-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Sammelbehälter für Schriftgut
in Form einer Kassette aus zwei durch einen Behälterboden und wenigstens durch eine
zusätzliche Stirnwand miteinander verbundenen Seitenwänden mit stark abgeschrägten
Ecken an der Vorderseite, wobei jede Stirnwand ein U-Profil aufweist und höchstens
eine den senkrechten Vorderkanten der Seitenwände entsprechende Höhe hat und wobei
jeder zur Stirnseite bzw. zum Steg senkrechte Schenkel von zwei den senkrechten
Rand der zugeordneten Seitenwand bis zum Anschlag zwischen sich aufnehmenden Schenkelwandungen
gebildet ist.
-
Bei diesem bekannten, von einem Briefordner ge-, bildeten Sammelbehälter
nach der deutschen Phtent= Schrift 485 497 ist die zusätzliche Stirnwand als ein
einteiliger Spangenverschluß gestaltet, der die beiden Ordnerdeckel an der- offenen
Längsseite des Briefordners in einer nahezu parallelen Lage zueinander halten soll.
Dadurch wird bei eine *in -in einem Gefach oder auf einer Unterlage aufrecht stehenden
Briefordner eine standsichere Lage anstrebt. Ohne den Spangenverschluß wird sonst
der Briefordner unter Einwirkung des nur an einem Ordnerdeckel aufgereihten Schriftgutes
eine windschiefe Stellung einnehmen und damit einen größeren Platzbedarf auf der
Unterlage erfordern, ganz abgesehen davon, daß durch die windschiefe Stellung das
aufgereihte Schriftgut mit den Fußkanten auch auf dem Gefachboden aufsteht und demgemäß
leicht beschmutzt oder sonstwie beschädigt werden kann.
-
Die vorderen Längsränder der beiden Ordnerdekkel werden jedoch von
den Schenkelwandungen der zusätzlichen, aus Stahlblech bestehenden Stirnwand lediglich
kraftschlüssig im Klemmsitz aufgenommen. Die Wirksamkeit des Klemmsitzes ist dabei
von der gleichbleibenden Dicke der Ordnerdeckel und von der Elastizität des den
Spangenverschluß bildenden Werkstoffes abhängig. Eine solche Halterung der zusätzlichen
Stirnwand an den Ordnerdeckeln ist daher unzuverlässig, so daß der bekannte Spangenverschluß
nicht als Aufhängevorrichtung verwendet werden kann, um das Gewicht des Briefordners,
z. B. auf eine Tragschiene, zu übertragen. Das ist aber noch weniger der Fall, wenn
der als zusätzliche Stirnwand dienende Spangenverschluß aus Kunststoff hergestellt
wird, da hierbei zur Vermeidung eines Bruches den Schenkelwandungen keine so große
Vorspannung wie bei den Schenkelwandungen aus Stahlblech erteilt werden kann. Die
zusätzliche bekannte Stirnwand ist daher beispielsweise als Rückwand für aufhängbare
Kassetten nicht geeignet.
-
In der USA.-Patentschrift 2 732 842 ist zwar ein Sammelbehälter für
ein Telefonbuch dargestellt, bei dem ein U-förmiger, die beiden Umschlagdeckel parallel
zueinander haltender Bügel aus Stahl formschlüssig mit dem Sammelbehälter verbunden
ist. Hierzu ist der U-förmige Bügel jedoch an der Fußseite des aufrecht stehenden
Sammelbehälters vorgesehen, wobei die beiden Schenkel auf die Außenseite der beiden
Umschlagdeckel übergreifen und mit diej sen vernietet sind. Eine Aufhängevorrichtung
ist an diesen Bügeln nicht vorgesehen. Eine derartige Befestigungsart des Bügels
am Sammelbehälter erfordert zusätzliche Arbeitsgänge, welche die Herstellung des
Sammelbehälters verteuert. Außerdem dient der bekannte Bügel nicht als zusätzliche
Stirnwand, sondern kann höchstens als ein Bodenteil gelten, um das Heraustreten
der Fußränder der eingebrachten Blätter aus dem aufrecht stehenden Sammelbehälter
zu verhindern. Für die Gestaltung wenigstens einer zusätzlichen Stirnwand, z. B.
für aufhängbare Kassetten einer Kassettenregistratur, kann der bekannte Bügel daher
kein Vorbild sein.
-
Es besteht die Aufgabe der Erfindung darin, den bekannten Sammelbehälter
für Schriftgut mit einer zusätzlichen Stirnwand und mit den weiteren Merkmalen der
eingangs im ersten Absatz erläuterten Gattung so weiterzubilden, daß die zusätzliche
Stirnwand für Kassetten verwendbar und bei einem einfachen Aufbau und kleinem Konstruktionsaufwand
rasch sowie bequem aufsteckbar und trotzdem zuverlässig mit den Seitenwänden der
zugeordneten Kassette verbindbar ist.
-
Dieser Erfolg wird dadurch erreicht, daß von den Schenkelwandungen
jeder aus Kunststoff bestehenden U-förmigen Stirnwand jeweils die innere Schenkelwandung
mit,federnden, in Dnrchbrechungen des betreffenden Randes formschlüssig einrastenden
Zungen versehen,ist, von denen jede Zunge aus dem Werkstoff ihrer Schenkelwandung
ausgestanzt, sowie nach innen abgebogen ist, sich in Richtung zum Steg der Stirnwand
erstreckt und im eingerasteten Zustand endseitig an der stirnseitigen Begrenzungskante
der die Zunge aufnehmenden Durchbrechung anliegt.
-
Eine auf diese Weise hergestellte Stirnwand kann vom Benutzer selbst
mit einem Handgriff auf die Stirnkanten der aufgerichteten Seitenwände einer Kassette
aufgesteckt werden, wobei die Durchbrechungen in den Seitenrändern der beiden Seitenwände
zur formschlüssigen Aufnahme der Zungen in
einem Arbeitsgang zusammen
mit dem Zuschnitt hergestellt werden. Jede zusätzliche Stirnwand stellt ein einfach
herzustellendes Formstück von verhältnismäßig kleiner Höhe dar, das beispielsweise
an jedem Ende der Rückseite der Kassette eingeklipst und im Bedarfsfall ohne weiteres
zusätzlich noch an ihrer Vorderseite in gleicher Weise angebracht werden kann. Infolge
der zuverlässigen formschlüssigen Verbindung mit den Seitenwänden kann an der zusätzlichen
Stirnwand im Bedarfsfall ohne weiteres noch ein Aufhängehaken eingeformt werden,
der das Gewicht der Kassette auf eine Tragschiene überträgt oder auch als Handgriff
dienen kann. Infolge der zusätzlichen und bequem anbringbaren Stirnwand ist es auch
möglich, den Zuschnitt für eine Kassette aus einem Abschnitt eines Werkstoffbandes
herzustellen, das eine der Bodenlänge des Sammelbehälters entsprechende Breite aufweist,
so daß im Bedarfsfall lediglich noch die beim fertigen Sammelbehälter vorn liegenden
freien Ecken abzuschrägen sind. Beim Versand haben die Zuschnitte und die zusätzlichen
Stirnwände einen kleinstmöglichen Platzbedarf, so daß sich ein gemäß der Erfindung
ausgebildeter Sammelbehälter durch eine hohe Wirtschaftlichkeit auszeichnet.
-
Die Erfindung soll nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert werden. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine schematische schaubildliche
Ansicht eines mit einer zusätzlichen Stirnwand versehenen und an einer Tragschiene
hängenden Sammelbehältern und F i g. 2 einen Horizontalschnitt durch den Sammelbehälter
im Bereich der zusätzlichen Stirnwand im vergrößerten Maßstab.
-
Ein der Erfindung zugrunde gelegter Sammelbehälter 1 ist in Form einer
Kassette ausgebildet und dient zur Aufnahme von vorzugsweise ungelochtem Schriftgut.
Der Sammelbehälter wird durch Falten eines Formschnittes bzw. Zuschnittes beispielsweise
aus Karton oder Kunststoff gebildet, der hierzu zwei zueinander parallele Faltrillen
aufweist, welche die beiden Seitenwände 2 und 3 sowie die Breite des Behälterbodens
4 begrenzen. Jede Seitenwand 2 und 3 weist im mittleren Bereich des freien, zum
Behälterboden 4 parallelen Längsrandes einen Beschlag 5 mit einer randoffenen Ausnehmung
6 auf, die teilweise wenigstens von einer Tragnase überragt wird. Letztere dient
zum Auffhängen des Sammelbehälters 1 auf den Flanschen 7 einer z. B. im Querschnitt
umgekehrt T-förmigen Tragschiene B. An der Vorderseite sind die Ecken 9 und 10 der
beiden Seitenwände 2 und 3 stark abgeschrägt, um insbesondere die Entnahme des eingelegten
ungelochten Schriftgutes zu erleichtern. An der der Vorderseite des Sammelbehälters
gegenüberliegenden Rückseite sind die beiden Seitenwände 2 und 3 im gegenseitigen
Abstand der Breite des Behälterbodens 4 durch mindestens eine zusätzliche Stirnwand
20 miteinander verbunden, die von einem einteiligen Werkstück aus Kunststoff gebildet
ist und höchstens eine der senkrechten Vorderkanten der Seitenwände 2 und 3 entsprechende
Höhe hat.
-
Wie insbesondere aus der F i g. 2 hervorgeht, weist die Stirnwand
20 die Form eines U-Profils mit dem Steg 21 und den beiden Schenkeln 22 auf. Jeder
Schenkel 22 besteht aus zwei Schenkelwandungen 23 und 24, die einen gegenseitigen,
etwa der Dicke der Seitenwände 2 und 3 entsprechenden Abstand haben. Jede innere
Schenkelwandung 23 ist mit einer federnden, nach innen zur gegenüberliegenden äußeren
Schenkelwandung 24 hingeführten Zunge 25 versehen. Diese Zungen 25 können an drei
Seiten aus dem Werkstoff der inneren Schenkelwandung 23 herausgestanzt sein und
erstrecken sich in Richtung zum Steg 21 der jeweiligen Stirnwand
20. Sie greifen in entsprechende Durchbrechungen 26 in den vorderen bzw.
freien Rändern der Seitenwände 2 und 3 ein, in welche sie formschlüssig einrasten
und im eingerasteten Zustand endseitig an der stirnseitigen Begrenzungskante der
die jeweilige Zunge 25 aufnehmenden Durchbrechung 26 anliegen. Jede Stirnwand 2
bzw. 3 des kassettenförmigen Sammelbehälters 1 wird auf diese Weise mit ihrem zugeordneten
senkrechten Seitenwand nicht nur satt zwischen den Schenkelwandungen 23 und 24 aufgenommen,
sondern zugleich formschlüssig mit der zugeordneten Stirnwand 20 verbunden.
-
Bei einer solchen formschlüssigen Verbindung zwischen der Stirnwand
20 und den miteinander zu verbindenden Seitenwänden 2 und 3 des Sammelbehälters
1 ist es möglich, an die zusätzliche Stirnwand 20
gemäß F i g. 1 noch
einen sich rückwärts erstreckenden Aufhängehaken 27 anzuformen, der das Gewicht
des Sammelbehälters 1 über die zusätzliche Stirnwand 20 auf eine in gestrichelten
Linien dargestellte Tragschiene 28 überträgt. Vorzugsweise werden dann bei einer
derartigen Aufhängung die Sammelbehälter 1 im Bereich der hinteren Stirnkante des
Behälterbodens 4 noch an einer besonderen, ebenfalls in gestrichelten Linien dargestellten
Stützschiene 29 abgestützt, um eine etwa waagerechte Lage des Behälterbodens 4 der
aufgehängten Kassette zu gewährleisten.