DE1520933C3 - Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden und deren Verwendung als Schmelzkleber - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden und deren Verwendung als Schmelzkleber

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DE1520933C3
DE1520933C3 DE19641520933 DE1520933A DE1520933C3 DE 1520933 C3 DE1520933 C3 DE 1520933C3 DE 19641520933 DE19641520933 DE 19641520933 DE 1520933 A DE1520933 A DE 1520933A DE 1520933 C3 DE1520933 C3 DE 1520933C3
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DE
Germany
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acid
copolyamides
fatty acids
ethylenediamine
diamine
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DE19641520933
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Eugen Dipl.-Ing.Dr. 4750 Unna; Drawert Manfred Dipl.-Chem.Dr. 4712Werne Griebsch
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Bayer Pharma AG
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Schering AG
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Die Herstellung von Polyamiden aus dimerisierten Fettsäuren und Diaminen, wie Äthylendiamin, ist bekannt. Diese Polyamide sind jedoch spröde und finden aus diesem Grunde nur eine beschränkte Anwendungsmöglichkeit als Schmelzkleber, zumal ihre Schälfestigkeiten sehr gering sind. Es ist auch bekannt, in diese Polyamide eine weitere Dicarbonsäure zusätzlich einzubauen, wodurch zwar höhere Erweichungspunkte, jedoch keine Verbesserung der Klebeigenschaften erzielt werden. Fernerhin haben solche Schmelzkleber auf dem Markt Eingang gefunden, die durch Verschmelzen eines neutralen. Polyamids der oben beschriebenen Art mit einem Polyaminoamid mit Aminzahlen um 100 erhalten werden. Auch diese Kombinationen bewirken keine wesentliche Verbesserung der Klebeigenschaften.
Gemäß der belgischen Patentschrift 631 245 aus polymeren Fettsäuren, die mehr als 80 Gewichtsprozent, z. B. 99 Gewichtsprozent, dimere Fettsäuren neben monomeren und trimeren Fettsäuren in bestimmten Verhältnissen zueinander enthalten, Dicarbonsäuren und Äthylendiamin oder 1,3-Diaminopropan hergestellte Polyamide weisen in bezug auf entsprechende, jedoch mit polymeren Fettsäuren, deren Gehalt an dimeren Fettsäuren unterhalb von 80 Gewichtsprozent Hegt, hergestellte Polyamide verbesserte mechanische Eigenschaften, wie eine erhöhte Dehnbarkeit, auf. Mit diesen Verbesserungen geht jedoch keine nennenswerte Verbesserung der Klebeigenschaften, insbesondere der Schälfestigkeit, einher.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt hingegen zu Copolyamiden mit wesentlich verbesserten Klebeigenschaften, die insbesondere als Schmelzkleber mit hohen Schälfestigkeiten Verwendung finden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden durch Polykondensation bei Temperaturen zwischen 180 und 250° C von Diaminen mit polymeren Fettsäuren oder deren Estern, deren Gehalt an dimeren Fettsäuren 90 bis 100% beträgt, und mit Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure oder Terephthalsäure oder deren Estern, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Monocarbonsäuren als Viskositätsregler, ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Diaminkomponente ein Gemisch aus Äthylendiamin und Hexamethylendiamin, Nonamethylendiamin oder dem Isomerengemisch des 9,10-Aminomethyl-stearylamins verwendet, wobei das Äquivalenzverhältnis zwischen dem Äthylendiamin und dem mitverwendeten Diamin 0,7 : 0,3 bis 0,5 : 0,5 beträgt.
ίο Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten polymeren Fettsäuren, deren Gehalt an dimeren Fettsäuren 90 bis 100%, insbesondere 95 bis 100%, beträgt, sind in bekannter Weise aus natürlichen gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren, die eine oder mehrere Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppel- oder Dreifachbindungen aufweisen, erhältlich und enthalten, falls sie nicht ausschließlich aus den dimeren Fettsäuren bestehen, außer den dimeren Fettsäuren noch wechselnde Mengen monomerer und trimerer Fettsäuren. Wenn ihr Gehalt an trimeren Fettsäuren zu hoch ist, werden nicht nur die Schmelzviskosität und die Schälfestigkeit ungünstig beeinflußt, es nimmt auch die Gelierungstendenz zu. Die Verwendung eines.Gemisches aus 95% dimerer Fettsäure und 5% trimerer Fettsäure führt zu einer Gelierung bei der Ujnsetzung mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden' Diamingemrsch. Schon ein 50%iger Ersatz der in diesem Gemisch enthaltenen trimeren Fettsäure.durch monomere Fettsäure verhindert die Gelierung.
Obwohl hohe Schmelzviskositäten gute Klebeigenschaften bewirken, sind aus Gründen einer besseren Handhabung vielfach niedrigere Viskositäten erforderlich. Dies kann beim erfindungsgemäßen Verfahren durch die Mitverwendung von Monocarbonsäuren als Viskositätsregler erreicht werden, wobei als Monocarbonsäuren insbesondere ungesättigte Fettsäuren verwendet werden, da sie die Schälfestigkeitseigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide günstig beeinflussen.
Die in die erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide eingebaute Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure oder Terephthalsäure beeinflußt die Erweichungspunkte dieser Copolyamide und, verbessert beim Einbau geringer Mengen nicht nur ihre mechanischen Eigenschaften, sondern zusätzlich auclihre Schälfestigkeiten. Ein steigender Einbau dieser Co-Dicarbonsäuren über eine optimale Menge hinaus verschlechtert dann zwar die Schälfestigkeit, verbessert dagegen die Kohäsionseigenschaften und steigert den Erweichungspunkt, wobei ein Kompromiß geschlossen werden kann zwischen dem erforderlicher Erweichungspunkt, den kohäsiven sowie den adhäsiven Eigenschaften. Die Co-Dicarbonsäuremengc kann z. B. bei der Adipinsäure bis zu 15%, bezoger auf die dimere Fettsäure, betragen. Ein höherer Gehal·. als 15 % wirkt sich auf die Schälfestigkeiten bereits ungünstig aus. Bei der Sebacinsäure ist wegen ihrer größeren Kettenlänge ein etwas höherer Gehalt zu wählen, um etwa die gleichen Erweichungspunkte zu erzielen.
Eine weitere Möglichkeit, die Erweichungspunkte der erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide ii einem gewissen Bereich zu variieren, besteht in de· Wahl des neben dem Äthylendiamin verwendetei längerkettigen Co-Diamins.
Die Polykondensation erfolgt in bekannter Weis> bei Temperaturen zwischen 180 und 250° C, insbeson dere bei 2300C, und wird zweckmäßig in den letztei
1 bis 2 Stunden im Vakuum von 15 bis 20 Torr durchgeführt. An Stelle der freien Säuren können auch deren Ester, wie Methyl- und Äthylester, eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß hergestellte Copolyamide haben Schmelzklebereigenschaften, die über längeren Zeitraum hinweg stabil bleiben. Verklebungswerte sinken auch nach Alterung nicht unter die Anfangswerte ab.
Beispiel 1
400 g 99 %ige dimere Fettsäure (Verseifungszahl 197) wurden mit 52 g Adipinsäure und 49,4 g Hexamethylendiamin (Aminzahl 964) vermischt, und nach
Erwärmen auf 600C wurden 38,3 g Äthylendiamin (Aminzahl 1865) zugesetzt.
(Äthylendiamin: Hexamethylendiamin
= 0,6 : 0,4 Äquivalente).
Innerhalb von 2 Stunden wurde die Reaktionstemperatur auf 230° C gebracht und 4 Stunden bei dieser Temperatur belassen. Während der letzten 2 Stunden wurde ein Vakuum von etwa 20 mm Hg angelegt. Das erhaltene Copolyamid wies eine Aminzahl von 2,7 und eine Säurezahl von 1,6 auf. Der Erweichungspunkt betrug 172° C. Das Produkt zeigte eine Schälfestigkeit von 7,78 kg/cm (gemessen an Stahl).
Weitere Copolyamide wurden in analoger Weise dargestellt und sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
. Beispiel Dimere Fettsäure Kettenabbrecher Co-Dicarbonsäure Sebacinsäure Äthylendiamin
2 400 g (96%) 40 g Adipinsäure 41,3 g
3 400 g (96%) 20 g Stearinsäure 10 g Adipinsäure 32,8 g ._.
4 400 g (9.6%) 16 g Sojaölfettsäure 52 g Adipinsäure 39,35"g
' 5 400 g (96%) 16 g Stearinsäure 52 g Adipinsäure 39,5 g
6 400 g (96%) 20 g Sojaölfettsäure 12 g Adipinsäure • 29,6 g
7 400 g (96%) '- — 16 g Adipinsäure ' 24,5 g
8 400 g (96%) 24 g Adipinsäure 36,7 g ·
9 400 g (96%) 40 g Adipinsäure 41,3 g
10 420 g Dimethylester 23,73 g Terephthalsäure- 35,3 g
der dimeren dimethylester
Fettsäure J ■-. ,··
11 400 g (96%) 38,1g
Beispiel Co-Diamin Äquivalenz
verhältnis
der Diamine
Aminzahl Säurezahl Erweichungs
punkt
Schälfestigkeit
kg/cm
2 34,5 g HDA 0,7:0,3 . 2,11 2,20 170° C 5,43
3 27,3 g HDA 0,7:0,3 2,03 2,00 125° C 4,70
4 50,75 g HDA 0,6:0,4 2,50 1,62 173°C 7,41 '
5 50,8 g HDA 0,6:0,4 2,75 1,49 174° C 4,56
6 38,2 g HDA 0,6:0,4 1,73 1,91 1170C 5,24
7 65,0 g NDA 0,5:0,5 1,90 2,62 980C 6,13
1 8 78,5 g AMStA 0,7:0,3 2,80 4,43 1660C 8,48
9 88,4 g AMStA 0,7:0,3 2,22 4,49 195°C 5,69
10 29,2 g HDA 0,7:0,3 2,69 2,34 171° C 4,80
11 31,5 g HDA 0,7:0,3 2,50 2,15 135°C 5,30
HDA = Hexamethylendiamin.
NDA = Nonamethylendiamin.
AMStA = Isomerengemisch des 9,10-Aminomethyl-stearyl-amins.
Die folgenden Vergleichsversuche sollen den Unterschied zu den Schälfestigkeiten der erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide aufzeigen:
Beispiel Dimere Fettsäure Kettenabbrecher Co-Dicarbonsäure Äthylendiamin
A
B
C
400 g (96%)
400 g (96%)
400 g (75%)
16 g Adipinsäure
40 g Adipinsäure
42,5 g
49,1 g
35,3 g
Beispiel Co-Diamin Äquivalenz
verhältnis
der Diamine
Aminzahl Säurezahl Erweichungs
punkt
Schälfestigkeit
kg/cm
A
B
C
45,9 g HDA 0,6:0,4 2,99
2,46
3,09
2,40
4,08
1,80
105° C
179° C
162°C
1,42
1,53
1,13
J ·-. y

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden durch Polykondensation bei Temperaturen zwischen 180 und 250° C von Diaminen mit polymeren Fettsäuren oder deren Estern, deren Gehalt an dimeren Fettsäuren 90 bis 100% beträgt, und mit Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure oder Terephthalsäure oder deren Estern, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Monocarbonsäuren als Viskositätsregler, dadurch gekennzeichnet, daß man als Diaminkomponente ein Gemisch aus Äthylendiamin und Hexamethylendiamin, Nonamethylendiamin oder dem Isomerengemisch des 9,10-Aminomethylstearyl-amins verwendet, wobei das Äquivalenzverhältnis zwischen dem Äthylendiamin und dem mitverwendeten Diamin 0,7 : 0,3 bis 0,5 : 0,5 beträgt.
2. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten Copolyamide als Schmelzkleber.
DE19641520933 1964-05-23 1964-05-23 Verfahren zur Herstellung von Copolyamiden und deren Verwendung als Schmelzkleber Expired DE1520933C3 (de)

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DESC035202 1964-05-23

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