DE175347C - - Google Patents
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Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
Description
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
~ M 175347 KLASSE Sk. GRUPPE
Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Behandeln von Seide. Der größere Teil aller Seide wird bis jetzt mit
Zinn- oder anderen Metall- oder Mineralsalzen beschwert. Wenn mineralische oder metallische Beschwerungsstoffe auf der Seidenfaser
als mikroskopisch feine Körner oder Kristalle niedergeschlagen werden, so üben sie eine zerschneidende oder zerkratzende
ίο Wirkung auf die Faser aus und benachteiligen
oder schwächen sie mehr oder weniger durch die Reibung, der die Seide bei den
Spul-, Aufwinde- und Webverfahren und durch die spätere Verwendung ausgesetzt ist.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, die nachteilige Wirkung des Beschwerens
zu beseitigen, was dadurch erreicht wird, daß die Seide zuerst mit Metall- oder Mineralsalzen
in der gewöhnlichen Weise behandelt, dann gewaschen, hierauf in einem alkalischen
Bad, welches sowohl Kasein als auch Natriumphosphat enthält, behandelt und schließlich
gewaschen wird, wodurch das Gewicht der Seide erhöht und ihr eine größere Dauerhaftigkeit
erteilt wird.
Zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens wird die Seide, die beschwert werden
soll, zuerst durch ein Bad von Zinndichlorid oder eines anderen Metallsalzes geführt und
dann ausgewrungen und in der gewöhnlichen Weise gewaschen. Die gewaschene Seide wird in einem schwach alkalischen Bad von
Natriumphosphat von ungefähr 50 Be. behandelt, dem genügend Kasein zugefügt worden
ist, um es auf 7 bis 8° Be. zu bringen. Das Bad muß auf seiner vollen Stärke durch
Zufügung von Natriumphosphat und Kasein in geeigneten Verhältnissen, wie es gebraucht
wird, gehalten werden, und seine Temperatur hält man vorzugsweise zwischen ungefähr
SS und 650 C. Nach der Behandlung mit der alkalischen Lösung wird die Seide wieder
gewaschen und ausgewrungen. Die Behandlung der Seide mit Metallsalz und hierauf mit einer alkalischen Lösung von Kasein und
Natriumphosphat kann in der gleichen Reihenfolge wiederholt werden, bis die gewünschte
Wirkung hervorgebracht ist.
Anstatt Kasein können gleichwertige Eiweißstoffe verwendet werden, wie z. B. alkalische
Lösung von Eialbumin, Blutalbumin, Pflanzenalbumin und dergl. Das Bad wird
mit dem Hydrometer nach jedem Durchgang gemessen, und es können so viel Züge gegeben
werden, wie sie jetzt im allgemeinen 5'5 bei dem alten Verfahren gegeben werden.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird ein beträchtlicher Prozentsatz des Kaseins auf
der vorher beschwerten Faser fixiert, der Faden schwillt auf und sein Gewicht, seine
Geschmeidigkeit und seine Dauerhaftigkeit wird vergrößert. Die Seide behält vollkommen
ihren Griff und befindet sich in vorzüglichem Zustand für die Bearbeitung, das
Spulen, das Aufwinden, das Weben usw.
Die auf diese Weise beschwerte Seide nimmt Farbstoff genau so wie reine Seide
auf. Ferner beseitigt das vorliegende Verfahren die Schwierigkeiten, denen die Färber
bis jetzt zur Erhaltung von gleichmäßigen und gleichartigen Färbungen, besonders bei
schwarzen und vollen Schattierungen, auf
Seiden, die mit Metallsalzen allein beschwert waren, ausgesetzt waren.
Wenn Schwarz gefärbt werden soll, werden Eisensalze anstatt Zinnchlorid angewendet,
wobei jedoch im übrigen genau wie oben beschrieben verfahren wird und die gleichen
Erfolge erreicht werden.
Man hat bereits Kasein bei dem Verfahren zur Behandlung von Seide angewendet; ebenso
auch Natriumphosphat. Diese Stoffe sind jedoch his jetzt nicht zusammen und in der
beschriebenen Weise angewendet worden, d. h. nicht in der Weise, daß zuerst die Seide mit einem Metallsalz oder mit Metallsalzen,
wie z. B. Zinndichlorid, beschwert und dann nach dem Auswringen und Waschen mit einem alkalischen Bad, das Kasein und
Natriumphosphat gemeinsam enthält, behandelt wurden. In einem alkalischen Bad, das
Kasein und Natriumphosphat enthält, wird kein Niederschlag gebildet, aber bei der Aus
führung des vorliegenden Verfahrens wird ein Niederschlag durch dieses alkalische Bad
auf Seide, die vorher mit Zinndichlorid oder mit einem anderen Metallsalz oder anderen 25
Metallsalzen behandelt worden ist, gebildet, wobei der anfänglich auf der Seide befindliche
Niederschlag hinsichtlich seiner Natur geändert wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Behandlung von Seide mit Metallsalzen und mit Eiweißstoffen, darin bestehend, daß die Seide zuerst der Einwirkung eines Metallsalzbades in gewöhnlicher Weise unterworfen, daß sie dann gewaschen, dann in einem Bad, das aus einer alkalischen Lösung eines Eiweißstoffes und Natriumphosphat besteht, behandelt und dann wieder gewaschen wird.
Publications (1)
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Country Status (1)
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