DE1767165A1

DE1767165A1 - AEusserlich anwendbares Mittel zur Verhuetung von Reizungen,Entzuendungen und Sensibilisierungen

Info

Publication number: DE1767165A1
Application number: DE19681767165
Authority: DE
Inventors: Bernhard Dr Joos
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1968-04-06
Filing date: 1968-04-06
Publication date: 1971-09-09
Also published as: DE1767165B2; BE724027A

Description

Aeusserlich anwendbares Mittel zur Verhütung von Relzungen, EntzUndungen und Sensibilisierungen.
Es ist bekannt, dass viele chemische Verbindungen in den Anwendungsbereichen der Technik, der Pharmazie und der Kosmetik nicht eingesetzt werden können, weil sie unangenehme Nebenwirkungen haben und insbesondere am menschlichen Körper Juckende oder schmerzhafte Reizungen verursachen.
Es wurde nun ein äusserlich anwendbares Mittel zur Verhütung von Reizungen, Entzündungen und Sensibilisierungen gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es mlnbestens ein Xanthin in einer Konzentration von 0,1 bis 10 Gew.-% und gegebenenfalls mindestens eine andere Verbindung enthält. Das Mittel kann zusätzlich Harnstoff oder Thioharnstoff und deren Derivate, Aminosäuren, wie Clykokoll oder p-Aminobenzoesäure, oder schweflige Säure und ihre Salze enthalten.
Xanthine, wie insbesondere Coffein (Trimethylxanthin), Theophyllin (1,3-Dimethylxanthin), Theobromin (3,7-Dimethylxanthin) und Aminophyllin (Theophyllin + Aethylendiamin), sind seit längerer Zeit als innerlich anwendbare Mitte bekannt. Völlig unbekannt war jedoch bisher der entzündungswidrige Effekt dieser Verbindungen bei äusserlicher Anwendung.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass entzündliche Reizungen, die bei der Verwendung von Aldehyden, gedeckten Aldehyden, Methylolverbindungen und deren Derivaten auftreten, durch die Zugabe eines Xanthins oder durch äusserliche Anwendung eines Mittels, welches ein Xanthin enthält, stark zurückgehen und aufgehoben werden können.
Versuche, die sich über Jahre erstreckten, führten zu der Erkenntnis, dass bereits relativ geringe Mengen eines oder mehrerer Xanthine die unangenehmen Nebenwirkungen der vorgenannten Verbindungen aufheben können.
Beispiel 1 Eine O,5%ige Formaldehydlösung, enthaltend 25 % Alkohol, wurde mit 1% Aminophyllin versetzt und mit einer Hautpartie eines Menschen in Berührung gebracht, ohne dass eine Reizung entstand. Die gleiche Lösung ohne den Zusatz von Aminophyllin verursachte bei der gleichen Person eine unangenehme Reizung, die längere Zeit anhielt.
Beispiel 2 Eine 5% ige Dimethylolthioharnstofflösung, enthaltend 20% Alkohol und 0,5 % Formaldehyd, wurde mit 1% Theophyllin versetzt und in gleicher Weise wie in Beispiel 1 verwendet.
Der gleiche Effekt - mit und ohne Theophyllin - trat ein.
Beispiel 3 Eine ziege Dimethyloläthylenthioharnstofflösung, enthaltend 25% Alkohol und 0,13 % Formaldehyd, wurde mit 0,5 % Theobromin versetzt. Auch hier stellte sich bei Berührung der Haut mit der Lösung keine Reizung ein, wenn das Xanthin zugegen war, die Jedoch auftrat, wenn kein Theobromin enthalten war.
Beispiel 4 Eine 7kige Dimethylolharnstofflösung, enthaltend 10% Alkohol und 0,6 ffi Formaldehyd, wurde mit 1% Coffein traten die gleichen Wirkungen versetzt. Wiederum ein, Je nachdem ob das Coffein zugegen war oder nicht.
Beispiel 5 Eine 5% ige Dimethylolharnstofflösung, enthaltend 20% Alkohol und 0,5% Formaldehyd, wurde mit 1% Theophyllin und 1% Thioharnstoff versetzt. Es zeigte sich keine unangenehme Reizung bei Berührung der Lösung mit der Haut, die ohne die Zusätze von Theophyllin und Thioharnstoff auftrat.
Beispiel 6 Eine ziege Dimethyloläthylenthioharnstofflösung, enthaltend 25% Alkohol und 0,13 % Formaldehyd, wurde mit 0,5 % Theobromin und 3% Glykokoll versetzt und auf die Haut gebracht. Mit Zusatz erfolgte keine Reizung, die jedoch ohne Zusatz auftrat.
Beispiel 7 Eine 7%ige DimethylolharnstofflÖsung, enthaltend 10% Alkohol und 0,6k Formaldehyd, wurde mit 1% Coffein und 1% Natriumhydrosulfit versetzt und verursachte bei inberührungbringen mit der Haut keine Reizung, was Jedoch der Fall war, wenn das Coffein und das Natriumhydrosulfit nicht anwesend waren.
Die vorstehenden Versuche wurden an solchen Personen vorgenommen, die gegen die in den Beispielen genannten Substanzen, welche die unangenehmen Reizungen hervorrufen, empfindlich sind.
Alle in den Anmeldeunterlagen offenbarten ASerkmale und Angaben werden, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich beansprucht.

Claims

Patentansprüche 1. Aeusserlich anwendbares Mittel zur Verhütung von Reizungen, Entzündungen und Sensibilisierungen, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Xanthin in einer Konzentration von 0,1 bis 10 Ges.% und gegebenenfalls mindestens eine andere Verbindung enthält.
2. Mittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich Harnstoff oder Thioharnstoff und deren Derivate oder Aminosäuren, wie Clykokoll oder p-AminobenzoesSure, enthält.
3. Mittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich schweflige Säure oder deren Salze enthält.