DE1720947B1 - Verfahren zur herstellung von lactonisierten mischpolymerisaten - Google Patents

Verfahren zur herstellung von lactonisierten mischpolymerisaten

Info

Publication number
DE1720947B1
DE1720947B1 DE19671720947 DE1720947A DE1720947B1 DE 1720947 B1 DE1720947 B1 DE 1720947B1 DE 19671720947 DE19671720947 DE 19671720947 DE 1720947 A DE1720947 A DE 1720947A DE 1720947 B1 DE1720947 B1 DE 1720947B1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
copolymer
acid
acrylonitrile
lactonized
fibers
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19671720947
Other languages
English (en)
Inventor
Yukio Kojima
Kunio Maruyama
Yasuo Matsumura
Takashi Minato
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Japan Exlan Co Ltd
Original Assignee
Japan Exlan Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Japan Exlan Co Ltd filed Critical Japan Exlan Co Ltd
Publication of DE1720947B1 publication Critical patent/DE1720947B1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/14Esterification
    • C08F8/16Lactonisation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

C=O
20
Bekanntlich bildet im allgemeinen eine Oxycarbonsäure einen Lactonring unter saueren Bedingungen. Zum Beispiel ist auf S. 142 des Buches »Chemistry of High Polymers«, Bd.? (1950), die Bildung eines Lactonringes durch Verseifen eines Mischpolymerisats von Vinylacetat und Methylacrylat mit Alkali und anschließende Behandlung mit einer saueren Lösung erwähnt.
Auch die Lactonisierung von Polymeren des a-Acyloxyacrylnitrils in saurem Medium ist bereits bekannt.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von lactonisierten Mischpolymerisaten durch Behandeln von Mischpolymerisaten, die Nitrilgruppen und Acylgruppen bzw. Hydroxylgruppen enthalten, in einem Mehium mit einem Säuregehalt von nicht mehr als 40% und einem pH-Wert von nicht über 2 gefunden, bei dem dann Polymerisate mit vorteilhaften Eigenschaften erhalten werden, wenn ein Mischpolymerisat des Acrylnitrils mit hydroxylgruppenhaltigen Monomeren oder zur Bildung von Hydroxylgruppen befähigten Monomeren, gegebenenfalls mit anderen damit mischpolymerisierbaren Monomeren, das wenigstens 60 Gewichtsprozent Acrylnitril enthält, eingesetzt wird.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird selektiv ein Lactonring gebildet, in dem in einem Mischpolymerisat, beispielsweise aus Acrylnitril und Vinylacetat, der auf der Vinylacetateinheit beruhende Teil und der benachbarte, auf der Acrylnitrileinheit beruhende Teil in der hochmolekularen Kette selektiv hydrolysiert und dann lactonisiert werden, jedoch praktisch keine andere Sekundärreaktion erfolgt.
Die Reaktion dürfte wie folgt ablaufen:
Durch die Bildung des Lactonrings in der hochmolekularen Kette wird die Beweglichkeit oder Freiheit der Molekularkette vermindert. Daher haben Fasern aus einem Mischpolymerisat mit solcher cyclisierter Struktur eine hohe Festigkeit und einen hohen Youngschen Modul im Vergleich zu Fasern, die aus einem gewöhnlichen Mischpolymerisat ohne cyclisierte Struktur oder einem nicht durch Säurebehandlung lactonisierten Mischpolymerisat erhalten worden sind. So können Fasern erhalten werden, in welchen spezifisch die Neigung zur Dehnung in heißem Wasser, die ein Nachteil von Acrylnitrilfasern ist, bemerkenswert verringert ist.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren auf ein Mischpolymerisat von Acrylnitril und einem Monomeren mit einer Hydroxylgruppe angewandt, beispielsweise von Acrylnitril und Allylalkohol, so wird ein sechsgliedriges Ringlacton gebildet.
Bevorzugt werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren solche Acrylnitril-Mischpolymerisate mit Lactoneinheiten der Formel
"R
C-CH2-CH-
.0-
-C = O
-CH-CH2-CH-
O = C
O-
CH
L2 J
CH, CH CH, : CH ... CH, CH
55
C = O
CH3
CH2-CH-CH2-CH ... CH2-CH-OH COOH C
60
65 hergestellt, worin R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet.
Wenn die Säurekonzentration höher als 40% ist, wird eine unreine Struktur, wie diejenige einer Carbonsäure oder eines Säureamids, im Mischpolymerisat gebildet, und dies bewirkt eine unerwünschte Verfärbung des Mischpolymerisats. Um die Bildung einer solchen verunreinigten Struktur streng zu verhindern, ist es zweckmäßig, die Säurebehandlung unter Bedingungen einer Säurekonzentration von nicht mehr als 20% durchzuführen. Die untere Grenze der Säurekonzentration ist nicht kritisch. Wenn jedoch der pH-Wert höher als 2 ist, erfolgt die Lactonisierungsreaktion sehr langsam. ■ ·
Der Grad der Lactonisierung im Mischpolymerisat kann kontrolliert werden, indem die Säurebehandlungsbedingungen geeignet gewählt werden, wie die Behandlungstemperatur und die Behandlungszeit unter der obenerwähnten Säurekonzentration. Weiter kann diese Säurebehandlung entweder in einem homogenen System oder einem nicht homogenen System durchgeführt werden.
An den Enden des Mischpolymerisats liegt im allgemeinen eine Sulfonsäuregruppe vor, welche durch die Zersetzung des Katalysators bei der Polymerisationsreaktion gebildet ist, sowie ein gewisses Ausmaß an Carboxylgruppen, die beim Polymerisationsverfahren gebildet sind. Diese Säuregruppen sind wirksam als Färbungsstellen; insbesondere die Sulfonsäuregruppe
ist hochgradig wirksam. Solche Sulfonsäuregruppen werden durch die Säurebehandlung gemäß der Erfindung überhaupt nicht geschädigt. Die Zunahme der Carboxylgruppen ist für die Behandlungsbedingungen der Erfindung so gering, daß die Veränderung-in der Menge an Anfärbungsstellen durch die Lactonisierung gering ist. Jedoch ist in den Fasern, die aus einem Mischpolymerisat, worin cyclische Strukturen durch Lactonisierung in die Molekülkette eingeführt worden sind, erhalten sind, die Beweglichkeit oder Freiheit der Molekülkette, wie oben beschrieben, beschränkt, und daher vermindert sich mit der Verringerung des Schrumpfens durch die Wärme-Relaxierungsbehandlung dieser Fasern die Färbungsgeschwindigkeit oder die Reaktionsgeschwindigkeit mit dem Farbstoff, und der praktische Färbungsgrad wird etwas kleiner.
Die Mischpolymerisate des Acrylnitril, welche gemäß der Erfindung lactonisiert werden, enthalten einen überwiegenden Mengenanteil, nämlich mindestens 60 Gewichtsprozent Acrylnitril.
Das Monomere mit einer Hydroxylgruppe, das mit Acrylnitril mischpolymerisiert worden ist, ist z.B. Allylalkohol.
Das Mischmonomere, welches eine Hydroxylgruppe bilden kann, ist ebenfalls ein mit Acrylnitril mischpolymerisierbares Monomeres und kann eine Hydroxylgruppe ausbilden, wenn es unter den erfindungsgemäßen Bedingungen der Säurebehandlung hydrolysiert wird. Besondere Beispiele solcher Monomeren sind Vinylacetat, Isopropenylacetat, Vinylpropionat, Vinylisobutyrat, Vinylbutyrat und andere Vinylester, Allylacetat, Allylcaproat und andere Allylester.
Die beim Verfahren der Erfindung eingesetzten Mischpolymerisate können weiter andere mit Acrylnitril mischpolymerisierbare Monomere innerhalb einer Grenze, welche die Lactonisierung beim Verfahren der Erfindung nicht stört, enthalten. Beispiele solcher Monomerer sind Allylsulfonsäure und Methallylsulfonsäure und ihre Salze, Styrol, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendende Säure kann entweder eine anorganische oder eine organische Säure sein. Säuren, die nur eine geringe Oxydierbarkeit haben, wie anorganische Säuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure und Phosphorsäure und organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure und Toluolsulfonsäure, sind bevorzugt. Falls Salpetersäure verwendet wird, verläuft die Lactonisierung leicht, jedoch werden Sekundärreaktionen, wie die Bildung eines Säureamids oder von Carbonsäure, bewirkt.
Die Säurebehandlung sollte bei einer Temperatur von nicht weniger als 6O0C durchgeführt werden, da bei einer Temperatur unter 60° C eine unzulässig lange Zeit erforderlich ist, um die gewünschte Lactonisierung hervorzurufen. Im allgemeinen verläuft die Lactonisierung mit steigender Behandlungstemperatur und steigender Säurekonzentration schneller.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Alle Prozentangaben sind auf das Gewicht bezogen, wenn nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
15 g eines Mischpolymerisats, das aus 98% Acrylnitril und 11% Vinylacetat bestand, wurden in 135 g einer wäßrigen Lösung von Schwefelsäure verschiedener Konzentrationen verteilt, in einem uneinheitlichen (heterogenen) System durch Variieren der Behandlungstemperatur und Behandlungszeit unter Rühren mit Säure behandelt, anschließend abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Der Lactongehalt in dem so behandelten Mischpolymerisat wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle I und F i g. 1 angegeben. Der Lactongehalt wurde durch den Gewichtsprozentsatz der Gruppe
— CH2 — CH-CH2 -CH-
O-
C=O
im Mischpolymerisat angegeben.
Diese Analyse wurde gemacht, indem ein Mischpolymerisat mit einer bekannten Menge des Lactons aus einem Mischpolymeren von Methylacrylat und Vinylacetat hergestellt und die Infrarotabsorptionsbande von 1176 cm"1 des erhaltenen Mischpolymerisats durch Verwendung des oben hergestellten Mischpolymeren als Kriterium nach einer Methode gemessen wurde, die auf S. 142 bis 154 des Buches »Chemistry of High Polymers«, Bd. 7, angegeben ist. Bei der Behandlung, die mit () in Tabelle I gezeigt ist, war aus dem Infrarotabsorptionsspektrum zu ersehen, daß die CN-Gruppe des Acrylnitrilteils, der nicht in Nachbarschaft zum Vinylacetatteil stand, gleichzeitig mit der Lactonisierung auch eine Hydrolyse erfuhr, was eine Verunreinigung und Strukturveränderung bewirkte. Die Färbungsgrade der wie oben erwähnt behandelten Mischpolymerisate sind in Tabelle II dargestellt. Die Veränderungen im %-Gehalt an Carboxylgruppen bei einer Behandlungszeit von 2 Stunden sind in Tabelle III und F i g. 2 gezeigt. Der Anstieg des Färbungsgrades und die Zunahme im Carboxylgruppengehalt waren sehr gering im Falle einer Schwefelsäurekonzentration von nicht mehr als 20%. Ihre deutliche Zunahme war im Falle einer Schwefelsäurekonzentration von 40% ersichtlich.
Der Färbungsgrad des Mischpolymerisates wurde aus der folgenden Formel berechnet:
Färbungsgrad =
Reflexion bei 595 ηΐμ — Reflexion bei 453 ηΐμ
Reflexion bei 553 ηΐμ
100
indem Mischpolymerisat-Tabletten unter Druck hergestellt und die Reflexionen bei den drei Wellenlängen von 453, 553 und 595 πΐμ aus Kurven der sichtbaren Reflexion der Proben für Magnesiumoxyd bestimmt wurden. Es ist gezeigt, daß der Färbungsgrad um so höher ist, je höher der numerische Wert ist.
Weiter wurden die Carboxylgruppen im Mischpolymerisat durch potentiometrische Titration einer Dimethylformamidlösung des Mischpolymerisats mit alkoholischer Natronlauge bestimmt.
Die Menge an Sulfonsäure im Mischpolymerisat wurde durch konduktometrische Titration einer Dimethylformamidlösung des Mischpolymerisats mit alkoholischer Natronlauge bestimmt. Wie aus Tabelle IV hervorgeht, war bei der Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Veränderung zu sehen.
Tabelle I
Schwefelsäure
konzentration
Behandlungstemperatur 0,5 Behandlungszeit (Stunden) 2,0 4,0
(%) ro ■ 1,0%*) 1,0 4,0%*) 6,5%*)
2 101 (Sieden) nicht mehr als ■ 2,1%*) 1,0 1,9
5 80 0,2 nicht mehr als
0,2 0,2 2,8 3,9
5 90 1,9 1,1 6,0 8,2
5 102 (Sieden) 2,3 3,0 6,9 9,7
10 103 (Sieden) —· 3,2 0,6
20 70 nicht mehr als 0,8 2,7
20 80 0,2 0,9
0,2 2,5 5,7
20 90 3,7 1,3 6,4 9,5
20 105 (Sieden) nicht mehr als 5,5 1,9 4,0
40 80 0,2 1,2
1,0 3,2 5,'l
90 3,0 1,6 (9,2) (11,8)
105 (5,8) (5,5) (11,8)
114 (Sieden) (10,4)
*) Lacton, Gewichtsprozent.
Tabellen
Behandlungszeit 2% Färbungsgrad 5% 10% 20% 40%
Behandlungstemperatur (Stunden) 2,7 3,3 4,2 '
ro 2 Schwefelsäurekonzentration (%) 3,7 3,6 4,9
80 2 3,8 3,5 3,8 4,3 7,3
90 2 7,0
105 2-
114
Tabelle III
Behandlungstemperatur Behandlungszeit 2% Schwefelsäurekonzentration (%) 5% 10% 20% 40%
ro (Stunden) —%*) 0,43%*) —%.*)■ 0,50%*) 0,59%*)
80 2 0,42 0,51 0,87
90 2 0,34 0,39 0,57 0,69 1,82
105 2 2,56
114 2
Bemerkungen
Der Carboxylgruppengehalt im unbehandelten Mischpolymerisat betrug 0,35 Gewichtsprozent. ■*) Carboxylgruppengehalt (Gewichtsprozent).
Tabelle IV
Behandlungsbedingungen
in wäßriger 20%iger
Schwefelsäurelösung
bei 1050C (Sieden)
1 Stunde
4 Stunden
Unbehandelt
-SO3H (%).... 0,39 0,38 0,38
Beispiel 2
100 g eines Acrylnitrilmischpolymerisatpulvers aus 89,0% Acrylnitril und 11,0% Allylalkohol wurden zu 500 ml einer siedenden Lösung von 20%iger Schwefelsäure gegeben und behandelt, indem das Sieden 2 Stunden in einem nicht gleichförmigen (heterogenen) System unter Rühren fortgesetzt wurde. Dann wurde das
behandelte Mischpolymerisat abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Sein Infrarotabsorptionsspektrum — wurde gemessen. Als Ergebnis wurde festgestellt, daß die Hydroxylgruppe bei 3450 cm"1 abgenommen hatte und eine Absorption von C = O, C—O — C, die einen sechsgliedrigen Lactonring zeigte, jeweils bei 1735 und 1165 cm"1 zu erkennen war. Es wurde ein weißes lactonisiertes Mischpolymerisat erhalten.
Beispiel 3
Acrylnitrilmischpolymerisatpulver, das aus 89,0% Acrylnitril und 11% Allylalkohol bestand, wurde mit 20%iger Phosphorsäure in der gleichen Weise wie im Beispiel 2 behandelt, wobei ein weißes Produkt erhalten wurde. Die Infrarotanalyse dieses Produktes zeigte die gleiche Adsorption wie das Produkt von Beispiel 2.
Beispiel 4
1 g eines Mischpolymeren von 60,5% Acrylnitril und 39,5% Vinylacetat wurde in 50 ml eines Lösungsgemisches von 90 Teilen Acetonitril und 10 Teilen Wasser gelöst. 6 ml konzentrierter Schwefelsäure (98%ig) wurden zur Lösung zugefügt. Die Lösung wurde dann 3 Stunden zum Sieden erhitzt. Im Verlaufe der Behandlungszeit fiel ein Teil des Mischpolymerisats aus. Wenn das Mischpolymerisat durch Zufügen einer großen Wassermenge zum Reaktionssystem gut ausgefällt und dann filtriert und mit Wasser gewaschen war, wurde ein weißes lactonisiertes Acrylmischpolymerisat mit 46% Lacton erhalten. ,.
Beispiel 5
100 g eines Acrylnitrilmischpolymerisatpulvers, das aus 89% Acrylnitril und 11% Vinylacetat bestand, wurden zu 500 ml einer siedenden wäßrigen 20%igen Schwefelsäurelösung gegeben und 1 Stunde in einem heterogenen System unter Rühren am Sieden gehalten. Nach Abfiltrieren und Waschen mit Wasser des so behandelten Mischpolymerisates wurde ein weißes lactonisiertes Mischpolymerisat mit 5,5% Lacton erhalten.
Zum Nachweis vorteilhafter Eigenschäften wurde eine Spinnlösung hergestellt, indem dieses lactonisierte Acrylnitrilmischpolymere in einer wäßrigen Lösung von 48% Natriumthiocyanat gelöst wurde, so daß die Mischpolymerisatkonzentration 10% betrug.
Diese Lösung wurde in eine wäßrige Lösung von 10% Natriumthiocyanat bei 0° C versponnen. Die gesponnenen Fäden wurden mit Wasser gewaschen, dann auf das lOfache der ursprünglichen Länge in siedendem Wasser verstreckt und in überspanntem Dampf bei 115 und 125° C zu Fasern von 3 den relaxiert. Die Eigenschaften der so erhaltenen Fasern sind in Tabelle V gezeigt. Bemerkenswerte Veränderungen waren bei ihnen im Vergleich mit den Eigenschaften von Fasern feststellbar, die nach der gleichen Methode wie oben aus einem nicht lactonisierten Acrylmischpolymerisat erhalten worden waren.
Tabelle V
Wärme
behandlungs-
temperatur
Schrumpfen Festigkeit Dehnung Elastizität
bei 3%
Dehnung
Youngscher
Modul
Sekundäre*)
Steifigkeit
(0C) (%) (g/den) (%) (%) (g/den (g/den)
Lactonisierte Mischpoly 115 22,4 3,68 30,8 82,1 59,1 3,84
merisatfasern (gemäß
der Erfindung)
desgl. 125 27,7 3,40 38,3 82,0 55,4 2,34
Unbehandelte Misch 115 34,4 3,03 44,9 83,4 51,8 1,13
polymerisatfasern
desgl. 125 51,2 2,42 83,2 75,9 28,1 0,38
*) Maß für die Spannungsverformung über den Streckpunkt der Spannungs-Dehnungskurve hinaus.
Beispiel 6
Bei Zugabe von 100 g eines Acrylnitrilmischpolymerisatpulvers, das aus 89% Acrylnitril und 11% Vinylacetat bestand, zu 500 ml einer siedenden wäßrigen 20%igen Schwefelsäurelösung und 4stündigem Sieden in einem heterogenen System unter Rühren, anschließendem Filtrieren und Waschen mit Wasser wurde ein weißes lactonisiertes Acrylmischpolymerisat mit 9,5% Lacton erhalten. Dieses lactonisierte Acrylnitrilmischpolymerisat war in Natriumthiocyanat und Dimethylformamid löslich.
Nach Verspinnen dieses lactonisierten Mischpolymerisats, Waschen mit Wasser und Dehnen nach dem gleichen Verfahren wie im Beispiel 5 und anschließendem 15minütigem Relaxieren in Dampf unter Druck bei 1200C wurden Fasern von 3 den erhalten. Die Eigenschaften der Fasern sind aus Tabelle VI zu ersehen. Es ist ersichtlich, daß, wie in Tabelle VI gezeigt, die Festigkeit, der Yöüngsche Modul und die sekundäre Steifigkeit der so erhaltenen Fasern höher waren als die Werte von Fasern, die nach der gleichen Arbeitsweise aus dem obenerwähnten, jedoch nicht lactonisierten Acrylmischpolymerisat erhalten waren. Die Festigkeits-Dehnungskurve in heißem Wasser bei 95° C ist in F ig. 3 gezeigt, aus der ersichtlich ist, daß die Neigung zur Dehnung in heißem Wasser bemerkenswert vermindert ist. Weiter ist der Färbungsgrad durch den Prozentsatz der Farbstoffabscheidung auf den Fasern bei 60minutiger Färbung bei 85° C unter folgenden Färbeflottenbedingungen gezeigt: 3%, bezogen auf Fasergewicht, an CI. Basic Orange 24, 1%, bezogen auf Fasergewicht, Essigsäure, Badverhältnis 1/100.
Tabelle VI
Probe Festigkeit Dehnung Elastizität
bei 3%
Dehnung
Youngscher
Modul
Sekundäre
Steifigkeit
Färbungs
grad
(g/den) (%) (%) (g/den) (g/den) (%)
Fasern aus lactonisiertem Mischpoly
merisat gemäß der Erfindung 3,66 31,8 84,4 61,2 4,23 0,282
Fasern aus unbehandeltem Acrylnitril-
mischpolymerisat 2,58 59,3 80,0 40,0 0,75 1,59
209 523/453
I 720 §41
Beispiel 7
Pg em'es Äc*yJÄi&ßis<^e^^ das
aus M%, Acrylnitril m4 H% Vinyläeeiait bestand,. Wurden iö 1.1 einW wäßrigen· 15%igeni SalzsäiuretÖsuog eifigebräeM und! 4 Stenidefii iö den* fieterogerieii System; »ter MulMens zufü Sieden; erMtzfl und dann abiltriert und nälf Wasser gewaseiem Es wurde ein; iaGtoöisieries weifgsÄgsyWtflffliiselsfoilpiiieEisat 9,2%. lactoii eebaliea. Seifest im itnksitMsbsotpu&asspQkitnm war keinerlei Bildung irgendeiner anderen! Struktur alsd d taetöiis zü> h
das·
Beispiel 8·
50 g eiiie's ÄGr^ifiiMEilffiisGispofyi
ms M% Äcrfiaitril mi 11% Vinylacetat
wwdffi- ifi 5ΘΟοϊ1 eifief siedeödeii wäMgeß issigsiwepsiiifg efflgefcSäeii,, 2 SWiideM tsmt&e MÄeÄ äitt $kae® ge&aiteB Bf 4 äaaw ilfefert Btd teit Wasser te Bs werde e'iii weiies- iäGiöfiisiettes Äeryl-iy Au Es war Mae1 BiIdWg
aüdetefl iöodifizierte» Sfeiffetor afs der« Jg des Läetofis im inimtotühs&tftiußsspsktitim dieses iaeiöeisieitea ÄGryiöitriliiiiseißOiytHefisats Za-
Wie iM tabeife ViI gezeigt ist, war der Bissöziatiöiisgiadi der Essigsäure so gefitag,- da0 bei defl Bezieöäiigefl ve® Essfgsäürefeöiizefitfäffoii,. pH-Wert und der Menge aß gebildetem: tasetöö h& dMM pH-Wert f öfi 3 prafeti'sefi k4m Biidürig eities Laetöffls etfbfgte..
\ Meägmm
; gefeiidete-iä Läeioö
I Mieiit öieiif als 0,2
40
SÖg diMis AefyiaifriiaiiseiipoiyfiierisatpoivofSj das aus $&% Aefyläitfii und ίί% ViöjrfäGetat bestaiid, wtitdeo fit Sööüfeiöe-f siedirideii wäifipti i7%igefi ψΊ öitiöjsöiföösätirefösaög. etagebiäebttiäd 2 Stüädea itri iieterögerieri Systeiä Mief Rifejeö züril Siedett er-Μίζΐ tiiid lätiä aööltfiert uftd ffiit Wassw geWäseten, Es würde -eins weißes iactonisieirtes ptölijröaerisat rait 8,4% Laetoni erfialiteB. Es war kerne Bildung irgeödeiner andereii modifiziertem Straften als. derjenigen; des Hactons im InfirarotaBsörtjtiönsspefetiuöi dieses. laGtonisierteni Äcrylriitril'niisGnpoIymerisats zu seilen.
Beispiel ίο'
5®g eines Mischpölynierisailpulvers, das aus· 89% Äerylnitrii ünxi 11% Viiiyfecetat bestandv wurden im 5ΘΘ;ηϋΙ siedende? wäßrige 20%ige Oxalsäurelosuög gegossene I>as Geffliiscli· im« iiicM bomogeHen System wurde 2Stoßden unter RÄreri zuns Sieden; erbitzt, Dan® wurde das. Folymerisatpuiiver aMItrrert und mit Wasser gewaselierf, wobei» eiri weißesy iaetoraisiertes Äerylrfiisebpölyfäerfsat erhalten wurde. Das Infrarcitbife di iiiM
y zeigte feeine andere Modiizieraag. ais
Beispiel Il
Bie Arbeitsweise voä Beispiel= 10 wurde wiederbolt der Äusöabme,. daß: 30%ige Ämeiseösäure statt Oxalsäure yerweitdet wurde. Es wurde das gleie&e Ergebnis-wie im Beispiel Il erMteri.
Beispiel 12
iO@g eines Fufvers voö Äerylnifriiffiisefepolyöieri·- sat, das· atis 90·% Äeryteiirii ηηά 10% Isöpropesylacetat bestand, wurderi iii 5ΘθίΗί siedeode wäßrige 20%%e Sebwefelsiureidsütig. gegösseß., Das; Ö«föf«?Ä werde ίβϊ beterogeneo Systeta 2 Sturideri. mt&t Rolfen zöfH Siedeö, etfaifzi. paöfl wtirde das weiße iaGtööi·- sfete MisehpolyriSetisat abßitiierf «öd; mit Wasser gewasefieiL Bas Iöfräf©tabsörpfiöösspektröisi zeigte die BMdüög: eiaes Äfgiiedrigeri Laetöös-
Beis-piei: ί3
Min ÄeiyJöitrfliiiisGiipef ymerisatf das aus SS %Äerylfiitrp und ί ί % Viiiyfaeetat bestand,, wurde mit 13%igef wäßfigecSalpefersäüfefösürig bei 10ö°C _2Stußdgn befaafideitf Wobei eiö iactoßiskftes ÄGfyläitrilifliseflpolymerisat feit %t% laetöüstrafetttf eriaitett wtifde, Öäs ^öiyräere Wäf jedöeh verfärbt,, und das InfrarotabsofpttöflsspeteüM zeigte die Bildung anderer mödifizietter Stri&itfrea |wie Siaiearöid) außer Laetonisiertiög. Es waf äüeii eiöe ZüHaitiae der Mefige sm Cärböiyigrufperi ifö Pölynierisat zu beöbaehteö,
Hiefztt i Sktt

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von lactonisierten Mischpolymerisaten durch Behandeln von Mischpolymerisaten, die Nitrilgruppen und Acylgruppen bzw. Hydroxylgruppen enthalten, in einem Medium mit einem Säuregehalt von nicht mehr als 40% und einem pH-Wert von nicht über 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mischpolymerisat des Acrylnitrils mit hydroxylgruppenhaltigen Monomeren oder Monomeren, die Hydroxylgruppen bilden können, gegebenenfalls mit anderen damit mischpolymerisierbaren Monomeren, das wenigstens 60 Gewichtsprozent Acrylnitril enthält, eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Säuregehalt nicht höher als 20% ist.
-CH, -CH-CH9-CH ... CH, —CH-
DE19671720947 1966-04-04 1967-03-31 Verfahren zur herstellung von lactonisierten mischpolymerisaten Pending DE1720947B1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP2141366 1966-04-04

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1720947B1 true DE1720947B1 (de) 1972-05-31

Family

ID=12054320

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19671720947 Pending DE1720947B1 (de) 1966-04-04 1967-03-31 Verfahren zur herstellung von lactonisierten mischpolymerisaten

Country Status (8)

Country Link
AT (1) AT278355B (de)
BE (1) BE696550A (de)
CH (1) CH476038A (de)
DE (1) DE1720947B1 (de)
ES (1) ES338867A1 (de)
FR (1) FR1517497A (de)
GB (1) GB1176178A (de)
NL (2) NL6704754A (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5728788A (en) * 1996-03-29 1998-03-17 Kuraray Co., Ltd. Process of producing vinyl acetate polymer
JP4953494B2 (ja) * 1998-12-09 2012-06-13 株式会社日本触媒 透明性耐熱樹脂成形材料、その製造方法とその用途

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2537881A (en) * 1947-10-01 1951-01-09 Eastman Kodak Co Lactonization of alpha-acyloxyacrylonitrile polymers

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2537881A (en) * 1947-10-01 1951-01-09 Eastman Kodak Co Lactonization of alpha-acyloxyacrylonitrile polymers

Also Published As

Publication number Publication date
AT278355B (de) 1970-01-26
FR1517497A (fr) 1968-03-15
GB1176178A (en) 1970-01-01
ES338867A1 (es) 1968-04-16
BE696550A (de) 1967-10-04
NL6704754A (de) 1967-10-05
NL132633C (de)
CH476038A (de) 1969-07-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2757329C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten der Acrylsäure oder Methacrylsäure
DE2703876A1 (de) Verfahren zur stabilisierung von zum bleichen verwendeten loesungen von peroxidverbindungen
DE2904444A1 (de) Verfahren zum reinigen von 2-acrylamido-2-methylpropansulfonsaeure
DE1221019B (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Copolymerisaten
DE1089172B (de) Verfahren zur Herstellung spinnfaehiger Loesungen von Polymeren oder Mischpolymeren von Acrylnitril
DE1720947B1 (de) Verfahren zur herstellung von lactonisierten mischpolymerisaten
DE1720947C (de) Verfahren zur Herstellung von lacto nisierten Mischpolymerisaten
DE2821614C2 (de)
DE1301531B (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilhomo- oder -mischpolymerisaten
DE1227241B (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Copolymerisaten
DE1801204A1 (de) Verfahren zum Abbrechen der Polymerisation von Acrylnitril
DE899996C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen, gut anfaerbbaren Gebilden aus Celluloseestern
DE1190191B (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilmischpolymerisaten
DE1201003B (de) Verfahren zur Herstellung von gut anfaerbbaren Faeden oder Fasern aus Polyvinylalkohol
DE947113C (de) Verfahren fuer die Polymerisierung organischer monomerer polymerisierbarer Substanzen in Loesung
DE2165396A1 (de) Verfahren zur Herstellung von lactonisierten Acrylfasern
AT156794B (de) Verfahren, Celluloseestern, insbesondere Celluloseacetat, eine gute Verwandtschaft zu solchen Farbstoffen zu erteilen, welche Farbstoffe Gebilde aus den reinen Celluloseestern ungefärbt lassen.
AT315487B (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylpolymeren
DE2461185B2 (de) Verfahren zur herstellung einer spinnloesung
DE1211353C2 (de) Herstellen von Acrylnitrilfasern
DE2031310B1 (de) Verfahren zur Losungspolymerisation von Acrylnitril
DE2015838C3 (de) Verfahren zum Reinigen von Zinkchlorid als Hauptbestandteil enthaltenden wässrigen Salzlösungen
EP0007518A1 (de) Verfahren zur Stabilisierung von Spinnlösungen aus Acrylnitrilpolymeren und die stabilisierten Spinnlösungen
DE2128002A1 (de) Glanzstabile filme, faeden und fasern aus copolymerisat-mischungen auf der basis von acrylnitril-copolymerisaten
AT230013B (de) Verfahren zur Herstellung von Fäden, Fasern, Folien u. dgl. aus Viskose