DE557435C

DE557435C - Verfahren zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen aus Schlick

Info

Publication number: DE557435C
Application number: DEL72293D
Authority: DE
Original assignee: HEINRICH KUNTZE DR
Current assignee: HEINRICH KUNTZE DR
Priority date: 1928-06-29
Filing date: 1928-06-29
Publication date: 1932-08-23

Description

Verfahren zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen aus Schlick Die Erfindung betrifft eine Weiterausbildung des Verfahrens zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen aus Schlick nach Patent 431 302, und zwar insbesondere, wenn nach dem Verfahren Klinker oder andere hochwertige geformte Erzeugnisse, wie z. B. Rohre, hergestellt werden sollen.
Bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent 431 302 ist in diesem Falle ein zweimaliger Vorbrand erforderlich, bevor die Klinker oder ähnlichen Erzeugnisse fertiggebrannt werden können. Die Eigenart des neuen Verfahrens liegt demgegenüber darin, daß man mit einem Vorbrand auskommt, wodurch erhebliche Ersparnisse an Brennstoff und an Zeit erzielt werden und auch noch andere Vorteile erreicht werden, die noch weiter unten erläutert sind.
Das Wesen des neuen Verfahrens liegt darin, daß der entsprechend dem Hauptpatent vorbereitete Schlick-in Klumpen oder irgendwelchen beliebigen provisorischen Formen, z. B. in Batzenform, einem Vorbrand unterworfen und hierauf nach Abkühlung gebrochen und zu Feinmehl vermahlen wird. Das so gewonnene Feinmehl wird dann erst zu Steinen, Rohren oder anderen Gegenständen gepreßt oder geformt, und diese werden dann einem einmaligen Fertigbrand bei einer einem Segerkegel von 5a bis 6a entsprechenden Temperatur unterworfen.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung ergibt sich, daß der einmal vorgebrannte und alsdann zu Feinmehl vermahlene Schlick keine organischen Bestandteile mehr enthält und von heller Farbe ist. Das so gewonnene Feinmehl kann sowohl trocken in jede beliebige Form gepreßt werden und kann auch angefeuchtet in jeder anderen Art, ähnlich, wie es bei Verwendung von Ton als Ausgangsmaterial der Fall ist, zu keramischen Gegenständen verarbeitet werden.
Dadurch, daß die Formlinge nur einem einmaligen Fertigbrand unterworfen werden, ist der Schwund der Formlinge beim Brennen ein geringerer als bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent 431 3o2, bei dem die Formlinge einem dreimaligen Brand unterworfen werden; dieser Schwund ist jedoch nicht höher als bei der Verarbeitung anderer Ausgangsstoffe für keramische Erzeugnisse.
Von ganz besonderer Wichtigkeit für das neue Verfahren ist es, daß die aus dem Feinmehl geformten Gegenstände, ohne däß sie vorher glasiert werden, bei dem Fertigbrand von selbst eine hohe Glasur erhalten. Das fertige Produkt sieht aus wie braunes Porzellan; es weist auch alle Eigenschaften des Porzellans auf; es widersteht beispielsweise den stärksten Säuren. Infolgedessen lassen sich nach dem neuen Verfahren alle kerami, scheu Gebrauchsgegenstände für chemische und ingenieurtechnische Zwecke mit großer Wirtschaftlichkeit herstellen.
Die nach dem neuen Verfahren erzeugten Gegenstände weisen auch im Bruch dieselbe Beschaffenheit wie Porzellan auf und haben sowohl eine große Lebensdauer als auch eine hohl Härte und Druckfestigkeit.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen aus Schlick nach Patent 431 3o2, dadurch gekennzeichnet, daß der vorbehandelte Schlick zu Batzen o. dgl. geformt, bei etwa 4500 C gebrannt, abgekühlt und zu Feinmehl vermahlen wird, worauf dieses nach den in der Keramik üblichen Verfahren geformt und fertiggebrannt wird.