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Verfahren zur Färbung von Glasfasern Die Erfindung betrifft die Färbung
von Glasfasern, insbesondere die Färbung von Glasfasern in Form von Bündeln, Garnen
und Geweben, wobei die schnelle Färbung der Glasfasern über ein polares Lösungsmittel
erfolgt.
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Die bekannte Färbung von Glasfasern erfolgte durch Beschichtung der
Fasern in Form von Garnen und Geweben mit einem Harzbinder, indem ein Farbstoff,
etwa ein Pigment, dispergiert ist, und anschließendes Aushärten der behandelten
Glasfasern. Zahlreiche verschiedenartige Bindemittel, wie Melamine, Acrylharze und
Urethane, wurden in dieser Weise verwendet, um die Farbfestigkeit der behandelten
Glasfasern zu unterstützen. Obgleich die bekannten Färbemethoden leichte Anwendbarkeit
und gute Lichtechtheit der verwendeten Pigmente ergaben, zeigten sich auch zahlreiche
Nachteile, wie Verlust an Griffigkeit oder eine erhöhte Steifheit der
behandelten
Glasfasern im Vergleich zu ungefarbten Fasern.
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Außerdem muPten bei vielen der bekannten Behandlungen die behandelten
Glasfasern oder Gewebe gewaschen oder gescheuert werden, um eine annehmbare Griffigkeit
zu erzielen. Andere Nachteile sind das offensichtliche Unvermögen, tiefe Farbschattierungen
oder leuchtende Farben zu entwickeln und der Verlust der Unbrennbarkeit der behandelten
Glasfasern, was au die Verwendung von Harzbindern zurückzuführen ist, die etwa 4
bis 5 Gew.-% der Glasfasern ausmachen. Außerdem erfordern diese herkömmlichen Anfärbemethoden
gewöhnlich, daß vor dem Färben von den Glasfasern irgendwelche Schutzzurichtungsmittel
entfernt werden.
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Man dachte, da Lösungsfarbstoffe die oben beschriebenen Probleme
losen können. Lösungsfarbstoffe geben den Glasfasern jedoch keine Farbtiefe, und
Licht- und Waschechtheit dieser gefärbten Glasfasern waren nicht allgemein akzeptabel.
Obgleich Lösungsfarbstoffe das Glasfaserbündel vollkommen durchdringen können, wandern
diese Farbstoffe beim Trocknen des Bündels zu den äußeren Oberflächen, und die gefärbten
Glasfasern sind nicht farbfest.
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Es wurde nun ein Verfahren gefunden, um leuchtend, tiefe, dauerhafte
Farben mit herkömmlichen Geräten auf Textilien, insbesondere Glasfasern, zu erreichen,
die als Bündel, Garn oder in gewebter Form vorliegen können. Dieses Verfahren ergibt
tiefe, helle Farbschattierungen, die licht- und waschecht sind, ohne daß die Griffigkeit
der Textilien oder
ihre Unbrennbarkeit beeinträchtigt werden. Außerdem
braucht irgendeine Schutzausrüstungn die sich auf den Textilien befindet, vor der
Anfärbung der Glasfasern nicht entfernt zu werden. Tatsächlich wird es bevorzugt,
ein Ausrüstmaterial oder ein anderes organisches Material vor der Anfärbung der
Glasfasern auf den Textilien zu haben.
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Die Erfindung betrifft die Verwendung von Mischungen aus verschiedenen
organischen wasserunlöslichen Farbstoffen, die in mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmitteln gelöst und/oder dispergiert werden könnens auf Textilien, insbesondere
Glasfasern. Glasfasern in Form von Bündeln, Garnen oder Geweben, vorzugsweise mit
einem getrockneten Niederschlag aus einem organischen Material für die Aufnahme
der Farbstoffe werden der Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung ausgesetzt und noch na.
mit genügend Wasser zusammengebracht, um den in Lösung befindlichen Farbstoff in
situ aus der Lösung auf die Glasfasern aufzufällen. Selbst wenn die Mischung nicht
eine Lösung sondern eine Dispersion ist und die Mischung auf die Glasfasern aufgebracht
wird, zerstört das Wasser in situ die Dispersion auf den Glasfasern. Die verbleibende
Wirkung der Wasserspülung auf die Mischung, in der der Farbstoff in Lösung, Dispersion
oder teilweise in Lösung und Dispersion vorliegt, besteht darin, daß der Farbstoff
sehr fest an den Glasfasern haftet. Die Haftung des Farbstoffs in feinteiliger Form
an den Glasfasern und die Farbstoffmenge auf den Glasfasern wird verbessert, wenn
die Glasfasern mit einem organischen Material vorbehandelt werden. Diese verbesserte
oder
intensivierte Haftung zeigt sich durch tiefere Farben von höherem
Glanz auf den vorbehandelten Glasfasern im Vergleich zu blasseren und stumpferen
Farben auf unbehandelten oder bloßliegenden Glasfasern.
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Die mögliche Klärung der sehr tiefen, erfindungsgemäß erreichbaren
Farbschattierungen ist die, daß infolge der Abwesenheit von harzartigen Materialien
hohe Farbstoffkonzentrationen in feinteiliger Form auf den Oberflächen jeder Glasfaser
eines Glasfasergarns, Bündel oder Gewebes anwesend sind.
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Wenn bisher harzartige Materialien mit Pigmenten kombiniert wurden,
dienten die harzartigen Materialien als Filtermittel, um die Pigmentteilchen daran
zu hindern, die Oberflächen der das Bündel, Garn oder Gewebe bildenden Glasfasern
zu erreichen. Daher erhielten nur die äußeren Glasfasern des Bündels, Garns oder
Gewebes das Pigment, wodurch die Farbtiefe begrenzt wurde. Wenn nur die äußeren
Glasfasern des Bündels, Garns oder Gewebes pigmentiert sind, besitzen die gefärbten
Glasfasern nur ein schwaches Reflektionsvermögen, wodurch die Farbtiefe der Glasfasern
begrenzt ist. Wenn zusätzliche Pigment/Binder-Mischung auf das Glasfaserbündel,
-garn und -gewebe aufgebracht wurde, trat eine Farbverdunklung ein, jedoch wurde
die Farbe nicht glänzender, und andere erwünschte Eigenschaften, wie Griffigkeit,
Kräuselungserholung und Feuerfestigkeit wurden wegen der hahen aufgebrachten Bindemittelmengen
beeinträchtigt.
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Bei Anwendung der Erfindung auf Glasfasern in Form von
Bündeln,
Garnen und Geweben- durchdringt der gelöste oder fein dispergierte Farbstoff ohne
Verwendung eines Harzbinders das Bündel, Garn und Gewebe, so daß, wenn der Farbstoff
aus der Lösung und/oder der Dispersion kommt, die Durchsichtigkeit oder das Durchscheinen
des Glasfasern, das bisher ungünstig gegen die Farbtiefe gewirkt hatte, vermieden
wird.
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Wenn die gefärbten Glasfasern mit Wasser gespült werden, ballt sich
der Farbstoff in situ auf und zwischen den Glasfasern zusammen, egal, ob der Farbstoff
vor der Spülung in Form einer Lösungen Dispersion oder teilweisen Lösung/Dispersion
vorliegt. Diese Zusammenballung wird durch die Tatsache belegt> das nach der
Wasserspülung die Teilchengröße des Farbstoffs größer ist als seine ursprüngliche
Teilchengröße.
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Da ferner der Farbstoff das Glasfaserbündel, -garn und -gewebe vollständig
durchdrungen haut, ist seine Dauerhaftigkeit wesentlich erhöht. Eine normale übliche
dynamische Benutzung von Glasfasernbündeln -garn und -gewebe ergibt kein Anfärben,
da der Farbstoff größtenteils zwischen der Vielzahl der Glasfasern liegt, die ein
Bündel -garn oder -gewebe ergeben. Ein einfacher Schutzüberzug verbessert die Dauerhaftigkeit
der gefärbten Glasstränge 9 -garne und -gewebe weiter ohne die erwünschten Eigenschaften
der Griffigkeit, Faltenerholung und Unbrennbarkeit zu zerstören.
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Erfindungsgemäß behandelte Glasfasern in Form von Bündeln 9 Garnen
und Geweben zeigen eine wesentliche Verbesserung der Farbtiefe und des Farbglanzes
sowie in der Griffigkeit
der Glasfasern im Vergleich zu nach dem
Stande der Technik appretierte oder behandelte Glasfasern. Ebenso ergibt sich eine
wesentliche Verbesserung in solchen Eigenschaften wie Farbfestigkeit, Lichtechtheit
und Waschechtheit der erfindungsgemaÇj behandelten gefärbten Glasfasern. Nicht zu
übersehen ist auch die Tatsache, daß man nach der Erfindung dekorative Glasfasern
erhält, bei denen die unbehandelten Glasfasern eigent0m'iche Unbrennbarkeit nicht
wesentlich beeinträchtigt ist.
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Die vorgenannten Vorteile werden durch die Erfindung ermöglicht,
da das Farbstoff/Lösungsmittel-System kein Harzmaterial enthält, obgleich die Vor-
und Nachbehandlungen der gefärbten Glasfasern geringe Mengen Harzmaterial erfordern.
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Dies ist ein wesentlicher Unterschied gegenüber den bekannten Methoden,
bei denen es notig ist, zusätzlich zu dem Farbstoff eine wesentliche Menge Harzmaterial
einzusetzen um auf den Glasfasern eirle gewisse Farbtiefe zu crzielen. Es war jedoch
seIir schwierig oder unrbglich, Glasfasern in der Tiefe zu färben, ohne andere erwünschte
Eigenschaften, wie Griffigkeit und FcuerzesXic;keit, zu beeinträchtigen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Glasfasern in Form von Fäden,
Bündeln, Garnen und Geweben in der Weise zu behandeln, daß gefärbte Glasfasern mit
guten Eigenschaften der Farbtiefe, Lichtechtheit, Waschechtheit, Farbechtheit, angenehmer
Griffigkeit und Unbrennbarkeit entstehen. Insbesondere sollen die Glasfasern mit
einem Farbstoff/Lösungsmittel-Gemisch
behandelt werden, aus dem
der Farbstoff in situ auf die Glasfasern ausgefällt werden kann. Schließlich sollen
die Glasfasern mit dem Farbstoff/Lösungsmittel-Gemisch ohne Zuhilfenahme von harzartigen
Bindern gefärbt werden.
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Andere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden detaillierten
Beschreibung.
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Die erfindungsgemäßen Mischungen, die den Textilien, insbesondere
Glasfasern, Glanz und tiefen Farbton verleihen, enthalten Farbstoffe, die mit mit
Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln ohne Zuhilfenahme von oberflächenaktiven
Mitteln Lösungen, Dispersionen und teilweise Lösungen/Dispersionen bilden.können.
Nachdem das Farbstoff/Lösungsmittel-Gemisch auf die Glasfaser aufgebracht worden
ist, wird der Farbstoff durch Spülung der Glasfasern mit Wasser zur Ausfällung aus
der Lösung und/oder Dispersion veranlaßt. Eine hohe Konzentration des Farbstoffs
in feinteiliger Form haftet physikalisch an den Glasfasern und ist zwischen ihnen
eingeschlossen, die die Stränge, Garne und Gewebe bilden und vorher für die Farbstoffaufnahme
einer Behandlung unterzogen wurden. Die Farbstoffe aus den erfindungsgemäßen Mischungen,
die in Form von Lösungen, Dispersionen oder Teillösungen/ Dispersionen vorliegen
können, haften fest an den Glasfasern, nachdem die vorbehandelten Fasern mit den
darauf befindlichen Mischungen einer Spülung mit Wasser-unterzogen wurden. Wenn
ein Farbstoff, wie ein Pigment, durch ein mit Wasser mis-chbares organisches Lösungsmittel
in Lösung gebracht und die
Lösung auf die Glasfasern aufgebracht
wird, tritt Ausfällung des Farbstoffs auf den Glasfasern ein, wenn diese gefärbten
Glasfasern einer genügenden Wasermenge ausgesetzt werden, wodurch sich eine hohe
Farbstoffb£adung zwischen und um die Glasfasern ergibt, welche die Bündel, Garne
und Gewebe bilden. Wenn ein Farbstoff, wie ein Pigment, in einem mit Wasser mischbaren
organischen Lösungsmittel dispergiert und die Dispersion auf die Glasfasern aufgebracht
wird, tritt Fällung ein, wenn die gefärbten Glasfasern einer ausreichenden Wassermenge
ausgesetzt werden. Dies zeigt sich an der Tatsache, daß ohne Spülung mit Wasser
die Farbe der Glasfasern stumpf ist, während die Farbe tief und glänzend wird, wenn
die gefärbten Glasfasern einer Wasserspülung unterzogen werden. Vermutlich trägt
die hohe Farbstoffbeladung auf den Glasfasern und zwischen den das Bündel, Garn
oder Gewebe bildenden Glasfasern zur Lichtreflektion bei, wodurch glänzende tiefere
Farbschattierungen auf den Glasfasern entstehen.
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Nachdem der Farbstoff aus der Lösung ausgefällt oder in situ aus
der Dispersion auf die Glasfasern übergegangen ist, kann er durch Aufbringung eines
Materials geschützt werdenlwodurch Eigenschaften, wie Waschechtheit, Farbechtheit
und Dauerhaftigkeit verbessert werden. Farbechtheit und Waschechtheit der tiefgefärbten
Glasfasern erhielt man ohne Jede Beeinträchtigung der Griffigkeit oder Unbrennbarkeit
der Fasern. Die Farbstoff-Lösungsmittelmischungen wurden mehrfach auf die Glasfasern
aufgebracht mit anschließenden mehrfachen
Wasserspülungen zwecks
Ausfällung oder Zusammenballung des Farbstoffs auf den Glasfasern in Form von Bündeln,
Garnen und Geweben. Dies ist besonders wichtig, da sich hierbei kein unerwünschter
Überschuß harzartiger Materialien aufbaut, der die Griffigkeit oder Feuerfestigkeit
der Fasern beeinträchtigt.
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Wegen des hohen Glanzes und der Farbtiefe der erfindungsgemäß behandelten
Glasfasern im Vergleich zu in bekannter Weise ausgerüsteten Glasfasern 9 insbesondere
bei Behandlung von Glasfaserfäden mit einem nominellen Durchmesser von etwa 398
ps finden die gefärbten Glasfasern der Erfindung auf dem Gewebemarkt Ånwendungs
insbesondere9 wenn dekorative Verwendungen erwünscht oder erforderlich sind.
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Viele Pigmente gehen bei Behandlung mit einem mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel nicht in Lösung und/oder lassen sich nur schwierig dispergieren. Wenn
beispielsweise Azofarbstoffe mit einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, wie
Methanol oder iithanol9 behandelt werden tritt nur eine geringe oder keine Solvatisierung
ein. Dies ist in übereinstimmung mit Literaturstellen9 die angeben daß die Lösungsmittelechtheit
dieser Farbstoffe gegen äthanol sehr gut ist.
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Wenn der gleiche Farbstoff mit einer Lösung von 5 % Natriumhydroxyd
in Was er behandelt wird9 beobachtet man keine oder nur eine geringe Solvatisierung.
Dies ist wiederum in Übereinstimmung mit Literaturstellen, die angeben, daß die
Echtheitseigenschaften dieses Farbstoffs durch eine 5 %ige
Natriumhydroxydlösung
nicht beeinflußt werden. Wenn jedoch die Suspension der Azofarbstoffe in Äthanol
mit einer sehr kleinen Menge einer verdünnten wässrigen Alkali- oder Sodalösung
behandelt wird, ergibt sich eine unmittelbare bathochrome Farbverschiebung beispielsweise
von gelb nach orange und eine vollständige Auflösung. Die Auflösung einiger Farbstoffe
erfolgt leichter bei erhöhten Temperaturen von etwa 30 bis etwa 40°C. Die Azofarbstoffe,
die vermutlich in jedem der Lösungsmittel unlöslich sind, zeigen in der Kombination
der Lösungsmittel eine vollständige Löslichkeit.
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Das Farbstoff/Lösungsmittel-Gemisch der Erfindung in Form e iner
Lösung kann ausgefällt werden und nimmt seine ursprüngliche Farbe an, wenn man die
Lösung einem Wasserüberschuß aussetzt. Vorzugsweise wird angesäuertes Wasser verwendet,
wenn die Glasfasern mit einer Alkali enthaltenden Lösung und/oder Dispersion behandelt
wurden, so da9 jegliches Alkali aus der Mischung von den Glasfasern entfernt wird.
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Das zur Fällung verwendete Wasser ist vorzugsweise - wie vorstehend
angegeben - angesäuert, wenn organisches oder anorganisches Alkali verwendet wird,
um das Löslichmachen oder Dispergieren der Farbstoffe in den mit Wasser mischbaren
Lösungsmitteln zu unterstützen. Es kann irgendeine Säure, wie Ameisensäure, Essigsäure,
Milchsäure, Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und dgl. oder deren
Kombinationen, eingesetzt werden. Der pH-Tlert dieses Wassers
liegt
in dem Bereich von etwa 2,5 bis dicht unter etwa 7,0, vorzugsweise in dem Bereich
von etwa 3,5 bis etwa 5,5.
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Da Glasfasern nicht porös sind und eine sehr glatte Oberfläche haben,
so daß es nichts gibt, woran der Farbstoff oder das Pigment haften kann, ist eine
Zubereitung dieser Oberflächen vor Aufbringung des Farbstoff/Lösungsmittel-Gemisches
erforderlich, um tiefe, leuchtende Farben zu erhalten. Die Patentliteratur gibt
eine Reihe von für diesen Zweck brauchbaren Verbindungen an. Die US-PSen 2 273 040
und 2 356 161 offenbaren beispielsweise die Verwendung von Beizen auf Glasfasern.
Glasfasern, die hiermit oder mit anderen ähnlichen, an der Glasfaseroberfläche haftenden
Verbindungen behandelt wurden, sind für die erfindungsgemäße Behandlung geeignet.
Werner-Komplexmetallverbindungen von Carbonsäuren und Organosilanen sind ebenfalls
zur Vorbehandlung der Glasfaseroberfläche vor der erfindungsgemäßen Aufbringung
des Farbstoff/Lösungsmittel-Gemisches ausgezeichnet geeignet. Im allgemeinen dient
jedes organische Material, wie z.B. Schutzausrüstungen, aus Stärke-Öl oder polymeren
Materialien nach Aufbringung auf die Glasfasern unmittelbar nach deren Herstellung
oder Verdünnung als eine Vorbehandlung für-die erfindungsgemäß gefärbten Glasfasern.
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Selbst Vinylbeschichtungen, wie Plastisole, haben sich als geeignet
zur Nachbehandlung von erfindungsgemäß gefärbten Glasfasern erwiesen.
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Wie oben angegeben haben die Glasfasern sehr glatte Oberflächen,
die es erschweren, leuchtende Farben und/oder tiefe Farben mit der normalen Färbetechnik
zu erreichen.
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Bisher fehlte den farbigen Glasfasern gewöhnlich die Farbtiefe, da
die Farbstoffteilchen in Harzen dispergiert waren.
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Obgleich die Harze die Bindung der Pigmente an die Glasfasern unterstützten,
ergab sich die Schwierigkeit, das Faserbündel mit Pigmenten zu Aurchdringen, insbesondere
bei einem Garn aus Glasfäden, das gezwirnt und gefacht war und auf einer kleinen
Flacheneinheit dicht gepackt ist. Glasfasern, die im Aussehen durchsichtig oder
wenigstens durchscheinend sind, lassen sich schwierig wegen des hindurchtretenden
Lichtes in der Tiefe färben. Um das durch die Glasfasern hindurchtretende Licht
zu bekämpfen, schienen hohe Farbstoffkonzentrationen das geeignete Mittel zu sein.
Als man jedoch vor dieser Erfindung versuchte, hohe Farbstoffkonzentrationen auf
die Glasfasern aufzubringen, ergaben sich viele Probleme, wie oben dargelegt wurde.
Mach der Erfindung ist es jedoch nun möglich, hohe Farbstoffkonzentrationen auf
Glasfasern aufzubringen, ohne daß andere erwünschte Eigenschaften der Fasern beeinträchtigt
werden, wobei man leuchtend tief gefärbte Glasfasern erhält.
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Nach der Erfindung wird eine vollständige Durchdringung des Glasfaserbündels
erreicht. Während das Glasfaserbündel noch von der Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung
feucht ist, wird der Farbstoff aus der Lösung oder der Dispersion ausgeschieden,
indem das Bündel einer genügenden Wassermenge ausgesetzt wird,
wodurch
der Farbstoff unlöslich wird oder der Dispersionszustand auf dem Glasfaserbündel
in situ zerstört wird.
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Der bleibende j:;ffekt ist der, daß eine hohe Konzentration an feinteiligem
Farbstoff auf den Glasfaseroberflächen haftet und zwischen den ein Bündel, Garn
oder Gewebe bildenden Glasfasern eingeschlossen ist, was bisher nicht erreicht wurde.
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Außerdem wandert der in das Glasfaserbündel eingedrungene Farbstoff
beim Trocknen nicht an die Außenflächen des Bündels, wahrscheinlich infolge des
Einschlusses des Farbstoffs und einer Zusarn£nenballuig der Farbstoffteilchen. Die
zusammengeballten Farbstoffteilchen auf und an den Glasfasern sind größer als die
ursprünglichen Farbstoffteilclien. Dies scheint weniger eine chemische Reaktion
als eine physikalische Reaktion zu sein. Die so behandelten Glasfasern in Form von
Bündeln, Strängen, Garnen, Dovings, Geweben und dergl. werden vorzugsweise mit einem
Schutzüberzug behandelt, um die Fasern vor gegenseitigem Abrieb zu schützen und
die tiefe leuchtende Farbe der Glasfasern zu erhalten.
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Jeder Farbstoff, der n:it einem mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmittel in Lösung oder Dispersion gebracht werden kann, fällt unter die erfindungsgemäßen
Mischungen für die Verwendung auf Textilien, insbesondere Glasfasern. Solche Farbstoffe
sind Azofarbstoffe, Phthalocyaninfarbstoffe, Arylhexylsulfonaniid- und Cyclohexylsulfonamid-Derivate
von Phthalocyäninfarbs toffen, Chinacridon-Farbs toffe, Dioxazin-Farbstoffe, Ruße,
Dispersionsfarbstoffe, Küpenfarbstoffe und lösungsmittellösliche Farbstoffe. Die
optimale Menge des Farbstoffs in den
erfindungsgemäßen Mischungen
variiert, ist aber im allgemeinen eine Funktion der Prozeßeigenschaften des Farbstoffs,
während die Mindestmenge von der gewünschten Farbtiefe und/oder -leuchtkraft des
entstandenen Gegenstandes abhängt. In einigen Fällen können Kombinationen der obigen
Farbstoffe in den erfindungsgemäßen Mischungen vet'endet werden, die auf Textilien,
insbesondere Glasfasern, aufgetragen werden. Der Farbstoff liegt vor der Vereinigung
rit den mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel im allgemeinen in feinteiliger
Form vor. Wenn jedoch die mit den erfindun£rsgemäßen Farbstoff/Lösungsmittel-Mischungen
behandelten Glasfasern mit Wasser gespült werden, befindet sich der Farbstoff auf
und zwischen den noch nassen Glasfasern in feinteiliger Form, deren Teilchengröße
größer als die der ursprünglichen feinteiligen Form ist.
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In allgerleinen kann nach dem Konzept der Erfindung irgendein mit
Wasser mischbares organisches Lösungsmittel eingesetzt werden. Solche irit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmittel sind --Iethanol, Äthanol, rthylenglycol, Monoäthanolamin,
Dimethylsulfoxyd, Dimethylformamid, athylenglycolmonomethyläther und deren Kombinationen.
Je nach dem Farbstoff bevorzugt man manchmal eine Mischung von Lösungsmitteln, wie
z.B. Dimethylsulfoxyd und Monoäthanolamin oder Äthylenglycol und Monoäthanolamin
in Verhältnissen von etwa 3:1 bis etwa 5:1. Die Lösungen können zusätzlich bis zu
etwa 5 bew.-% einer Alkalilösung aus 20 Gew.-% Natriumhydroxyd in Methylalkohol
oder 50 Gew.-% Natriumhydroxyd in Wasser enthalten. Die Auswahl unter den verschiedenen
mit Wasser mischbaren
organischen Lösungsmitteln hängt von ihrer
Polarität und dem Lösungsvermögen ab, das für das Inlösungbringen und/oder Dispergieren
der spezifischen Farbstoffe erforderlich ist.
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In den folgenden Beispielen werden rlischungen der Erfindung angegeben,
die besondere Farbsto'ffe in Forrn einer Lösung, einer Dispersion oder einer Kombination
aus Lösung/ Dispersion enthalten. Die Mischungen können einfach yeändert werden
durch Erhöhen der Farbstoffkonzentration über ihre Löslichkeits-Parameter hinaus
oder durch Verwendung anderer mit wasser inisehbarer organischer Lösungsmittel oder
deren Kombinationen. Der Farbstoff auf dem Textil ist nach der Wasserspülung ein
feinteiliger Stoff, selbst wenn der ursprüngliche Farbstoff nichtfeinteilig ist.
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Die Beispiele zeigen die Verwendung verschiedener Farbstoffe, jedoch
ist die Erfindung nicht auf die genannten Farbstoffklassen besctiränkt. Sobald ein
spezifischer Farbstoff mit einen mit- P7asser mischbaren Lösungsmittel in Form einer
Lösung, Dispersion oder teilweisen Lösung/Dispersion kombiniert werden kann und
solange der Farbstoff nach der Wasserspülung auf den behandelten Textilien, insbesondere
Glasfasern, als feinteiliger Stoff zurückbleibt, ist er für die Erfindung brauchbar.
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Einige Mischungen der Beispiele wurden auf Glasfaser gewebe aufgebracht,
die zur Entfernung der ursprünglichen Schutzausrüstung'in der Hitze gereinigt und
dann zur Unterstützung
der Farbstoffaufnahme mit einem organischen
Material behandelt worden waren. Dcns organische Material kann irgendeine bekannte
Appretur oder einfach ein jfarz, Plastisol, Polymer oder Copolymer alleine oder
in Mischung mit Gleitmitteln oder ähnlichen Materialien sein, die auf Glasfasergewebe
aufgebracht werden können. Einige Mischungen der Beispiele wurden auf Roh-Glasfasergewebe,
-Garne und -Stränge aufgebracht, die zu ursprüngliche Ausrüst- oder Schutzmaterial
tragen. Die Glasfasergewebe unterscheiden sich in der Viebart, der Struktur, dem
Faserdurchmesser und der Fadenzahl. Auf diese Weise wird die breite Anwendbarkeit
der Erfindung derlonstriert. Außerdem wurden einigc der tlischungen in den Beispielen
auf vorbewegte Glasfasersträiige, -garne und -gewebe aufgebracht sowie auf aufgewickelte
Rollen mit Garn und Gewebe. Noch andere Mischungen wurden auf andere l'extilien,
wie Baumwolle, Polyester, Kunstseide, Wolle-und deren Xlischunc3en aufgebracht,
ohne daß die Textilien mit einem organischen Material vorbehandelt wurden. In einigen
Fällen wurden die erfindungsgemäßen Mischungen auf eine in der hitze gereinigte
oder unbekleidete Glasfaseroberfläche, insbesondere ein Gewebe, aufgebracht, um
zu zeigen, daß eine gewisse Farbe ohne eine organische Vorbehandlung erreicht werden
kann, jedoch war die Farbe nicht so leuchtend oder tief wie die Farbe auf vorbehandelten
Glasfasern.
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Die besonderen Farbstoffe in den Beispielen sind durch ihre Farbindexnamen
und Farbindexzahlen soweit wie möglich beschrieben, wenn sie in dem Buch Color Index",
3. Auflage (1971), veröffentlicht durch tee Society of Dyers and Colourists,
identifiziert
sind. Wenn keine FarbindexnBnen oder -zahlen verfügbar waren, wurden der Lieferant
und die Handelsbezeichnung angegeben.
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Ein hochturiger Homogenisator-Mischer ist zur Dispergierung feinteiliger
Farbstoffe in dem mit Wasser mischbaren organischen Medium erwünscht, insbesondere
dann, wenn eine hohe Farbstoffkonzentration dispergiert werden soll. Mit anderen
Worten, wenn die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischungen der Erfindungen Lösungen sind,
ist es nicht notwendig, wenngleich es erwünscht sein kann, einen hochturigen Iloogenisator-Mischer
zu verwenden. Wenn die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischungen jedoch teilweise oder
vollständig als Dispersionen vorliegen, ist ein hochturiger Homogenisator-Mischer
im allgemeinen erforderlich.
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Beispiel I Bestandteile Gew.-% Azofarbstoff 2,4 Dimethylsulfoxyd
77,0 Monoäthanolamin 19,.2 Alkalilösung (50 % Natriumhydroxyd in Wasser) 1,4
Die
obigen Bestandteile wurden bei Zimmertemperatur gemischt, bis der Azofarbstoff (Color
Index Pigment Orange 1; Color Index-7.ahl 11725) in Lösung ging. Es wurde beobachtet,
daß eine bathochrome Farbverschiebung von gelb nach orange eintrat, als der Azofarbstoff
in Lösung ging. Glasfasergewebe, das mit einer Stearato-Chrom(III)chlorid-Lösung
vorbehandelt und getrocknet war, wurde etwa eine Minute in die obige Mischung eingetaucht,
bis das Gewebe gleichmäßig orange wurde. Überschüssige Lösung wurde von dem Gewebe
abgequetscht. Das noch nasse Gewebe wurde dann in eine wässrige 3 teige EssicJsiurelösung
eingetaucht. Während der Eintauchung in die saure Lösung entstand gleichmäßig in
dem Gewebe ein tiefgelber Farbton. Das gefärbte Gewebe wurde dann getrocknet und
verschiedenen Tests unterworfen, z.B. gewaschen und UV-Licht ausgesetzt. Idach wiederholten
Wäschen und Belichtungen zeigte das gefärbte Gewebe eine ausgezeichnete Lichtechtheit,
Waschechtheit und Farbechtheit.
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Beispiel II Bestandteile -Getz.-t Azofarbstoff 2,4 Dimethylsulfoxyd
72,2 Monoäthanolamin 24,0 Alkalilösung (50 % Natriumhydroxyd in Wasser) 1,4
Die
obigen Bestandteile wurden oberhalb-Zimmertemperatur bei etwa 85 °C gemischt, bis
der Azofarbstoff, der als Color Index Pigment Yellow 5 (Color Index Hr. 11660) identifiziert
war, in Lösung ging. Die Lösung nahm Oranyefarbe an.
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Glasfasergarn wurde mit einer wässrigen Lösung eines Chromkomplexes
der Stearinsäure vorbehandelt, getrocknet und ausgehärtet. Das gehärtete, vorbehandelte
Glasfasergarn wurde durch die oblige Farbstoff/Lösungsmittel-Lösung hindurchbewegt,
wobei das Glasfasergarn gleichmäßig orange wurde. überschüssige Mischung wurde von
dem Garn entfernt. Das von der Farbstoff/ Lösungsmittel-Mischung noch nasse Garn
wurde in eine wässrige 3 ziege Ameisensäurelösung eingetaucht. Das gefärbte Farn
wurde nach dem Troc]nen zu einem Gewebe verarbeitet. Das gefärbte Gewebe zeigte
ausyezeichnete Waschechtheit, Lichtechtheit und Farbechtheit.
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Beispiel III Bestandteile Gew.-% Azofarbstoff 2,0 Äthylenglycol 80,-9
Nonoäthanolamin 16,1 Alkali lösung (50 % Natriumhydroxyd in Wasser) 1,0 Die obigen
Bestandteile wurden bei Zimmertemperatur gemischt, bis der Azofarbstoff (kein Color
Index Name oder -Zahl), der im Handel von der American oechst Corporation unter
der Bezeichnung Hansa Yellow 10 GX erhältlich war, in
Lösung ging.
Der Farbstoff wurde in Lösung orange. Glasfasergarn mit einer getrockneten Schutzschicht
aus einer üblichen Stärke-öl-Ausrüstung wurde von einer Spule in ein Bad der obigen
Lösung gezogen. Überschüssige Lösung wurde durch geeignete Ilittel, wie eine Düse
oder Abquetschwalzen von dem Garnentfernt und in das Bad zurückgeführt. Anschließend
wurde das noch nasse gefärbte Garn in ein wässriges Bad aus 3 %iger Ameisensäure
eingetaucht. In dem Garn entwickelte sich eine leuchtend selbe Farbe. Das Garn wurde
dann getrocknet und auf geeigneten ollen gesammelt. Es wurde dann zu einem Gewebe
verarbeitet, das wiederholt bei etwa 60 OC gewaschen und gespült wurde. Das so behandelte
Gewebe zeigte ausgezeichnete Lichtechtheit, Waschechtheit und Farbechtheit.
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Beispiel IV Die Farbstoff/Lösungsmittel-Lösung des Beispiels III
wurde zur Behandlung eines Rohglasfasergewebes verwendet, das nicht erwärmt worden
war, um die Schutzschicht oder- Ausrüstung zu entfernen. Die Arbeitsweise war die
gleiche wie die für die Garnbehandlung. Das Ergebnis war ein gleichmäßig gefärbtes
Gewebe in leuchtend gelber Farbe. Das Gewebe besaß ausgezeichnete Wasch-, Farb-
und Lichtechtheit.
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Beispiel V Die ParbstoEf/Lösungsmittel-Lösung des Beispiels III wurde
zur Behandlung aufgewickelter Glasfasergarnspulen verwendet,
wobei
das Garn aus gezwirnten mehrsträhnigen Glasfasersträngen besteht. Das Glasfaseraarll
war nicht vorbehandelt worden, um die cjetrocJnete Schutzschicht oder -ausrüstung
zu entfernen, die bei der Glasfaserherstellung aufgebracht und anschließend getrocknet
wurde, so daß die beschichteten Glasfasern die nachfolgenden Verarbeitungsvorgänge
aushalten konnten. Die Spulen wurden in die Farbstoff/Lösungsmittel-Lösung eingetaucht,
wobei die Lösung über geeignete mechanische llittel durch c;ie Spule gepumpt wurde,
um eine gleichmäßige Färbung des Garns auf der Spule zu gewährleisten. Überschüssitze
Lösung wurde dann von den Spulen ablaufen gelassen; die' Spulen wurden dann gespült,
indem angesäuertes Wasser hindurchgepunpt wurde, bis der Farbstoff aus der Lösung
zwischen und auf die Glasfasern des Garns niedergeschlagen war.
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Beispiel VI BestandLeile Gew.-% Azofarbstoff 1,0 Monoäthanolamin
10,0 Alkalilösung (20 % @atriumhydroxyd in Slethylalkohol) 0,25 Dimethylsulfoxyd
Rest
Beispiel VII Bestandteile Gew. -% Azofarbstoff 1 ,0 Alkali
lösung (20 % Natriumhydroxyd in Tcthylalkohol) 10,5 Dimethylsulfoxyd Rest Beispiel
VIII Bestandteile Gew.-% Azofarbs toff 10,0 Alkali lösung (20 B Natriumhydroxyd
in Methylalkohol) 5,0 Dimethylsulfoxyd Rest Der Azofarbstoff in den Beispielen VI,
VII und VIII ist identifiziert als Color Index Pigment Orange 34 (Color Index Nr.
21115). Die Beispiele VI und VII mit einem geringen Farbstoffgehalt in der Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung
sind vollständige Lösungen, wchrend Beispiel VIII mit einem größeren Farbstoffgehalt
eine teilweise Lösung/Dispersion ist. Die Mischungen der Beispiele VI, VII und VIII
wurden auf Rohglasfasergewebe aufgebracht. Die gefärbten Gewebe wurden dann mit
Wasser besprüht, bis das Lösungsmittel aus den Mischungen von den Geweben entfernt
war, so daß die Farbstoffe auf und zwischen den Glasfasern des Gewebes ausfielen.
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Beispiel IX Bestandteile Gew.-% Azofarbstoff 1,0-1,4 Alkali lösung
(20 % Natriumhydroxyd in tTC thylalkohol) 0,25-1,0 Dimethylsulfoxyd Rest Beispiel
x Bestandteile Gew.-% Azo£'arbstoff 1,0-1,4 Alkalilösung (20 % Natriumhydroxyd in
Methylalkohol) 0,25-1,0 Dimethylformamid Rest Der Azofarbstoff in den Beispielen
IX und X ist nicht durch einen Farbindexnamen oder eine Farbindexzahl identifiziert,
jedoch im handel erhältlich von der American iioechst Corporation unter der lIandelsbezeichnung
Bordeaux VB. Beispiel IX ist eine vollständige Lösung, und dies gilt auch, wenn
Dimethylformamid anstelle von Dimethylsulfoxyd verwendet wird. Beispiel X jedoch
ist eine vollständige Dispersion, und dies trifft auch zu, wenn Dimethylsulfoxyd
anstelle von Dimethylformamid ohne Verwenduny von Alkali benutzt wird. Die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischungen
der Beispiele IX und X wurden durch Polsterrollen auf unbehandeltes Baumwollgewebe
aufgebracht. Das gefärbte Gewebe wurde zwecks Befreiung von Lösungsmittel in ein
Wasserbad eingetaucht, wobei der Farbstoff in situ auf und innerhalb
des
Gewebes ausfiel.
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Beispiel XI Bestandteile Gew.-t Azofarbstoff 2,0 Alkalilösung (20
% Natriumhydroxyd in Methylalkohol) 1,5 Dimethylsulfoxyd Rest Beispiel XII Bestandteile
Gew.-°O Azofarbstoff 8,0 Alkalilösung (20 % Natriumhydroxyd in Metllylalkohol) 3,0
Dinethylsulfoxyd Rest Der Azofarbstoff in den Beispielen XI und XII ist als Color
Index Pigment Red 112 (Color Index Nr. 12370) identifiziert. Beispiel XI ergibt
eine vollständige Lösung, während Beispiel XII eine teilweise Lösung/Dispersion
ist. Die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischungen der Beispiele XI und XII wurden über
Polsterrollen auf unbehandeltes Polyestergewebe aufgebracht. Das gefärbte Gewebe
wurde zur Verdrängung des Lösungsmittels aus der Mischung und zur Ausfällung des
Pigments in situ auf und in dem Gewebe in Wasser eingetaucht.
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Beispiel XIII Bestandteile Gew.-% Azofarbstoff 0,1-3,0 Alkali lösung
(20 % Natriumhydroxyd in Methylalkohol) 0,05-1,5 Dimethylsulfoxyd Rest Beispiel
XIV Bestandteile GevO-b-Azofarbstoff 0,1-3,0 Alkali lösung (20 90 Natriumhydroxyd
in MethylalkcXhol) 0,1-3,0 Dimethylformamid Rest Der Azofarbstoff in den Beispielen
XIII und XIV ist als Color Index Pigment Yellow 97 (keine Color Index Zahl) identifiziert
und im Handel von American Hoechst Corporation unter der Handelsbezeichnung Permanent
Yellow FGL erhältlich.
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Die Beispiele XIII und XIV sind echte Lösungen. Die Mischungen wurden
bei Raumtemperatur hergestellt und dann erfindungsgemäß auf ein liollgewebe aufgebracht.
Es entwickelte sich in dera Gewebe eine tiefe leuchtende Farbe.
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Beispiel XV Bestandteile Gew.-% grüner Phthalocyaninfarbstoff 0,1-10,0
Dimethylsulfoxyd Rest Die obigen Bestandteile wurden mit einem hohen Schermischer
cren:ischt, bis eine gleichmäßige Dispersion des Phthalocyanin£r'arbstoffs entstanden
war. Der Farbstoff ist identifiziert als Color Index Pigment Green 36 (Color Index
Zahl 71460). Der Farbstoff war chloriert und bromiert worden.
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Ein Rohglasfasergewebe wurde in die Dispersion eingetaucht, bis in
ihm eine gleichmäßige grüne Farbe entstanden war. Das noch nasse gefärbte Gewebe
wurde dann in Wasser eingetaucht, wobei die Dispersion zerstört und die Pigmentteilchen
zusc=amengeballt und auf den Oberflächen der Glasfasern des Gewebegarns abgeschieden
wurden. Es entstand in dem Gewebe eine leuchtende tiefgrüne Farbe. Obgleich der
Farbstoff mehr dispergiert als in dem Lösungsmittel gelöst war, ergab sich eine
ausgezeichnete Waschechtheit, Farbechtheit und Lichtechtheit des gefärbten Glasfasergewebes.
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Beispiel XVI Bestandteile Gew.-t blauer Phthalocyaninfarbstoff 0,1-10,0
Dimethylsulfoxyd Rest
Der Phthalocyaninfarbstoff des Beispiels
16 ist identifiziert als Color Index Pigment Blue 15 (Color Index Zahl 74160). Dic
Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung ist eine vollständige Dispersion. Die Mischmethode
war die gleiche wie in Beispiel XV. Die Mischung wurde in gleiche Weise wie in Beispiel
XV auf ein Bohglasfasergewebe aufgebracht. Es entstand in dem Gewebe eine leuchtende
tiefblaue Farbe.
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Beispiel XVII Bestandteile Gew.% Cyclohexylsulfonamid-Derivat des
Phthalocyaninfarbstoffs 0,1-10,0 Din"ethylsulfoxyd Rest Der Farbstoff in Beispiel
XVII hatte keine Farbindexzahl und keinen Farbindexnamen,war aber von der American
Hoechst Corporation unter der Handelsbezeichnung Blue PSCH erhältlich. Dicses Farbstoff/Lösungsmittel-Gemisch
ist eine vollständige Lösung. Runstseidefaser wurde in die Farbstoff/ Lösungsmittel-rsischung
eingetaucht, bis eine gleichmäßige blaue Farbe entstanden war. Anschließend wurde
das gefärbte Gewebe noch feucht mit Wasser gespült, wobei stich eine leuchtende
tiefblaue Farbe ergab.
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Die folgenden Beispiele zeigen andere Arten von Farbstoffen, die
mit einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel bzw. Lösungsmitteln entsprechend dem
Konzept dieser Erfindung
kombiniert werden können. In jedem Fall
wurden die Mischungen von den betreffenden Beispielen gemischt und entsprechend
obiger Beschreibung auf ein Rohglas fasergewebe aufgebracht.
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Es entstanden tiefe leuchtende Töne der betreffenden Farben.
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Zusätzlich wurde zum Vergleich ein unbedecktes, unbehandeltes heiß
gereinigtes Glasfasergewebe mit den Mischungen der folgenden Beispiele behandelt.
Es ergaben sich gefärbte Gewebe, jedoch war die Farbe weder tief noch leuchtend.
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Beispiel XVIII Bestandteile Gew.-Chinacridon-Farbstoff 0,1-6,0 Alkalilösung
(20 % Natriumhydroxyd in Methylalkohol) 0,1-4,0 Dimethylsulfoxyd Rest Der Chinacridon-Farbstoff
ist identifiziert als Color Index Pigment Red 122 (keine Color Index Zahl) und im
Handel von American Hoechst Corporation unter der Handelsbezeichnung Hostapern Pink
E erhaltlich. Die Farbstoff/ Lösungsmittel-Mischung ist größtenteils eine Lösung.
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Beispiel XIX Bestandteile Gew.-% Dioxazin-Farbstoff 0,1-6,0 Dimethylsulfoxyd
Rest
Der Dioxazin-Farbstoff ist als Color Index Pigment Violet
23 (keine Color Index Zahl) identifiziert und im Handel von American @oechst Corporation
unter der Handelsbezeichnung Hostaperm Violet PL erhältlich. Die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung
ist eine vollständige Dispersion.
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Beispiel X'/ Bestandteile Gew.-% Küpenfarbstoff 0,1-3,0 Alkalilösung
(20 % Natriumhydroxyd in Methylalkohol) 0,1-3,0 Dimethylsulfoxyd Rest Der Küpenfarbstoff
ist identifiziert als Color Index Kuppen Orange 7 (Color Index Zahl 71105). Die
Farbstoff/ Lösungsmittel-Mischung ist größtenteils eine Dispersion.
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Beispiel XXI Bestandteile Gew.-% Dispersionsfarbstoff 2,0 Alkalilösung
(20 % Natriumhydroxyd in Methylalkohol) 1,0 Dimethylsulfoxyd Rest Der Dispersionsfarbstoff
ist identifiziert als Color Index Disperse Yellow 42 (Color Index Zahl 10338).
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Die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung ist eine vollständige Lösung.
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Beispiel XXII Bestandteile Gew.-% in Lösungsmittel löslicher Farbstoff
2,0-6,0 Dimethylsulfoxyd Rest Der in Lösungsmittel lösliche Farbstoff hat keinen
Color Index Garnen und keine Color Index Zahl, ist aber erhältlich von American
floechst Corporation unter der Handelsbezeichnung iiostadye Fast Blue FLE. Die Farbstoff/Lösungsmittel-Lösung
ist eine vollständige Lösung.
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Beispiel XXIII Bestandteile Gew. -Lösungsmittellöslicher Farbstoff
2,0-6,0 Dir;ethylsulLoxyd . Rest Der lösungsinittellösliche Farbstoff hat keine
Color Index Zahl und keinen Color Index Namen, ist aber im Handel erhältlich von
American Hoechst Corporation unter der Handelsbezeichnung Hostadye Green 3G. Die
Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung ist eine vollständige Lösung.
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Beispiel XXIV Bestandteile Gew.-% Lösungsnaittellösliche,r Farbstoff
2,0-6,0 Dimethylsulfoxyd Rest Der lösungsmittellösliche Farbstoff hat keinen Color
Index Nann und keine Color Index Zahl, ist im Handel aber von American Hoechst Corporation
unter der Handelsbezeichnung Hostadye Black RE erhältlich. Die FarbstoLf/Lösungsmittel-Ifischung
ist eine vollständige Lösung.
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Beispiel XXV Bestandteile Ge.-Ruß 1,0-6,0 Dimethylsulfoxyd Rest Der
Ruß hatte keine-Farbindexzahl und keinen Farbindexnamen, ist aber im Handel erhältlich
von Cities Service Company unter der Handelsbezeichnung Coloidex *5. Die Farbstoff/
Lösungsmittel-Mischung ist eine vollständige Dispersion.
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In den folgenden Beispielen wurde in der Hitze gereinigtes Glasfasergewebe
mit verschiedenen herkömmlichen Ausrüstungsmitteln vorbehandelt und getrocknet und
dann die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischungen aufgebracht. Die Aufbringung
erfolgte
durch Polsterrollen. Die noch nassen gefärbten Gewebe wurden durch ein Wasserbad
geleitet. Es entstanden tiefe leuchtende Farben.
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Beispiel XXVI Bestandteile Gew.-% Azofarbstoff 4,0-10,0 Alkalilösung
(20 9o Natriumhydroxyd in Methylalkohol) 1,5-5,0 iithylenglycolmonomethyläther Rest
Der Azofarbstoff in Beispiel XXVI ist identifiziert als Color Index Pigment Red
8 (Color Index Zahl 12335).
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Die obigen Bestandteile wurden mit hohen Scherkräften gemischt, bis
eine teilweise Lösung erreicht war.
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Beispiel XXVII Bestandteile Gew.-% Azofarbstoff 8,0 Alkalilösung
(20 % Natriuhhydroxvd 4,0 in tIethylalkohol) 4,0 athylenglycolmonomethyläther Rest
Der Azofarbstoff in Beispiel XXVII ist identifiziert als Color Index Pigment Orange
34 (Color Index Zahl 21115).
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Die obigen Bestandteile wurden mit hoher Scherung gemischt, bis eine
teilweise Lösung entstanden war.
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Beispiel XXVIII Bestandteile Gew.-% iQüpqn-arbstoff 0,1-6,0 Dir,ethylsulfoxyd
Rest Der @@penfarbstoff ist identifiziert als Color Index üpen Orange 7 (Color Index
Zahl 71105). Der Küpenfarbstoff ist ein Kondensationsprodukt aus Naphthalintetracarbonsäure
mit o-Phenylendiamin. Die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung ist größtenteils eine
Dispersion.
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Beispiel XXIX Bestandteile Gew.-gelber Azofarbstoff 3ff0 grüner Phthalocyaninfarbstoff
0,375 orangefarbener Küpenfarbstoff 1,0 Alkalilösung (20 % Natriumhydroxyd in Methylalkohol)
3,0 Diraethylsulfoxyd Rest Der gelbe Azofarbstoff ist identifiziert als Color Index
Yellow 97 (keine Farbindexzahl) und in Handel erhältlich von American Hoechst Corporation
unter der Handelsbezeichnung Permanent Yellow FGL. Die grüne Phthalocyaninfarbstoff
ist identifiziert als Color Index Pigment Green 36 (Color Index Zahl 74160), das
chloriert und bromiert wurde und im Handel
erhältlich ist unter
der Handelsbezeichnung Hostaperm Green 8G.
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Der orangefarbene Lüpenfarbstoff ist identifiziert als Color Index
Vat Orange 7 (Color Index Zahl 71105). Die Farbstoff/ Lösung-smittel-lischuny enthält
den gelben Farbstoff in Lösung, den grünen Farbstoff in Dispersion und den orangefarbenen
Farbstoff teilweise in Lösung und teilweise in Dispersion.
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Auf dem Glasfasergewebe war eine angenehme goldene Färbung entstanden.
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Beispiel XXX Bestandteile Gew.-blauer Phthalocyaninfarbstoff 4,5
grüner Phthalocyaninfarbstoff 1,5 Dimethylsulfoxyd Rest Der blaue Phthalocyaninfarbstoff
ist identifiziert als Color Index Pigment Blue 15 (Color Index Zahl 74160) und im
Handel von Allerican Hoechst Corporation unter der Handelsbezeichnung Efostaperm
Blue A2R erhältlich. Der grüne Phthalocyaninfarbstoff ist identifiziert als Color
Index Pigment Green 36 (Color Index Zahl 74160), der chloriert und bromiert wurde
und im Handel von American Hoechst Corporation unter der Handelsbezeichnung Hostaperm
Green 8G erhältlich ist. Die Farbstoff/ Lösungsmittel-'ischung ist eine vollständige
Dispersion. Auf dem Glasfasergewebe entstand eine blaue Wedgewood-Farbe.
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Beispiel XXXI Bestandteile Gew.-t gelber Azofarbstoff 3,0 grüner
Phthalocyaninfarbstoff 1,0 Alkalilösung (20 90 Natriumhydroxyd in Methylalkohol)
1,5 Dimethylsulfoxyd ert Der Azofarbstoff ist identifiziert als Color Index Yellow
97 (keine Color Indes Zahl) und im handel von American Hoechst Corporation unter
der Iiandelsbezeichnung Permanent Yellow FGL erhältlich. Der Phthalocyaninfarbstoff
ist identifiziert als Color Index Pigment Green 36 (Color Index Zahl 74160), der
chloriert und bromiert worden ist.und im Handel unter der liandelsbezeichnung Hostaperm
Green EG erhältlich ist.
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Die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung enthält den gelben Farbstoff
in Lösung und den grünen Farbstoff in Dispersion. Auf dem Glasfasergewebe hatte
sich eine kalkgrüne Farbe gebildet.
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Beispiel XXXII Bestandteile Gew.-% gelber Azofarbstoff 0,75 roter
Azofarbstoff 0,25 MonoäUanolamin 5,0 Dimethylsulfoxyd Rest
Der
gelbe Azofarbstoff ist identifiziert als Color Index Yellow 97 (keine Color Index
Zahl) und im Handel von American hoechst Gorporation unter der llandelsbezeichnung
Permanent Yellow FGL erhältlich. Der rote Azofarbstoff ist identifiziert als Color
Index Pigment ed 9 (Color Index Zahl 12460) und im Handel von American Hoechst Corporation
unter der IIandelshezeichIlung permanent Red FRLL erhältlich. Die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung
ist eine vollständige Lösung.
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Auf dem Glasfasergewebe hatte sich eine gelb-orangene Farbe entwickelt.
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Die Erfindung erstreckt sich auf die Glasfaserherstellung vor der
ZusanmenLügung der neu gebildeten Glas fladen zu einem Strang. Insbesondere wird
eine Vielzahl von Glasfäden gebildet, indem geschmolzenes Glas aus mehreren Öffnungen
oder Spitzen auf einen Zubringer emittiert und verdünnt wird. Die gebildeten GlasECden
werden vor dem Zusammenführen zu einem Strang mit einem organischen Material behandelt
und getrocknet; dann wird die Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung der Erfindung auf
die Glas fäden aufgetragen. Es wird ein Wassersprühstrahl auf die gefärbten Glasfäden
gerichtet, um in situ'die Fällung und/oder Zusammenballung auf den Glas faden herbeizuführen.
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Anschließend werden die gefärbten Glas fladen zu einem Strang zusammenyeführt.
Der Strang wird dann mit hoher Geschwindigkeit durch Aufwickeln auf eine Rolle gesammelt,
die anschließend getrocknet wird.
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In gleicher Weise erstreckt sich die Erfindung auf
nachträgliche
Formvorgange, z.B. auf Glasfaserträger. Ein Glasfasertr-iger ist eine großer Spule
mit vielen zuyerichteten Glasfasersträngen. Die Glasfaserstränge werden von der
Spule abgewickelt, den Mischungen und Verfahrensmaßnahmen der Erfindung unterworfen,
d.h. einer Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung ausgesetzt, nach der Färbung mit Wasser
gespült, getrocknet und wieder auf eine ähnliche Spule aufgewickelt.
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Es kann mehr als ein Farbstoff in den Mischungen verwendet werden,
um t'ischfarhen zu erzielen. Wenn mehrere Farben in der Mischung zugegen sind, können
sie in Lösung oder Dispersion oder in einer teilweisen Lösung/Dispersion vorliegen.
Es kann auch ein Farbstoff in Lösung und der andere (die anderen) in Dispersion
zugegen sein.
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Die Erfindung ist allgemein gerichtet auf die Behandlung von Textilmaterialien
durch eine einzige Aufbringung einer FarbstofE/Lösungsmittel-tfischung, wobei man
tiefe leuchtende Farben erhält. Dies ist hauptsächlich zurückzuführen auf die Wirtschaftlichkeit
bei der Herstellung gefärbter Textilmaterialien. Es gibt jedoch auch Fälle, wo mehrfache
Aufbrinzungen der gleichen oder unterschiedlich gefärbter Farbstoff/ Lösungsmittel-Mis
chungen auf das Textilmaterial erwünscht sind, um die Farbwirkung auf dem Textilmaterial
zu verändern.
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Wenn auf den gleichen Gegenstand die gleiche Farbstoff/ Lösungsmittel-Plischuny
mehr als einmal aufgebracht wird oder wenn unterschiedlich gefärbte Mischungen aufgebracht
werden,
wird der zuvor gefärbte Gegenstand nach der Spülung mit
Wasser vor Aufbringung der weiteren Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung vorzuysweise
getrocknet. Es gibt jedoch auch Fälle, wo eine Farbstoff/Lösungsmittel-Mischung
auf den Gegenstand aufgebracht wird und dann vor Durchführung der Wasserspülung
eine anders gefärbte I¢6ischuncg aufgebracht wird.
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Wenn ein strukturiertes Glasfasergarn und daraus hergestelltes Gewebe
mit unterschiedlich gefärbten Mischungen behandelt werden, besitzen das Garn und
das Gewebe in unterschiedlicher Weise Farben, die wegen der teilweisen Farbmischung
eine einzigartige Wirkung, der Farbweichheit in Verbindung mit Farbtiefe ergeben.
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Wenn .latur- und Synthesefasern und deren Mischungen erfindungsgemäß
behandelt werden, benötigten sie keine Vorbehandlung zur Unterstützung der Farbstoffaufnahme.
Diese Fasern sind im allgemeinen norös und besitzen Absorptionseigenschaften, während
Glasfaseroberflächen glatt sind und kein Absorptionsvermögen zeigen, so daß Glasfasern
eine Vorbehandlung zur UnterstützuncJ der Farbstoffaufnahme benötigen. In den meisten
Fällen brauchen Fasern abgesehen von Glasfasern nach der Farbung keine Nachbehandlung,
um die Farbe auf den Fasern dauerhaft zu machen. Bei Glasfasern ist jedoch eine
Nachbehandlung mit irgendeinem bekannten Ausrüstmittel im allgemeinen erforderlich,
um die Dauerhaftigkeit zu erhalten.
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Die Slischungen der Erfindung werden auf Textilien,
insbesondere
Glasfasern, durch bckannte Technilicn aufgebracht, wie z.B. mit Polstern, Formen
oder durch Tauchen, Imprägnieren, Siebdruck, Berührungsdruck und dgl.
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iQurz zusammengefaßt betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren
zur Färbung von Glasfasern und Glasfascrgeweben, wobei eine Mischung aus wasscrunlöslichen
organischen Farbstoffen in Lösung und/oder Dispersion in einem mit Was sei mischbaren
organischen Lösungsmittel auf die Glasfasern und auf vorbehandelte Glasfasergewebe
aufgebracht wird. Die Glasfasern und Glasfasergewebe werden noch von der Farbstoff/
Lösungsmittel-Nischung naß mit genügend Wasser zusammengebracht, so daß der Farbstoff
fest an der Glasfaser undgden Glasfasergeweben haftet und leuchtende tiefe Farbschattierungen
entstehen. Anschließend werden die Glasfasern und Glasfasergewebe mit dem darauf
befindlichen Farbstoff getrocknet und gegebenenfalls r.lit einem Material ausgerüstet,
das die Dauerhaftigkeit der Glasfasern und Glasfasergewebe erhöht.