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Rübenerntemaschine Die bisher bekannten Bauarten von Rübenemtemaschinen
erfüllen nicht alle praktischen Anforderungen, da sie entweder eine verwickelte
Ausgestaltung aufweisen und leicht Störungen unterworfen sind oder einen derartig
hohen Preis haben, daß ihre Anschaffung für kleinere und mittlere landwirtschaftliche
Betriebe unwirtschaftlich ist.
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Die den Gegenstand des Gebrauchsmusters bildende neue Rübenerntemaschine
soll diese Nachteile vermeiden und bei einfacher und billiger Ausgestaltung eine
hohe Betriebssicherheit haben.
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Neuerungsgemäß ist eine jeweils eine Rübenreihe bestreichende Köpfmaschine
seitlich an einem an einen Motortreoker angehängten einachsigen Fahrgestell vor
einer querliegenden Fördervorrichtung für die Blätter angeordnet, hinter welcher
eine um eine geneigte Achse umlaufende Aufnahmevorrichtung sowie eine mit dieser
vereinigte querlie gende Fördervorrichtung für die Rüben vorgesehen sind.
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Die Köpfvorrichtung ist nach außen um einen Reihenabstand gegen die
Rübenauschebevorrichtung versetzt, die die beim vorhergehenden Durchgang des Treckers
geköpfte Rübenreihe rodet. Die abgeschnittenen Blätter werden durch die querliegende
schräg gestellte Fördervorrichtung in einen auf der anderen Seite des Fahrgestells
befindlichen Behälter gefördert, hinter dem ein Behälter zur Aufnahme der von der
Aushebevorrichtung gerodeten und deren Fördervorrichtung durchlaufenden Rüben angebracht
ist. Da in einem Arbeitsgang nur eine Rübenreihe geköpft und gerodet wird, ist der
Kraftbedarf der Maschine verhältnismäßig gering, und es genügt zu ihrem Antrieb
ein leichter Trecker von etwa 20 PS. Das Gewicht der fliegend am Fahrgestell angebrachten
Kopfvorriohtung wird durch die an der anderen Seite des Fahrgestells angebrachten
Sammelbehälter ausgeglichen, so daß die Maschine auch gute Fahreigenschaften hat.
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Weitere Einzelheiten der neuen Rübenerntemaschine ergeben sich aus
der Zeichnung, in der verschiedene Ausführungsbeispiele veranschaulicht sind. In
der Zeichnung zeigen Fig. 1 die Draufsicht der vollständigen Maschine, von rechts
Fig. 2 die Seitenansicht der vollständigen Maschine Fig. ; die Seitenansicht der
Köpf-und Blattforder-Vorrichtung, Fig. 4 die Seitenansicht eines Teiles der Rodevorrichtung,
Fig. 5 die Hinteransicht des Blatträumers mit dervorrichtung für die Blätter,
Fig.
6 die Hinteransicht, Fig. 7 die perspektivische Ansicht der Rübenfördervorrichtung,
Fig. 8 die Ansicht einer anderen Ausführungsform des Forderkorbes, Fig. 9 die Ansicht
einer anderen Ausführungsform des Rübenelevators.
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Die Rübenerntemaschine besteht aus einem Fahrgestell 1 mit dem festen
Tragrad 2, dessen Luftreifen in der z.B. bei Bindemähern üblichen Weise nach Art
der Flugzeugreifen ausgebildet ist, während das andere Tragrad 3 einen kleineren
Durchmesser und schmaleren Reifen nach Art der Reifen von Personenkraftwagen aufweist.
Das Fahrgestell 1 ist mittels einer Anhängedeichsel 4 in der üblichen Weise mit
der Tragschiene 52 eines Motortreckers verbunden.
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An der einen z. B. rechten Seite des Fahrgestells 1 ist eine nach
außen ragende Köpfvorrichtung 5 angebracht, die aus einer Tastertrommel 6 mit aufgesetzten
grob gezahnten Kämmen 7 besteht. Die Tastertrommel 6 wird von
dem großen Tragrad 2 über eine Kette 8 und Vorgelegegelenkwelle 9, also vom Boden
aus, angetrieben, so daß ihre Umlaufgeschwindigkeit genau mit der Fahrgesohwindigkeit
übereinstimmt. Die Tastertrommel 6 ist mittels Parallelogrammhebel 10 am Rahmen
11 des Blatträumero 12 angebaut, dessen Gabeln von Führungsstäbe 12a
gehalten
sind* An dem rechtsseitigen senkrechten Ver-
bindungsstiel 13 des Parallelogramms 10 ist in der |
Eohenriohtung verstellbar das Köpfmesser 14 befestigt, |
hinter dem ein kurzer schräg nach oben verlaufender Rost 15 angebracht ist, der
zu dem zweckmäßig als Querrost 16 ausgebildeten Boden des Blatträumers 12 führt.
Die abgeschnittenen Blätter werden von der umlaufenden Tastertrommel 6 auf dem Rost
15 angehoben und gelangen dann auf den Querrost 16 des Blatträumers 12. Damit sich
die Blätter restlos von der Tastertrommel 6 lösen, sind an dem die unteren Tarallelogrammhebel
10 miteinander verbindenden Bügel 17 Abstreifer 18 angebracht, die zwischen den
auf der Tastertrommel 6 sitzenden Kämmen 7 vorgesehen sind und bis dicht an die
Trommel 6 reichen.
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Der Antrieb des Blatträumers 12, der unten durch den Querrost 16
oder einen geschlossenen Blechboden begrenzt ist, erfolgt über eine Keilriemenscheibe
19, die mit der Riemenscheibe 21 der von dem Trecker angetriebenen Zapfwelle 20
gekuppelt ist.
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Neben der Riemenscheibe 21 sitzt auf der Zapfwelle 20 eine Riemenscheibe
22, die über einen Riementrieb 23 mit einer Keilriemenscheibe 24 gekuppelt ist.
Diese treibt über die beiden als Umkehr-und Untersetzungsgetriebe dienenden Zahnräder
25,26 den Blatteleeator 27 (Fig., und 5) an, der quer zur Fahrtrichtung auf dem
Fahrgestell 1 angebracht ist und aus einem endlosen Gummiband oder aus
zwei
durch Blechjalousien miteinander verbundenen Ketten besteht. Der Blattelevator 27
fördert die abgeschnittenen Blätter in einen auf der anderen Seite das Fahrgestells
1 angebrachten Sammelbehälter 28. der nach außen über das Fahrgestell 1 ragt und
ein Gegengewicht für die Kopfvorrichtung 5 bildet.
2c |
Hinter dem Blattelevator 27 ist die Rübenrodevorrichtung |
angeordnet, die mittels js Senkrechten Stieles xbcx |
verstellbar an einem Querträger des Fahrgestells 1 angebracht ist (siehe Fig. 4).
Die Rodegabel 29 ist um den Abstand einer Rübenreihe gegen die Köpfvorrichtung 5
versetzt und rodet die beim vorhergehenden Arbeitsgang geköpfte Rübenreihe. Neben
der Rodegabel 29 ist ein umlaufendes Scheibenmesser 30 (Scheibensegg) gelagert,
das etwa vorhandenes Unkraut durchschneidet und so ein Verstopfen der Rodegabel
29 sowie ein Vorbeigleiten gerodeter Rüben verhindert. Hinter der Rodegabel 29 ist
am Fahrgestell 1 ein Siebrad 31 angeordnet, das um eine um etwa 28 bis 300 geneigte
Achse 34 umläuft und über Zahnräder 34a von der Zapfwelle 20 angetrieben wird und
mit seiner tiefsten Stelle die Erde neben der Rodegabel 29 berührt (vgl. Fig. 6).
Das Siebrad 31 nimmt die von der Rodegabel 29 ausgehobenen Rüben auf, reinigt sie
von anhaftender Erde, Unkraut usw., so daß Verstopfungen vermieden werden. Das Sieb-Fangkorb
32 (Fig. 6 und 7), an den sich der Rübenelevato 37 anschließt.
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Damit sämtliche von dem Siebrad aufgenommenen Rüben in den Fangkorb
32 gelangen, ist das Siebrad 31 von der Rodegabel 29 bis zum Fangkorb 32 durch vier
übereinander angeordnete Rundeisenbügel 33 flankiert, die etwa einen Durchmesser
von 15 mm und einen Abstand von etwa 60 mm haben und ein Hindurchschleudern von
Erde und Unkraut sowie Blattresten ermöglichen. Damit auch die restlichen nicht
schon durch die Fliehkraft in den Fangkorb 32 gelangten Rüben in diesen geleitet
werden, ist über dem Siebrad 31 eine z.B. aus Stahlblechband bestehende Leitfläche
33a angebrachte die von den Haltestreben des oberen Siebradlagers allmählich zum
Rand des Siebrades verlauf'und vor der Mitte des Fangkorbes 32 wendige (Fig. 1).
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Der drehbar in einem Querträger des Fahrgestells 1 ge-
lagerte Fangkorb 32sun'b3B wie aus Fig. 7 ersichtlich |
begrenzt ist, von mehreren, z. B. sechs, Rundeisenbügeln 35, die mit Abstand von
etwa 6 cm parallel zueinander verlaufen und den Boden des Fangkorbes 32 bilden.
Diese Bügel 35 sind bis zu dem seitlich am Fahrgestell 1 angebrachten Rübensammelbehälter
36 verlängert und bilden dadurch gleichzeitig die untere Begrenzung des Rübenelevators
37.
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Die Rückwand des Fangkorbes 32 wird von dem hinteren Kettenrad 38
(siehe Fig. 2 :) des Rübenelevators gebildet, wodurch ein Verkleben oder Verschmutzen
des Fangkorbes 32 verhindert wird. Der vordere Kettenzahnkranz 39 des Rübenelevators
37 wird von fünf mit dem hinteren Kettenrad 38 verschweißten waagerechten Stahlrohrarmen
40 getragen,
so daß die vordere Seite des Fangkorbes 32 offen ist
und die von dem Siebrad 31 geförderten Rüben unbehindert in diesen gelangen können.
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Die beiden Förderketten 41 des Rübenelevators 37 sind in Abständen
von etwa 50 cm durch Querstäbe 42 verbunden (Fig. 7), an denen die Mitnehmer 43
befestigt sind. Der Rübenelevator 37 erhält seinen Antrieb durch eine an seinem
oberen Ende angebrachte Riemenscheibe 44 über einen Keilriemen 45 von einer auf
der Zapfwelle 20 sitzenden Riemenscheibe 46, siehe Fig. 1 und 2.
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Die an der Außenseite des Fahrgestells 1 angebrachten Sammelbehälter
28 für die Blätter und 36 für die Rüben sind für einen solchen Fassungraum bemessen,
daß sie für eine Länge von etwa 200 m der Rübenreihen ausreichend sind. Die beiden
Sammelbehälter 28,36 sind durch Abwurfklappen 47, 48 entleerbar.
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Das große Tragrad 2 ist in der bei Bindemähern usw. üblichen Weise
mittels einer Kurbel in der Höhe verstellbar am Fahrgestell 1 gelagert, um für die
Arbeit oder den Transport eine leichte Höhenverstellung zu ermöglichen.
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Das kleine Tragrad 3 ist mittels einer hydraulischen Verstellvorrichtung
49 in einem Bügel 50 gelagert (siehe Fig. 4), und zwar erfolgt die hydraulische
Verstellung vom Führersitz 54 aus, was auch gegebenenfalls mechanische z. B. von
der Zapfwelle 20 aus, oder von Hand
erfolgen kann. Das Rad 3 ist
in den beiden parallelen Schenkeln des z. B. aus Rundeisen bestehenden Bügels 50
gehalten, der in zwei am Fahrgestell 1 befestigten senkrechten Führungsrohren 51
beweglich geführt ist. Beim Transport kann die Maschine in einfacher Weise angehoben
werden, wobei die mit der Tragschiene 52 verbundene Anhängedeichsel 4 nach unten
gedrückt wird, damit sich auch das Vorderteil der Maschine waagerecht mithebt. Beim
Herunterlassen zur Arbeit wird die ganze Maschine bis zu einem verstellbaren Anschlag
abgesenkt, so daß das Siebrad 31 den Boden berührt. Während der Arbeit wird beim
Wenden nur diese Seite der Maschine angehoben, während das große Tragrad 2 in Arbeitsstellung
verbleibt.
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Die Steuerung geschieht mittels eines Steuerrades 53 vom Führersitz
54 aus, von dem aus auch die Abwurfklappen 47 und 48 der beiden Sammelbehälter bedient
werden.
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Diese Klappen können gegebenenfalls mechanisch durch Antrieb von der
Zapfwelle 20 aus geschlossen werden.
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Der Fangkorb und der Rübenelevator können auch die in Fig. 8 und
9 beispielsweise dargestellte Ausführungsform erhalten. Nach Fig. 8 ist der Boden
des Rübenfangkorbes aus Rundeisenbügeln 32a gebildet, deren hinteres Ende S-förmig
gekrümmt ist und in die Zuführungsöffnung 55 des Rübenelevators 37a eingreift. An
die umlaufende Rückwand 38 des Rübenfangkorbes sind fünf Stahlrohrarme 40a angeschweißt,
die beim Umlauf der Rückwand 38 die
Rüben in die Einführungsöffnung
55 des Elevators 37a schieben. Dieser besteht hierbei aus einem breiten Gurt oder
auch einem Kettennetz mit aufgesetzten Rechen 56, die die Rüben mitnehmen und in
den Sammelbehälter 36 fordern. Der Elevator 37a erhält einen Keilriemenantrieb,
der oben ähnlich wie beim Blattelevator 27 über zwei Zahnräder mit dem Elevator
gekuppelt ist, da der Riemen in anderer Richtung umläuft als der Elevator.
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Die übrige Ausgestal tung des Elevators ist die gleiche wie beim
ersten Ausführungsbeispiel.
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Das Fahrgestell 1 der Maschine besteht ebenso wie der Rahmen des
Blatträumers 12 aus einem doppelten Rohrrahmen, wobei die Anschlußröhren des Blatträumers
einfach in die offenen Röhren des Hauptrahmens eingeschoben werden. In diesen Rohren
ist der Blatträumer auf die jeweilige Reihenbreite von etwa 40 bis 50 cm eingestellt
und durch Einsteckstifte gesichert. Der Keilriemen des Blatträumers ist zweckmäßig
mit einer Spannrolle versehen, um die Riemenlänge auszugleichen.
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Die Drehzahl des Blatträumers ist vorzugsweise 40 bis 45 U/min. und
des Siebrades 31 70 bis 75 U/min, während die beiden Elevatoren 27,37 eine Geschwindigkeit
von etwa 60 m pro Minute erhalten.
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Durch die Maschine wird in einem Arbeitsgang jeweils eine Rübenreihe
gekröpft und die in dem vorherigen
Arbeitsgang geköpfe Rübenreihe
gerodet, so daß sie einreihig arbeitet, was den Vorteil hat, daß sie von einem leichten
Trecker mit einer Leistung von etwa 20 S angetrieben werden kann. Der Rübensammelbehälter
36 ist für eine Fassung von etwa 10 bis 15 Zentner Rüben bemessen, was einer Länge
der Rübenreihe von etwa 200 m entspricht. Der Rübensammelbehälter 36 wird jeweils
am Ende des Feldes durch öffnen der Abwurfklappen 7 entleert, so daß die Rüben in
großen Querschwaden abgelegt werden, die leicht mit einem Frontlader od. dgl. verladen
werden können. Die in großen Schwaden liegenden Rüben sind hierbei vor Witterungseinflüssen
geschützt und können auch leicht mit Blättern abgedeckt werden, wenn ein Blattechwaden
dicht neben dem Rübenschwaden abgelegt wird, so daß Zuckerverluste sowie Gewichtsverluste
oder Beschädigungen durch Frost, Austrocknen usw, weitgehend vermieden werden.
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Da das große Tragrad 2 als Flugzeugreifen ausgebildet ist, können
die in dem Sammelbehälter 36 befindlichen Rüben mit einem Gewicht von etwa 10 bis
15 Zentnern mühelos über den Acker gefahren werden.
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An der Außenseite der Köpfvorrichtung 5 kann, wie aus Fig. 1 und 2
ersichtlich, mittels einer Stange 57 ein keilförmiger Blattheber 58 angebracht sein,
durch den ein sauberes Köpfen der Rüben sichergestellt wird.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, läuft das kleine Tragrad 3 zwischen der
Köpfvorrichtung 5 und der Rodegabel 25, also zwischen den beiden Rübenreihen, während
das große Tragrad ehenfalls zwischen zwei bereits gerodeten Reihen geführt ist,
so daß beide Räder gute Laufeigenschaften erhalten. Dies ermöglicht es, daß die
Maschine bei allen Bodenverhältnissen solange benutzt werden kann, wie der Treoker
das Feld befahren kann, wodurch die Einsatzmöglichkeiten der Maschine weiter verbessert
verden.
Wegen ihres verhältnismäßig geringen Kraftbedarts |
und ihres einfachen Aufbaus sowie ihrer sicheren störungsfreien Betriebeweise eignet
sich die neue Rübenerntemaschine hauptsächlich für mittelbäuerliehe Betriebe bis
zu einer Rübenanbaufläche von etwa 100 Morgen, wobei schon bei Rübenfläohen von
etwa 40 Morgen eine volle Rentabilität gewährleistet ist.