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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Abbau untertägiger
flözartiger Lagerstätten, bestehend aus einer mit einer angetriebenen endlosen Kette
arbeitenden Förder- und Gewinnungsvorrichtung, die ein unteres, am Liegenden geführtes
Arbeitstrum und ein oberes, am Hangenden geführtes Rücklauftrum sowie an diesen
befestigte Querarme für die über deren vordere Enden in Richtung auf den Abbaustoß
vorstehenden Schneidwerkzeuge aufweist und mittels hydraulischer Rückzylinder gegen
den Abbaustoß andruckbar ist.
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Durch die deutsche Auslegeschrift 1199 725 ist ein Strebausbau
mit mehreren im Abstand nebeneinander aufgestellten rahmenartigen Ausbaugestellen
bekannt, von denen jedes dritte einen Vorschubrahmen bildet und an seiner Kappe
mit einem Rückzvlinder versehen ist, der an einem die Führung für das Obertrum einer
mit Reißwerkzeugen besetzten endlosen Kette bildenden Hangendträger angreift. Die
jeweils zwischen zwei solchen Vorschubrahmen angeordneten Ausbaurahmen sind mit
dem Hangendträger und einem am Liegenden angebrachten Förderer verbunden, derart,
daß diese Ausbaurahmen bei Betätigung der Rückzylinder der Vorschubrahmen von dem
flangendträger mitgenommen werden und auch den Förderer mitnehmen. Die Vorschubrahmen
werden dagegen durch Beaufschlagung der Rückzylinder in umgekehrter Richtung unter
Benutzung des Hangendträgers als Widerlager für die Kolbenstangen der Rückzylinder
nachgezogen. Da diese Nachholbewegung jeweils erst dann stattfindet, wenn die Kolbenstangen
der Rückzylinder ganz ausgefahren sind und die an der Kette befindlichen Reißwerkzeuge
nur während des Ausfahrens der Rückzylinder bzw. bei der hierbei erfolgenden Vorschubbewegung
beider Trume der Kette schneidend in den Abbaustoß vordringen, wird somit während
der Nachltolbewegung der Vorschubrahmen kein Material am Abbaustoß abgebaut.
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Weiterhin ist durch die deutsche Auslegeschrift 1224 239 eine
der vorstehend erwähnten Einrichtung ähnliche Einrichtung bekannt, bei der die nebeneinander
angeordneten Ausbaugestelle abwechselnd Rückgestelle und Schutzdachgestelle bilden.
Auch bei dieser bekannten Einrichtung können die Rückgestelle nach einer durcl-,
die Rückzylinder herbeigeführten Vorwärtsbewegung der Schutzdachgestelle durch umgekehrte
Beaufschlagung der Rückzylinder jeweils nur nachgezogen bzw. wieder an den Förderer
herangezogen werden.
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Schließlich ist durch die deutsche Auslegeschrift 1092 860
eine Abbaueinrichtung bekannt, die, wie eingangs angegeben, aus einer mit einer
endlosen Kette arbeitenden Förder- und Gewinnungseinrichtung mit einem unteren,
am Liegenden geführten Arbeitstrum und einem oberen, am Hangenden geführten Rücklauftrum
besteht und bei der an der Kette Querarme für die über deren vordere Enden in Richtung
auf den Abbaustoß vorstehenden Schneidwerkzeuge angebracht sind, wobei die Förder-
und Gewinnungsvorrichtung mittels hydraulischer Rückzylinder gegen den Abbaustoß
gedrückt wird. Bei dieser bekannten Einrichtung sind Ausbaugestelle entsprechend
den Vorschubrahmen bzw. Rückgestellen und den Ausbaurahmen bzw. Schutzdachgestellen
der vorher als bekannt erläuterten Einrichtungen nicht angeordnet, so daß das Hangende
nicht abgestützt ist. Trotzdem kann auch bei ihr die endlose Kette mit den Schneidwerkzeugen
immer nur während der entsprechenden Beaufschlagung des Rückzylinders auf den Abbaustoß
hin bewegt werden, nicht aber während der Zeit, in der die Rückzylinder selbst nachgeholt
und am Ende ihrer Vorwärtsbewegung jeweils erneut festgelegt werden müssen. Außerdem
wird bei dieser bekannten Einrichtung das obere Rücklauftrum der endlosen Kette
auf Tragarmen geführt, die in vorher in dem Kohlenflöz herzustellende Bohrungen
eingesteckt sind. Schließlich ist bei der bekannten Einrichtung das Arbeitstrum
der endlosen Kette mit den Schneidwerkzeugen unmittelbar auf der Sohle der Abbaustrecke
geführt, wodurch eine nachteilige Reibung entsteht und die Sohle der Abbaustrecke,
wenn sie weich ist, leicht verschlammt und zerstört wird.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Abbaueinrichtung
der letztgenannten Art derart auszubilden, daß die Vorschubbewegungen der Gewinnungs-
und Fördervorrichtung unmittelbar aufeinander folgen können, ohne daß es notwendig
ist, nach einer Vorschubbewegung auf das Nachholen von Teilen der Einrichtung zu
warten. Dabei soll zugleich eine ständige sichere Abstützung des Hangenden gewährleistet
und die Reibungsbelastung der Gewinnungs- und Fördervorrichtung auf ein Minimum
beschränkt sein.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung in der Vereinigung
folgender Merkmale: a) Beide Kettentrume der Förder- und Gewinnungsvorrichtung sind,
wie an sich bekannt, in Führungs- und Förderrinnen geführt; b) die Führungs- und
Förderrinnen sind an den abbaustoßseitigen Enden der Kappe und der Sohlschiene von
Tragrahmen befestigt, die, ohne zwischen dem Hangenden und dem Liegenden verspannt
zu sein, jeweils zwischen zwei im Wechselschritt parallel zueinander verschiebbaren
Ausbaurahmen von selbstschreitenden Ausbaugespannen über Gleitführungen geführt
sind; c ) mit jedem das Gespann bildenden Ausbaurahmen ist eine parallel zu dessen
Längsachse verlaufende Kolbenstange fest verbunden, die in ihrem mittleren Bereich
einen Kolben aufweist, der in einem auf der Kolbenstange verschiebbar angeordneten
fiydraulikzylinder geführt ist, wobei die Zylinder jeweils mit dem mittleren Rahmen
zugfest verbunden sind; d) der abbaustoßseitige Druckraum der beiden an den Rahmen
des Gespannes angeordneten Hydraulikzylinder ist mit jeweils als Zufluß-bzw. Auslaßleitungen
dienenden Hydraulikleituncen verbunden, während die versatzseitigen Druckräume der
Hydraulikzylinder über eine Leitung kurzgeschlossen sind.
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Bei einer auf diese Weise gemäß der Erfindung ausgebildeten Einrichtung
werden die die Führungs-und Förderrinnen mit der endlosen Kette und den Schneidwerkzeugen
tragenden mittleren Tragrahmen der Ausbaugespanne bei den wechselweise erfolgenden
Schritten der beiderseitigen Ausbaurahmen im wesentlichen kontinuierlich auf den
Abbaustoß zu bewegt, wodurch die Schneidwerkzeuge unter stetigem konstantem Andruck
der Gewinnungsvorrichtung an den Abbaustoß in ständigem Abbaueingriff mit dem abzubauenden
Mineral gehalten werden und bei ununterbrochenem Abbau eine
maximale
Mineralgewinnung ermöglicht ist. Die Förder- und Gewinnungsvorrichtung wird dabei
durch die Ausbaurahmen der Ausbaugespanne unter ständiger gesicherter Abstützung
des Hangenden mittelbar über die unverspannten Tragrahmen auf den Abbaustoß zu bewegt,
wobei zugleich die Reibungsbelastung der Einrichtung auf einem Geringstwert gehalten
ist.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Einrichtung ergibt
sich, wenn die Führungs- und Förderrinnen mit der Kappe und der Sohlschiene des
jeweils mittleren Tragrahmens über Gelenkzapfen mittels hydraulischer Verstellvorrichtungen
in vertikaler Ebene verstellbar verbunden sind. Durch die deutsche Auslegeschrift
1248 588 ist es zwar an sich bekannt, am Hangenden arbeitende Gewinnungswerkzeuge
mittels hydraulischer Zylinder-Kolben-Einheiten vertikal zu verschwenken. Hierbei
erfolgt aber die Vertikalverstellung im Gegensatz zur Einrichtung nach der Erfindung
nicht in Verbindung mit Führungs- und Förderrinnen.
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Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf die Abbaueinrichtung
nach der Erfindung, F i g. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-I1 der Fig.1, F
i g. 3 ein Glied der endlosen Kette in Draufsicht, F i g. 4 einen Schnitt nach der
Linie IV-IV der F i g. 3, F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig.4, F
i g. 6 einen Teil der Abbaueinrichtung, in Richtung des Pfeils A in F i g. 1 gesehen;
F i g. 7, 8 und 9 zeigen drei schematische Draufsichten für drei verschiedene Anordnungsmöglichkeiten
der Einrichtung nach der Erfindung; F i g. 10 zeigt in größerer Darstellung eine
Teildraufsicht auf ein selbstschreitendes Ausbaugespann der Einrichtung, F i g.
11 einen Schnitt durch das Ausbaugespann nach der Linie XI-XI der F i g. 10 und
F i g. 12 einen zu dem Schnitt nach F i g. 11 rechtwinkligen Schnitt, in Richtung
des Pfeils B der F i g. 11 gesehen.
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Die Einrichtung nach der Erfindung ist mit einer angetriebenen endlosen
Kette 11 versehen, die bei der dargestellten Ausführungsform als einfache Rundgliederkette
ausgebildet ist. Die Kette 11 läuft mit einem unteren Arbeitstrum und mit
einem oberen Rücklauftrum um. Gemäß F i g. 1 sind an der Kette 11 Querarme
12 angebracht, die beiderseits über die Kette überstehen und durch Spannglieder
in Form von vier kurzen, parallelogrammartig angeordneten Spannketten
13 an der Kette befestigt sind. An jedem der Querarme 12 ist nach
der Seite des Abbaustoßes hin entweder eine Ladeschaufel 14 oder ein Schneid-
bzw. Schürfwerkzeug angeordnet. Aus F i g. 11 ist ersichtlich, daß die Schneidwerkzeuge
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mit verschiedener Neigung zur Horizontalen angebracht sind, so daß sie
sich fächerartig über den Abbaustoß verteilen.
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Die endlose Kette 11 ist auf diese Weise als Schürf- und Förderkette
ausgebildet, die gemäß F i g. 2 und 1 1 mit ihrem unteren Arbeitstrum in einer Rinne
16 und mit ihrem oberen Rüeklauftrum in einer Rinne 17 geführt ist. Die Rinnen
16 und 17
bilden zusammen mit der Kette 11 eine Fördervorrichtung
aus an ihren Stoßstellen starr miteinander verbundenen Abschnitten. Die untere Rinne
16 ist am Liegenden 18 angeordnet und dient als Förderrinne für gelöste
Kohle und zugleich als Führungsrinne für das Arbeitstrum, während die obere Rinne
17 in umgekehrter Lage am Hangenden 19 angeordnet ist und eine Führungsrinne
für das Rücklauftrum der Kette 11 bildet. Die endlose Kette 11 wird,
wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, durch zwei an den beiden Enden der Einrichtung
angeordnete Motoren 20 und 21 über Getriebe 22 und 23 sowie
Kettenräder 24 und 25 angetrieben.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die in F i g. 1 rechte
Seite der Einrichtung, in der Draufsicht gesehen, in einer Kurve um mehr als 90°
abgebogen. Damit der Reibungswiderstand auf der Innenseite der Führungs- und Förderrinnen
16, 17
beim Durchgang der Kette 11 mit den Querarmen 12
durch
die Kurve verringert wird, ist auf der Innen-Seite des Kurvenabschnittes eine endlose
Rollenkette 26 angeordnet. Diese besteht, wie auch aus F i g. 3 bis 6 ersichtlich
ist, aus flachen Kettengliedern 27,
die durch Gelenkzapfen 28 miteinander
verbunden sind und Rollen 29 tragen, die auf an der Innenseite der Kettenglieder
27 angeordneten Rollenachsen 30
sitzen. Die Rollen 29 sind in oberen
und unteren, entsprechend gekrümmten Führungen 31 geführt, die in den Führungs-
und Förderrinnen 16, 17 angebracht sind. Beim Umlauf der Kette
Il kommen die Querarme 12 derselben in der Kurve mit der Rollenkette
26 in Berührung und bringen diese in Umlauf, so daß die Gleitreibung durch
Rollreibung ersetzt und hierdurch der Reibungswiderstand und der Verschleiß verringert
werden. Die Rollenkette 26 ist. wie F i g. 3 und 6 zeigen, derart gelenkig
ausgebildet und geführt, daß sie beim Verlassen der oberen Führungsrinne
17 über eine Umlenkrolle 32 oder eine Reihe solcher Rollen in die
untere Führwtgs-und Förderrinne 16 einläuft und nach dem Durchgang durch
diese über eine Umlenkrolle 33 wieder in die obere Führungsrinne 17 gelangt.
Das Hangende 19 ist mittels an sich bekannter selbstschreitender Ausbaugespanne
abgestützt, die. wie im linken Teil der F i g. 1 gezeigt ist, paarweise angeordnet
sein können. Jedes Ausbaugespann weist zwei im Wechselschritt parallel zueinander
verschiebbare Ausbaurahmen 35 und 36 auf, zwischen denen jeweils ein unverspannter
mittlerer Rahmen aus einer Kappe 37, einer Sohlschiene 38 und einer diese
verbindenden hydraulischen Kolben-Zylinder-I°inhcit 130 angeordnet ist. An
dem abhauseitigen Ende jeder Kappe 37 und jeder Sohlschiene 38 sind die Führunes-
und Förderrinnen 16 und 17 befestigt. Der mittlere Rahmen
37, 38, 130 bildet somit jeweils einen Tragrahmen für die Förder- und Gewinnungsvorrichtung
11, 16, 17.
Am hinteren Ende jeder Kappe 37 ist mittels eines Gelenks
42 ein Verlängerungsstück 41 befestigt. das einen Teil eines Stützgewölbes
43 bildet. Dieses sitzt mit seinem unteren Rand auf dem Liegenden
18 auf und schließt einen Hohlraum in Form eines auf der ganzen Länge des
Abbaustoßes durchgehenden Laufganges 44 für das Aufsichtspersonal nach außen
ab. Das Stützgewölbe 43 bewegt sich mit den die Fürder-und Gewinnungsvorrichtung
I1, 16.17 tragenden mittleren Tragrahmen 37, 38, 1311 bzw. mit den
selbstschreitenden Ausbaugespannen vorwärts und
.-leicht dabei Änderungen
in der Flözdicke sowie Wellungen des Flözes aus. Hinter dem Stützgewölbe kann das
Hangende nachgehen, ohne daß die Sicherheit gefährdet wird. In dem Laufgang
44 kann insbesondere bei dünnen Flözen eine Vorrichtung für Personen- und
Materialtransport in Form eines Seilförderers, eines Förderbandes oder einer Förderbahn
am-Cordnet sein.
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Die seitlichen Ausbaurahmen 35 und 36 eines jeden Ausbaugespannes
bestehen, wie am besten aus F i g. 10, 1 1 und 12 ersichtlich ist, jeweils aus einem
Sohlriegel 101, einem vorderen Stempel 34, zwei seitlich nebeneinander
auf dem Sohlriege1101 aufgestellten hinteren Stempeln 34 sowie einem zusammengesetzten
oberen Stützriegel 102, der auf den Stempeln 34 aufliegt. Der mittlere
Tragrahmen 37,
38 eines jeden Ausbaugespannes ist zwischen den beiden
seitlichen Ausbaurahmen 35, 36 verschiebbar und hierzu mit einer an der Unterseite
seiner Kappe 37 allgebrachten horizontalen Führungsschiene 103
an U-förmigem
Querschnitt versehen, deren nach oben gerichtete seitliche Schenkel an winkelförmigen
Führungsschienen 104 anliegen. die gemäß F i g. 12 :in den seitlichen Ausbaurahmen
35, 36 nach unten @-erichtet befestigt sind. An der Sohlschiene 38 ist ebenfalls
eine U-förmige Führungsschiene 105 angebracht, deren Schenkel jedoch nach
unten gerichtet sind und in winkelförmigen Führungsschienen 1t16 der seitlichen
Ausbaurahmen 35 und 36 geführt sind. Die Schienen 103 bis
106 bilden Gleitführungen für die Führung- des mittleren "Pragrahmens
37, 38 zwischen den parallel zueinander verschiebbaren seitlichen Ausbaurahmen
35 und 36.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist jeder :Ausbaurahmen
35 und 36 eines jeden Ausbau-.-espannes mit einer parallel zu seiner
Längsachse verlaufenden Kolbenstange 107 versehen, die fest mit den vorderen
und hinteren Stempeln 34 verbunden ist und in ihrem mittleren Bereich einen
Kolben 108
aufweist. Der Kolben 108 ist unter Abdichtung in einem Hvdr<tulikzvlinder
109 verschiebbar. der an seinen beiden linden durch Stirnplatten
110 verschlossen ist. die gegenüber der Kolbenstange 107
abLedichtet
und auf dieser verschiebbar sind. Der Arbeitsbub der jeweiligen Hydraulikzlinder
109 ist etwas geringer als die halbe Länge der. Kolbenstange 107.
Die Hvdraulikzvlinder 109 der seitlichen Aushaurahmen 35, 36, sind jeweils
über Befestigungsbeschläge 111 fest mit der Sohlschiene 38 des jeweils
zwischen zwei Ausbaurahmen angeordneten mittleren Tragrahmens 37, 38 für die Förder-
und Gewinnungsvorrichtung 11, 16, 17 verbunden. Die beiden Hydraulikzylinder
109 eines jeden Ausbaugespannes sind dabei seitlich der Sohlschiene
38 angeordnet, wie aus F i g. 10 und 12 ersichtlich ist.
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Die dem Abbaustoß zugewendeten Druckräume der Zylinder 109
sind gemäß F i g. 10 durch Leitungen 112 und 113 mit wechselweise
als Zufluß- und Auslaßleitungen schaltbaren Hydraulikleitungen 114,
115
verbunden, während die versatzseitigen Druckräume der Zylinder über eine Leitung
116 kurzgeschlossen sind.
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Die selbstschreitenden Ausbaugestelle arbeiten in folgender Weise:
`Fenn, wie in F i g. 10, 11 und 12 für ein Ausbaugespann gezeigt ist, alle Stempel
34 1 des Ausbaugestells ihre Stützstellung einnehmen. so sind die beiden Ausbaurahmen
35 und 36 gegen das Hangende und Liegende verspannt. Hierbei ist z. B.
der
Ausbaurahmen 35, wie in F i g.10 gezeigt, gegenüber dem anderen Ausbaurahmen 36
um eine Schrittlänge nach dem Abbaustoß hin vorgeschoben, und der dem Ausbaurahmen
35 zugeordnete Hydraulikzylinder 109 nimmt seine hinterste versatzseitige
Lage auf der Kolbenstange 107 ein, während der Hydraulikzylinder
109 des Ausbaurahmens 36 umgekehrt seine vorderste abbaustoßseitige Lage
auf der ihm zugehörigen Kolbenstange 107 einnimmt. Der unverspannte mittlere Tragrahmen
37, 38 ist dabei mit seinem abbauseitigen Ende bündig mit dem abbauseitigen
Ende des Ausbaurahmens 35. Zur Vorwärtsbewegung des Ausbaugestells auf den Abbaustoß
zu werden die Stempel 34 des um einen Schritt hinteren Ausbaurahmens 36 entlastet
und die Leitung 112 mit der Zuführungsleitung für die Druckflüssigkeit sowie
die Leitung 113 mit der Druckauslaßleitung verbunden. Hierdurch wird dem
abbaustoßseitigen Druckraum des Hydraulikzylinders 109 des Ausbaurahmens 35 Druckflüssigkeit
zugeführt. Da die Kolbenstange 107 und der auf ihr fest angebrachte Kolben
108 an dem Ausbaurahmen 35 unbeweglich befestigt sind, muß sich der
Hydraulikzylinder 109
des Ausbaurahmens 35 auf seiner Kolbenstange
107
in Richtung auf den Abbaustoß hin bewegen und nimmt dabei den zwischen
den Ausbaurahmen 35, 36 angeordneten unverspannten Tragrahmen 37, 38,
130 der Förder- und Gewinnungsvorrichtung 11, 16,
17 und den
entlasteten Ausbaurahmen 36 zur Durchführung eines Vorwärtsschrittes mit. Beim Vorwärtsschieben
des Hydraulikzylinders 109 wird gleichzeitig Druckflüssigkeit aus dem versatzseitigen
Druckraum dieses Zylinders verdrängt und über die Leitung 116
dem versatzseitigen
Druckraum des Hydraulikzylinders 109 des entlasteten Ausbaurahmens
36 zugeführt. Hierdurch wird der Ausbaurahmen 36 zusätzlich zu der auf ihn
durch die Vorwärtsverschiebung des Zylinders 109 des festgespannten Ausbaurahmens
35 übertragenen Kraft noch durch die Vorwärtsbewegung des Kolbens 108 und
der Kolbenstange 107 gegenüber seinem eigenen Zylinder 109 auf den
Abbaustoß zu vorwärtsbewegt. Da beide Hydraulikzylinder 109 mit ihren Kolbenstangen
107
und Kolben 108 völlig gleich ausgebildet sind, wird im Ergebnis
der entlastete Ausbaurahmen 36 mit der doppelten Geschwindigkeit wie der
mittlere Tragrahmen 37, 38,130 vorwärtsbewegt und legt daher gegenüber diesem Tragrahmen
den doppelten Vorschubweg zurück. Wenn der Hydraulikzylinder 109 des festgespannten
Ausbaurahmens 35 seinen Arbeitshub auf seiner Kolbenstange 107 beendet hat,
bleiben der mittlere Tragrahmen 37, 38,130 und der entlastete Ausbaurahmen
36 stehen, wobei nunmehr dieser Ausbaurahmen gegenüber dem Ausbaurahmen 35
um eine Schrittlänge vorsteht und der Hydraulikzylinder 109 des Ausbaurahmens 35
an das abbauseitige Ende seiner Kolbenstange 107 vorgeschoben ist, während
der Hydraulikzylinder 109 des Ausbaurahmens 36 sich am versatzseitigen
Ende seiner Kolbenstange 107 befindet. In dieser Stellung wird der Ausbaurahmen
36 durch Zuführung von Druckflüssigkeit in die Stempel 34 gegen das Hangende
und Liegende verspannt.
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Zur Ausführung eines weiteren Vorwärtsschrittes des Ausbaugestells
zusammen mit der Förder- und Gewinnungsvorrichtung 11,16,17 wird der Ausbaurahmen
35 entlastet und die Leitung 113 mit der Druckleitung sowie die Leitung
112 mit der Auslaß-
Leitung verbunden. Der Hydraulikzylinder
109 des festgespannten Ausbaurahmens 36 bewegt sich dabei auf seiner
Kolbenstange nach dem Abbaustoß hin vorwärts, wobei er den unverspannten Tragrahmen
37, 38,130 und den entlasteten Ausbaurahmen 35 mitnimmt. Zusätzlich hierzu
wird aus dem versatzseitigen hinteren Druckraum des Zylinders 109 des festgespannten
Ausbaurahmens 36 Druckflüssigkeit verdrängt und dem abbaustoßseitigen Druckraum
des anderen Hydraulikzylinders 109 zugeführt, so daß die Kolbenstange
107 in dem entlasteten Ausbaurahmen 35 gegenüber dem zugehörigen Zylinder
109 vorwärts verschoben wird. Der entlastete Ausbaurahmen 35 bewegt sich
daher wiederum mit der doppelten Geschwindigkeit und um den doppelten Vorschubweg
als der mittlere Tragrahmen 37, 38,
130 vorwärts. Wenn der Arbeitshub
des Hydraulikzylinders 109 des festgespannten Ausbaurahmens 35
beendet
ist, ist dieser wieder um einen Schritt vorgeschoben.
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Die Führungs- und Förderrinnen 16 und 17 sind an der
Kappe 37 und der Sohlschiene 38 des mittleren Tragrahmens 37, 38 jeweils
gelenkig befestigt, so daß der Schneidhorizont der Werkzeuge 15
vertikal einstellbar
ist. Hierzu sind gemäß F i g. 11 die Führungs- und Förderrinnen 16,17 jeweils
um einen Zapfen 120 der Kappe und der Sohlschiene schwenkbar und mit einem
Lagesicherungsansatz 121
versehen, der in eine entsprechende Öffnung der Kappe
bzw. der Sohlschiene eingreift. Ferner sind die Führungs- und Förderrinnen am versatzseitigen
Rand jeweils mit einer hydraulischen Verstellvorrichtung 122 verbunden, die
jeweils an der Kappe 37 und an der Sohlschiene 38 befestigt sind. Die hydraulischen
Verstellvorrichtungen 122 können in bekannter Weise ausgeschoben oder eingezogen
werden, um eine Horizont-Einstellung der Schneidwerkzeuge 15 von auf der Seite des
Laufganges 44
angebrachten Handrädern 123 aus zu ermöglichen, die jeweils
einem mittleren Tragrahmen 37, 38,130
zugeordnet sind und durch ein Gestänge
124 mit einem Servoventil 125 verbunden sind, das die Zu-und Ableitung von
Druckflüssigkeit zu den hydraulischen Verstellvorrichtungen 122 steuert.
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Aus F i g. 11 ist auch die Ausbildung der Querarme 12 der endlosen
Kette 11 im einzelnen zu entnehmen. An jedem dieser Querarme ist mittels
Bolzen 200 entweder ein Werkzeugträger 201 für ein Schneidwerkzeug
15 (vgl. oberes Kettentrum) oder eine Ladeschaufel 202 (vgl. unteres
Kettentrum) befestigt. Der Werkzeugträger 201 und die Ladeschaufel
202 sind auf ihrer Außenseite mit Ausnehmungen 204, 206 versehen, die zwischen
dem Werkzeugträger bzw. der Ladeschaufel und der dem Abbaustoß zugewendeten, nach
innen umgebogenen Randkante der Führungs- und Förderrinnen 16,17
einen freien
Zwischenraum ermöglichen.
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Entsprechend der F i g. 7 kann die Einrichtung nach der Erfindung
bei einem Längsabbausystem mit Vorwärts- oder Rückwärtsabbau eines Feldes verwendet
werden, das vor der geradlinig verlaufenden Abbauwand und der Einrichtung
47 mit Förderstrecken 45 und 46 versehen ist.
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Es können aber auch zwei Einrichtungen nach der Erfindung entsprechend
F i g. 8 an dem Abbaustoß eines Doppelfeldes verwendet werden, das eine vor die
Abbauwand vorgetriebene mittlere Förderstrecke 48 besitzt und bei dem die
Enden 49 und 50 der beiden Einrichtungen um die geschlitzten Enden
51,
52 von Förderstrecken 53 und 54 herum gekrümmt sind.
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Das Vortreiben einer Förderstrecke vor Kopf der Abbauwand läßt sich
vermeiden, wenn entsprechend F i g. 9 zwei erfindungsgemäße Einrichtungen
55 und 56 an einem Einfach- oder Doppelfeld mit nach hinten um die Schlitzbereiche
57, 58 und 59 herum gekrümmten Enden versehen werden und die Einrichtung
56 vor der Einrichtung 55 betrieben wird. Die mittlere Förderstrecke
60 enthält die Fördermittel 61 für den Abtransport der Mineralien von beiden
Einrichtungen.
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An Stelle der Rundgliederkette kann auch eine Laschenkette oder eine
Kugelgelenkkette verwendet werden. Auch können das eine oder beide Enden der Einrichtung
nach der Erfindung an dem Abbaustoß angeordnet werden, ohne daß sie in die Förderstrecke
oder -strecken hineinragen.