DE1645413C3 - Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden und deren Verwendung als Schmelzkleber - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden und deren Verwendung als SchmelzkleberInfo
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Description
Gemäß der BE-PS 631245 aus polymeren Fettsäuren,
die mehr als 80 Gew.-%, z. B. 99 Gew.-%, dimere Fettsäuren neben monomeren und trimeren
Fettsäuren in bestimmten Verhältnissen zueinander enthalten, Dicarbonsäuren und Äthylendiamin oder
1,3-Diaminopropan hergestellte Polyamide weisen in bezug auf entsprechende, jedoch mit polymeren Fettsäuren,
deren Gehaltan dimeren Fettsäuren unterhalb von 80Gew.-% liegt, hergestellte Polyamide verbesserte
mechanische Eigenschaften, wie eine erhöhte Dehnbarkeit, auf. Mit diesen Verbesserungen geht
jedoch keine nennenswerte Verbesserung der Klebeigenschaften, insbesondere der Schälfestigkeit, einher.
Aus der BE-PS 645 836 sind Polyamide mit verbesserter Zähigkeit und Wasserabsorbtionsbeständigkeit
bekannt, welche aus fraktionierten polymeren Fettsäuren, langerkettigen aliphatischen Diaminen und
Dicarbonsäuren oder Aminosäuren bzw. Lactamen hergestellt sind. Diese Produkte weisen ebenfalls keine
ausreichenden Klebeigenschaften auf.
Aus der US-PS 28 61 048 sind niedermolekulare Polyamide
auf der Basis von polymeren Fettsäuren und Polyaminen zur Herstellung von thixotropen Überzugsmischungen
bekannt.
In der US-PS 24 ^O 940 wird beschrieben, daß durch
den Einbau von Codicarbonsäuren in Polyamide auf Basis von polymeren Fettsäuren in erster Linie die
Schmelzpunkte (Erweichungspunkte) erhöht werden können.
Es sind auch Polyamide aus polymeren Fettsäuren und Gemischen aus Alkylendiaminen und Polyalkylenpolyaminen
beschrieben worden. Diese Polyamide besitzen freie Aminogruppen und weisen erhebliche
Nachteile, wie mangelnden inneren Zusammenhalt und oberflächliche Klebrigkeit, auf.
Gegenstand des Hauptpatentes 15 20933 ist ein Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden durch
Polykondensation bei Temperaturen zwischen 180 und 250 C von Diaminen mit polymeren Fettsäuren
oder de?en Estern, deren Gehalt an dimeren Fettsäuren
90 bis 100% beträgt, und mit Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure oder Terephthalsäure oder
deren Estern, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Monocarbonsäuren als Viscositätsregler, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man als Diaminkomponente ein Gemisch aus Äthylendiamin und Hexamethylendiamin,
Nonamethylendiamin oder dem Isomerengemisch des 9,10-Aminomethylstearyl-amins
ίο verwendet, wobei das Äquivalenzverhältnis zwischen
dem Äthylendiamin und dem mitverwendeten Diamin 0,7:0,3 bis 0,5:0,5 beträgt
In Abwandlung des Verfahrens des Hauptpatentes 1520933 wurde nun ein Verfahren zur Herstellung
von Copolyamiden durch Polykondensation bei Temperaturen zwischen 180 und 2500C von Diaminen mit
polymeren Fettsäuren oder deren Estern, deren Gehalt an dimeren Fettsäuren 90 bis 100% beträgt, gegebenenfalls
unter Mitverwendung von monomeren Fettsäuren als Viskositätsregler, gefunden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Diaminkomponente ein Gemisch aus Äthylendiamin und Hexamethylendiamin,
Nonamethylendiamin, 1,12-Diaminododecan, 2,2,4-
und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin oder
dem Isomerengemisch des 9,10-Aminomethylstearylamins verwendet, wobei das Äquivalenzverhältnis
zwischen dem Äthylendiamin und dem mitverwendeten Diamin 0,7:0,3 bis 0,5:0,5 beträgt
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Ver-Wendung der erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide als Schmelzkleber.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Ver-Wendung der erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide als Schmelzkleber.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide zeichnen sich außer durch gute Klebeigenschaften,
insbesondere Schälfestigkeit, dadurch aus, daß sie in gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen
und deren Gemischen mit Bezinen oder Aromaten, löslich sind. Die Lösungen sind bei Raumtemperatur
gelierungsbeständig. Die Produkte können aus diesem Grunde sowohl als Schmelzkleber als auch
als Heißsiegelkleber Verwendung finden.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten polymeren Fettsäuren werden nach bereits bekannten
Verfahren durch radikalische oder ionische Polymerisation oder durch thermische Polymerisation
hergestellt. Als Ausgangstoffe für die Polymerisation kommen natürliche mono- oder polyäthylenische und
gegebenenfalls auch gesättigte oder mono- oder polyacetylenische Fettsäuren in Betracht
Die Polymerisation wird bevorzugt mit Katalysatoren, insbesondere Tonen, durchgeführt. Das anfallende
Polymerisat enthält außer dimerer Fettsäure noch wechselnde Mengen monomerer und trimerer
Fettsäuren. Reine dimere Fettsäure läßt sich durch Destillation gewinnen, beim erfindungsgemäßen Verfahren
werden polymere Fettsäuren mit einem Gehalt an dimeren Fettsäuren von 90 bis 100% eingesetzt.
Der Rest verteilt sich auf monomere, trimere bzw. höherpolymere Fettsäuren.
Durch die Mitverwendung der monomeren Fett-
bo säuren soll gemäß Cowan (Oil and Soap, 22 [1945],
143-148) die Gelierung der Copolyamide bei det Herstellung vermieden und die Einstellung einer gewünschten
Viskosität erzielt werden. Da bekanntlich die Tendenz zum Gelieren von dem Gehalt an tri-
b5 meren Fettsäuren abhängt, ist es empfehlenswert, daß
mit steigendem Gehalt der polymeren Fettsäuren an trimeren Fettsäuren auch der Gehalt an monomeren
Fettsäuren heraufgesetzt wird.
Die Klebeigenschaften der Copolyamide steigen mit wachsendem Molekulargewicht an. Aus verarbeitungstechnischen
Gründen wird zur Zeit jedoch ein Schmelzviskositätsbereich zwischen 20 und 50 Poise
bei den Verarbeitungstemperaturen bevorzugt, ein Bereich,
der bei Verwendung verbesserter Verarbeitungsmaschinen durchaus variiert werden kann.
Das Äquivalenzverhältnis von Äthylendiamin zu dem mitzuverwendenden Codiamin kann zwischen
0,7:0,3 und 0,5:0,5, insbesondere zwischen 0,7:0,3 und 0,6:0,4, liegea
Die Polykondensation erfolgt in bekannter Weise durch Umsetzung der Diamine mit den freien Säuren
oder deren Estern, wie Methyl- oder Äthylestern, bei Temperaturen zwischen 180 und 250°C, insbesondere
bei 230°C. Das restliche Kondensationswasser wird zweckmäßig durch Anlegen eines Vakuums von 15
bis 20 ram Quecksilbersäule während 1 bis 2 Stunden entfernt
200 g polymere Fettsäure mit einem Gehalt an dimcrer Fettsäure von 96% wurden mit 8 g Sojaölfettsäure
versetzt und unter Stickstoff auf 600C erwärmt Darauf wurden 13,18 g Äthylendiamin (0,6Äquivalente)
und 17,0 g Hexamethylendiamin (0,4 Äquivalente) zugesetzt und die Temperatur innerhalb von
2 Stunden auf 2300C gesteigert Die Reaktionstemperatur
von 230°C wurde 4 Stunden gehalten. Während der beiden letzten Stunden wurde ein Vakuum von
ca. 15 mm Hg-Säule angelegt, um die restlichen
Wasserspuren zu entfernen. Das erhaltene Copolyamid hatte eine Aminzahl von 1,11, eine Säurezahl von
2,95 und einen Erweichungspunkt (Ring- und Ball-Methode)
von 89°C. Die an Stahlverklebungen gemessene Schälfestigkeit betrug 4,1 kg/cm.
In weiteren Beispielen und in den Vergleichsversuchen wurde analog verfahren.
Dimere | Sojaölfettsäure | Adipinsäure | Äthylen- | Co-Diamin | - | - | kg/cm | Äquivalenz- | |
Fettsäure | Diamin | 24,50 g Hexamethylen | 4,66 | Verhältnis | |||||
Adipinsäure | diamin | 90,74 g Hexamethylen | 4,81 | der Diamine | |||||
Beispiel 2 | 200 g (96%ig) | 8g | Sojaölfettsäure | 15,37 g | 17,35 g Nonamethylen- | diamin | 1,42 | 0,7:0,3 | |
diamin | 6,8 | ||||||||
Beispiel 3 | 200 g (96%ig) | 8g | Säurezahl | 13,18 g | 23,10 g 2,2,4-(2,4,4)- | Erweichungspunkt Schälfestigkeit | 0,6:0,4 | ||
Trimethylhexa- | 2,4 | ||||||||
4,65 | methylendiamin | 97'C | |||||||
Vergleichsversuch 1 | 400 g (96%ig) | - | 3,37 | 42,50 g | 93X | 4,0 | - | ||
Beispiel 4 | 398 g (96%ig) | 2g | 2,40 | 29,58 g | 105'C | 0,7:0,3 | |||
3,2 | 109 C | ||||||||
Vergleichsversuch 2 | |||||||||
gem. BE-PS 6 31 245 | 400 g (96%ig) | 11,4 g | 4,7 | 46,95 g | 165'C | - | |||
Vergleichsversuch 3 | |||||||||
gem. BE-PS 645 836 | 384 g (96%ig) | 11,4 g | 1,1 | - | 138 C | - | |||
16g | |||||||||
Tabelle (Fortsetzung) | |||||||||
Aminzahl | Viskosität | ||||||||
iOO'C | |||||||||
Betspiel 2 | 0,72 | ||||||||
Beispiel 3 | 0,77 | ||||||||
Vergleichsversuch I | 2,99 | ||||||||
Beispiel 4 | 1,7 | 50,3 P | |||||||
Vergleichsversuch 2 | |||||||||
gem. BE-PS 6 31 245 | 2,0 | 53,6 P | |||||||
Vergleichsversuch 3 | |||||||||
gem. BE-PS 645 836 | 0,7 | 50,8 P | |||||||
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung vcn Copolyamide!!
durch Polykondensation bei Temperaturen zwischen 180 und 250cC von Diaminen mit polymeren
Fettsäuren oder deren Estern, deren Gehalt an dimeren Fettsäuren 90 bis 100% beträgt, gegebenenfalls
unter Mitverwendung von monomeren Fettsäuren als Viskositätsregler, dadurchgekennzeichnet,
daß man als Diaminkomponente ein Gemisch aus Äthylendiamin und Hexamethylendiamin,
Nonamethylendiamin, 1,12-Diaminododecan,
2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin
oder dem Isomerengemisch des 9,10-Aminomethylstearyl-amins verwendet, wobei das
Äquivalenzverhältnis zwichen dem Äthylendiamin und dem mitverwendeten Diamin 0,7:0,3 bis 0,5:
0,5 beträgt
2. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten Copolyamide als Schmelzkleber.
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- 1965-03-26 DE DE1795679A patent/DE1795679C3/de not_active Expired
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