DE1645413A1 - Neue Polyamide - Google Patents
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Description
SCHERING· AG IU1Ü1I°
Patentabteilung
Dr. Wallis/Bu Heue Polyamide
Zusatz zu Hauptpatent
(Anmeldung P 15 20 933-3; früher Sch 35 202 IVd/39 c)
Gegenstand der Erfindung sind neue Polyamide, die als Schmelzkleber
mit hohen Schälfestigkeiten Verwendung finden können.
Es sind bereits Polyamide auf Basis von polymeren Fettsäuren
und Diaminen beschrieben worden. Diese zeigen jedoch aufgrund ihrer Sprödigkeit schlechte Klebeigenschaften. Es sind ferner
Polyamide aus solchen polymeren Fettsäuren bekannt, bei denen der Gehalt an dimerer Fettsäure mindestens 80 $ beträgt. Bei
diesen Polyamiden ist zwar die Sprödigkeit verringert worden, die Klebeigenschaften sind jedoch nur geringfügig verbessert
worden.
Es sind auch Polyamide aus polymeren Fettsäuren und Gemischen aus Alkylendiaminen und Polyalkylenpolyaminen beschrieben worden.
Diese Polyamide besitzen freie Aminogruppen und weisen erhebliche Nachteile, wie mangelnder innerer Zusammenhalt und
oberflächliche Klebrigkeit, auf.
In der Patentschrift (Anmeldung P 15 20 933.3}
früher Sch 35 202 IVd/39e) sind neue Polyamide mit hoher Schälfestigkeit, insbesondere zur Verwendung als Schmelzkleber,
bestehend aus Kondensationsprodukten aus polymeren Fettsäuren, aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren und
aliphatischen Diaminen beschrieben worden, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die polymere Fettsäure einen Gehalt von
90 - 100 fot insbesondere 95 - 100 $, an dimerer Fettsäure aufweise
und daß als Diaminkomponente ein Diamingemisch aus
Äthylendiamin und Diaminen, welche eine Kettenlänge von 3 "bis
12 Kohlenstoffatomen aufweisen und welche auch einen Alkylsubstituenten
tragen können, wobei das Äquivalenzverhältnis
zwischen Ätnyiendiamin und dem mitverwendeten Diamin
0,7 : 0,3 bis 0,5 : 0,5» vorzugsweise 0,6 : 0,4, beträgt,
verwendet wird.
009811/1457 ~2~
SCHiSRIIfG AG Patentabteilung
Dr. Wallis/Bu -2-
Ss wurden nun neue Polyamide gefunden, bei denen in Abwandlung
des Hauptpatentes (Anmeldung P 15 20
933.5; früher Sch 35 202 IVd/39c) die Mitverwendung von aliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren unterbleibt.
Das Äquivalenzverhältnis von Äthylendiamin zu dem mitverwendeten
aliphatiscnen Codiainin kann zwischen 0,9 : 0,1 und
0,5 : 0,5, insbesondere zwischen 0,7 : 0,3 und 0,6 : 0,4, liegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Polyamide ist dadurch gekennzeichnet, daß man polymere Fettsäure, die
™ einen Gehalt von 90 - 100 $, insbesondere 95 - 100 %, an dinerer
Fettsäure aufweist, mit einem Diamingemisch aus Äthylendiamin
und Diaminen, welche eine Kettenlänge von 3 - 12 Kohlenstoffatomen aufweisen und welche auch einen Alkylsubstituenten
tragen können, v/obei das Äquivalenzverhältnis zwischen Äthylendiamin und dem mitverwendeten Diamin 0,7 : 0,3 bis 0,5 :
0,5, vorzugsweise 0,b : 0,4, beträgt, bei Temperaturen zwischen 180 und 250° C umsetzt.
Die'erfindungsgemäßen Polyamide zeichnen sich außer durch
gute Klebeigenschaften, insbesondere Schälfestigkeit, dadurch aus, daß sie in gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln,
wie Alkoholen und deren Gemischen mit Benzinen oder Aromaten, löslich sind. Die Lösungen sind bei Raumtemperatur gelierungsbeständig.
Die Produkte können aus diesem Grunde sowohl als Schmelzkleber als auch als Heißsiegelkleber Verwendung
finden.
Die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyamide verwendete
dimere Fettsäure wird nach bereits bekannten Verfahren durch radikalische oder ionische Polymerisation oder durch
thermische Polymerisation hergestellt. Als Ausgangsstoffe für die Polymerisation kommen natürliche mono- oder polyäthylenische
und gegebenenfalls auch gesättigte oder mono- oder polyacetylenische
Fettsäuren in Betracht. Die Polymerisation
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SCHERING AG Patentabteilung
Dr. Wallis/Bu -3-
wird bevorzugt mit Katalysatoren, insbesondere Tonen ,
durchgeführt. Das anfallende Polymerisat enthält außer dimerer
Fettsäure noch wechselnde Mengen monomerer und trimerer Fettsäuren. Reine dimere Fettsäure läßt sich durch Destillation
gewinnen. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polyamide dient eine dimerisierte Fettsäure mit einem Gehalt an dimerer
Fettsäure von 90 - 100 °J>. Der Rest verteilt sich auf
monomere, trimere bzw. höherpolymere Fettsäuren.
Durch die Mitverwendung der monomeren Fettsäure soll gemäß Cowan (Oil and Soap, 22 (1945), 143 - 148) die Gelierung des
Polyamids bei der Herstellung vermieden und die Einstellung einer gewünschten Viskosität erzielt werden. Da bekanntlich
die Tendenz zum Gelieren von dem Gehalt an trimerer Fettsäure abhängt, ist es empfehlensvrert, daß mit steigendem Gehalt der
polymeren Fettsäure an trimerer Fettsäure auch der Gehalt an monomerer Fettsäure heraufgesetzt wird.
Die Klebeigenschaften der Polyamide steigen mit wachsendem Molekulargewicht an. Aus verarbeitungstechnischen Gründen
wird zur Zeit jedoch ein Schmelzviskositätsbereich zwischen 20 und 50 poise bei den Verarbeitungstemperaturen bevorzugt,
ein Bereich, der bei Verwendung verbesserter Verarbeitungsmaschinen
durchaus variiert werden kann.
Das Äquivalenzverhältnis von Äthylendiamin zu dem mitzuverwendenden
Codiamin kann zwischen 0,9 : 0,1 und 0,5 : 0,5, insbesondere zwischen 0,7 : 0,3 und 0,6 : 0,4, liegen.
Als mitzuverwendende Codiamine kommen beispielsweise in
Betracht :l,4-Dias:ino-butan, 1,6 -Diamino -he xan, 1,9-Diaminononan,
1,12-Diamino-dodecan, ein Isoxerengemisch von 9-AmInO-methylstearylamin
und 10-AminomethyIstearylamin, 1,6-Diamino-2,2-dimethyl-4-methyi-hexan
oder l,6-Diamino-2-methyl-4,4-dimethyl-hexan
bzw. ein Gemisch der beiden.
Die Herstellung der erfindungsgenäßen Polyamide kann in der
.......„.chen Weise durch Umsetzung der Diamine mit den freien
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BAD ORIGINAL
** tt t · «*
645413
Patentabteilung
Dr. Wallis/Bu -4-
Säuren oder deren amidbildenden Derivaten, insbesondere deren Estern, bei Kondensationstemperaturen zwischen 180° C bis
250° C, insbesondere bei 230° C, durchgeführt werden. Das restliche Kondensationswasser wird zweckmäßig durch Anlegen
eines Vakuums von 15 - 20 mm Quecksilbersäule während 1-2 Stunden entfernt. Anstelle der freien Säuren können auch in
an sich bekannter Weise ihre amidbildenden Derivate, insbesondere ihre Säureester, verwendet werden, naturgemäß besonders
solche, die leicht der Aminolyse unterworfen werden können, wie Methyl- und Äthylester.
-5-00981 1/U57
SCHERING AG Patentabteilung Dr. Wallis/Bu
-5-
200'g diraerisierte Fettsäure mit einem Gehalt an dimerer
Fettsäure von 96 i* wurden mit 8 g Sojaölfettsäure versetzt
und unter Stickstoff auf 600Cerwärmt. Darauf wurden 13,18 g
Äthylendiamin (0,6 Äquivalente) und 17,0 g 1,6-Diamino-hexan
(0,4 Äquivalente) zugesetzt und die Temperatur innerhalb von 2 Stunden auf 2300Cgesteigert. Die Reaktionstemperatur von
230° C wurde 4 Stunden gehalten. Während der beiden letzten
Stunden wurde ein Vakuum von ca. 15 mm Hg-Säule angelegt, um die restlichen Wasserspuren zu entfernen. Das erhaltene
Polyamidharz zeigt eine Aminzahl von 1,11, eine Säurezahl von 2,95 und einen Erweichungspunkt (Ring- und Ball-Methode)
von 89° C. Die an Stahlverklebungen gemessene Schälfestigkeit
betrug 4,1 kg/cm.
Die Polyamide der Beispiele 2-6 wurden in analoger Weise hergestellt.
-6-
009811/U57
SCHERING AG
Patentabteilung
Dr. Wallis/Bu
Patentabteilung
Dr. Wallis/Bu
Dimere | Sojaöl | Äthylen- | 98 | g | 16 | ,52 | g | Co-Diamin | - | Äquivalenz- | ,5 : | 0,5 | |
Beispiel | Fettsäure | fettsäure | diamin | 37 | g | 17 | ,35 | g | 1,4-Diamino-butan | verh. der Diamine |
,7 : | 0,3 | |
2 | 200 g (96#Lg) | 8 g | 10, | 58 | g | 14 | ,70 | g | 1,9-Diamino-nonan | 0 | ,8 : | 0,2 | |
3 | N Il | Il | 15, | 58 | g | 21 | ,85 | g | 1,12-Diamino-dode can | 0 | |||
ο 4 | Il Il | Il | 17, | Diamino-isononan-decan | 0 | ,8 : | 0,2 | ||||||
co 5 | Il Il | Il | 17, | 18 | g | 23 | ,10 | g | 1,8/1,9 | ||||
00 | Trimethyl-hexamethylen | 0 | ,6 : | 0,4 | |||||||||
"~* 6 | Il Il | Il | 13, | diamin | |||||||||
0 | |||||||||||||
cn | 50 | g | - | ||||||||||
Ver^leichsversuch | |||||||||||||
- | 42, | ||||||||||||
400 g (96#ig) |
SCHERING AG Patentabteilung Dr. Wallis/Bu
Beispiel | Aminzahl | 'such. | 2,99 | Säurezahl | Erweichungspunkt | • |
Schälfestigkeit
kg/cm |
2 | 0,61 | 4,12 | 87° C | 105° C | 2,72 | ||
3 | 0,72 | 4,65 | 97° C | » 4,66 | |||
4 | 1,06 | 4,09 | 103° C | 4,56 | |||
VJl | 0,ö3 | 4,34 | 102,5° C | 4,61 | |||
6 * |
0,77 | 3,37 | 93° C | ' 4,81 | |||
Ver^leichsvei | |||||||
2,40 | 1,42 |
cn
CO
Claims (4)
1. V/eitere Ausbildung der Polyamide mit hoher Schälfestigkeit,
bestehend aus Xondensationsprodukten aus polymeren Fettsäuren mit einem Gehalt von 90 - 100 #, insbesondere
95 - 100 >u, an dimerer Fettsäure und aus aliphatischen
oder aromatischen Dicarbonsäuren und aus einem Diamingemisch aus Athylendiamin und Diaminen, welche eine Kettenlänge
von 3-12 Kohlenstoffatomen aufweisen und welche auch einen Alkylsubstituenten tragen können, wobei das
Äquivalenzverhältnis zwischen Athylendiamin und dem mitver-"
wendeten Diamin 0,7 : 0,3 bis 0,5 : 0,5, vorzugsweise
0,6 : 0,4, beträgt, gemäß Hauptpatent
(Anmeldung P 15 20 933-3; früher Sch 35 202 IVd/39c), dadurch
gekennzeichnet, daß die Mitverwendung von aliphatischen
oder aromatischen Dicarbonsäuren unterbleibt.
2. Abänderung der Polyamide gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Äquivalenzverhältnis von Athylendiamin zu dem mitverwendeten aliphatischen Codiamin zwischen
0,9 : 0,1 und 0,5 : 0,5, insbesondere zwischen 0,7 : 0,3 und 0,6 : 0,4, liegt.
3· Verfahren zur Herstellung der Polyamide gemäß einem der . Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man polymere
Fettsäure, die einen Gehalt von 90 - 100 #, insbesondere
95 - 100 Jo, an dimerer Fettsäure aufweist, mit einem
Diamingemisch aus Athylendiamin und Diaminen, welche eine Kettenlänge von 3-12 Kohlenstoffatomen aufweisen und
welche auch einen Alkylsubstituenten tragen können, wobei das Äquivalenzverhältnis zwischen Athylendiamin und dem
mitverwendeten Diamin 0,7 : 0,3 "bis 0,5 : 0,5, vorzugsweise 0,6 : 0,4, beträgt, bei Temperaturen zwischen 180
und 250° C umsetzt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
0 ü 9 8 1 1 / U 5 7 -9-
ÜrUOilagen (Ait7jlAbs.2Nr.1 Satz 3-
BAD ORIGINAL
S3H33Li:iG AG
Patentabteilung
Dr. Wailis/Bu -9-
das Äquivalenzverhäitnis von Äthylendiamin zu dem mitverwendeten
aliphatischen Codiamin zwischen 0,9 : 0,1 una 0,5 : 0,5» insbesondere zwiscnen 0,7 : 0,3 und 0,6 : 0,4,
liegt.
009811/1457
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-
1965
- 1965-03-26 DE DE1645413A patent/DE1645413C3/de not_active Expired
- 1965-03-26 DE DE1795679A patent/DE1795679C3/de not_active Expired
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