DE1745446A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyamidenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung irt die Herstellung von Polyamiden,
die als Schmelzkleber verwendet werden können und hohe Schälfestigkeiten aufweisen.
Polyamide auf Basis von polymeren Fettsäuren und Diaminen sind bereits seit langem bekannt. Sie zeigen jedoch vielfach unzureichende
Klebeigenschaften.
In der USA-Patentschrift 2 886 543 sind Polyamide aus polymeren
Fettsäuren und Gemischen aus Alkylendiaminen und PoIyalkylenpolyaminen
beschrieben worden. Diese Polyamide weisen mangelnden inneren Zusammenhalt und oberflächliche Klebrigkeit
auf.
Auß der belgischen Patentschrift 664 294 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Copolyamiden, die aus polymerer Fettsäure mit einem Gehalt an dimerer Fettsäure von 90 bis 100 #, Ä'thylendiamin
und Co-Diaminenf wie aliphatischen Diaminen bzw. Ätherdiaminen,
und evtl. aromatischen bzw. araliphatischen Co Dicarbonsäuren, aufgebaut sind, bekannt.
Gegenstand des Hauptpatentee (Anmeldung
Son 36 817 IVd/39 o) ist ein Verfahren zur Herstellung von
Polyamiden aus polymerer Fetteäure mit einem Gehalt an dimerer
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-2- 29. 3. 1967
Pettaäure von mehr als 55 Gew.-# und weniger ale 90 Gew.-ji und
einem Anteil monomerer Fettsäure als Kettenabbrecher und aus
aliphatischen Diaminen durch Kondensation in an eich bekannter
Weise, wobei man als Diaminkomponente ein Diamingemisch aus Äthylendiamin und einem aliphatischen Diamin mit einer Kettenlänge
von 4-12 C-Atomen, das gegebenenfalls auch einen oder
mehrere niedere Alkylreste tragen kann» wobei das Äquivalenz-Verhältnis
von Äthylendiamin zu dem Co-Diamin von 0,8 ι 0,2 bis 0,5 ι 0,5» insbesondere 0,6 : 0,4, betragen kann, verwendet.
Eine besondere Ausführungsform des Hauptpatentes ist dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich aliphatische Dicarbonsäuren mit
einer Kettenlänge von 6-10 C-Atomen mitverwendet werden oder
daß aromatische oder araliphatische Dicarbonsäuren, die auch alkylsubstituiert sein können, mitverwendet werden.
£a wurde nun eine weitere Ausbildung dee Verfahrens des Hauptpatentes
gefunden, bei dem anstelle der Diamingemisohe aus
Äthylendiamin und aliphatischen Diaminen Gemische aus Äthylendiamin und Ätherdiaminen der allgemeinen Formel
H2N - (CH2)n - 0 - (R-O)x - (CHg)n - NH2
wobei η eine Zahl von 3 bie 5 sein kann und wobei χ die Werte
0, 1, 2 und 3 aufweisen kann und wobei R einen Alkylenrest mit einer Kottenlänge von 1-12 C-Atomen, der gegebenenfalls auoh
Alkylsubstituenten von 1-4 C-Atomen tragen kann, bedeutet, verwendet werden.
-3-
2098H/1230
Die erfindungsgeniäßen Polyamide sind insbesondere dadurch gekennzeichnet,
daß das Aquivalenzverhältnie des Gemisches von A'tliylendiaiaiu und Atherdiamin der allgemeinen Formel zwischen
0,9 j 0,1 und 0,0 : 1,0 liegt.
Die für die Hurstellung der erfindungsgemäßen Polyamide verwendete
polymere Fettsäure wird nach bereits bekannten Verfahren durch Polymerisation von ungesättigten Fettsäuren hergestellt.
Die Polymerisation wird bevorzugt mit Katalysatoren, insbesondere kristallinen Tonerden, durchgeführt.
Das anfallende Polymerisat enthält außer dimerer Fettsäure noch wechselnde Mengen monomerer und trimerer Fettsäuren. Polymere
Fettsäure mit einen höheren Gehalt an dimerer Fettsäure läßt sich durch Destillation gewinnen. Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polyamide verwendete polymere Fettsäure soll einen Gehalt an dimerer Fettsäure von 55 - 90 $ aufweisen. Der Hest
setzt sich aus trimeren bzw. höherpolymeren Anteilen und monomerer
Fettsäure zusammen. Der Gehalt an dimerer Fettsäure darf auch unter 55 $ liegen, vorausgesetzt, daß das Verhältnis von
trimerer : monomerer Fettsäure nicht über 6 t 1 liegt, da sonst eine Gelierung der Polyamide erfolgt. Anstelle der monomeren
Fettsäure kann auch eine niedermolare Monocarbonsäure verwendet
werden.
Bei den erfindungsgemäßen Polyamiden kann außer der polymeren
Fettsäure auch eine andere Co-Dicarboneaure Mi tv^rwendet v;<>rden.
7 0 9 8 1 ■'. / 1 2 3 0
2S. 3. 19w
In Betracht kommen hierfür ζ. B. Adipinsäure, Pimelinsäure,
Korksäure, Azelainsäure, Sebazinsäure oder Deoandicarbonsäure,
als aromatische oder araliphatisch« Dicarbonsäuren, die auch
alkylsubstituiert sein können, kommen z. B. Terephthalsäure,
PhenylendieBsigsäure, Dimethyl -phenylendiessigsäure in Betracht.
Auch Gemische aromatischer und aliphatlecher Dicarbonsäuren
sind für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyamide geeignet.
Die erfindungsgemäßen Polyamide zeichnen sioh gegenüber den
Polyamiden des Hauptpatentee dadurch aus, daß sie auch bei Temperaturen unter 0° C nooh gute Verklebungswerte zeigen,
was sich besonders in der Schälfeatigkeit ausdruckt.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyamide kann in üblicher V/eiee durch Umsetzung der Diamine mit den freien
Säuren bei Kondensationetemperaturen zwisohen 150 bis 250° C,
insbesondere bei 230° C, durchgeführt werden. Das restliche
Kondensationswasser wird zweckmäßig durch Anlegen eines
Vakuums während 1-2 stunden entfernt. Anstelle der freien Säuren können auch in an sich bekannter Weise ihre amidbildenden Derivate, insbesondere ihre Säureester, verwendet werden,
naturgemäß besonders solche, die leioht der Aminolyse unterworfen werden können, wie Methyl- und Äthylester.
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-5- 2?. 3. 1967
400 g polymere Fettsäure mit einem Gehalt an dimerer Fettsäure von 71 $>
wurden mit 16 g Adipinsäure, 29,3 g Äthylendiamin (0,6 Äquivalente), sowie 68,4 g l,12-Diamino-4,9-dioxadodecan
(0,4 Äquivalente) vermischt und innerhalb von 2 Stunden auf 230° C erwärmt. Die Temperatur wurde 4 Stunden auf 230° C
gehalten, die beiden letzten Stunden davon unter einem Vakuum von 20 mm Hg.
Das erhaltene Polyamidharz hatte eine Aminzahl von 4,20, eine Säurezahl von 1,17 und einen Ring- und Ball-Erweichungspunkt
von 139° C.
Das Produkt zeigte folgende Klebwerte (gemessen an Stahlverklübungen)t
20° C 0° C -10° C -2O0C
Schälfestigkeit (kg/cm) 4,99 7,13 6,08 3tl
Zugscherfeotigkeit (kg/mm2) 0,79 1,24 1,39 1,24
Die Polyamid· der Beiepiele 2-13 wurden in analoger Weise
dargestellt.
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Bei spiel |
Polymere Fettsäure |
Gehalt.an dimerer Fettsäure t |
Adipin säure in 3t bez. auf dimere Pettsäure |
Äthylen- diamin· |
82,4 | g | Ätherdiamin |
2 | 400 g | 69,6 % | 10 | 35,2 g | 8,04 | 6 | 1,12-Diamino-4,9-dioxa-dodecan |
3 | 200 g | 71,0 υ | 1 | 19,75 g | 17,68 | g | 1,13-Diamino-4,10-dioxa-tridecan |
4 K) |
200 g | 71,0 3t | 6 | 20,85 g | 31,3 | g | 1,ll-Diamino-4,8-dioxa-5-methyl- undecan |
° 5 co -* OO |
200 g | 71,0 % |
3
* |
16,52 g | 16,69 | g | 1,ll-Diamino-4,8-dioxa-5,6-dimethyl- . 7-propyl-undecan . · |
^ 6 | 200 g | 71,0 3t | 2 | 18,22 g | 22,15 | g | 1,13-3)iamino-4,7,10-trioxa-tridecan |
^ 7 | 200 g | »71,0 3t | 3 | 16,52 g · | 27,8 | g | 1,ll-Diamino-6-oxa-unde can |
^o 8 | 200 g | 71,0 3t | 3 | • 16,52 g | 88.5 | £ | 1,14-Diamino-4,11-dioxa-tetradecan |
ü 9 | 400 £ | 70,6 3t | 5 | 25,23 * | 132,2 | O g ' |
1 »1?—jDi^Tnino—4· 9—<i1 oxft—flodftc^Ti |
ο * 10 |
400 g | 70,6 3t | 7 | 16,15 g | 155,0 | g | l,12-Diamino-4,9-dioxa-dodecan |
11 | 300 g | 70,6 3t | 10 | - | 30,49 | g | 1,12-Diamino-4,9-dioxa-dodecan |
12 | 400 g | 89,0 3t | 4 | 31,89 g | 15,68 | g | 1,7-Diamino-4-oxa-heptan |
13 | 400 g | 89,0 3t | 6 | 46,92 g | 1,lO-Diamino-4,7-dioxa-decan | ||
-6a -
Bei spiel |
Äquivalenz verhältnis |
Erw„- Punkt |
Amin- zahl |
Säure- zahl |
Klebwerte an Stahl bei Raumtemperatur |
Zugscher festig keit 2 kg/mm |
'Klebwerte an Stahl bei -20 C |
ZugScher festig keit 2 kg/mm |
von Äthylendiamin : Ätherdiamin |
C | Schäl festig keit kg/cm |
0,77 | Schäl festig keit kg/cm |
1,03 | |||
CVJ | 0,6 : 0,4 | 166 | 4,86 | 1,22 | 5,24 | 0,70 | 1,03 . | |
3 | 0,9 : 0,1 | 119 | 2,2b | 2,87 | 1,96 | 1,11 | ||
4 | 0,8 : 0,2 | 175 | 2,23 | 2,82 | 2,86 | 0,68 | ||
5 | 0,7 : 0,3 | 141 | 2,16 | 2,31 | 4,52 | 0,72 · | ||
6 | 0,8 f 0,2 | 130 | 2,42 | 2,73 | 3,54 | 0,60 | ||
7 | 0,7 : 0,3 | 135,5 | 1,04 | 4,00 | 4,17 | 0,74 | ||
-8 | 0,7 ι 0,3 | 139 | 2,75 | 1,75 | 5,20 | 0,53 | 1,70 | |
9 | 0,5' χ 0,5 | 117 | 5,44 | 1,94 | 4,22 | 0,38 | 4,41 | 1,77 |
10 | 0,3 : 0,7 | 97,5 | 5,86 | 1,30 | 3,12 | 0,54 | 5,16 | 1,66 |
11 | 0,0 : 1,0 | 108,5 | 5,9 | 0,6 | 3,77 | 0,70 | 2,97 | |
12 | 0,7 s 0,3 | 111 | 3,66 | 3,13 | 5,99 | 1,11 | ||
13 | 0,9 : 0,1' | 184. | 5,80 | 4,05 | 4,5b |
Claims (4)
1. V/eitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von Polyamiden
aus polymerer Fettsäure mit einem Gehalt an dimerer Fettsäure von mehr als 55 Gew.-^ und weniger als 90 Gew.-^
und einem Anteil monomerer Fettsäure als Kettenabbrecher und aus aliphatischen Diaminen durch Kondensation in an
sich bekannter Weise,'wobei man als Diaminkomponente ein
Diamingemisch aus Äthylendiamin und einem aliphatischen Diamin
mit einer Kottenlänge von 4-12 C-Atomen, das gegebenenfalls auch einen oder mehrere niedere Alkylreste tragen kann, wobei
das Äquivalenzverhältnis von Äthylendiamin zu dem Co-Diamin von 0,6 : 0,2 bis 0,5 » 0,5t in. besondere 0,6 : 0,4, betragen
kann, verwendet, gemäß Patent (Anmeldung
Sch 36 817 IVd/39 c), dadurch gekennzeichnet, daß anstelle
der Diaminßemische aus Äthylendiamin und aliphatischen Diaminen Gemische aus Äthyleudiainin und Ätherdianinen der
allgemeinen Formel
H2N - (CH2Jn - 0 - (H-O)x - (CH2)n - HH2
wobei η eine Zahl von 3 bis 5 sein kann und wobei χ die V/erte 0, 1, 2 und 3 aufweisen kann und wobei R einen Alkylenrest
mit einer Kettenlänge von 1-12 C-Atomen, der gegebenenfalls auch Alkylsubstituenten von 1-4 C-Atomen tragen
kann, bedeutet, verwendet werden.
2. Abänderung des Verfahrene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Äquivalenzverhältnis des Gemisches von
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-2-
Äthylendiamin und Ätherdiarain der allgemeinen Formel zwischen 0,9 ι 0,1 und 0,0 ι 1,0 liegt.
3. Polyamide bestehend aus Kondensationsprodukten aus (A)
polymeren Fettsäuren mi υ einem Gehalt an dinierer Fetteäure
von mehr als 55 Gew.-yi und weniger als 90 Gew.-?i und einem
Anteil monomerer Fettsäure als Kottenabbrecher und gegebenenfalls
aus (B) zusätzlichen Dicarbonsäuren, nämlich aus aliphatischen Dicarbonsäuren mit ein^r Kettenlänge von 6-10
C-Atomen oder aus aromatischen oder araliphatischen Dicarbonsäuren, die auch alkylsubstituiert sein können, und aus (C)
einem Diamingemisch aus Äthylendiamin und Ätherdiaminen der Formel
H2N - (CH2)n - 0 - (R-O)x - (CH2Jn -
wobei η eine Zahl von 3 bis 5 sein kann und wobei χ die Werte
0, 1, 2 und 3 aufweisen kann und wobei R einen Alkylenrest
mit einer Kettenlänge von 1-12 C-Atomen, der gegebenenfalls auch Alkylsubstituenten von 1-4 C-Atomen tragen kann,
bedeutet.
4. Polyamide gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Äquivalenzverhältnie des Gemisches von Äthylendiamin und
Ätherdiamin der allgemeinen Formel zwisohen 0,9 ι 0,1 und
• 0,0 ι 1,0 liegt.
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Legal Events
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