DE175664C - - Google Patents

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DE175664C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06QDECORATING TEXTILES
    • D06Q1/00Decorating textiles
    • D06Q1/10Decorating textiles by treatment with, or fixation of, a particulate material, e.g. mica, glass beads

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■— M 175664 KLASSE Qn. GRUPPE
Dr. LEON LILIENFELD in WIEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juni 1903 ab.
Bisher wurden seidenähnliche glänzende Effekte auf Geweben, Papier u. dgl. hauptsächlich durch Aufdrucken oder Auftragen von fein gepulverten, in einem geeigneten Bindemittel suspendierten Metallen erzeugt. Diese Methode ergibt jedoch keine wirklichen seidenähnlichen, sondern immer mehr oder weniger metallische Effekte, und die derart hergestellten Überzüge oder Drucke lassen
ίο sich nur in einer beschränkten Farbenzahl ausführen. Lichte Farbnuancen, insbesondere ein reines Weiß, lassen sich überhaupt nicht damit erzielen.
Bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens ist man in der Lage, wirklich seidenähnliche glänzende Effekte in beliebigen Farben und Nuancen herzustellen.
Das Prinzip des Verfahrens beruht auf einer gemeinsamen Wirkung von Zellulose und Zellulosederivaten, die als Fixiermittel für andere Pigmente schon bekannt sind, und von fein gepulvertem Glimmer.
Es ist bereits die Anwendung von auf Geweben aufgeklebtem Glimmer bekannt. Unbekannt ist jedoch das effektvolle und in jeder Beziehung echte Resultat, welches gemäß vorliegender Erfindung durch das Zusammenwirken von Glimmer mit den Zellulosederivaten erzielt wird. Die mit dem bekannten Verfahren hergestellten Schichten sind lange nicht so seidenähnlich und reibecht wie die nach dem vorliegenden gewonnenen. ·
Ferner ist es bekannt, durch Aufdruck von Kollodiumschichten, die matte Pigmente, wie Zinkweiß, Lithopon u. dgl. enthalten, matte Damasteffekte zu erzeugen.
In Lehnes Färberzeitung 1898, S. 190, ist schließlich ein Verfahren beschrieben, wonach mit Hilfe von Viskose und Kaolin Damasteffekte erzeugt werden. Von diesem Verfahren gilt das oben Gesagte; auch hier handelt es sich wieder um matte, keineswegs aber seidenähnliche Effekte.
Eines von den hier in Betracht kommenden Zellulosederivaten, nämlich Nitrozellulose, wurde bereits in Kombination mit Glimmer zur Erzielung von Glanzeffekten auf Gegenständen verwendet. Abgesehen davon, daß die dazu verwendete Nitrozellulose nur einer der Bestandteile des vorliegenden Verfahrens ist, handelt es sich dort um ein Verfahren zur Herstellung eines Bronzelackes zum Anstrich von starren Gegenständen, zur Erzielung einer bronzeähnlichen, wasser- und wetterbeständigen Decke. Das Produkt dieses Verfahrens ist eine glänzende Deckfarbe für starre Gegenstände, wie Büsten, Terrakotten, Eisengitter usw.
Das vorliegende Verfahren hingegen hat den Zweck, nicht beliebige Glanzeffekte auf beliebigen Unterlagen, sondern seidenähnlich Effekte auf geschmeidigen Unterlagen, wie Gewebe, Papier usw., zu erzielen; es ist also einVerfahren zum Behandeln von Geweben, Papier usw., um jenen das Aussehen von Seide zu ver-
leihen. Die Zellulose und ihre Derivate spielen bei dem vorliegenden Verfahren nicht blos die Rolle von Fixierungsmitteln, sie nehmen ,-. ebenfalls an dem seidigen Schlußeffekte in hohem Maße teil. Fixieren könnte man Glimmer auch auf eine andere Weise, es ist aber leicht festzustellen, daß fein gepulverter Glimmer in einem anderen, als in den genannten Bindemitteln aufgedruckt oder
ίο aufgetragen, zu keinen seidenähnlichen glänzenden Effekten führt. Weder Leim (Gelatine) noch Albumin, noch die als Bindemittel verwendeten Kohlehydrate, noch Harzlösungen, noch Firnisse jeder Art usw., geben, mit Glimmer vermischt, befriedigende seidenglänzende Effekte.
Erst durch Anwendung des Glimmers in Kombination mit Zellulose, Nilrozellulose (Zellulosenitrat, Zelluloid), Viskose und anderen Zellulosederivaten erzielt man seidenähnliche glänzende Effekte.
Wenn man nämlich die bekannten LösrniT gen von Zellulose, Nitrozellulose, Viskose oder Zelluloseazetat als solche auf eine Unterlage aufdruckt oder aufträgt, bekommt man unter keinen Umständen mit oder ohne nachfolgendes Kalandern bezw. Gaufrieren einen seidenähnlichen Effekt. Die Unterlage scheint eben durch die durchsichtige Schicht hindurch und verhindert den erwarteten Effekt. Durch Hinzufügung eines undurchsichtig machenden Stoffes, z*. B. eines gepulverten weißen Farbkörpers erreicht man ebensowenig. Das glanzlose, die Lichtstrahlen nicht reflektierende weiße Pulver läßt den Glanz der Zellulose bezw. ihres Derivates nicht zur Geltung kommen und man erzielt Schichten, die sich in keiner Weise von denen unterscheiden, die man durch Aufdruck der weißen Farbkörper in Gemeinschaft mit einem anderen Bindemittel erzielt.
Das W'esen der vorliegenden Erfindung besteht, wie bereits erwähnt, in einem Zusammenwirken des Glimmers mit den bekanntlich einen seidenähnlichen Glanz besitzenden Zelluloseabkömmlingen und der Unterlage. Erst durch das vereinigte Zusammenwirken von Zellulose bezw. ihren Derivaten, Glimmer und Gewebe bezw. Papier entsteht der Seideneffekt. Er bleibt sofort aus, wenn einer dieser Faktoren mangelt.
Der Umstand, daß sich die Lösungen der Zelluloseabkömmlinge leicht mit entsprechenden Farbstoffen färben lassen, ohne beim nachfolgenden Eintrocknen ihren und den Glanz des Glimmers zu beeinträchtigen und ohne durch den Glimmer in der Farbennuance nachteilig beeinflußt zu werden, gestattet, durch Wahl der entsprechenden Farbstoffe und der entsprechenden Konzentration der Farblösungen die Herstellung von farbigen, seidenähnlichen glänzenden Effekten, deren Nuancen ganz im Belieben des Koloristen liegen. "
Das Verfahren besteht darin, daß man die Zellulose oder ihre Abkömmlinge, z. B. Zellulosenitrate (Nitrozellulosen, Zelluloid usw.), Viskose, Zelluloseazetate usw., in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst und gefärbt oder ungefärbt mit fein gepulvertem, gefärbtem oder ungefärbtem Glimmer vermischt und die so entstandene Druckmasse bezw. Auftragmasse auf die betreffende Unterlage aufdruckt oder aufträgt. Das bedruckte oder mit der Masse ganz bedeckte Material wird in bekannter Weise getrocknet. Zur Erhöhung bezw. Verbesserung und Variierung des Effektes wird das überzogene oder bedruckte Material zweckmäßig der Wirkung von Friktions- oder Seidenfinish- oder Gaufrierwalzen jeder Art unterworfen oder gepreßt.
Bei Anwendung von Viskose tritt noch das Unlöslichmachen derselben, z. B. durch das bekannte Dämpfen oder trockenes Erhitzen, langes Lagern, unlöslich machende .Bäder usw. und eventuell Auswaschen hinzu. Um auf der Rouleaumaschine druckfähige Lösungen von Zellulosenitraten (Pyroxylinen) zu bekommen, empfiehlt es sich, nicht allzu niedrig siedende Lösungsmittel anzuwenden.
1. Ausführungsbeispiel.
100 Gewichtsteile einer 15 prozentigen Lösung von Nitrozellulose (Zellulosenitrat, Pyroxylin, Kollodiumwolle usw.) in einem geeigneten Lösungsmittel (z. B. Amylazetat, Butylazetat usw.), der noch eine kleine Menge ■ eines geschmeidig machenden Mittels (z. B. Rizinusöl, Glyzerin usw.) zugesetzt werden kann, werden mit 8 bis 10 Gewichtsteilen fein gepulvertem Glimmer innig vermischt. Mit der so entstandenen Auftragmasse wird (von Hand oder mittels Maschine) die betreffende Unterlage (Stoffe, Papier usw.) bedruckt oder ganz bedeckt und in der Mansarde auf gewärmten Walzen oder durch Verhängen getrocknet. Das bedruckte Material kann schließlich noch auf gewöhnlichen oder auf Seidenfinish- oder Gaufrierkalandern oder durch Pressen fertig gemacht werden.
2. Ausführungsbeispiel.
Genau so wie das erste, nur mit dem Unterschiede, daß man die Lösung der Kollodiümwolle vor oder nach Eintragen des Glimmers mit einem spritlöslichen Farbstoffe, z. B. Irisamin usw., färbt. Fügt man zu der Kollodiumlösung eine entsprechende Farbstofflösung tropfenweise zu, so ist man leicht imstande, durch Abtupfen eine beliebig gewünschte Nuance zu treffen. Beispiele für
Viskose usw. ergeben sich nach obigem von selbst.
Man kann auch den Glimmer in gefärbtem Zustande verwenden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Erzeugung von seidenähnlichen glänzenden Effekten auf Gewebe, Papier u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man das Material mit einer gefärbten oder ungefärbten Lösung von Zellulose oder Zellulosederivaten, z. B. Nitrozellulose (Zellulosenitraten), Zelluloid, Viskose,Zelluloseazetaten usw., in Mischung mit fein gepulvertem, gefärbtem oder ungefärbtem Glimmer bedruckt oder ganz überzieht und in bekannter Weise fertig macht.
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