DE174199C

DE174199C -

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Publication number: DE174199C
Application number: DENDAT174199D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 174199 -· KLASSE 50 #. GRUPPE

H. FURMEYER in CASSEL

Triebwerk für Walzenstühle. Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1904 ab.

Bei Walzenstühlen, deren Gegenwalze in einstellbaren Schwinghebeln gelagert ist und von der schnellgehenden Walze durch Räderübersetzung angetrieben wird, sind Triebwerke zum Erzielen verschiedener Geschwindigkeiten für die beiden Walzen bekannt, bestehend aus vier Zahnrädern oder Zahnkränzen, von denen zwei gekuppelt auf der Schwinghebelachse, zwei auf den beiden

ίο Walzenachsen sitzen (vgl. Baumgartners Mühlenbau und Müllerei, S. 250).

Bei diesen bekannten Getrieben kann eine Veränderung der ursprünglich hergestellten verschiedenen Walzengeschwindigkeiten nur in geringem Maße stattfinden und muß dann in der Regel der gesamte Radsatz ausgewechselt werden. Da die Abstände der beiden Walzenachsen zu der Schwinghebelachse unverrückbar festliegen, so lassen sich bei den bisher bekannten Antrieben nur Räderpaare aufsetzen, die im Verhältnis zu diesen Achsenabständen stehen. Die bisher bekannten Getriebe dieser Art lassen daher große Übersetzungen nicht zu und sind deshalb auch nur für Ausmahlstühle in Verwendung, wobei man nur geringen Geschwindigkeitsuhterschied benötigt.

Diesen Übelstand zu beseitigen ist Zweck der Erfindung.

Sie besteht darin, daß für das Getriebe vier Zahnräder verwendet sind, derart, daß ein auf der schnellgehenden Antriebsmahlwalze sitzendes Stirnrad mit einem Zahnrad mit Innenverzahnung und ein mit letzterem gekuppeltes Stirnrad mit einem auf der Gegenwalze sitzenden Stirnrad zum Eingriff gebracht wird, wobei zugleich das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Stirnrade der schnellgehenden Walze und dem innenverzahnten Rade so bemessen ist, daß es zwischen den den gewünschten Geschwindigkeitsunterschieden entsprechenden Übersetzungen liegt.

Wird nun das größere der beiden zusammen arbeitenden Räder mit Außenverzahnung auf die Achse des Rades der Innenverzahnung gesteckt, so läuft die Gegenwalze schneller als letzteres und umgekehrt.

Bei geeigneter Wahl der Übersetzung der beiden Radsätze ist es daher möglich, durch bloßes Vertauschen der beiden zusammen arbeitenden außenverzahnten Räder zwei passende Geschwindigkeitsunterschiede zu erhalten, wie solche z. B. an ein und demselben Stuhl zum Vermählen von Roggen und von Weizen erwünscht sind.

Ferner lassen sich weitere Geschwindigkeitswechsel durch Beschaffung von Zahnrädern g und h mit anderer Zähnezahl, jedoch gleichem Achsenabstand leicht schaffen.

Auch sind mit diesem neuen Triebwerk größere Übersetzungen zu erzielen als mit allen bisher bekannten unmittelbaren Räderübersetzungen (vgl. Baumgartners Handbuch, S. 248).

Außerdem läßt sich bei geeigneter Bemessung der Räder durch ihre Verlegung nach einer Seite des Stuhles erreichen, daß das innenverzahnte Rad gleichzeitig als Schutzkasten für die anderen dient.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar stellt Fig. 1 die Seiten-

ansieht eines mit dem neuen Getriebe versehenen Stuhles, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 1 dar.

Gegen die im Gestell des Walzenstuhles festgelagerte Walze α schwingt die Walze b, die ihre Lagerung in den um die Achse c drehbaren Hebellagern d findet.

Die Walze α trägt auf ihrer Achse das Rad e mit äußerer Verzahnung, in welches das sich um die Achse c drehende innenverzahnte Rad / eingreift.

Auf der Nabe des Rades mit Innenverzahnung / ist ein außenverzahntes Rad g angeordnet, das in das außenverzahnte Rad h der Walze b eingreift.

Da die Abstände zwischen den zusammen arbeitenden Räderpaaren stets gleich bleiben, so bleibt auch stets der Zahneingriff richtig.

Das große Rad mit Innenverzahnung hüllt die anderen Räder vollständig ein, so daß Unfällen während des Betriebes vorgebeugt ist.

Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den beiden Walzen kann durch Vertauschen oder Auswechseln der beiden Stirnräder g und h in einfacher Weise geändert werden, und zwar kann man einen viel größeren Geschwindigkeitswechsel erzielen als bei den bisher bekannten Triebwerken, bei denen die Gegenwalze mittels Räderübersetzung von der schnellgehenden. Walze angetrieben wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Triebwerk für Walzenstühle, deren Gegenwalze in einstellbaren Schwinghebeln gelagert ist und durch Räderüber-Setzung von der schnellgehenden Walze angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schwinghebelachse zwei Zahnräder (f, g) so befestigt sind, daß das auf der schnellaufenden Antriebsmahlwalze sitzende außenverzahnte Rad (e) in ein größeres innenverzahntes Rad (f), dagegen das mit diesem Rade auf derselben Achse gekuppelte außenverzahnte Rad (g) in ein auf der Gegenwalze sitzendes außenverzahntes Rad (h) eingreift, zum Zweck, das für die Gegenwalze gewünschte Geschwindigkeitsgefälle durch ■ einfaches Vertauschen oder Auswechseln der beiden zusammen arbeitenden außenverzahnten Räder zu erzielen.

2. Triebwerk nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad mit Innenverzahnung die anderen Räder einhüllt , zum Zweck, einen besonderen

. Schutzkasten entbehrlich zu machen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.