DE172688C - - Google Patents

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DE172688C
DE172688C DENDAT172688D DE172688DA DE172688C DE 172688 C DE172688 C DE 172688C DE NDAT172688 D DENDAT172688 D DE NDAT172688D DE 172688D A DE172688D A DE 172688DA DE 172688 C DE172688 C DE 172688C
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anthraquinone
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sulfuric acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • C07C309/01Sulfonic acids
    • C07C309/28Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/02Hydroxy-anthraquinones; Ethers or esters thereof
    • C09B1/06Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
    • C09B1/12Dyes containing sulfonic acid groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHE
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22 ft. GRUPPE
Zusatz zum Patente 155045 vom 15. April 1903.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. November 1904 ab. Längste Dauer: 14. April 1918.
In der Patentschrift 155045 wurde gezeigt, daß man in die Anthrachinon-a-sulfosäure durch Behandeln derselben mit hochprozentiger rauchender Schwefelsäure Hydroxylgruppen einführen kann.
Es wurde nun gefunden, daß die Einführung von Hydroxylgruppen in die ' Anthrachinon-a-sulfosäure ebenfalls gelingt, wenn man statt des in dem Verfahren der genannten Patentschrift als Oxydationsmittel verwendeten hochprozentigen Oleums Oleum von geringerer Konzentration verwendet.
Man erhält so zunächst Dioxyanthrachinona-sulfosäuren, und zwar Alizarin- und Chinizarin-a-sulfosäure, welche durch weitere Oxydation leicht in Purpurin -0. -sulfosäure übergehen. Häufig" tritt neben der Oxydation auch eine weitere -Sulfierung der erhaltenen Oxyanthrachinonsulfosäuren ein, so daß man z. B. als Endprodukt der Reaktion eine Purpurin-a-ß-disulfosäure erhält. Wendet man statt der Anthrachinon-a-monosulfosäure Anthrachinon-a-disulfosäuren (1:5- bezw. I : 8-Disulfosäure) an, so erhält man, indem eine SuIf ogruppe abgespalten wird, die gleichen Produkte.
-. Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von dem in der Patentschrift 154337 beschriebenen dadurch, daß bei letzterem Verfahren der Zusatz von Oxydationsmitteln nötig ist, während bei vorliegendem Verfahren die Oxydation lediglich durch die rauchende Schwefelsäure bewirkt wird.
Das neue Verfahren besteht im allgemeinen darin, daß man Anthrachinon-a-sulfosäuren mit rauchender Schwefelsäure, die weniger als 45 Prozent S O3 enthält, mit oder ohne Zusatz von Borsäure erwärmt und die Oxydation unterbricht, wenn die, gewünschte Oxydationsstufe erreicht ist. "Setzt man der Oxydationsschmelze geringe Mengen Quecksilber bezw. Quecksilberverbindungen zu, welche lediglich als Kontaktsubstanzen dienen, so wird in manchen Fällen der Oxydationsvorgang wesentlich beschleunigt.
Selbstverständlich kann-man statt der Anthrachinon-a-sulfosäure auch die a-Oxyanthrachinon-α-sulfosäuren (ι : 5- und ι :■ 8-Oxyanthrachinonsulfosäure), wie man sie beispielsweise durch partielles Verschmelzen der entsprechenden Disulfosäuren erhält, ver-' wenden; man erzielt dabei dieselben Resultate wie bei Anwendung der nicht hydroxylierten Anthrachinon-a-sulfosäure. Auch kann man die Darstellung der Anthrachinon-a-sulfosäuren mit der Oxydation derselben in eine Operation vereinigen, indem man Anthrachinon nach dem Verfahren der Patentschriften 149801 bezw. 157123 sulfiert und das Erhitzen der Sulfierungsschmelze so lange fortsetzt, bis die Hydroxylierung eingetreten ist.
Beispiel ι.
(Alizarin 3 · 5-Disul f osäure.)
50 kg anthrachinon-a-monosulfosaures Ka-Hum werden mit IO kg Borsäure (bei ioo° entwässert) und 500 kg Oleum, 4Oprozentig, mehrere Stunden auf 130 bis 135 ° erhitzt.
Nach dem Erkalten läßt man die Schmelze in 1000 kg Eiswasser einlaufen-und kocht, bis der Geruch nach schwefliger Säure verschwunden ist. Nach dem Erkalten erstarrt die Schmelze zu einem Kristallbrei von Monokaliumsalz einer neuen Alizarindisulfosäure, während in der Mutterlauge die gleichzeitig entstandene Chinizarin-a-monosulfosäure gelöst bleibt und durch Kochsalz ausgefällt werden kann. Die abgeschiedene Alizarindisulfosäure wird durch Lösen in Wasser und Aussalzen mit Kochsalz gereinigt.
Von der in der Patentschrift 56952 beschriebenen Alizarindisulfosäure unterscheidet sich diese neue Sulfosäure dadurch, daß ihre Lösung in Schwefelsäure gelb ist, sowie durch die gelbrote Farbe der Lösung in Schwefelborsäure, welche bei der obengenannten Alizarindisulfosäure rotbraun ist. Außerdem färbt sie tonerdegebeizte Wolle wesentlich gelbstichiger an. Die Alizarin-3 · 5-disulfosäure färbt auf tonerdegebeizter Wolle ein leuchtendes Rot, auf chromierter Wolle bordeauxrot; die Ausfärbungen sind wesentlich blauer als diejenigen der Alizarinß-monosulfosäure. Sie hat wahrscheinlich folgende Formel:
CO OH
OH
SO3H
SO3H CO
Beim Erhitzen mit 7Oprozentiger Schwefelsäure auf etwa i8o° erhält man Alizarin-5-sulfosäure.
Beispiel 2.
(Purpurin-3 · 8-disulf osäure.)
50 kg anthrachinon - 1 · 5 - disulfosaures Kalium werden mit 10 kg Borsäure (bei 100° entwässert) und 500 kg Oleum, 4Oprozentig, mehrere Stunden im Druckkessel unter Umrühren auf 130 bis 1350 (6 bis. 7 Atm.) erhitzt. Die erkaltete Schmelze läßt man in 3000 kg Eiswasser einlaufen und kocht, .bis der Geruch nach schwefliger Säure verschwunden ist. Beim Erkalten erhält man einen kristallinisehen: Brei des Monokaliumsalzes einer Purpurindisulfosäure. Durch Umkristallisieren
aus verdünnter Salzsäure erhält man die freie Sulfosäure in Gestalt bronzeglänzender, gelbroter- Blättchen oder zugespitzter Prismen. Die so erhaltene Purpurindisulfosäure färbt auf tonerdegebeizter Wolle ein sehr klares lebhaftes Rot, auf chromierter Wolle bordeauxrot.
Die Purpurindisulfosäure besitzt sehr wahrscheinlich die Formel:
SO3H CO OH
I
CO OH
da man durch Erhitzen mit 7Oprozentiger Schwefelsäure auf etwa ϊ8ο° die in der Patentschrift 155045 beschriebene Purpurina-monosulf osäure erhält. Umgekehrt läßt sich diese Purpurin-α-monosulfosäure durch Erwärmen mit schwachem Oleum in Purpurin-3 · 8-disulf osäure überführen. Durch Erhitzen mit 70 prozentiger Schwefelsäure unter Zusatz von Quecksilbersalzen erhält man Purpurin.
In gleicher Weise verläuft die Reaktion, wenn man in obigem Beispiel die Anthrachinon-i · 5-disulfosäure durch Anthrachinoni · 8-disulfosäure ersetzt.
Beispiel 3.
50 kg ι · 8- Anthrachinondisulfosäure werden mit 500 kg rauchender Schwefelsäure von 20 Prozent 5O3-Gehalt auf 130 bis 1400 erhitzt, bis keine weitere Zunahme an Purpurin-3 · 8-disulfosäure mehr wahrzu-100 nehmen ist und eine Probe sich purpurrot in Natronlauge löst. Die Aufarbeitung der Schmelze geschieht in der im Beispiel 2 angegebenen Weise.
105 Beispiel 4.
100 kg ι · 8-oxyanthrachinonsulfosaures Kalium werden mit 30 kg kristallisierter Borsäure, 2 kg Quecksilberoxyd und 1000 kg Oleum von 20 Prozent S O3-Gehalt so lange no erhitzt, bis eine aufgearbeitete Probe in Natronlauge rein blau löslich ist und die Lösung derselben in Schwefelsäure auf Zusatz von Borsäure das Spektrum der Chinizarintt-ß-disulfosäure zeigt. Man läßt die Schmelze 11S in 6000 kg Eiswasser laufen, kocht, bis der Geruch nach schwefliger Säure verschwunden ist, und salzt mit Chlorkalium aus. Intermediär entsteht bei der Reaktion die in Beispiel I erwähnte Chinizarin-a-monosulfosäure. Durch Erhitzen mit Schwefelsäure von 6o° Be. erhält man·aus der Chinizarindisulfosäure die
Chinizarin-a-tnonosulfosäure. Dieselbe unterscheidet sich von der in der Patentschrift 84505 beschriebenen Chinizarinsulfosäure dadurch, daß ihre Lösung in konzentrierter Schwefelsäure ein Spektrum zeigt, welches gegenüber dem Spektrum der letztgenannten Chinizarinsulfosäure nach Rot verschoben ist, Die Ausfärbung der Chinizarin-a-sulfosäure auf tonerdegebeizter Wolle ist gelb-
stichiger als diejenige der Chinizarinsulfosäure des Patentes 84505. Führt man den oben beschriebenen Prozeß bei energischeren R,eaktionsbedingungen aus, indem man beispielsweise stärkeres Oleum verwendet und so lange erhitzt, bis sich eine Probe rot in Alkali löst, so erhält man die in Beispiel 2 beschriebene Purpurindisulfosäure.
Beispiel 5.
50 kg Anthrachinon werden mit 5 kg Borsäure, ι kg Quecksilber und 500 kg Oleum von 40 Prozent SO3 -Gehalt im Druckkessel unter Umrühren auf 130 bis 1350 er- wärmt, bis die Purpurin-a-ß-disulfosäure gebildet ist. Man gießt nun die erkaltete Schmelze in 3000 bis 4000 kg Eiswasser und salzt kochend mit Chlorkalium aus.
Die Eigenschaften der so erhaltenen Dibezw. Trioxyanthrachinonsulfosäuren sind in folgender Tabelle zusammengestellt:
Wasser
Lösung in
verdünnter Natronlauge Schwefelsäure
Schwefelsäure
+
Borsäure
Spektrum in
Schwefelsäure
+
Borsäure
Chininzarin-a-sulfosäure
rötlichgelb
violettblau rot
röt mit
starker
gelber
Fluoreszenz
2 Bänder im Grün
2. Chinizarin-a-ß-disulfosäure
rötlichgelb
grünlichblau rot
fuchsinrot
mit gelber
Fluoreszenz
2 Bänder im Grün gegen Chinizarinct-sulfosäure nach Rot verschoben
3. . Alizarin-5-sulfosäure
sehr schwer
löslich, gelb
blau braunrot
rötlichgrau
4. Alizarin-3 · 5-disulfosäure
gelb
blau orangegelb
gelbrot
5. Purpurin-3 · 8-disulfosäure orange karminrot orange
rot mit
schwacher
gelber
Fluoreszenz
2 Bänder im Grün.

Claims (3)

Pate nt-Ansprüche:
1. Abänderung des durch das Hauptpatent 155045 geschützten Verfahrens zur Hydroxylierung von Anthrachinon-a-sulfosäure, darin bestehend, daß man, anstatt wie -im Verfahren des Hauptpatentes Anthrachinon-α-sulfosäure mit hochprozentiger rauchender Schwefelsäure zu behandeln, hier zwecks Darstellung von Dibezw. Trioxyanthrachinon- a- sulfosäuren die Anthrachinon-a-sulfosäuren mit niedrigerprozentiger rauchender Schwefelsäure (bis zu 45 Prozent Anhydridgehalt) mit oder ohne Zusatz von Borsäure erhitzt, bis Di- bezw. Trihydroxylierung eingetreten ist.
2. Ausführungsform des durch Anspruch ι geschützten Verfahrens, darin bestehend, daß man an Stelle der Anthrachinon-a-sulfosäure a-Oxyanthrachinon- «.-sulfosäuren verwendet.
3. Ausführungsform des durch Anspruch ι geschützten Verfahrens, darin bestehend, daß man die Darstellung der Anthrachinon-a-sulfosäuren mit der Oxy-'dation derselben zu den Di- bezw. Trioxyanthrachinon-a-sulfosäuren in einer Operation vereinigt und dementsprechend Anthrachinon nach dem Verfahren der Patente 149801 bezw. 157123 mit rauchender Schwefelsäure sulfiert und die erhaltenen Sulfierungsschmelzen bis zur Bildung der Di- bezw. Trioxyanthra-. chinon-a-sulfosäuren erhitzt.,
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