DE1720850A1 - Durch Luftzutritt haertbare Organosiliciumverbindungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Durch Luftzutritt haertbare Organosiliciumverbindungen sowie Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
- Publication number
- DE1720850A1 DE1720850A1 DE19671720850 DE1720850A DE1720850A1 DE 1720850 A1 DE1720850 A1 DE 1720850A1 DE 19671720850 DE19671720850 DE 19671720850 DE 1720850 A DE1720850 A DE 1720850A DE 1720850 A1 DE1720850 A1 DE 1720850A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- radical
- monovalent hydrocarbon
- hydrocarbon radical
- formula
- monovalent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G77/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G77/04—Polysiloxanes
- C08G77/38—Polysiloxanes modified by chemical after-treatment
Description
68 MANNHEIM 1, 18. Febr. 1970
SeckenheimerStr. 36 α · Tel. (0621)406315
Poitichtckkoittot Frankfurt/M. Nr. 8293
Bank! DwirKfc« tank Man&lralm Nr. 72/00066
7208 SO
GENERAL ELECTRIC COMPANY
1 River Road
Schenectady, New York /USA.
Durch Luftzutritt härtbare Orga.nosiliciumverbindungen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung«
Die vorliegende Erfindung bezieht eich auf an der Luft härtbare
Stoffkompositionen, gekennzeichnet durch (1) 100 Gewichts· teile einer Arylolsiliolum-Verbindung, nämlich eines Arylolsilans
der Formel
«"li^ - Si - (R·-R-OH)11
eines Arylolsiloxans mit Einheiten der Formel
0 Si - R1 - R - OH 2
oder eines copolymeren Arylolsiloxans mit Einheiten der Formel
- 0,
"T"
-Rt -R-OH
109830/1557
- Blatt 2 -
worin H einen gegebenenfalls substituierten Phenylenrest , H
mit zumindest einem am Kern sitzenden Waeserstoffatora,
R* ein -c n ii2n"Hest» in welchem η null oder* eine ganze
Zahl von 1 oder «ehr ist, Κ·»· einen einwertigen Kohlenwasserstoff rest, einen halogenieren einwertigen Kohlenwasserstoffreste, einen Cyanaikylrest, einen einwertigen
Hydrocarboxyrest oder einen einwertigen halogenierten
Hydrocarboxyrest, R1 einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest,
einen halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest, oder
einen Cyanaikylrest bedeuten, wobei R, Rf, R111 und R
frei von aliphatlscher Ungesättigtheit sind, ferner a 1, 2 oder 3, b null, 1 oder 2, d 1, 2 oder 3 und
χ und y eine ganze Zahl von zumindest 1 darstellen unu (2) 0,01 bis 10 Gewichtsteilen, bezogen auf die
Gewichtsmenge (1) einer Komplex-Verbindung aus Pyrldln
und basischem.Kupfersalz oder aus substituiertem
Pyridin und basischem Kupfersalz, wobei diese Komplexverbindung in der Arylolsilicium-Verbindung löslich ist.
Ferner bezieht sich vorliegende Erfindung auf «in Verfahren zur
Herstellung dieser duroh Luftzutritt, also durch Sauerstoff härtbaren Organosiliciumverbindungen. Genauer gesagt bezieht sich
die Erfindung auch auf ein Verfahren zur Härtung von Organosilioiuiaverbindungen, die Hydroxyphenylgruppen enthalten, mittele einer oxydativen Kupplungsreaktion, die duroh einen basisehen Kupersalz-Pyridin-Koeplex katalysiert wird, wobei neue
Verbindungen gewonnen werden.
Es ist bekannt, daß »an gewisse Hydroxyphenyl-Verbindungen
oxydatlT polymerisieren kann, wobei Polyphenylenoxyd-Ver-
109830/1567
- Blatt 3 -
bindungen mit hohem Molekulargewicht entstehen; dieses bekannte Verfahren ist durch die Verwendung von Sauerstoff
in Anwesenheit eines Katalysators gekennzeichnet, der aus einem Komplex aus basischem Kupfersalz und tertiärem
Amin besteht,
Be wurde nun überraschenderweise gefunden, dass Organosiliciumverbindungen,
die eine Hydroxyphenylen- oder eine
Hydroxyphenylalkylen-Gruppe enthalten, in Anwesenheit
gewisser basischer Kupfersalz-Pyridin-Komplexe oder von w
Komplexen aus basischem Kupfersalz und substituiertem Pyridin durch die Einwirkung von Sauerstoff, und zwar sowohl
von atmosphärischem Sauerstoff als auch von reinem gasförmigen Sauerstoff,oxydiert werden können, wobei Verbindungen
höheren Molekulargewichts und in gewissen Fällen gehärtete Elastomere und vernetzte harzartige Organosilicium-Kompositionen
gewonnen werden. Es wurde ferner überraschenderweise gefunden, dass diese Härtung innerhalb einer kurzen Zeitspanne
von 20 bis 30 Minuten bei normalen Temperaturen, m d.h. bei solchen von 10 bis 35°C, stattfindet.
Gemäss vorliegender Erfindung werden Kompositionen geoffen-,
bart, die bei gewöhnlicher Temperatur durch Einwirkung von atmosphärischem Sauerstoff in den festen elastomeren Zustand
Uberführbar sind, und die aus (l) 100 Gewichtsteilen einer
Arylolsilicium-Verbindung, und zwar einem Arylolsilan der
Formel:
- Si - (Η*
109830/1557
- Blatt 4* -
einem Arylolelloxan mit Einheiten der Formell
O — Si -3—b
2
-R-OH
oder einem copolymeren Aryloleiloxan mit Einheiten der
Formeln:
x - Si - OA
a 4-a
■Si
- R1 - R - OH
wobei R eine Phenylengruppe oder eine substituierte Phenylengruppe mit zumindest einem Kern-Wasserstoff, R1
eine -CnH2n-Gruppe, in der η Null oder eine ganze Zahl von
1 oder mehr bedeutet, R111 einen einwertigen Kohlenwasserstoff
rest, einen halogenieren einwertigen Kohlenwasserstoffrest,
einen Cyanalkylrest, einen einwertigen Hydrocarbonoxy-Rest
oder einen einwertigen halogenieren Hydrocarbonoxy-Rest,
R einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen halogenieren einwertigen Kohlenwasserstoffrest oder einen
Cyanalkylrest darstellt, wobei ferner R, R*, RMI und R
frei sind von aliphatisch ungesättigter Gruppierung, a
1, 2 oder 3, b Null, 1 oder 2, d 1, 2 oder 3 und χ und y
ganze Zahlen von zumindest 1 bedeuten, und aus (2) 0,01 bis
109830/1F57
- Blatt £T -
Ί 7 2 Ü 8 S O
10 Gewichtsteilen, bezogen auf das Gewicht der Komponente
(1), eines in der vorerwähnten Arylolsilicium-Verbindung
löslichen Komplexes aus einem basischen Kupfersalz und einem gegebenenfalls substituierten Pyridine, bestehen.
Gemäss vorliegender Erfindung wird ferner ein Verfahren zur
Herstellung von luftgehärteten Kompositionen geschaffen, das darin besteht, dass man eine Mischung aus einer
Arylolsilicium-Verbindung der oben beschriebenen Art und
dem oben beschriebenen Komplex herstellt und diese Mischung der Luft aussetzt.
Srfindungsgemäss werden Silane, Siloxane und copolymere
Siloxane der folgenden allgemeinen Formeln geschaffen:
OH
-R1) - Si-R1 1JL „
°3-b~ Si-R1 -R-O-
und
OH
R"
- R1 -
Si
- O
3~b
mmmmma
si-o4_a -J-
OH
--O3_b- Si-Rl-R-O-RM-R'-Si-O3_
109830/1557
172Ü850
- Blatt 6 -
in denen R1 R*, R , a und b die oben angegebene Bedeutung
besitzen und R» einen gegebenen*alle substituierten
Phenylenrest bedeutet.
Die von vorliegender Erfindung umfassten Poly(phenylenoxyd}-organosilicium-Verbindungen sind Silane, Siloxane und
copolymere Siloxane. Biese Poly(phenylenoxyd)organoeilicium~
Verbindungen besitzen die allgemeine Formelt
OH
I δ si - R1 - R - ο - R" - R' - Si *
in der R einen zweiwertigen» gegebenenfalls substituierten
Phenylenrest mit zumindest einem Wasserstoff am Ring, R"
einen gegebenenfalls substituierten Phenylenrest, R' eine
C H2rl-Gruppe, in der η Null oder eine ganze Zahl von 1 bis
18 oder darüber hinaus bedeutet, darstellt; bei diesen
Poly(phenylenoxyd)organosilicium-Verbindungen ist jede
freie Valenz jedes Siliciumatoms an einen von aliphatischer
Ungesättigtheit freien einwertigen Kohlenwasserstoffrest oder einen halogenierten einwertigen, von aliphatischer
Ungesättigtheit freien Kohlenwasserstoffrest oder an einen
Cyanalkylrest oder an Sauerstoff gebunden, wobei dieser
Sauerstoff nur an einen einwertigen, von aliphatischer Ungesättigtheit freien Kohlenwasserstoffrest oder an einen
einwertigen halogen!ertea, von aliphatischer Ungesättigtheit
freien Kohleawaeserstoffreet oder an Silicium einer Siloxan-Gruppe gebunden ist, und alle anderen freien Valenzen aller
Siliciuaatoae durch einwertige Kohlenwasserstoffreste, die
109830/1557
- Blatt
frei sind von aliphatischer Ungesättigtheit, oder durch halogenierte einwertige Kohlenwasserstoffreste, die frei
sind von aliphatischer Ungesättigtheit oder durch Cyanalkylgruppen,
abgesättigt sind.
Zu den Organosiliciumverbindungen, die von der Formel I umfasst werden, gehören Organosilane, Organosiloxane und
copolymere Organosiloxane. Die Organosilane, die unter die Formel I fallen, entsprechen der Formel
OH
11 Rll4-d"" Si-(R1R-O-R" - R') - Si-R'
11 Rll4-d"" Si-(R1R-O-R" - R') - Si-R'
ι I I I
wobei R, R1 und R" die oben angegebene Bedeutung besitzen,
R111 einen organischen Rest, der frei ist von aliphatischer
Ungesättigtheit,und zwar einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest,
einen Cyanoalkylrest, einen einwertigen Hydrocarbonoxyrest,
sowie einen halogenierten einwertigen Hydrocarbonoxyrest und d 1, 2 oder 3 bedeutet.
Die von der Formel I umfassten Organosiloxane sind solche, die Einheiten der Formel
°3-b- Sl
OH
-R1 - R - O - RM - R1 -
Rb Si-O
3-b"
10983Π/1B57
-8-
- Blatt
enthalten, wobei R, R' und R" die oben angegebene Bedeutung
besitzen; R ist ein von aliphatischer Ungesättigtheit
freier einwertiger Kohlenwasserstoffrest oder ein halogenierter, von aliphatischer **ngesättigtheit freier einwertiger Kohlenwasserstoffrest oder ein Cyanalkylrest; b bedeutet
Null, 1 oder 2 und y eine ganze Zahl von zumindest 1, z.B.
von 10.000 oder mehr.
Die copolymeren Organosiloxane, die von der Formel I umfasst
werden, sind solche mit Einheiten der Formel
1 *^mm
fa Si-04_a
OH
-i
wobei R, R1, R", R , b und y die oben angegebene Bedeutung
besitzen, a 1, 2 oder 3 und χ eine ganze Zahl von zumindest 1, beispielsweise 10.000 und mehr, bedeutet.
Reste, die durch das Symbol R dargestellt werden, sind z.B.
zweiwertige Phenylenreste und substituierte zweiwertige
Fhenylenreste, die bis zu drei Substituenten besitzen,
beispielsweise der Chlorphenylen-, 2,3,5-Trichlorphenylen-,
der Tolyl"n-, Xylylen-, 2-Chlor-3,5-dimethylphenylen-,
3,5-Dibutylphenylen-und der 3,5-Dibenzylphenylen-Rest;
zweiwertige alkoxysubstituierte Phenylenreete, wie der
109830/15 57
ORIGINAL INSPECTED -3-
- Blatt 3 -
Methoxyphenylen-, Äthoxyphenylen- und Äthoxytolylen-Rest;
nitrogruppenhaltige zweiwertige Phenylenreste, wie der
Nitrophenylen-, Nitrotolylen- und Nitroxylylen-Rest.
Reste, die vom Symbol R1 umfasst werden, sind beispielsweise
zweiwertige aliphatische Reste der Formel G H2 » in der η
die oben angegebene Bedeutung besitzt und die 1 bis 18 oder mehr Kohlenstoffatome besitzen, beispielsweise der Methylenrest
und die isomeren Formen des Äthylen-, Propylen-, Butylen-, Pentylen-, Hexylen-, üctylen- und Octadecylen-Restes. Es ist
klar, dass dann, wenn η den Wert Null besitzt, die R-Gruppe direkt an das Siliciumatora gebunden ist. Reste, die der
OH
Formulierung R" entsprechen, sind die am Kern hydroxysubstituierten zweiwertigen Phenylenreste, die dem Symbol R entsprechen, beispielsweise der Hydroxyphenylen-, Hydroxychlorphenylen-, HydroxytoIylen- und Hydroxyxylylen-Rest, ferner hydroxysubstituierte Alkoxyphenylenreste, wie beispielsweise der Hydroxymethoxyphenylen-, Hydroxyäthoxyphenylen- und Hydroxymethoxytolylen-Rest; sowie nitrierte Hydroxyphenylenreste, wie der Hydroxynitrophenylen-, Hydroxynitroxylylen- und Hydroxynitrotolylen-Rest.
Formulierung R" entsprechen, sind die am Kern hydroxysubstituierten zweiwertigen Phenylenreste, die dem Symbol R entsprechen, beispielsweise der Hydroxyphenylen-, Hydroxychlorphenylen-, HydroxytoIylen- und Hydroxyxylylen-Rest, ferner hydroxysubstituierte Alkoxyphenylenreste, wie beispielsweise der Hydroxymethoxyphenylen-, Hydroxyäthoxyphenylen- und Hydroxymethoxytolylen-Rest; sowie nitrierte Hydroxyphenylenreste, wie der Hydroxynitrophenylen-, Hydroxynitroxylylen- und Hydroxynitrotolylen-Rest.
Reste, die von den Symbolen R111 und R umfasst werden, sind
Alkylreste, Arylreste, Alkarylreste, Aralkylreste und deren
halogenierte und Alkoxyderivate. Zu den Alkylresten einschliesslich
der Cycloalkylreste gehören beispielsweise der Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Chlorpropyl-, Trifluorpropyl-,
109830/1557
-Blatte- mu85O
Butyl-, Ghlorbutyl-, Pentyl-, Hexyl-, Octyl-, Octadepylrt
Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl- und Cycloheptyl- .
Rest; Beispiele für einwertige Arylreste $ind der Phenyl-,
Chlorphenyl-, Naphthyl- und Chlornaphthyl-Rest; Beispiele
für Alkarylreete sind der ToIy1-, Trifluormethylphenyl-
und XyIylmethoxyphenylrest; Beispiele für Aralkylreste
sind der Benzyl-, Phenylethyl-, Chlorbenzyl-, Chlorphenyläthyl-, Phenylbutyl- und Methoxyphenylbutyl-Restj Beispiele
für Cyanalkylgruppen sind die Cyanäthyl-, Cyanpropyl- und
φ Cyanbutyl-Gruppe.
•Di-θ Hydrocarbonoxy- und halogenieren Hydrocarbonoxy.-Reste,
die vom Symbol H"1 dargestellt werden, sind Alkoxy-Reste,
wie der Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy-, Octadecoxy-, Octyloxy-,
Chlorpropoxy-, Trifluorbutoxy- und Chlorhexoxy-Reet, ferner
Aryloxyreste, wie der Phenoxy-, ToIyloxy-, Xylyloxy-,
Ghlorphenoxy-, Fluorphenoxy-, Chlorxylyloxy- und Trifluormethy!phenoxy-Rest.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren wird eine Arylolsiliciunverblndung oder ein Gemisch von Aryloleiliciumverbindungen unter inerten Bedingungen, beispielsweise
in einer Stickstoffatmosphäre, gründlich mit einer Katalysatorkomposition vermischt, die aus einem basischen Kupfer-(H)-SaIz und Py rid in oder aus einem basischen Kupfer-(II)-SaIz und einem Pyridinderivat besteht. Daa Gemisch wird sodann der Luft oder einer anderen Sauerstoff enthaltenden
109830/1557 ^11.
- Blatt Ί
Umgebung ausgesetzt und bei gewöhnlicher Temperatur durch oxydative Kupplung gehärtet.
Während der Mischoperation können weitere Inhaltsstoffe,
wie beispielsweise Füller, zugegeben werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine Luft oder Sauerstoff
hinzutreten kann, da sonst eine irreversible oxydative Polymerisation unter Entstehung der neuen vernetzten Harze
bzw. Elastomere stattfinden würde. Die oxydative Polymerisation findet leicht und rasch bei gewöhnlichen Temperaturen, φ
d.h. bei etwa 10 bis 35°G statt; es ist daher nicht notwendig, Wärme zuzuführen, wenngleich durch eine Erwärmung eine
raschere Härtung bewirkt werden kann.
Die geeigneten Katalysatoren bestehen, wie bereits dargelegt, aus einem Komplex aua basischem Kupfer-(II)-Salz und Pyridin
bzw. einem Pyridin-Derivat. Die Eigenart des verwendeten
Kupfersalzes hat keinen Einfluss auf das entstehende Produkt.
Man kann sowohl Kupfer-(II)-Salze als auch Kupfer-(I)-Salze _
als auch Kupfermetall, welch letztere in situ zum Kupfer-(II)-SaIz
oxydiert werden, verwenden. Das einzige Erfordernis bei Verwendung eines Kupfer-(I)-Salzes besteht darin, dass dieses
in ein Kupfer-(II)-Salz überführbar ist, das mit Pyridin oder einem Pyridin-Derivat einen Komplex bildet, der im Reaktionsmediura
löslich ist. Die Herstellung des basischen Kupfer-(II)-SaIz-Pyridin-Komplexes
bzw. des Komplexes aus basischem Kupfer-(H)-SaIz
und substituiertem Pyridin ist im einzelnen im
109830/155 7
-U-
- Blatt 12 -
deutschen Patent Nr (Patentanmeldung D 38 266
IVd/39c) dargelegt.
Typische Beispiele von Kupfer-Salzen, die zur Herstellung
des Komplexes aus basischem Kupfersalz und Pyridin geeignet
sind, sind: Kupfer-(I)-Chlorid, Kupfer-(II)-Chlorid,
Kupfer-(I)-Bromid, Kupfer-(II)-Bromid, Kupfer-(I)-Sulfat,
Kupfer-(H)-SuIfat, Kupfer-(I)-Acet, Kupfer-(II)-Acet,
Kupfer-(I)-Tetraaminsulfat, Kupfer-(II)-Tetraaminsulfat,
φ Kupfer-(I)-Acetat, Kupfer-(II)-Acetat, Kupfer-(I)-Propionat,
Kupfer-(II)-Butyrat, Kupfer-(I)-Palmitat, Kupfer-(II)-laurat,
Kupfer-(I)-Benzoat, Kupfer-(II)-Toluat und andere
Kupfer-(I)- und Kupfer-(II)-Salze organischer Fettsäuren.
Beispiele von Pyridinen und substituierten Pyridinen, die
bei der Herstellung des Katalysators aus basischem Kupfersalz-Pyridin-Komplex
brauchbar sind, sind: Pyridin, ot, /3 und γ -Collidine, oC, /Z und ^-Picolin, 2,4-,
2,5-, 2,6- und 3,4-Lutidin, Chinuclidin, die Dipyridyle
und 3,5-Diphenylpyridin, die alkylsubstituierten Pyridine,
wie Äthylpyridin und Diäthylpyridin, Isochinolin, Chinolin,
/i -Phenylpyridin,/3-Nitropyridin und die alkylsubetituierten
Chinoline, Pyridazin, Pyrimidin und Pyrazin.
Die einzige Bedingung bezüglich des Pyridine und der
Pyridinderivate besteht darin, dass diese einen basischen
Kupfersalz-Komplex bilden müssen, der bis zu einem gewiesen
109830/1557
- Blatt 13" -
Grad im Reaktionsmediura, d.h. der Organosilicium-Komposition,
löslich ist. Je grosser die Löslichkeit dieses Komplexes ist, umso rascher verläuft die Oxydation unter Entstehung
der gewünschten Produkte.
Die Menge an basischem Kupfersalz-Pyridin-Komplex-Katalysator,
die bei der Herstellung der gewünschten Kompositionen eingesetzt wird, ist nicht eng begrenzt
und kann 0,01 bis 10 Gewichtsteile Kupfer-Amin-Komplex-Katalysator
pro 100 Gewichtsteile Hydroxyarylolorganosiliciumverbindung
betragen. Man kann auch grossere Mengen
an Katalysator einsetzen, jedoch wird dann die Härtungsgeschwindigkeit für normale Anwendungsweisen zu rasch. Man
kann auch geringere Mengen an Katalysator einsetzen, wobei dann die Härtegeschwindigkeit geringer wird, jedoch durch
Zuführung von Wärme zu beschleunigen ist.
Die einzuhaltende Temperatur ist nicht eng begrenzt und kann beispielsweise zwischen O0C und 1000C und darüber
hinaus betragen. Selbstverständlich hängt die Reaktionsgeschwindigkeit
von der Temperatur ab, weshalb in der Nähe von O0C die Härtung relativ langsam und im Bereich von
1000C relativ sehr rasch verläuft. Aus diesem Grund liegt
der zu bevorzugende Temperaturbereich bei 10 C - 35 C. Temperaturen dieser Gröseenordnung werden im allgemeinen
alB "Zimmertemperaturen" bezeichnet.
109830/1B57
- Blatt 14 -
1720860
Vorzugsweise wird das erfindungsgemässe Verfahren aus
Gründen der Einfachheit bei normalem Atmosphärendruck durchgeführt. Da Sauerstoff eine notwendige Komponente
beim erfindungsgemässen Verfahren ist, ist es klar, dass
bei niedereren Drucken weniger Sauerstoff zur Verfügung steht, wodurch eine geringere Reaktionsgeschwindigkeit
bedingt ist; wenn überatmosphärische Drucke herrschen,
steht eine entsprechend grössere Menge an Sauerstoff zur
Verfügung, wodurch höhere Reaktionsgeschwindigkeiten entstehen.
Während grundsätzlich ein Füllstoff zur Bildung der bei gewöhnlicher Temperatur härtenden Kompositionen nicht
notwendig ist, kann ein solcher gegebenenfalls eingearbeitet werden, um eine Erhöhung der Zugfestigkeit der herzustellenden Elastomeren zu bewirken.
Füllstoffe, die verwendbar sind, sind alle die dem Stand der Technik bekannten üblichen Füllstoffe, beispielsweise
Titandioxyd, Tonerde, Rauchsilika (= aus der Gasphase
gewonnenes Siliciumdioxyd) oder ausgefällte Silika, Calciuracarbonat, Diatomeenerde, Silikaaerogel und Russ. Wenn Ruse
als Füllstoff verwendet wird, ist es zu empfehlen, ihn in Kombination mit anderen Füllern zu verwenden, wobei der
Russ höchstens in einer Menge von 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht an Füllstoff, vorhanden sein
soll. Vorzugsweise bestehen zumindest 50 Gewichteprozent
109830/1&57
- Blatt
des gesamten Füllermaterials aus fein zerteiltem Siliciumdioxyd
(Silika).
Die Menge an einzusetzendem Füllstoff kann zwischen 1 und
200 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile an eingesetzter Hydroxyarylolsiliciumverbindung variieren. Vorzugsweise
wird der Füllstoff in Mengen von 20 bis 60 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Hydroxyarylolsilicium-Verbindung verwendet.
Die Arylolsilicium-Verbindungen, die als Ausgangsmaterialien
verwendet werden, umfassen Arylolsilane der Formel V Rf''4_d - Si - (R1 - R - OH)d
Arylolsiloxane der Formel
VI
Rb
(HO-R-R1) Si-O
3-b
und copolymere Arylolsiloxane der Formel
(HO-R-R1) - Si - O
3-b 2_
Si
- O
'4-a
in welchen Formeln R, R1, RMI, R1, a, b, d, y und χ
die oben angegebene Bedeutung besitzen; w ist eine ganze
109830/1B57
-16-
ORKaINAL
Zahl von zumindest 1.
Die Arylolsilicium-Verbindungen, bei denen R* eine CH. Gruppe
(n bedeutet eine ganze Zahl von zumindest 3) darstellt, werden durch eine Additionsreaktion zwischen Silanwasserstoff
enthaltenden Siliciumverbindungen und ungesättigten Phenolen, wie beispieleweise Allylphenol, 2-Allyl-4-methylphenol
und Eugenol unter Verwendung eines Platin-Katalyeators hergestellt. Diese Arylolsiliciumverbindungen
und die Verfahren zur ihrer Herstellung sind im einzelnen in der deutschen Patentschrift (Patentanmeldung
) beschrieben. Andere Arylolsiliciumverbindungen, die hier zum Einsatz gelangen können, lassen
sich durch eine Grignard-Reaktion herstellen.
Die bei Zimmertemperatur an der Luft härtenden Organosilicium-Verbindungen
gemäss vorliegender Erfindung sind sehr brauchbar als Einkapeelungsmittel und als Dichtungematerialien.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung des
Erfindungsgegenstandee; alle Teile sind Gewichtsteile, wenn
nichts anderes gesagt ist.
Ein Volumteil an symmetrischem tetra gamtna-(3-Methoxy-4~
hydroxyphenyl)propyltetramethyloyclotetraeiloxan der Formelt
109830/1557
-17-
- Blatt 17 -
CH,
OCH-
daB durch Addition von iSugenol an symmetrisches Tetramethyltetrahydrocyclotetrasiloxan
unter Verwendung eines Platin-Katalysators hergestellt worden war, wurde in 5 Teilen
Pyridin aufgelöst. Die Lösung wurde in zwei Teile geteilt, die als Lösung A und Lösung B (Vergleichsbeispiel) bezeichnet
wurden. Zur Lösung A wurden 0,01 Teile Kupfer-(I)-Chlorid
hinzugefügt. Sodann wurden die.Lösungen A und B 2 Minuten
ο in einer Stickstoffatmosphäre auf 120 C erhitzt und anschliessend
auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Hierauf wurden die Lösungen A und B in Gestalt dünner Filme
auf zwei getrennte Glasblättchen des Formats 7,5 x 2,5 cm gespüht und der Luft ausgesetzt. Innerhalb von 5 Minuten
hatte sich aus der Lösung A ein fester kohärenter Film gebildet, während die kein Kupferchlorid enthaltende Lösung
B flüssig blieb. Nach 12 Stunden hatte sich aus der Lösung A ein harter, fester, klebrigkeitsfreier Film gebildet,
wohingegen die Lösung B immer noch flüssig war.
Bei einem zweiten Testversuch wurde ein Kupferatab und ein
109830/1557
- Blatt lg -
f7208hü
Aluminiumblech (Vergleichsbeispiel) in die Lösung B des
Beispiels 1 getaucht. Man Hess den Überschuss an Flüssigkeit ablaufen und erhitzte sodann beide Metallstücke 10 Minuten
an der Luft auf 100°C, kühlte anschliessend auf Zimmertemperatur
ab und spülte mit Aceton. Der Kupferstab war danach mit einem festen Isolierfilm überzogen, wohingegen auf dem
Aluminiumblech ein solcher sich nicht gebildet hatte. Dieser Test zeigt sehr deutlich die katalytische Wirkung der Kupferoberfläche,
die zusammen mit dem Amin (Pyridin) die Härtung
der Hydroxylaryl-Gruppen-haltigen Organosilicium-Verbindungen
bewirkt.
Drei getrennte Teststücke aus Silikon-Harz, die jeweils
2 Gramm wogen, der Durchschnittsformel:
(CH3J2
-Si - O
27
entsprachen und durch eine Addition von 2-Allylphenol
an Siloxanharz der Durchschnittsformel
• ■
CH3 (CH3)2
Si-O-- -- Si-O
27
unter Verwendung einee Platin-Katalysators hergestellt worden
109830/1557
- Blatt 19 -
waren, wurden mit 0,1; 0,3 bzw. 0,5 ml einer Lösung von
0,5 g Kupfer-(I)-Chlorid in 5 ml Pyridin vermischt. Die
Mischungen wurden auf Glasblättchen aufgegeben und die.
solchermassen überzogenen Glasblättchen der Luft ausgesetzt,
wodurch sich die Überzüge zu festen Filmen härteten. Dabei wurde festgestellt, dass die Härtungsgeschwindigkeit der
Katalysator-Konzentration direkt proportional war, d.h. je höher die Katalysator-Konzentration, umso grosser die
Härtungsgeschwindigkeit. Wenn man zur Kontrolle weitere
Proben auf Glasblättchen aufbringt und die überzogenen Blättchen einer Stickstoffatmosphäre aussetzt, erfolgt
keine Härtung. Hierdurch ist dargelegt, dass zur Härtung Sauerstoff erforderlich ist.
Drei getrennte Proben aus jeweils 2 g Silikon der Durchschnittsformel
:
CH3
Si - O-
OH
OCH,
Si - O
das durch Addition von Eugenol an Siloxan der Durchschnittsformel:
-20-
109830/1557
- Blatt 20 -
(CH3)
Si - O-
unter Verwendung eines Platinkatalyeatore hergestellt worden
war, wurden mit 0,1; 0,3 bzw. 0,5 ml einer Lösung von 0,05 g
Kupfer-(I)-Chlorid in 10 ml Pyridin vermischt. Anschlieesend
wurden die Mischungen als Überzüge auf Glasblättchen aufgebracht. Sodann setzte man die Glasblättchen der Luft aus,
wobei die Überzüge zu festen und flexiblen Filmen aushärteten. Die Härtungsgeschwindigkeit war wieder direkt proportional
zur Katalysator-Konzentration. Wenn man zur Kontrolle weitere Probestücke bei sonst gleichen Bedingungen unter Stickstoff
hielt, erfolgte keine Härtung.
Drei getrennte Proben von jeweils 2 g Silikon der Durchschnittsformel t
26
das durch Addition von 2-Allylphenol an Siloxan der Durch·
schnittaformel:
109830/1557
-2-7-
- Blatt
T/2ÜB50
CH„
■Si - O-
26
unter Verwendung eines Platinkatalysators hergestellt worden war, wurden mit 0,1; 0,3 bzw. 0,5 ml einer Lösung von 0,5 g
Kupfer-(I)-Chlorid in 5 ml Pyridin vermischt. Die Mischungen
wurden sodann auf Glasblättchen aufgebracht und die solchermassen
überzogenen Blättchen der Luft ausgesetzt, wodurch eine Härtung der Überzüge zu festen und flexiblen Filmen
bewirkt wurde. Die Härtungsgeschwindigkeit war dabei der Katalysator-Konzentration direkt proportional. Wenn man
zur Kontrolle unter sonst gleichen Bedingungen die Überzüge in einer Stickstoffatmosphäre hielt, erfolgte keine Härtung.
Zwei Gramm eines Silikons der Durchschnittsformel
das durch Addition von Eugenol an Siloxan der Durchschnittsformel ι
-Si - O-H
26
109830/1557
-2-2-
ORKaINAL INSP^C i£D
1?208b0
- Blatt 22 -
unter Verwendung eines Platinkatalyeators hergestellt worden
war, wurde mit 0,1 ml einer Lösung von 0,5 g Kupfer-(I)-Chlorid in 5 ml Pyridin vermischt und die Mischung als Überzug
auf ein Glasblättchen aufgebracht und dieses der Luft ausgesetzt. Dabei erfolgte eine Härtung des Überzugs auf
dem Glaeblättchen. Wenn man unter sonst gleichen Bedingungen
den Überzug in einer S tic lest off atmosphäre hielt, erfolgte
keine Härtung.
Drei getrennte Proben von jeweils 2 g Silikonharz der Durchschnittsformel
XV
XV
0.24
0.4
(CH3)2-Si-
(CH2)"3\ /
OH
—Ό.72
die durch Addition von 2-Allylphenol an Siloxanharz der
Durchschnittsformel
C6H5-Si-O
372
0.24
0.4
D.72
unter Verwendung eines Platinkatalysatorβ hergestellt worden
war, wurden mit 0,1} 0,3 und 0,5 'el einer Löeung von 0,5 g
Kupfer-(I)-Chlorid in 5 ml Pyridin vermischt. Hachdem man
diese Mischungen als Überzüge auf Olaeblättchen aufgetragen
109830/1557
INSPECTED
-2Z-
- Blatt 23 -
und der Luft ausgesetzt hatte, härteten die Überzüge aus. Dabei war die Härtungsgeschwindigkeit der Katalysator-Konzentration
direkt proportional. Wenn man unter sonst gleichen Bedingungen die überzogenen Glasblättchen in einer
Stickstoffatmosphäre hielt, erfolgte keine Härtung.
Beispiel 8: ;
Ein Silikonharz mit der Durchschnittsformel:
XVI
0.24
(CH3J2-Si-O
0.4
0.72
das durch Addition von Eugenol an ein Siloxanharz der Durchschnittsformel
XVII
XVII
0.24
(CH3)2-Si-O
0.4
0.72
unter Verwendung eines Platinkatalysators hergestellt worden war, wurde in der gleichen Weise,wie in Beispiel 7 beschrieben,
behandelt. Wenn man die überzogenen Glasblättchen der Luft aussetzte, härtete das Harz zu einem festen, unschmelzbaren
Produkt aus. Wenn man dagegen die überzogenen Glasblättchen in einer Stickstoffatmosphäre hielt, erfolgte keine Härtung.
109830/1557
-24-
V/20850
- Blatt 24 -
Bin Dimethylsilikonkautechuk hohen Molekulargewichts mit der
Durchechnittsformel
XVIII
(CH3)2- Si-O-
99.7 Ό.3
das durch Addition von 2-Allylphenol an Siloxanharz der
XIX
(CH3)
- Si - O-
99.7
CH-
Si - O-
0.3
unter Verwendung eines Platinkatalysators hergestellt worden
war, wurde - wie in Beispiel 3 beschrieben - behandelt. Nachdem man die Mischung, die als Überzug auf ein Olaeblättchen
aufgetragen worden war, der Luft aussetzte, erfolgte Aushärtung zu einem kautschukartigen Überzug. Wenn man unter sonst
gleichen Bedingungen die Glasblättchen in einer Stickstoffatmosphäre hielt, erfolgte keine Härtung.
Die in den Beispielen 3 bis θ beschriebenen Organoeliiciutn-Verbindungen wurden der im folgenden beschriebenen Standard-Methode unterworfen! Jeweils ein Volumteil Organoeilicium-
109830/1557
-2,T-
- Blatt 2ζ -
Verbindung wurde in 4 Volumteilen Aceton aufgelöst. Die Lösungen wurden in Gestalt dünner Überzüge auf Metallbleche
eines Formats 5 x 2,5 cm aufgegeben, die überzogenen Metallbleche in ein Becherglas gegeben, wobei man auf ein Filtrierpapier
abtropfen bzw. ablaufen Hess. Sodann wurde auf zweierlei Wege Pyridin mit der Reaktionszone in Kontakt gebracht.
Nach der Methode A wurde das Pyridin zur Acetonlösung hinzugegeben,
bevor die Aufgabe des Überzugs erfolgte. Gemäss der Methode B wurde das Pyridin in Dampfform dadurch eingeführt,
dass man das Filtrierpapier mit Pyridin absaugte und das Pyridin auf das überzogene Metallblech in Dampfform
auftreffen liess. Wenn das Metallblech aus Kupfer bestand,
härteten alle Kompositionen in Anwesenheit von Pyridinverbindungen
zu harten, dunkelbraunen, glasartigen und unlöslichen Filmen innerhalb von 15 Minuten bei Zimmertemperatur aus.
Wenn man das Pyridin nach der Methode A hinzugab, erfolgte die Aushärtung etwas rascher als bei der Methode B; jedoch
war die Qualität der Filme bei Durchführung der Methode B besser, d.h. die Filme hafteten besser an dem Kupferblech
und waren weniger gefärbt. Die Aushärtung wurde auch bei Verwendung von Messingblechen erzielt, jedoch ergab sich,
dass bei der Verwendung von Blechen aue rostfreiem Stahl und aus Aluminium die Harze auch nach mehreren Tagen in der
Gestalt von zähen Flüssigkeiten verblieben.
Ein Silikon der Durchechnittsformel:
109830/1557
172U8S0
- Blatt 26 -
XX
- Si - Ο-
99.7
CH3
Si-O
OCH3
0.3
das durch Addition von Eugenol an ein Siloxan der Durchechnittsforrael
XXI
-Si-O
—199.7 L-
CH- -Si - O-
.3
unter Verwendung eines Platinkatalysators hergestellt worden war, wurde durch Zugabe der gleichen Volummenge an Toluol
verdünnt. Zu dieser Toluol-Lösung gab man 2,0 Gewichtsprogent
2-(Methoxyäthyl)pyridin und 0,5 Gewichteprozent Kupfer-(I)-Chlorid
hinzu und rührte die Mischung bei gleichzeitigem vorsichtigen Erhitzen auf 600C etwa 5 Minuten unter Stickstoff.
Sodann liess man die Mischung sich auf Zimmertemperatur
abkühlen und teilt sie in zwei gleiche Teile. Teil A wurde in einen Aluminiumtrog einer Tiefe von 0,3 cm eingegossen
und der Luft ausgesetzt. Innerhalb von 15 Minuten war der Teil A in eine Scheibe aus klebrigkeitsfreiem Kautschuk
ausgehärtet, die leicht vom Trog abgeschält werden konnte. Der Teil B der Mischung wurde unter Stickstoff gehalten
und stellte auch noch nach 5 Tagen eine bewegliche Flüssigkeit dar. Mach diesem 5-tagigen Aufenthalt unter
109830/1557
- Blatt 2ψ -
Stickstoff liess man zum Teil B Luft zutreten, wonach dieser
innerhalb von 15 Minuten in einen klebrigkeitsfreien Kautschuk
aushärtete.
Ein Teil 4-Hydroxyphenylpropyltriäthoxysilan, das durch
Umsatz von Triäthoxysilan mit 4-Allylphenol in Gegenwart
eines Platinkatalysators hergestellt worden war, wurde in 5 Teilen Pyridin aufgelöst und 0,01 Teile Kupfer-(I)-Chlorid
unter Rühren in einer Stickstoffatmosphäre hinzugegeben;
sodann wurde die Mischung 2 Minuten in einer Stickstoffatmosphäre auf einer Temperatur von 12O0C gehalten und
anschliessend auf Zimmertemperatur abgekühlt. Wenn man diese Lösung der Luft aussetzt, erhält man ein Polymer
durch oxydative Kupplung.
/ Patentanspruch:
109830/1557
Claims (1)
- Patentansprüche1.)An der Luft härtbare Stoffkomposition, gekennzeichnet durch (1) 100 Gewichteteile einer Arylolsilicium-Verblndung, nämlich eines Arylolsilans der FormelR"4-d - S1 - (R1-R-OH)eines Arylolsiloxane mit Einheiten der Formel0 Si - R1 - R - OHoder eines copolymeren Arylolsiloxane mit Einheiten der Formelκ -siVao, b-si-R1 - R - OHworin K einen gegebenenfalls substituierten Phenylenrest mit zumindest einem am Kern sitzenden Wasserstoffatom, R1 ein -CnH2n-ReSt, in welchem η null oder eine ganze Zahl von 1 oder mehr ist, R111 einen einwertigen Kohlenwasserstoff rest , einen halogenieren einwertigen Kohlenwasserstoff rest, einen Cyanaikylrest, einen einwertigen Hydrocarboxyrest oder einen einwertigen halogenieren Hydrocarboxyrest, R1 einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffreste oder-29-Kcue109830/1S57ORIGINAL INSPECTEDϊ /2UBbO- Blatt 29 - Patentansprüche -einen Cyanälkylrest bedeuten, wobei R, R', R1'1 und R1 frei von aliphatischer Ungesättigtheit sind, fernera 1, 2 oder 3, b null, 1 oder 2, d 1, 2 oder 3 und χ und y eine ganze Zahl von zumindest 1 darstellen una (2) 0,01 bis 10 Gewichtsteilen, bezogen auf die Gewichtsmenge (1) einer Komplex-Verbindung aus Pyrldin und basischemKupfersalz oder aus substituiertem Pyridin und basischem Kupfersalz, wobei diese Komplexverbindung in der Arylolsilicium-Verbindung löslich ist.2·) Komposition nach Anspruch T, dadurch gekennzeichnet, daß diese zusätzlich 1 bis 200 Gewichtsteile Füllstoff enthält .3.) Die durch Luft gehärtete Komposition des Anspruchs. 1. k.) Die durch Luft gehärtete Komposition des Anspruchs 2.5·) An der Luft härtbare Stoffkomposition, gekennzeichnet durch (1) 100 Gewichtsteile einer Arylolsilicium-Verbindung, nämlich (a) eines Arylolsilans der Formel( (O) Rf -) d - si - R"Vd(b) eines Siloxane mit Einheiten der Formel,1oder (c) eines flopolymeren Siloxans mit Einheiten der Formel- 30 -109830/1557L INSPECTED- Blatt 30 -- Patentansprüche -Ra - Si - VaOh1' - si - ο.worin R1 ein;zweiwertiger Alkylenrest mit wenigstens drei Kohlenstoffatomen, Rftl ein einwertiger Kohlenwasserstoffrest, ein halogenierter einwertiger Kohlenwasserst off rest , ein einwertiger Hydroxycarbonoxyrest, ein halogenierter einwertiger Hydroxycarbonoxyrest oder ein Cyanalkylrest, R ein einwertiger Kohlenwasserstoff rest, ein halogenierter einwertiger Kohlenwasserstoffrest oder ein Cyanalkylrest ist, wobei R1" und R frei von aliphatischer Ungesättigtheit sind, ferner a eine ganze Zahl von 1 bis 3» b eine ganze Zahl von null bis 2, d eine ganze Zahl von 1 bis 3 und χ und y eine ganze Zahl von zumindest 1 darstellen und (2) 0, 01 bis 10 Gewichtsteile, bezogen auf das Gewicht des (1) einer Komplexverbindung aus Pyridin und basischem Kupfersalz , wobei diese Komplexverbindung in der genannten Arylolsiliciumverbindung löslich ist.6.) Stoffkomposition, gekennzeichnet durch (a) Silane der FormelOHR··· - Si '- (R1 - R - 0 - Rw - R1),,- Si - R··1(b) Siloxane mit Einheiten der Formel-31-109830/155?ORIGINAL INSPECTED- Blatt 31 Patentansprüche -OH- Si - R« - R - OR" - R»" - Si - 0oder (c) copolymere Siloxane mit Einheiten der Formel0IiR,"0^-U - 31-R'-·-O-R"^'-Si-O-worin R einen gegebenenfalls substituierten Phenylenrest, R1 einen -C H_ -Rest, in v/elchem η null oder größer ist.η 2n * *R'' einen Phenylenrest oder substituierten Phenylenrest, R1'' einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen Cyanalkylrest, einen einwertigen Kydroxycarbonoxyrest oder einen halogenierten einwertigen Hydroxycarbonoxyrest, R einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen einwertigen halagenierten Kohlenwasserstoffrest, oder einen Cyanalkylrcst bedeuten, wobei R, R", R'1' und R1 frei von aliphatlscher Ungesättigt-, heit sind, ferner a 1 bis 3» b null bis 2, d 1 bis 3, y einen Wert von wenigstens 1 hat und χ und ζ eine ganze Zahl grüßer als null bedeutet und die Summe von χ + ζ wenigstens 1 ist.109830/ 1ORSGiMAl !NSPECTED- Blatt 32 - Patentansprüche -Ί7208507.) Verfahren zur Herstellung von durch Sauerstoff härtbaren Organosiliciumverbindungen,-die durch Zutritt von Sauerstoff bzw. Luft in den festen elastomeren Zustand härtbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass man 100 Teile einer Arylolsiliciumverbindung der Formeln R4J3 Si (R1-R-OH) dO—--Si-R' -R-OHJ-DoderRa-Si-04_a>3 _b-- Si-R '-R-OH-wobei R einen gegebenenfalls substituierten Phenylenrest mit zumindest einem am Kern sitzenden Wasserstoff, R· eine -G H0 -Gruppe, in welch letzterer Formel η Null oder eineη cXi. er ψganze Zahl von 1 oder mehr bedeutet, R1'1 einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest, einen Cyanalkylrest oder einen einwertigen Hydrocarbonoxyrest,R einen einwertigen Kohlenwasserstoff rest, einen halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoff rest oder einen Cyanalkylrest, wobei R, R', R1'· und R1 frei sind von aliphatiecher Ungeeättigtheit, ferner a 1, 2 oder 3, b Null, 1 oder 2, d 1, 2 oder 3 und χ und y- 3310 9830/ IBB?ORIGINAL INSPECTED- Blatt 33 -- PatentAnsprüche - -eine ganze Zahl von zumindest 1 darstellen, mit 0,01 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Arylolsilicium-Verbindung eines Komplexes aus Pyridin und
basischem Kupfersalz oder aus substituiertem Pyridin und basischem Kupfersalz, wobei dieser Komplex in der Arylolsilicium-Verbindung löslich ist, vermischt.109830/1557
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US569105A US3410820A (en) | 1966-08-01 | 1966-08-01 | Room temperature vulcanizing compositions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1720850A1 true DE1720850A1 (de) | 1971-07-22 |
Family
ID=24274121
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671720850 Pending DE1720850A1 (de) | 1966-08-01 | 1967-06-23 | Durch Luftzutritt haertbare Organosiliciumverbindungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3410820A (de) |
DE (1) | DE1720850A1 (de) |
GB (1) | GB1203071A (de) |
Families Citing this family (19)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2262909A1 (de) * | 1972-12-22 | 1974-07-04 | Basf Ag | Neue organosilane |
EP0204963B1 (de) * | 1985-05-10 | 1993-01-13 | Hitachi, Ltd. | Verwendung von in alkalische Milieu löslichen Silsesquioxanpolymeren in einem Resist zur Herstellung von electronischen Teilen |
US5264319A (en) * | 1985-05-10 | 1993-11-23 | Hitachi, Ltd. | Photosensitive resin composition having high resistance to oxygen plasma, containing alkali-soluble organosilicon polymer and photosensitive dissolution inhibitor |
US4822716A (en) * | 1985-12-27 | 1989-04-18 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Polysilanes, Polysiloxanes and silicone resist materials containing these compounds |
GB8606634D0 (en) * | 1986-03-18 | 1986-04-23 | Dow Corning Ltd | Catalyst compositions |
JP2630986B2 (ja) * | 1988-05-18 | 1997-07-16 | 東レ・ダウコーニング・シリコーン株式会社 | アルカリ可溶性オルガノポリシロキサン |
US4952657A (en) * | 1988-07-29 | 1990-08-28 | General Electric Company | Silicone release coating compositions |
US5138012A (en) * | 1988-07-29 | 1992-08-11 | General Electric Company | Silicone release coating compositions |
LU87395A1 (fr) * | 1988-11-22 | 1990-06-12 | Oreal | Utilisation de diorganopolysiloxanes modifies comme anti-oxydants en cosmetique ou en dermatologie |
CA2015806A1 (en) * | 1989-05-02 | 1990-11-02 | Thomas C. Williams | Ambient temperature curable polyorganosiloxanes |
FR2654737B1 (fr) * | 1989-11-21 | 1992-03-13 | Rhone Poulenc Chimie | Composition organopolysiloxane a resine cyclopentenyle reticulable en un elastomere. |
US5438113A (en) * | 1992-03-30 | 1995-08-01 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Thermosetting resin composition |
CA2311706A1 (en) * | 1999-08-10 | 2001-02-10 | Francois Kayser | Ether containing siloxy compounds |
WO2005037891A1 (en) * | 2003-10-10 | 2005-04-28 | Dow Corning Corporation | Carbinol-function silicine resins |
TWI345576B (en) * | 2003-11-07 | 2011-07-21 | Dow Corning Toray Silicone | Curable silicone composition and cured product thereof |
JP4931366B2 (ja) * | 2005-04-27 | 2012-05-16 | 東レ・ダウコーニング株式会社 | 硬化性シリコーン組成物および電子部品 |
JP5285846B2 (ja) * | 2006-09-11 | 2013-09-11 | 東レ・ダウコーニング株式会社 | 硬化性シリコーン組成物および電子部品 |
JP5547369B2 (ja) * | 2007-09-28 | 2014-07-09 | 東レ・ダウコーニング株式会社 | 硬化性液状エポキシ樹脂組成物およびその硬化物 |
JP6690116B2 (ja) * | 2014-10-30 | 2020-04-28 | 出光興産株式会社 | 分岐ポリカーボネート樹脂及びその製造方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE635350A (de) * | 1962-07-24 |
-
1966
- 1966-08-01 US US569105A patent/US3410820A/en not_active Expired - Lifetime
-
1967
- 1967-05-18 GB GB23206/67A patent/GB1203071A/en not_active Expired
- 1967-06-23 DE DE19671720850 patent/DE1720850A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1203071A (en) | 1970-08-26 |
US3410820A (en) | 1968-11-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1720850A1 (de) | Durch Luftzutritt haertbare Organosiliciumverbindungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2518639C3 (de) | Härtbare Zusammensetzungen | |
DE2621796C2 (de) | ||
DE2433697A1 (de) | Verfahren zum herstellen von zu elastomeren vernetzbaren massen | |
DE2444529A1 (de) | Verfahren zur herstellung von silikonharzen | |
DE2437954A1 (de) | Aus zwei teilen bestehende, bei raumtemperatur vulkanisierbare systeme | |
DE2902436A1 (de) | Verfahren zum herstellen loesungsmittelfreier silikonharze und produkte daraus | |
DE1198063B (de) | Bei Raumtemperatur durchfuehrbares Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren | |
DE3628048A1 (de) | Waessrige organosiliciumharz-beschichtungszusammensetzungen | |
EP0333021B1 (de) | Bei Raumtemperatur zu anstrichverträglichen bis überstreichbaren Elastomeren vernetzende Organopolysiloxanmassen | |
DE2618418C3 (de) | Siloxancopolymer | |
DE3245322A1 (de) | Selbstbindende, bei zimmertemperatur vulkanisierbare einkomponenten-silikonkautschukmasse | |
DE2362954C2 (de) | Cer(III)-diorganosiloxanolate enthaltende flüssige Reaktionsprodukte und deren Verwendung | |
DE2434952C3 (de) | Organosiloxanmischpolymerisate mit Carboxythioäthergruppen | |
DE1546410C3 (de) | Verfahren zum Verbessern der Abriebfestigkeit von siloxanimprägnierten Papieren und Papierprodukten | |
EP0123321B1 (de) | Verfahren zum Vernetzen von Organopolysiloxanmassen | |
DE2251297B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Organosiüciumverbindungen | |
DE1570719A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Organosilizium-Polymeren | |
DE1593567C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Carbanilsäurealkylestern, die am Stickstoff durch Alkylzinngruppen substituiert sind | |
DE2656828C2 (de) | Beschichtungsmassen für Metallsubstrate auf Grundlage von thiofunktionellen Organopolysiloxanen | |
DE2906220A1 (de) | Selbstbindende siliconkautschukmassen | |
DE1252904B (de) | Verfahren zur Herstellung fluessiger mercaptomethylsiloxanmodifizierter Urethane | |
DE2461448A1 (de) | Steifer silikonlack fuer hohe temperatur | |
DE4110793C1 (en) | Organo:polysiloxane - used as photoinitiator in cationically curable organo:polysiloxane compsn. esp. contg. epoxy¨ or vinyl¨ gps. | |
DE1205279B (de) | Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren |