DE174668C

DE174668C -

Info

Publication number: DE174668C
Application number: DENDAT174668D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 174668 KLASSE 76 b. GRUPPE

THOMAS WILKINSON in DEWSBURY, Engl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Februar 1905 ab.

Es sind bereits Maschinen zum Ausschneiden der Nähte aus wollenen Lumpen und Kleidungsstücken bekannt, bei denen letztere mittels geriffelter Scheiben den Kreismessern zugeführt werden. Mit diesen Maschinen konnten jedoch nur gerade Nähte herausgeschnitten werden, da die Zuführungsscheiben ein Drehen und Wenden der zu schneidenden Stücke bei Nähten, die in gebogenen Linien

ίο verlaufen, nicht zuließen. Ferner konnte sich bei diesen Maschinen der Arbeiter, da eine Schutzvorrichtung fehlte und seine Finger leicht durch die geriffelten Zuführungsscheiben gefaßt werden konnten, starke Verletzungen zuziehen. Auch wurde bis jetzt bei derartigen Vorrichtungen nicht immer ein für die Wiederverwendung der Kleidungsstücke notwendiger glatter Schnitt erzielt, da die Schneiden der Messer frei

ao zwischen den Zuführungsscheiben liefen und ohne Unterlage auf das hindurchgeführte Stück einwirkten.

Bei dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird nun erreicht, daß infolge einer freien Zuführung der Stücke jegliche Art gerader oder gebogener Nähte aus Lumpen und dergl. herausgeschnitten werden kann und daß ferner durch eine geeignete Schutzvorrichtung eine Verletzung des Arbeitenden ausgeschlossen ist, wobei auf Führungen angebrachte und um die Schneidkanten der Messerscheiben greifende Nuten für einen ganz genauen und glatten Schnitt sorgen, so daß die Teile der Kleidungsstücke nach Herausnahme der Nähte gegebenfalls wieder verwendet werden können.

In der Zeichnung veranschaulicht Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Maschine nach vorliegender Erfindung, Fig. 2 ist eine Endansicht und Fig. 3 ein senkrechter Schnitt nach Linie A-B der Fig. 2. Dis Fig. 4 und 5 zeigen in Ansicht zwei Ausführungsformen einstellbarer Führungsplatten.

Die Welle α der Maschine wird durch die Riemenscheibe b, c angetrieben und ist in den Böcken d gelagert. Auf der Welle, welche oberhalb eines Tisches e angeordnet ist, sind die Schneidvorrichtungen zum Ausschneiden der Nähte angeordnet. Die Schneidvorrichtung besteht aus einem Paar Kreismesser /, die in einem sich je nach der Breite der Naht richtenden Abstand mittels der Scheiben g, h und Muttern i auf der Welle befestigt werden. Die ' Kreismesser werden von einem Schutzgehäuse k umgeben, welches an seinem vorderen Ende mit einer geneigt liegenden Führung / ausgestattet ist. Diese Führung trägt eine verstellbare, am Oberende mit Nuten η versehene Auflageplatte wj, die um die Schneidkante der Kreismesser greift (Fig. 2, 4, 5). Das Schutzgehäuse k besitzt nach unten zu eine trichterförmige Öffnung p, durch welche die ausgeschnittenen Nähte frei nach unten fallen

können. Dieses Herunterfallen wird durch einen Streifen r aus Leder oder dergl. unterstützt, welcher schräg liegend zwischen den Messern f angeordnet ist, und welcher verhütet, daß sich die Nähte um die Welle a herumwickeln (Fig. 2 und 3). Eine bewegliche Führung s, welche aus Draht besteht, ist bei t an dem Schutzgehäuse angebracht und unterstützt das Einführen des zu schneidenden Stoffes.

Außer den beiden Messern f kann man zweckmäßigerweise auf der Welle noch ein Kreismesser f¹ anordnen, durch welche die Kleidungsstücke oder Lumpen vor dem Ausschneiden der Nähte in geeignet große Stücke zerschnitten werden; so sind z. B. nach Fig. ι auf der Welle α zwei Kreismesserpaare / und zwei einzelne Kreismesser angeordnet, jedoch könnte die Welle auch nur mit einem einzigen oder mit mehreren Sätzen der Messer versehen sein; doch bildet diese Anordnung keinen Teil der Erfindung.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum Ausschneiden der Nähte aus wollenen Lumpen und Kleidungsstücken und dergl. mittels Kreismesserpaare, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks beliebiger Führung des Stoffes nach der Richtung der geraden oder gebogenen Naht jedes Kreismesserpaar (J) ohne besondere Zuführungswalzen innerhalb eines Schutzgehäuses (k) angeordnet ist, an dem eine Führung (I) mit einer verstellbaren Auflegeplatte (m) für den Stoff angebracht ist, deren die Kreismesserkanten umfassende Nuten (n) einen glatten Schnitt gewährleisten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.