DE175055C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein . Verfahren zur Herstellung harter, feuerbeständiger Tonwaren, nach welchem der aus Ton anzufertigende Gegenstand in einer geschlossenen, ringsum erhitzten Kammer all-• seitig von amorphem, weißglühendem Kohlenstoff umgeben, der Einwirkung der sich hierbei aus dem Kohlenstoff entwickelnden Gasen ausgesetzt wird.

• ίο Das nach diesem Verfahren aus besseren oder aus minderwertigen Tonarten hergestellte harte, feuerbeständige Erzeugnis eignet sich besonders für feuerfeste Ziegel, feuerbeständige Verkleidungen, Tiegel und andere Gegenstände, die einem sehr hohen Temperaturgrad ausgesetzt werden, und bietet dem !•Carborundum gegenüber den besonderen Vorteil, daß es eine feste und dichte Masse bildet, die sich durch einmaliges Brennen in der gewünschten Gestalt herstellen läßt.

Versuche haben festgestellt, daß die nach diesem Verfahren hergestellten Erzeugnisse am vorteilhaftesten unter Anwendung von Koks hergestellt werden können, der trotz seiner Porosität die Wärme leicht leitet und in sehr wirksamer Weise Kohlenoxyd entwickelt, auf dessen Vorhandensein und Wirkungsweise das vorliegende Verfahren nach Ansicht der Erfinder beruht.

Zur Ausführung des Verfahrens wird der. zu behandelnden Masse die Form gegeben, welche der herzustellende Gegenstand haben soll. Die Masse besteht aus reinem Ton, oder einer Mischung von Ton und Glimmer, oder Ton und Glimmerschiefer, je nach dem Zwecke, für welchen das Erzeugnis bestimmt ist.

Nachdem der gewünschte Gegenstand A hergestellt ist, wird er gründlich getrocknet und in eine Kammer B der auf der Zeichnung dargestellten Vorrichtung gebracht, und in dieser Kammer mit gemahlenem oder pulverisiertem Koks C vollständig umgeben. Zur Ausführung des Verfahrens wird zunächst etwas gemahlener Koks C in die Kammer B eingeführt, der Gegenstand A hineingelegt und dann vollständig mit gemahlenem Koks C zugedeckt, so daß letzterer eine dichte Kohlenstoffschicht um den Tongegenstand bildet.

Hierauf wird die Kammer B mittels eines Deckels D verschlossen und sodann ringsum von Brennstoff umgeben, welcher aus ge- " wohnlichem Feuerungskoks E besteht. Dieser Brennstoff E füllt am vorteilhaftesten den ganzen Raum F des hier beispielsweise gezeigten Ofens G aus, bildet einen vollständigen Koksverschluß für die Kammer B und verhütet, daß Sauerstoff von außerhalb in die Kammer B zum Tongegenstand gelangt.

Nun wird der Brennstoff entzündet und andauernd 3 Stunden in Weißglut gehalten, welche erfahrungsgemäß erforderlich ist, um den Tongegenstand in ein hartes und feuerbeständiges Erzeugnis umzuwandeln.

Als Eigentümlichkeiten der nach diesem Verfahren erzeugten Ware seien erwähnt, daß sie die Ähnlichkeit mit ihrem früheren

Zustande ganz verloren hat, jeder bekannten Hitze widersteht, eine bedeutende Härte besitzt, härter ist wie der härteste Stein, mit keiner Schmirgelscheibe bearbeitet werden kann und unangreifbar von Säuren oder Alkalien ist. Wie schon angedeutet, besitzt dieses Erzeugnis alle Eigenschaft des Karborundums, während es schneller und bequemer wie dieses in jeder gewünschten ίο Form hergestellt werden kann.

Die Anwendung des Erzeugnisses ist vielseitig. Es eignet sich besonders zur Herstellung feuerfester Ziegel, da sich kein Metall an ihm festschlackt und seine Widerstandsfähigkeit unbegrenzt ist. Dies ist auch von Wichtigkeit beim Gebrauch des Erzeugnisses zur Herstellung von Tiegeln. Auch ist es zur Herstellung haltbarer Schleifsteine verwendbar.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zur Herstellung harter, feuerbeständiger Tonwaren, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände in gemahlenem Koks eingebettet, in einer geschlossenen, ringsum durch Koks bis zur Weißglut erhitzten Kammer gebrannt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.-