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Verfahren zur Herstellung poröser Körper, wie Ziegel o. dgl. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf die Herstellung poröser Massen für Isolierungs-, Bauzwecke
u. dgl. als Ziegel, Blöcke, Platten -oder in anderen Formen.
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Besonders soll die Erfindung Anwendung für die Herstellung in der
Hitze behandelter Produkte, wie feuerfester Ziegel, von porösem Charakter finden
mit dem Ziel, poröse Ziegel o. dgl. von großer Härte, ungebrochenen Zellenquerwänden,
Gleichmäßigkeit der Porösität, vorher bestimmter Größe der Poren und kleiner Porendurchgangszwischenräume
zu erhalten.
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Als erdiges Material kann ein bindender Ton verwendet werden, vorzugsweise
ein solcher, welcher eine' gute Dispersion mit Höchsttrockenfestigkeit, Höchstfeuerfestigkeit
bei einer Garbrandkegeltemperatur - 7 bis 9 und hohe Schwerschmelzbarkeit mit einem
Erweichungspunkt über 1650' C besitzt.
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Der Zusatz porenbildender Körper zu formbaren Mischungen erdiger Massen
zwecks Herstellung poröser Körper, wie Ziegel o. dgl., ist bekannt.
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Als porenbildende Körper wurden bisher entweder nur bei niederer Temperatur
flüchtige Porenbildner, wie z. B. Naphthalin, oder nur verbrennbare, bei niederer
Temperatur nicht flüchtige Porenbildner zugesetzt.
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Zum ersteren Falle ist zu bemerken, daß die Zumischung von Naphthalin
o. dgl. in der erforderlichen großen Menge sehr teuer, also unwirtschaftlich ist
und daß die getrocknete poröse Masse vor dem Brennen brüchig wird, wenn der Porenzwischenraum
groß ist. Ferner werden beim Brennen die inneren Teile der Masse wegen ihrer schlechten
Wärmeleitungsfähigkeit unvollständig ausgebrannt.
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Im zweiten Falle konnten bei Zumischung von nur verbrennbaren Porenbildnern
keine zufriedenstellenden Ziegel o. dgl. erzielt werden, da die verbrennbare Beimischung
aus den inneren Teilen der Masse nicht vollständig ausgebrannt wurde, wodurch die
Isolierfähigkeit litt. Außerdem verursachten die gasförmigen Zersetzungsprodukte
des Porenbildners während des Brennens leicht ein Verziehen und bei plötzlicher
Entwicklung ein Zersprengen und unter Umständen Zerstören der Masse.
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Gemäß der Erfindung erfolgt das Zumischen beider Arten von Porenbildnern
gleichzeitig, so daß sich das Verfahren zur Herstellung poröser Körper zunächst
in einer Vorstufe vollzieht, in welcher die geformten Körper bei niederer Temperatur
von den flüchtigen Porenbildnern, wie Naphthalin o. dgl., befreit werden und beim
nachfolgenden Brennen der ungebrannten porösen Formlinge die verbrennbaren, bei
niederen Temperaturen nicht flüchtigen Porenbildner (Sägespäne o. dgl.) ausgebrannt
werden.
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Durch eine derartige stufenförmige Behandlungsweise wird, abgesehen
davon, daß weniger von dem flüchtigen teueren Porenbildner verbraucht wird, der
Vorteil erzielt, daß nach Entfernung des flüchtigen Porenbildners die geformte Masse
porös zurückbleibt, so daß der Eintritt von Verbrennungsluft zu den
ausbrennbaren
Porenbildnern und der Abzug der Verbrennungsgase, somit ein gleichmäßiger Brand
des Formlings erleichtert wird, ferner daß nach Austreiben der flüchtigen Porenbildner
die ausbrennbaren Porenbildner im Formling verbleiben und ihn versteifen.
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Bei einem bekannten Verfahren werden neben anderen ausbrennbaren Stoffen
kleine Mengen Schwefelverwendet; eine stufenförmige Behandlungsweise der Formlinge
findet nicht statt. Der Schwefel, der in geringer Menge zugesetzt wird, soll die
vollständige Verbrennung der übrigen Porenbildner in kurzer Zeit herbeiführen.
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Die gemäß dem Verfahren zur Verwendung kommenden, bei niedriger Temperatur
flüchtigen Zumischungen, wie Naphthalin oder Paradichlorbenzol, können in Kristall-
oder anderer fester und zerriebener Form verwendet und vor, während oder nach dem
Trocknen, evtl. mittels Extraktion durch Lösungsmittel aus dem Formling entfernt
werden.
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Als ausbrennbare Zumischung können Abfallprodukte, wie Sägespäne,
Holzmehl, Holzschliff, Faserstoffe oder andere Substanzen, welche, organische Stoffe,
die während -der Vorstufe des Verfahrens in dem Formling verbleiben, verwendet werden.
Beispiel Eine Mischung von 43,8 °/o Ton, 4,5 °% Kieselgur, 16,9 °/o Sägespäne, 36
% Naphthalin mit genügendem Wasserzusatz, um die Mischung plastisch zu gestalten,
wird, als Ziegel geformt, in einen Strom heißer Gase, vorzugsweise unter den Schmelzpunkt
des Naphthalins, gestellt, bis das letztere und das ungebundene Wasser entfernt
sind. Die verbleibende trockene poröse Masse wird dann in üblicher Weise gebrannt.
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Das verwendete Naphthalin kann roh, also mit gewissen Ölverunreinigungen
verwendet -werden. Die Kieselgur bewirkt die Absorption und Zurückhaltung der, Ölverunreinigungen,
die im -Brennprozeß zur Verbrennung kommen.
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Gemäß der Erfindung ergeben sich fein gekörnte Erzeugnisse von großer
Härte und gleichmäßigem Gefüge homogener Struktur und einem spezifischen Gewicht
von ungefähr o,84. Die Erzeugnisse sind einer mechanischen Bearbeitung, wie abdrehen,
Glätten, Sägen und Abschleifen, ohne Abbröckelung fähig und daher zur Herstellung
von Ziegeln oder anderen Formen gut geeignet. Das Gleichmäßigkeits-und Oberflächengefüge
gestatten eine Oberflächenornamentierung. Körnige Gefüge können erzielt werden.
Gefärbte Bestandteile können aufgebrannt oder Farbstoffe an dem gebrannten Erzeugnis
nachträglich angebracht werden. Die Oberfläche kann zu einem schönen Putz metallisiert
werden, indem :Metallbronzen, plattiertes Metall oder durch den Schoop-Prozeß aufgespritzte
Metalle verwendet werden. Emaille kann aufgebrannt oder angetrocknet werden. Dies
gilt auch für andere Überzüge mit wasserdichten Mitteln, Farben, Lacken u. dgl.,
um irgendein gewünschtes Aussehen zu erzielen.
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Die Erzeugnisse gemäß der Erfindung sind auch ausgezeichnete Absorber
für Gase und Flüssigkeiten. Wertvoll ist auch die Verwendung als schallabsorbierende
Ziegel und für schallsichere Decken.