-dihydro-i/tbenzoxazin
mit dem Schmelzpunkt 2600C.
Analyse für C10H10N2O3:
Berechnet: C 58,25, H 4,89, N 13,58%; gefunden: C 58,32, H 4,97, N 13,53%.
Die systematische pharmakologische Untersuchung der erfindungsgemäßen Verbindung, die nachfolgend
erläutert werden soll, bezieht sich auf die Wirksamkeit dieser Verbindungen auf der Ebene des Zentralnervensystems.
Aus der AT-PS 1 31 610 ist bekannt, daß am Ringstickstoffatom substituierte 3-Oxo-2,3-dihydro-l,4-benzoxazine
wertvolle therapeutische Eigenschaften, z. B, analgetische oder krampflösende Wirkungen
besitzen.
In der obengenannten österreichischen Patentschrift wird ausdrücklich gesagt, daß 4-Alkylderivate nur ganz
schwache analgetische Wirkungen aufweisen und die krampflösenden Wirkungen lediglich den 4-Aralkylverbindungen
zu eigen sind. Das erfindungsgemäße Benzoxazin hat zwar eine gegenüber den bekannten
Verbindungen unterschiedliche Konstitutioa Wenn man es jedoch mit den bekannten Verbindungen
vergleichen will, stellt man fest, daß es eher den 4-Alkylderivaten als den 4-Aralkylverbindungen ähnelt
Es ist daher um so überraschender, daß die beanspruchte Verbindung eine hohe pharmakologische Wirksamkeit,
insbesondere starke antidepressive Wirkung aufweist
Antidepressive Aktivität
Prüfung eines Antagonismus g^,enüber der Oberlidiähmung,
die bei der Maus durch Res-rpin hervorgerufen
wird.
Das zu prüfende Produkt wird auf intraperitonealem Weg eine Stunde vor der Einnahme von Reserpin
eingegeben (2 mg/kg I.P.) und die Oberlidlähmung 2 bis 4 Stunden nach der Injektion von Reserpin alle 30
Minuten gemessen.
Antagonistische Wirksamkeit gegenüber Reserpin
S-Oxo^-carboxamidomethyl-^-dihydro-1,4-benzoxazin
wirkt antagonistisch gegenüber den depressiven Wirkungen des Reserpins bei der Maus und kann als
Antidepressivum verwendet werden:
Verringerung der durch Reserpin hervorgerufenen Oberlidlähmung in %
Geprüfte Verbindung |
DL50 I.P. mg/kg |
P.O. mg/kg |
Dosis | Art der Ver abreichung |
Verrin gerung % |
Beispiel | 1000 | >1500 | 200 25 |
I.P. I.P. |
56 45 |
Vjrsuchsbericht
Die wichtigsten handelsüblichen Antidepressiva können in zwei Gruppen eingeteilt werden: die Acyclischen
Derivate vom Typ Imipramin und die Monaminoxidase-Inhibitoren. Errtere weisen als wichtigsten unerwünschten
Nebeneffekt eine anticholinergische Wirkung auf, die manchmal während der Behandlungen Nebenwirkungen
hervorruft. Die Nachteile der zweiten Verbindung, die auf ihrer Wirkweise beruhen, sind allgemein
bekannt.
3-Oxo-4-carboxamidomethy|-2,3-dihydro-1,4-benzoxazin
mit Imipramin verglichen, und zwar auf folgenden Gebieten:
1. Toxicität
2. antidepressive Wirkung
a) Gegenwirkung gegenüber durch Reserpin verursachte palpebrale Ptosis (intraperetuneal und
oral bei Mäusen).
b) Antagonismus gegenüber durch Reserpin induzierte Hypothermie (intraperntoneal bei Mäusen).
3. Untersuchung der anticholinergischen Wirkungen Antagonismus gegenüber der akuten Toxicität von Eserin.
3. Untersuchung der anticholinergischen Wirkungen Antagonismus gegenüber der akuten Toxicität von Eserin.
1. Toxicität
Die folgende Tabelle gibt die DLso-Werte von
Imipramin und dem Produkt des Beispiels bei Mäusen wieder.
Verbindung I.P. (mg/kg)
I'.O. (mg/kg)
LiL51, - 122
DL50 = 275
h- Imipramin ^l5,, - \ci l^so
Beispiel DL0 = größer als DL0 = größer als
(crfindungs- 1000 1500
gemäß)
2. Antidepressive Wirkung
a) Antagonismus gegenüber durch Reserpin
induzierter palpebraler Ptosis
induzierter palpebraler Ptosis
Es wird wie in der Beschreibung gearbeitet. Die folgende Tabelle gibt die Vergleichswerte wieder:
Prozentverminderung der durch Reserpin induzierten Ptosis
17 70 | 565 | Dosis | 8 | in mcg/kg |
Produkt | (mg/kg) | I)L^Ii von f'scrin | ohne Vor behand lung |
|
t. Die . | 50 100 25 |
nach der Hchii milling |
486 480 463 |
|
•ierlen in |
Beispiel (erfind u ngs- gemäß) Imipramin |
466 494 675 ( + 46%) |
||
Produkt
Imipramin
(erfindungsgemiil.l)
Imipramin
Beispiel
(erllndungsgcmiil.il
(erllndungsgcmiil.il
Dosis Vorab- %-Vermin-
reichung dcrung
(πιμ/kyI der Ptosis
(πιμ/kyI der Ptosis
20(1
100
200
IP. | 57 |
IP. | 45 |
IP. | 56 |
PO | 23 |
P.O. | 44 |
P.O. | 37 |
P.O. | 29 |
Angesichts der äußerst geringen Toxicitäl der erfindungsgemäßen Verbindung ist der therapeutische
Koeffizient höher als der des Imipramins.
b) Untersuchung des Antagonismus gegenüber
der durch Reserpin induzierten Hypothermie
(bei Mäusen)
Die Verbindung und Imipramin wurden intraperitonäre 2 Stunden vor dem auf dieselbe Weise in einer
Dosis von 5 mg/kg verabreichen gegeben. Die rektale Temperatur der Tiere wurde durch thermometrische
Sonde 3 und 4! ·■'.- Stunden nach der Gabe des Reserpins
gemessen. Die Ergebnisse, die in %-lnhibition der
Hypothermie, bezogen auf den Anteil der Tiere, die nur Reserpin erhalten haben, sind in der folgenden Tabelle
zusammengestellt.
Produkt
fJ-i^is \ :r.ih- 3 h 4h 30min
:·-·!!_ hung
' mir/» μ ι -Inhibition der
Hypothermie
Beispiel j: IP. 43 14
lerfindungsgemalii 200 IP. 86 43
Imipramin 25 I.P. 57 29
Auch bei diesem Versuch ist die erfindungsgemäße Verbindung dank ihrer sehr geringen Toxicität dem
imipramin überlegen.
3. Untersuchung der anticholinergischen Wirkung
Bei Gruppen von 10 Mäusen bestimmt man gleichzeitig die akute Toxicitäi des intravenös gegebenen
Physostigmin-Salicyiats (Exrin), bei Vergleichstieren und bei Tieren, die vorher {30 min) mit Imipraminchlorhydrat
oder mit der erfindungsgemäßen Verbindung intraperitoriär behandelt wurden. In aüen Fäüen
wurden die DL«-Werte nach der Methode von Dragstedt und Lang berechnet.
Aus diesem Versuch geht klar hervor, daß der DLso-Wert des Imipramins durch die Vorbehandlung
mit Eserin um etwa 50% gesteigert wird. Unter denselben experimentellen Bedingungen weist die
erfindungsgemäße Verbindung bei 4fach höheren Dosen keine sntichohner^sche Wirkun17 2üf. !π5σ£52!Τ!ΐ
geht aus den Ergebnissen hervor, daß die erfindungsgemäße Verbindung eine wesentlich geringere Toxicität
und einen wesentlichen höheren therapeutischen Koeffizient als Imipramin besitzt und unter anderem
auch keine anticholinergischen Eigenschaften aufweist.
Die Untersuchung der Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung auf im Gewebe enthaltene Mono-aminooxydase
nach Ernst ing et al. (Mcd. cxp. 1962, 7,
119—124* hat gezeigt, daß dieses Produkt keine
inhibitorische Wirkung auf das Enzym besitzt.
Die Durchbrechung der Katalepsie, die durch Reserpin induziert wird, wird nach neueren Erkenntnissen
nicht mehr als eigentlicher Leit'est zur Bestimmung der thymoleptischen Aktivität benutzt. Wie aus den
Literaturstellen Antidepressants, Stuart Fielding. 1975, S. 73 — 75 und Screening Methods in Pharmacology,
R.A. Turner, 1971, S. 209-215 hervorgeht, wird
nach den Erkenntnissen moderner Autoren der Antagonismus des Reserpins nur noch gegenüber Ptosis.
Hypothermie oder Sedation geprüft.
Zum Nachweis der anticholinergischen Wirkung des Physostigmins wurde gezeigt, daß Imipramin in einer
Dosis von 25 mg/kg den DLso-Wert des Eserins um 46% steigert (DL50 = 463 mcg/kg ohne Vorbehandlung;
675 mcg/kg nach Behandlung mit Imipramin). Eine Vergrößerung des DL50-Wertes des Eserins entspricht
einer Verminderung seiner Toxizität Das Imipramin erniedrigt demnach die Toxizität des Physostigmins und
hat einen ganz klaren anticholinergischen Effekt, was gewisse Nebenwirkungen erklärt, die bei seiner
Anwendung beobachtet wurden.
Im Gegensatz hierzu verändert die erfindungsger i ße Verbindung unter den gleichen experimentellen
Bedingungen den DLso-Wert des Physostigmins nicht,
ebenso eicht bei Dosen von 100 mg/kg. Die Verbindung
hat keine anticholinergische Wirkung, so daß seine therapeutische Verwendung nicht mit Nebenwirkungen
verbunden ist
Ergänzende Versuche unter den gleichen experimentellen Bedingungen, wie sie vorher beschrieben wurden,
zeigen, daß die Antireserpirswirkung des erfindungsge-
mäßen Produkts sich effektiv mit der verabreichten Dosis vergrößert
3-Oxo-4-carboxamidomethyl-2,3-dihydro-l,4-benzoxazin
Dosis
mg/kg P.O.
mg/kg P.O.
Reserpin
mg/kg I.P.
mg/kg I.P.
% Veränderung
der Ptosis
gegenüber Reserpin
der Ptosis
gegenüber Reserpin
-12
-56
-56
-73
Verstärkung des Amphetamins
Entsprechend den Forderungen der Prüfungsstelle wurde die Verstärkung der Amphetaminwirkung durch
das erfindungsgemäße Produkt untersucht. Die Untersuchung dieser Verstärkung wurde nach der gleichen
Methode durchgeführt, wie beim Reserpin-Antogonismus
im antidepressiven Aktivitätstest (siehe Antidepressant, Stuart Fielding, !975, S. 63-64). Es wurde
die Verstärkung durch das Produkt untersucht und die Ergebnisse mit Imipramin verglichen.
Experimentelle Ergebnisse
Versuch über die Motiütät der Maus. Die Produkte
wurden oral verabreicht. Eine Stunde vor Verabreichung des Amphetamins in einer verstärkenden Dosis
schwache Motilität (3,5 mg/kg IP.). 30 min nach der Injektion des Amphetamins wurde die Motilität der
Mäu?? während 25 min durch Aktimetrie gemessen. Die Ergebnisse sind in Prozent der Änderung der Motilität
angegeben, bezogen auf Versuchstiere, die lediglich Exzipientien erhalten hatten.
Ergebnisse
Das erfindungsgemäße Produkt verstärkt in Dosen von 50 und 100 mg/kg die Wirkung des Amphetamins in
einer Weise, die vergleichbar ist mit Imipramin in Dosen von 25 bis 50 mg/kg (nachfolgende Tabelle). Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen die thymoleptische Aktivität des Produktes.
Verstärkung des Amphetamins (Motilität der Maus)
Produkt | Dosis | Amphet- | % Ände |
amin | rung | ||
mg/kg | Dosis | gegen | |
P.O. | mg/kg | Kontroll- | |
I. P. | vcrsuch | ||
3 5 | + 2'! | ||
.l-Oxo^-carboxamido- | 50 | + 67 | |
methyl-2,3-dihydro- | 100 | 3,5 | + 91 |
1,4-benzoxazin | |||
Imipramin | 25 | 3,5 | + 62 |
Imipramin | 50 | 3,5 | + 102 |
Aus den Ergebnisssen der Versuche geht hervor, daß das erfindungsgemäße Produkt, verglichen mit Imipramin,
eine wesentlich schwächere Toxizität bei einer vergleichbaren antidepressiven Aktivität aufweist, woraus
sich ein wesentlich günstigerer therapeutischer Index ergibt. Andererseits besitzt es keine anticholinergischen
Eigenschaften (unerwünschte Nebenwirkungen).
Claims (2)
1. a-Oxo^-carboxamidomethyl-^-dihydro-1,4-benzoxazin.
2. Pharmazeutisches Mittel mit Einfluß auf das Zentralnervensystem, dadurch gekennzeichnet, daß
es als aktiven Bestandteil S-Oxo-^carboxamidomethyl-^-dihydro-l.^benzoxazin
sowie pharmazeutisches Trägermaterial enthält
10 Zentralnervensystem, die diese Verbindung als aktiven
Bestandteil sowie pharmazeutisches Trägermaterial enthalten.
Die erfindungsgemäße Verbindung weist bemerkenswerte pharmakologische Eigenschaften auf. Sie wirkt
auf dem Niveau des Zentralnervensystems. Sie hat antidepressive und anticholinergische Wirksamkeit
Zur Herstellung des S-Oxo-^carboxamidomethyl-2,3-dihydro-l,4-benzoxazins
werden hauptsächlich zwei Verfahren verwendet
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US73422368A | 1968-06-04 | 1968-06-04 | |
CH828268A CH499534A (fr) | 1967-06-06 | 1968-06-05 | Procédé de préparation d'oxo-3a-carboxamidoalcoyl-4 dihydro-2,3 benzoxazines-1,4 |
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US269340A US3879522A (en) | 1967-06-06 | 1972-07-06 | New 2,3-dihydro-1,4-benzoxazines in compositions effecting the central nervous system |
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DE1770565B2 true DE1770565B2 (de) | 1979-02-22 |
DE1770565C3 DE1770565C3 (de) | 1979-10-18 |
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ID=27509330
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---|---|---|---|
DE1770565A Expired DE1770565C3 (de) | 1967-06-06 | 1968-06-05 | S-Oxo^-carboxamidomethyl^dihydro-l,4-benzoxazin und pharmazeutische Mittel, enthaltend diese Verbindung |
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