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Grundbauteil eines Schriftgutbehälters, insbesondere Briefordners,
Vorordners, Terminordners, Briefkorbes od. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Grundbauteil eines Schriftgutbehälters, insbesondere
Briefordners, Vorordners, Terminordners, Briefkorbes od. dgl. für gelochtes bzw. ungelochtes Schriftgut, bestehend aus einem U-förmigen, an der offenen Vorderseite durch eine Klappe verschliessbaren
Rahmen zur Aufnahme eines Bodens und gegebenenfalls eines Deckels.
Es sind bereits stapelbare Ordnerkästen (deutsche Auslegeschrift 1204191) aus Kunststoff bekanntgeworden, bei denen die beiden Seitenwände jedes Ordnerkastens mit der Rückwand an den zusammenstossenden Randbereichen nut-und federartig zu einem an der Vorderseite offenen
U-förmigen Rahmen miteinander verbunden und ausserdem mittels Durchgangsschrauben zusätzlich gesichert sind. In gleicher Weise sind jedoch auch die übrigen Randbereiche mit Ausnahme der die Öffnung an der Vorderseite begrenzenden Randbereiche ausgebildet, um einen Kastenboden und einen
Kastendeckel aufzunehmen.
Die Eckbereiche dieses bekannten Ordnerkastens sind vielgestaltig profiliert, so dass zum Herstellen des Ordnerkastens entsprechend geformte und damit teuere Werkzeuge notwendig sind, zumal ausserdem die beiden Seitenwände und die Rückwand mit senkrecht zum
Kastenboden verlaufenden sowie über die Fläche verteilten Verstärkungsrippen versehen sind.
Der Grundbauteil dieser bekannten Ordnerkästen kann höchstens in verschiedenen Grössen aber sonst immer nur in der gleichen Ausführungsform für denselben Verwendungszweck hergestellt werden.
Diese bekannten Ordnerkästen lassen sich auch nicht ohne umfangreichen Arbeitsaufwand in eine andere Kategorie von Schriftgutbehältern, z. B. in einen Vorordner, Terminordner, Briefkorb od. dgl. verändern, ohne dass der Rahmen bzw. der Grundbauteil jedesmal entsprechend dem neuen Verwendungszweck ebenfalls mitverändert wird. Ausserdem sind bei diesen Ordnerkästen die als Aufreihvorrichtung dienenden Drahtbügel zum Aufreihen von vorgelochtem Schriftgut auf einem herausziehbaren zusätzlichen Zwischenboden angeordnet, so dass ein derartiger Ordnerkasten neben einem grossen Arbeitsaufwand auch einen grossen Konstruktionsaufwand notwendig macht.
Allerdings sind auch als Briefordner ausgebildete Behälter bekanntgeworden, die einen verhältnismässig einfachen Aufbau aufweisen (deutsche Auslegeschrift 1180497). Diese Behälter dienen jedoch nur zur Aufnahme von Formularen. Hiezu werden auf der Innenseite des Ordnerbodens eines Briefordners beispielsweise als Behälter zwei Kästen verschiedener Grösse befestigt, die in Fächer mit verschiedenen hochliegenden Böden unterteilt sind. Dadurch sollen die eingestellten Formulare höhengestaffelt werden, damit sie bequem übersehen und entnommen werden können. In allen Fällen müssen aber die den Behälter bildenden Kästen dem aufzubewahrenden Schriftgut angepasst und können nicht als ein Grundbauteil für Schriftgutbehälter betrachtet werden, aus denen Schriftgutbehälter für die verschiedensten Verwendungsarten herstellbar sind.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, den bekannten Grundbauteil aus einem U-förmigen sowie an der offenen Vorderseite durch eine Klappe verschliessbaren Rahmen mit den weiteren Merkmalen der eingangs im ersten Absatz erläuterten Gattung so zu gestalten, dass er einen möglichst billigen Massenartikel bildet und damit für eine wirtschaftliche Herstellung von
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Schriftgutbehältern verschiedener Art, insbesondere von Briefordnern, Vorordnern, Terminordnern,
Briefkörben od. dgl. geeignet ist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Rahmenwände zum Befestigen des
Bodens eines Briefordners oder einer eigenen Bodenplatte aus Winkelprofilen mit einem aufrechtstehenden Schenkel und einem raumeinwärts gerichteten Schenkel bestehen und dass der mit einem Gelenkband versehenen oder seitlich mit Zapfen geführten Klappe gegenüberliegend zum aufrechtstehenden Profilschenkel parallel ein an diesem Schenkel verriegelbarer und vom zugehörigen andern Schenkel ausgehender Drahtbügel vorgesehen ist.
Durch diese Massnahmen wird im gewissen Sinne ein für alle Schriftgutbehälter gleichbleibendes
Gerüst geschaffen, das von dem auch die Klappe für die offene Vorderseite aufweisenden Grundbauteil gebildet ist. Soll beispielsweise ein Schriftgutbehälter mit Deckel für gelochtes und ungelochtes
Schriftgut hergestellt werden, so ist der Grundbauteil lediglich an der Innenseite des Bodens eines üblichen Briefordners ohne Aufreihvorrichtung zu befestigen. Soll dagegen ein oben offener Briefkorb mit Aufreihvorrichtung geschaffen werden, so wird auf die raumeinwärts gerichteten Schenkel des Rahmens bzw. Grundbauteiles ein eigener Boden, z. B. in Form einer Platte, befestigt. Weiterhin kann hieraus ohne weiteres ein Vorordner, Terminordner u. dgl. gestaltet werden.
Hiezu ist lediglich noch notwendig, ein Vorordnerregister, Terminregister od. dgl. auf dem Drahtbügel aufzureihen. Bei allen Fällen ist für jeden Schriftgutbehälter nur ein einziger Drahtbügel als Aufreihvorrichtung erforderlich, da sein Abstand von dem zugeordneten und zu ihm parallelen Schenkel des Grundbauteiles dem Lochabstand von der Heftkante des aufzureihenden Schriftgutes entspricht. Dadurch liegt das aufgereihte Schriftgut mit seiner Heftkante praktisch an dem benachbarten Schenkel des Rahmens an und kann sich demgemäss weder verschieben noch schräg stellen, ganz unabhängig davon, welche Stellung der jeweilige Schriftgutbehälter gerade einnimmt.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Sie zeigen in Fig. 1 die Draufsicht auf einen Grundbauteil, in Fig. 2 einen Schnitt durch den Grundbauteil gemäss der Linie II-II in Fig. 1 und in Fig. 3 eine Stirnansicht eines von einem Grundbauteil gebildeten Briefordners.
Der als ein Gerüst für Schriftgutbehälter der verschiedensten Verwendungsarten dienende Grundbauteil besteht aus einem U-förmigen, an der offenen Vorderseite durch eine Klappe verschliessbaren Rahmen. Die Rahmenwände werden von Winkelprofilen-2, 2' ; 3, 3' und 4, 4'-- gebildet, von denen jeweils ein Schenkel--2, 3, 4- aufrechtsteht und der andere Schenkel--2, 3' und 4'--raumeinwärts gerichtet ist. Die Winkelprofile können z. B. aus Kunststoff oder aus Blechstreifen gefertigt werden, die nach dem Stanzvorgang abgekantet und gebogen sind. In den raumeinwärts gerichteten Schenkeln--2', 3' und 4'-- sind Befestigungslöcher --5-- vorgesehen, die bereits beim Stanzen der Blechstreifen mit eingestanzt werden können.
An der Oberkante des aufrechtstehenden Schenkels --4-- des den Steg des U-förmigen Rahmens--l--bildenden Winkelprofils ist eine Lasche --6-- angebogen, die eine randoffene,
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unteres Ende an den zugehörigen andern Schenkel --4'- befestigt ist. Die Befestigung kann durch bekannte Mittel, z. B. mit Hilfe einer Bohrung, erfolgen.
Der U-förmige Rahmen-l-ist gegen Verbiegen oder Verwinden ausreichend steif. Seine Festigkeit lässt sich noch erhöhen, wenn bei den Winkelprofilen-2, 2' und 3, 3'-- nach Fig. 1 und 2
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3'--durchScharnierband --11-- ist in der üblichen Art und Weise eine Klappe --15-- angelenkt, welche den U-förmigen Rahmen--l--an der offenen Vorderseite verschliesst. Die Lagerung der Klappe --15-- am Grundbauteil bzw. am Rahmen--l--kann auch auf eine andere Weise erfolgen. So ist es z.
B. möglich, im Bereich der Enden der aufrechtstehenden Schenkel--2 und 3--auf der Innenseite von oben nach unten jeweils eine Nut einzuarbeiten und die Klappe seitlich, d. h. an den Stirnenden mit Drehzapfen zu versehen, welche von oben in die Nuten eingeführt werden können.
Wenn die Breite der Nut der Dicke der Klappe --15-- entspricht und die randäussere Nutwand von der oberen Kante der Schenkel-2 und 3-her über eine bestimmte Tiefe entfernt wird, so lässt sich die Klappe in die Nuten einschieben und durch ein geringes Anheben auch umklappen. Hiezu ist nur notwendig, dass für die Drehzapfen der Klappe in jeder Nut noch eine etwas tiefere Rinne vorgesehen wird.
Auf der Unterseite des U-förmigen Rahmens kann eine Bodenplatte --17-- befestigt werden,
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wie eine solche in Fig. 2 an den raumeinwärts gerichteten Schenkeln-2', 3' und 4'-des Rahmens - -1-- in strichpunktierten Linien angedeutet ist. Dadurch kann auf einfache Art und Weise der
Grundbauteil bzw. Rahmen zu einem Briefkorb gestaltet werden. Der Boden --17-- kann aus Pappe,
Holz oder einem andern geeigneten Material bestehen. Vorzugsweise wird jedoch eine der lichten
Umrissform des Rahmens entsprechend angepasste Bodenplatte im Innern des Rahmens auf den raumeinwärts gerichteten Schenkeln-2', 3' und 4'-angeordnet.
Dadurch ergibt sich ein völlig glatter, ohne Vorsprünge durchlaufender Boden, der im übrigen nicht einmal unbedingt an dem raumeinwärts gerichteten Schenkel befestigt werden muss. Wird jedoch der Boden-17- entsprechend der Fig. 2 auf der Unterseite des Rahmens --1-- befestigt, so kann zwischen den raumeinwärts gerichteten Schenkeln-2', 3' und 4'-z. B. eine Pappe vorgesehen sein, die etwa die gleiche Stärke wie diese Schenkel aufweist.
In Fig. 3 ist gezeigt, wie mittels des Rahmens-l-bzw. des Grundbauteiles ein Schriftgutbehälter in Form eines verschliessbaren Briefordners gestaltet wird, so dass in diesem sowohl gelochtes als auch ungelochtes Schriftgut aufbewahrt werden kann. In einem solchen Schriftgutbehälter können aber auch Registervorrichtungen aufgereiht werden, so dass zugleich ein Vorordner oder Terminordner gebildet wird. Zur Ausgestaltung des Grundbauteiles zu einem Briefordner werden lediglich die raumeinwärts gerichteten Schenkel-2', 3' und 4'-mit Hilfe ihrer Lochungen-S-- auf der Innenseite des Ordnerbodens, z. B. mittels Nieten, befestigt.
Die Höhe der aufrechtstehenden Schenkel-2, 3 und 4-des Grundbauteiles entspricht jeweils dem mit dem Ordnerboden-16- verbundenen Ordnerrücken-17--, der sowohl mit dem Ordnerboden als auch mit dem Ordnerdeckel - 20-in üblicher Weise über Falzgelenke-18 und 19-verbunden ist. An der Innenseite des Ordnerdeckels-20-kann noch eine federnde Zunge --21-- befestigt werden, welche bei geschlossenem Briefordner die Klappe --15-- an dem Scharnierband --1-- des Rahmens --1-von aussen umgreift. Dabei rastet eine an der federnden Zunge-21-angebrachte Nase-22-in eine Vertiefung --23-- der Klappe --15-- ein.
Die Zunge --21-- ist aus einem verhältnismässig dünnen Federbandstahl hergestellt. Sie läuft raumeinwärts in einen Niederhalter --Fortsatz --24-- aus, der bei geschlossenem Ordnerdeckel-20-des Briefordners das eingelegte Schriftgut gegen den Ordnerboden-16-drückt und es auf diese Art und Weise daran hindert, durcheinanderzugeraten.