DE1719213B2 - Antistatische form-, press- und ueberzugsmassen auf der grundlage linearer gesaettigter polyester und ihre herstellung - Google Patents
Antistatische form-, press- und ueberzugsmassen auf der grundlage linearer gesaettigter polyester und ihre herstellungInfo
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Description
Es ist bekannt, daß Polyester, wie Polyäthylenterephthalat, dessen Copolymere, eine hohe Kristallinität und
einen hohen Erweichungspunkt aufweisen und ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Festigkeit, Dehnung,
Biegefestigkeit, Beständigkeit gegenüber Chemikalien, Licht und Wärme besitzen und eine große
technische Bedeutung haben. Trotz dieser günstigen Eigenschaften zeigen sie Nachteile, wie schlechte
Anfärbbarkeit, Neigung zur elektrostatischen Aufladung und zum Pilling, was ihre Verwendbarkeit
teilweise begrenzt. Insbesondere ist jedoch ihre Neigung zur statischen Aufladung der schwerwiegendste
Fehler, vor allem bei Textilien wegen des Anhaftens von Kleidungsstücken am Körper gelegentlicher Funkenentladung,
insbesondere bei niedriger Feuchtigkeit, und wegen der raschen Verschmutzung. Diese statischen
Störungen werden nicht nur von Geweben, die aus Polyesterfasern allein aufgebaut sind, gezeigt,
sondern auch von solchen Geweben, die aus Fasergemischen bestehen, und die Polyesterfasern und Baumwolle,
Wolle oder Rayon enthalten.
Aus diesen Gründen wurden Versuche unternommen, um diese statischen Störungen durch Modifizierung des
Polyesters auf ein Minimum zu bringen.
45 Zur Verminderung der statischen Aufladung von Polyestern ist ein Verfahren zur Behandlung von
Polyesterfasern mit quaternären Ammoniumsalzen oder mit Polyäthylenimin (Nachbehandlungsverfahren),
ein Verfahren zur Copolykcndensation von N1N'-Piperazindicarbonsäuren
oder Alkylglycidyläthern mit einem Monomeren des Polyesters (Copolykondensationsverfahren)
oder ein Verfahren zur Einverleibung eines Polyalkylenglykols von hohem Molekulargewicht
in den Polyester und Verspinnen des Gemisches (Einverleibungsverfahren) beschrieben. Jedes dieser
Verfahren hat jedoch bestimmte Nachteile und läßt sich technisch nicht mit guten Ergebnissen ausführen. Zum
Beispiel erhält man bei dem Nachbehandlungsverfahren lediglich ein an der Oberfläche der Fasern anhaftendes
antistatisches Mittel, welches durch Waschen entfernt werden kann. Eine Verlängerung der antistatischen
Wirksamkeit kann nicht erreicht werden. Falls ein antistatisches Harz auf der Oberfläche der Fasern nach
dem Nachbehandlungsverfahren aufgezogen wird, wird die Wirksamkeit zwar verlängert, jedoch der Griff des
Produktes bemerkenswert verschlechtert. Das Copolykondensations- und das Einverleibungsverfahren sind
schwierig in der Praxis auszuführen, da sich bei einem Versuch zur Erzielung ausreichend wirksamer Ergebnisse
eine Verschlechterung der guten physikalischen Eigenschaften des Polyesters oder eine Verfärbung des
Polyesters einstellt. Insbesondere beim Einverleibungsverfahren verursacht die Anlagerung eines antistatischen
Mittels an einen Polyester eine Erniedrigung des Polykondensationsgrades oder eine Verfärbung. Auch
ist es wegen Fadenbrüchen im allgemeinen schwierig, Fasern aus derartigen Gemischen zu bilden, und — falls
Fasern gebildet werden können — ist die Festigkeit der Fasern nicht ausreichend und das antistatische Mittel
bewirkt nur eine geringe oder keine antistatische Eigenschaft.
Die Aufgabe der Erfindung besteht, deshalb in einer Polyestermasse nach dem Einverleibungsverfahren, die
zu einer hervorragenden antistatischen Wirksamkeit ohne Verschlechterung der ausgezeichneten physikalischen
Eigenschaften des Polyesters und mit höchstens einem geringen Einfluß auf das Formungsverfahren,
beispielsweise die Fadenbildung oder Folienbildung, führt.
Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch Form-, Preß- oder Überzugsmassen, bestehend aus
(A) einem linearen gesättigten Polyester,
(B) 0,3 bis 5 Gew.-°/o, mindestens eines im wesentlichen in dem Polyester unlöslichen Polyalkylenäthers und
(C) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines Alkali- oder Erdalkalisalzes einer organischen, von esterbildenden
Gruppen freien Sulfonsäure, wobei die Gewichtsanteile jeweils auf den Polyester bezogen
sind.
Der für die Erfindung geeignete Polyester kann sowohl ein Homopolyester als auch ein Copolyester
sein. Beispiele für derartige Polyester sind Homopolyester,
wie Polyethylenterephthalat, Polyäthylenadipat. Polyäthylenisophlhalat und Poly-p-äthylenoxybenzoat
das aus p-Hydroxyäthoxybenzoesäure aufgebaut ist sowie Copolyester, wie Polyäthylenterephthalat-isophthalat,
PoIyäthylenterephthalat-5-natriumsulfoisophthalat
und Polyäthylenterephthalat-p-oxyäthoxybenzoat.
Besonders wirksame und bevorzugte Polyester sind diejenigen, in denen mindestens 70% des
Säurebestandteils aus Terephthalsäure bestehen.
Der gemäß der Erfindung einzusetzende Polyalkylen
ther ist praktisch in den Polyestern unlöslich. Dezifische Beispiele sind Polyäthylenglykole mit einem
Molekulargewicht von mindestens 4000, Polypropy-
»nelvkole mit einem Molekulargewicht von mindestens 000 Copolymere aus Polypropylenglykol mit Athyenslykol
mit einem Molekulargewicht von mindestens 1500 Polytetrahydrofurane mit einem Molekulargewicht
von mindestens 1000, Copolymere von Propylenvcid mit Tetrahydrofuran mit einem Molekulargewicht
«>n mindestens 1000, ein Trimethylolpropanäthylenoxidadditionsprodukt
mit einem Molekulargewicht von mindestens 2000, Methoxypolyäthylenglykole mit einem
Molekulargewicht von mindestens 1500 und Nonylphenoläthvlenoxidadditionsprodukte
mit einem Molekulargewicht von mindestens 1000. Bei den Polyalkylenäthern
kann die endständige Hydroxylgruppe eine andere Gruppe über eine Äther- oder Esterbindung
beispielsweise gebunden enthalten. Besonders bevorzugte Polyalkylenäther sind Polyalkylenglykole mit
einem Molekulargewicht im Bereich von 10 000 bis 50 000 und Äthylenoxid-Propylenoxid-Copolymere mit
einem Monomerenverhältnis von 10 :90 bis 90 :10 und einem Molekulargewicht von 6000 bis 20 000.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Massen ist der Zugabezeitpunkt des Polyalkylenäthers zu dem
Polyester von besonderer Bedeutung, und es ist notwendig, daß die Hauptmenge des Zusatzes in dem
Polyester unlöslich ist. Im allgemeinen ist es günstig, den Polvalkylenäther mit dem Polyester im Reaktionsgefäß
nach Beendigung der Polykondensation zu vermischen oder den Polyester in kleine Bruchstücke zu zerschneiden
und dann diese mit dem Polyalkylenäther mittels einer Schneckenpresse zu vermischen. Falls jedoch der
Polyalkylenäther nur wenige oder überhaupt keine funktioneilen Gruppen zur Umsetzung mit dem
Polyester besitzt, ist es möglich, ihn mit der Masse des Polyesters vor oder während der Polykondensation zu
s vermischen. Weiterhin ist es, falls der Polyester mittels
Spinnvorrichtungen, die mit Strangpressen vom Schneckentyp ausgestattet sind, versponnen wird,
möglich, den Polyalkylenäther zu dem innerhalb der Spinnvorrichtung geschmolzenen Polyester zuzugeben.
ίο Die organischen Sulfonsäuresalze haben beispielsweise
die folgenden Strukturen:
C9H19
20
0-CH2CH2SO3Na
\ Ca
C9H19-Z-V-O-CH2CH2CH2SO3 · ' Mg
QH
C9H19
'XV-O-CH2CH2CH2SO3Na
O-CH2CH2CH2SO3K)2
C„H
12"25
0-CH2CH1O-CH2CH2OCH2Ch2CH2SO3K
C18H37-S-CH2CH2SO3Na
C12H25
C1-H
18 "37^
X~\—SO3 · ·>
Zn
45
so
Ca
V-SO3 · I Mg
SO1Na
SO3Na
C18H37
C18H37
SO1Na
SO3Na
C,8H37
RCONHCH2
3 · I Ca
-SO3Na
Wie vorstehend zu sehen, gibt es viele organische Sulfonsäuresalze, die für die vorliegende Erfindung
geeignet sind; wenn man jedoch niedrige Kosten und bemerkenswerte Effekte in Bet'acht zieht, ist die
Anwendung von Alkylbenzalsulfonsäuresalzen der s allgemeinen Formel:
(Alkyl);
SO3M
worin η die Zahl 1 oder 2 und M ein Alkali- oder Erdalkalimetall bedeuten, von Alkyldiphenyläthersulfonsäuresalzen
der allgemeinen Formel:
Alkyl
SO3M
Alkyl
SO3M
worin M die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt,
und von Alkylphenoxyalkansulfonsäuresalzen der allgemeinen Formel:
worin M die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt und m eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeutet, zu ,0
empfehlen. Bevorzugte Verbindungen, die in diese Gruppe gehören, sind organische Sulfonsäuresalze mit
mindestens 10 Kohlenstoffatomen insgesamt, wofür Beispiele die Natrium-, Kalium- und Calciumsalze der
Dodecylbenzolsulfonsäuren, Octadecylbenzolsulfonsäuren, Nonyldiphenyläthersulfonsäuren und Nonylphenoxyäthansulfonsäuren
oder Nonylphenoxypropansulfonsäuren sind.
Die Art und Weise der Zugabe dieser Sulfonsäuresalze zu dem Polyester ist nicht besonders begrenzt, jedoch
ist es zu empfehlen, diese zusammen mit dem Polyalkylenäther zuzusetzen. Zu diesem Zweck wird ein
bestimmtes Gemisch eines Polyalkylenäthers mit einem Sulfonsäuresalz z. B. zu dem Polyester zugegeben. Der
Zusatz dieser Sulfonsäuresalze allein gibt kaum einen Effekt. Zum Beispiel wurde bei einem großtechnischen
Versuch selbst bei einer Menge der Sulfonsäuresalze von 5%, was die Grenze ist, bei der die wesentlichen
physikalischen und chemischen Eigenschaften des Polyesters nicht geschädigt werden, oder sogar bei 10%,
eine antistatische Wirkung kaum aufgefunden. Weiterhin sollte, falls Polyalkylenäther allein zu Polyestern
zugegeben werden, zur Erzielung zufriedenstellender Ergebnisse deren Menge mindestens 3%, vorzugsweise
5% betragen, und es tritt kaum irgendeine Wirkung auf, falls sie in einer Menge unterhalb 2% verwendet
werden. Die Zugabe einer großen Menge des Polyalkylenäthers beeinflußt nachteilig die Spinnbarkeit
und macht ein stabiles Spinnen und Strecken schwierig durchführbar. Selbst wenn keine Störung während des t,0
Spinnens auftritt, erhöht sich die Erscheinung des sogenannten Einfadenbruches im Vergleich zu reinen
Polyesterfäden, was zur Flusenbildung führt. Diese Flusenbildung wiederum gibt Anlaß zu schweren
Störungen beim Verfahren des Spinnens, Strickens und (15
Webens. Kurz zusammengefaßt ist es notwendig, um ausreichende Wirkungen zu erhalten, große Mengen
des Polyalkylenäthers zuzusetzen und ein derartiges Verfahren wird lediglich möglich, wenn man ein stabiles
Herstellungsverfahren nicht in Betracht zieht.
Wie bereits ausgeführt, zeigen sowohl die Sulfonsäuresalze als auch die Polyalkylenäther kaum irgendeine
Wirkung, wenn sie allein verwendet werden. Es wurde jedoch überraschenderweise festgestellt, daß, falls 0,!
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf den Polyester, des Sulfonsäuresalzes und 0,3 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf
den Polyester, des Polyalkylenäthers in Kombination einem Polyester zugegeben werden, die erhaltene
Masse sehr gute antistatische Eigenschaften hat. Zusätzlich wurde festgestellt, daß die Zugabe einer
Kombination der beiden Bestandteile kaum irgendeinen nachteiligen Einfluß auf das Fadenbildungsverfahren
zeigt und daß die erhaltenen Fäden ausgezeichnete physikalische Eigenschaften und Gebrauchseigenschaften,
wie Wasch- und -Abnützungsbeständigkeit besitzen.
Die Einzelheiten des Mechanismus der Verhinderung der statischen Aufladung durch diese Kombination sind
nicht bekannt, jedoch wird angenommen, daß ein Teil des Sulfonsäuresalzes in dem in der Polyestermatrix
dispergierten Polyalkylenglykol in Form von Streifen verteilt und ionisiert ist, und daß dieses ionisierte
Sulfonsäurederivat zur Verteilung der erzeugten statischen Aufladung dient. Ein größerer Teil des in der
Polyestermatrix, die die Grundlage der Fasern bildet, vorhandenen Sulfonsäuresalzes wird nach und nach mit
einer gewissen Geschwindigkeit, die ziemlich langsam sein kann, in den Fasern diffundiert und das Sulfonsäuresalz
wird dem Polyalkylenglykol auf diese Weise in anteilsweisen Mengen zugeführt. Es wird angenommen,
daß dies die Ursache für die Fortdauer der antistatischen Wirkung ist.
Interessanterweise wurde festgestellt, daß noch bessere Effekte erzielt werden, wenn die Masse gemäß
der Erfindung so hergestellt wird, daß zuerst eine Masse, die den Polyalkylenäther und ein Sulfonsäuresalz in
konzentrierter Menge enthält, hergestellt und zunächst gelagert wird, der später die Restmenge des Polyesters
zugesetzt wird, so daß der Polyäthergehalt schließlich 0,3 bis 5,0 Gew.-°/o, insbesondere 0,5 bis 2,0 Gew.-% und
der Suifonsäuresalzgehalt 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%, erreicht.
Falls Fasern, Folien und andere Formgegenstände aus der erfindungsgemäßen Polyestermasse hergestellt
werden, können übliche Lichtstabilisatoren, Wärmestabilisatoren, Glanzverminderungsmittel, Farbstoffe oder
Pigmente ebenso wie in gewöhnliche Polymermassen einverleibt werden. Es ist auch möglich, Fasern für
spezielle Verwendungszwecke durch Verspinnen zu Mehrkomponenten- oder Verbundfaden bzw. -fasern
oder Mischverspinnen der Polyestermasse gemäß der Erfindung zusammen mit anderen Polyestern oder
anderen Polymeren, wie Polyamiden, herzustellen.
Die aus den Polyestermassen gemäß der Erfindung erhältlichen antistatischen Polyesterfasern können Anwendungen
auf verschiedenen Verwendungsgebieten für übliche Polyesterfasern finden. Da sie elektrische
Ladungen nur unwesentlich aufnehmen, werden die zufälligen unbequemen Störungen, die durch elektrische
Entladungen verursacht werden, verhindert. Weiterhin sammeln sie kaum irgendeinen Staub und ihre
antistatische Wirksamkeit wird durch die wiederholten Waschvorgänge kaum verringert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen beschrieben, wobei die Reibungsladung von
Fäden die Ladung bedeutet, die auf einem Gewebestück
aus diesen Fäden mit einer Breite von 5 cm erzeugt wird, wenn dieses an beiden Enden unter einer
Zugspannung von 500 g in einer Atmosphäre mit 40% relativer Feuchtigkeit bei 200C befestigt und an einer
Oberfläche schwach zehnmal mit einem Stab, um den s Wolle gewickelt ist, gerieben wird und worin die
Halbwertszeit den Zeitraum bedeutet, der für die auf diese Weise gebildete Spannung notwendig ist, um auf
die Hälfte des Anfangswertes abzufallen.
Polyäthylenterephthalat wurde nach einem gewöhnlichen Polykondensationsverfahren hergestellt. Nach
beendeter Polykondensation wurden 1,5 Gew.-% Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von
20 000 und 1,0 Gew.-% des Kaliumsalzes der 3-Nonylphenoxypropansulfonsäure
zu dem Polyester zugemischt. Das Gemisch wurde aus einem Polymerisationsbehälter in üblicher Weise ausgepreßt, abgekühlt und in
Schnitzel geschnitten. Das Polymere wurde in üblicher jo
Weise gesponnen und gestreckt, so daß Fäden mit einer Festigkeit von 4,0 g/den und einer Dehnung von 22%
erhalten wurden. Sowohl das Spinnen als auch das Strecken ließen sich in gutem Zustand durchführen. Die
erhaltenen Fäden wurden gestrickt oder gewirkt und in üblicher Weise abgekocht. Die elektrostatischen Eigenschaften
des Strickgegenstandes wurden bestimmt, und er zeigte eine Reibungsladung von -450 V und eine
Halbwertszeit von 4 Sekunden. Der gestrickte Gegenstand zeigte, nachdem er fünfmal in gewöhnlicher Weise
gewaschen worden war, eine Ladung von -500 V und eine Halbwertszeit von 5 Sekunden und griff die Asche
von Tabak nicht auf.
Falls die Zusätze in das Polyäthylenterephthalat nicht einverleibt wurden, hatten die erhaltenen Fäden eine
Festigkeit von 4,3 g/den und eine Dehnung von 19,5%. Ein aus diesen Fäden gestricktes und gekochtes Gewebe
hatte eine Reibungsladung von -4500V und eine Halbwertszeit von mehr als 180 Sekunden und griff die
Asche von Tabak stark auf. 4(1
Polyäthylentercphthalatschnitzcl wurden mit 2,0 Gcw.-% Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 20 000 und 1,0 Gcw.-% des Kaliumsalzcs der 4s
3-Nonylphenoxypropansulfonsäurc mittels einer Schneckenpresse verknetet. Aus den erhaltenen Mischschnitzeln
wurden Faden in üblicher Weise hergestellt, die eine Festigkeit von 3,9 g/den und eine Dehnung von
23% hatten. Wenn der gleiche Versuch wie in Beispiel 1 hinsichtlich eines gestrickten, nus diesen Fttden hergestellten
Gewebes durchgeführt wurde, zeigte dieses eine Ladung von -100 V und eine Halbwertszeit von 5
Sekunden, wobei Tabukaschc nicht aufgegriffen wurde.
Anschließend wurde der gleiche Versuch durchgeführt, nuchdom das gestrickte Gewebe zehnmal in einem
elektrischen Waschgerät unter Verwendung eines neutralen Waschmittel vom AlkylbcnzolsulfonsUuretyp
in einer Konzentration von 0,2 g/l gewaschen wurde, wobei eine Ladung von -600 V und eine Halbwertszeit r.o
von 5 Sekunden, ohne Aufgreifen von Asche, festgestellt wurde.
Drei Fttden (A, B und C) mit einem Gcsamtdcnlcr von «·»
50 und 24 Einzelfaden wurden in üblicher Weise aus gewöhnlichen PolylUhylcntercphthalutschnitzcln (A),
Mlschschnllzcln des Beispiels 2 (U) und Polylithylentcrephthalatschnitzein,
die mit 2,5 Gew.-% eines PoIyäthylenglykols mit einem Molekulargewicht von 20 000
vermischt worden waren (C), hergestellt.
800 g jeweils der Fäden A, B und C wurden gestreckt, wobei sie mit einer Geschwindigkeit von 300 m/min
aufgenommen wurden. Die Anzahl der während dieses Zeitraums festgestellten Einfädenbrüche betrug Null für
die Fäden A, 1 für die Fäden B und 15 für die Fäden C. Wenn diese Fäden kräftig mit Wolle gerieben wurden,
griffen die Fäden B keine Asche auf, während die Fäden A einen großen Teil der Asche und die Fäden C
ebenfalls eine beträchtliche Aschemenge aufgriffen.
Es ergibt sich aus den vorstehend beschriebenen Versuchen, daß die Masse B gemäß der Erfindung
ausgezeichnete antistatische Fäden ergibt, ohne daß das Fadenherstellungsverfahren nachteilig beeinflußt wird.
Entsprechend dem Beispiel 1 wurden 1,8 Gew.-% Polypropylenglykol und 0,7 Gew.-% des Natriumsalzes
der 3-Nonylphenoxyäthansulfonsäure in einen Polyester
einverleibt. Die aus dieser Masse hergestellten Fäden hatten eine Festigkeit von 4,3 g/den und eine Dehnung
von 18% und zeigten eine Ladung von - 900 V und eine Halbwertszeit von 6 Sekunden, gemessen in derselben
Weise wie in Beispiel 1.
Die aus einer Masse, die durch Vermischen von Polyäthylenterephthalat mit 2,0 Gew.-% eines Polypropylenglykols
mit einem Molekulargewicht von 2000 allein erhalten wurde, hergestellten Fäden zeigten eine
Ladung von -3800 V und eine Halbwertszeit von mehr als 180 Sekunden und zeigten keine antistatischen
Eigenschaften. Weilerhin zeigten die aus einem Polyäthylenterephthalat, welches 3,0 Gew.-% des
Natriumsalzes der 3-Nonylphenoxyäthansulfonsäure allein enthielt, hergestellten Fäden keine antistatische
Wirksamkeit.
Es wurde von einem Polyester ausgegangen, bei dessen Herstellung 10 Mol-% der Terephthalsäure
durch Isophthalsäure ersetzt worden waren.
Nach beendeter Polykondensation des Polyttthylcntcrephthalat-isophthalats
wurden 1,5 Gew.-% Mclhoxypolyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von
20 000 und 0,8 Gcw.-% des Calciumsolzcs der 3-Nonylphenoxypropansulfonsäurc hierzu zugegeben.
Fäden in gutem Zustand konnten aus der erhaltenen Masse hergestellt werden. Ein aus diesen Fäden
hergestelltes gestricktes Gewebe hatte ausgezeichnete antistatische Eigenschaften, und selbst nach 10 Waschvorgängen
zeigte es eine Ladung von -800 V und eine Halbwertszeit von 7 Sekunden, Andererseits zeigten
Fäden, die aus Polyttthylentercphthalat-lsophthalat ohne Zusatz eines derartigen antistatischen Mittels
hergestellt worden waren, eine Ladung von -4100V und eine Halbwertszeit von mehr als 180 Sekunden.
l'olylühylcntcrcpluhnlnt wurde nach einem üblicher
Polykondcnsutionsvcrfahrcn hergestellt. Anschließen wurden 1,5 Gew.-% eines PolyUthylenglykols mit einen
Molekulargewicht von 200 000 und 0,75 Gcw.-% de:
Natriumsttlzc» der Dodccylbcnzolsulfonsaurc mit den
Polyathylentci'cpluhttlat vermischt. Das Gemisch wurdi
dann nus dem Reaktlonsgcfuß cxtnidieri, abgekühlt um
in üblicher Welse zu Schnitzeln geschnitten. Bein Spinnen und Strecken dieser Polymcrschnltzcl crgabci
inn M1 Mil
sich Fäden mit einer Festigkeit von 4,3 g/den und einer Dehnung von 19%. Ein gestricktes Gewirke aus diesen
Fäden wurde in üblicher Weise abgekocht. Das auf diese Weise behandelte gestrickte Gewirke zeigte bei der
Bestimmung hinsichtlich seiner elektrostatischen Eigenschaften eine Ladung von —600 V und eine Halbwertszeit
von 7 Sekunden und weiterhin nach zehnmaliger Wäsche in gewöhnlicher Weise eine Ladung von
— 700 V und eine Halbwertszeit von 5 Sekunden, ohne daß es Tabakasche aufnahm.
Nach beendeter Polykondensation wurde Polyäthylenterephthalat mit 1,5 Gew.-% eines Polyäthylenoxids
mit einem Molekulargewicht von 500 000 und 0,5 Gew.-% des Calciumsalzes der Dodecylbenzolsulfonsäure
vermischt und Polymerschnitzel in üblicher Weise hergestellt. Die Schnitzel wurden in gewöhnlicher
Weise zu Fäden mit einer Festigkeit von 3,8 g/den gesponnen und bei einer Dehnung von 21% gestreckt.
Ein aus diesen Fäden hergestelltes gestricktes Gewirke wurde in üblicher Weise abgekocht. Die Untersuchung
des auf diese Weise behandelten gestrickten Gewirkes zeigte eine Reibungsladung von —900 V und eine
Halbwertszeit von 8 Sekunden.
Andererseits zeigten Fäden, die aus einer Masse, die das gleiche Polyäthylenterephthalat und 3,0 Gew.-% des
Natriumsalzes der Dodecylbenzolsulfonsäure bestand, keine antistatische Wirksamkeit und griffen beim
Reiben mit Wolle Tabakasche stark auf.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 6 wurden 1,9 Gew.-% eines Polypropylenglykols mit einem Molekulargewicht
von 3000 und 0,7 Gew.-°/o des Natriumsalzes der Nonyldiphenyläthersulfonsäure in ein Polyäthylenterephthalat
einverleibt. Aus der erhaltenen Masse wurden Fäden mit einer Festigkeit von 4,2 g/den und
einer Dehnung von 25% hergestellt. Die Fäden hauen eine Reibungsladung von -850 V und eine Halbwertszeit
von 8 Sekunden.
Das Verfahren nach Beispiel 6 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß als Zusätze 1,8 Gcw.-%
eines Copolymcren von Äthylenoxid mit Propylcnoxid in statischer Verteilung mit einem Molekulargewicht
von 10 000 und 1,0 Gew.-% des Natriumsalzcs der Octadccylbcnzolsulfonsihire verwendet wurden. Ein
daniich erhaltenes gestricktes Gewirke halte eine
Rcibungslndung von -450 V und eine Halbwertszeit von 5 Sekunden und zeigte auch nach zehnmaligem
Waschen in gewöhnlicher Weise eine ausreichende antistatische Wirksamkeit.
Ein l'olyllthylentcrcphthalat-ndipat war mit 5 ΜοΙ·%
Adipinsäure in der Stlurckomponcntc hergestellt
worden.
Nach der beendeten Polykondensation wurden 1,8
Gcw.-% Polyathylenglykol mit einem Molekulargewicht von 20 000 und 0,7 Gew.-% des Nntriumsalzcs der
Dodecylbcnzolsulfonsliurc hierzu zugefügt. FUclcn wurden nus der erhaltenen Masse hergestellt. Hin aus diesen
Faden hergestelltes gestricktes Gewirke zeigte eine Rcibungsladung von -750 V und eine Halbwertszeit
von 6 Sekunden und zeigte nuch nach zehnmaliger Witsche keine wesentliche Änderung der antistatischen
Eigenschaften, nämlich eine Ladung von -800 V und eine Halbwertszeit von 7 Sekunden.
Beispiel 11
Fäden mit einem Gesamtdenier von 50 und 24 Einzelfäden, die nach Beispiel 6 erhalten worden waren,
wurden gewoben und in üblicher Weise gestrickt, um ein Trikotgewebe zu erhalten. Das Trikot wurde gespült
und mit einem fluoreszierenden Farbstoff in üblicher
ίο Weise behandelt und das auf diese Weise behandelte
Trikotgewebe zu einem Hemd genäht.
Da es eine ausreichende antistatische Eigenschaft besaß, traten dabei im erhaltenen Hemd weder
Knackgeräusche der elektrischen Entladung noch ein Ankleben am menschlichen Körper auf, wenn es anoder
ausgezogen wurde. Da weiterhin eine statische Aufladung kaum erfolgt, greift es kaum Staub auf und
wird kaum schmutzig. Es wurde festgestellt, daß ausgezeichnete antistatische Eigenschaften und Beständigkeit
gegenüber Verschmutzen dieses Hemdes, ausreichend selbst nach Wiederholung der üblichen
Abnützung und 46fachem Waschen, beibehalten wurden.
Andererseits ergab ein Trikothemd aus einem gewöhnlichen Polyäthylenterephthalat das Knackgeräusch der elektrischen Entladung und ein Anhaften am menschlichen Körper beim An- oder Ausziehen und zeigte eine Neigung zum Schmutzigwerden durch Staubansammlung.
Andererseits ergab ein Trikothemd aus einem gewöhnlichen Polyäthylenterephthalat das Knackgeräusch der elektrischen Entladung und ein Anhaften am menschlichen Körper beim An- oder Ausziehen und zeigte eine Neigung zum Schmutzigwerden durch Staubansammlung.
Beispiel 12
Bei der Herstellung von Polyäthylenterephthalat in üblicher Weise wurden 2,0 Gew.-% des Kaliumsalzes
der Dodecylbenzolsulfonsäure und 2,0 Gew.-°/o eines Polyäthylenglykols mit einem Molekulargewicht von
500 000 unmittelbar nach der Beendigung der Esteraustauschumsetzung zugegeben und die Polykondensation
nach einem üblichen Verfahren beendet.
Die erhaltene Masse wurde in üblicher Weise zu Fäden gesponnen und gestreckt; ein gestricktes Gewirke wurde aus den erhaltenen Fäden hergestellt und gespült. Es wurde festgestellt, daß das gestrickte Gewirke eine Ladung von -800 V und eine Halbwcrts zeit von 12 Sekunden besaß.
Die erhaltene Masse wurde in üblicher Weise zu Fäden gesponnen und gestreckt; ein gestricktes Gewirke wurde aus den erhaltenen Fäden hergestellt und gespült. Es wurde festgestellt, daß das gestrickte Gewirke eine Ladung von -800 V und eine Halbwcrts zeit von 12 Sekunden besaß.
■'■s Beispiel 13
Bei der Herstellung eines Polyäthylenterephthalat! nach einem üblichen Verfahren wurden 2,0 Gew.-% de:
Natriumsalzcs der Dinonylbenzolsulfonsilurc und 3,!
so Gcw.-% eines Polyäthylenglykols mit einem Molekular
gewicht von 500 000 unmittelbar nach der Estcrnus tauschumsctzung zugegeben und die Polykondensate
in üblicher Weise beendet. Die erhaltene Masse wurdi
in üblicher Weise zu Faden gesponnen und gcstrcckl
vs Ein gestricktes Gewirke wurde nus den crhnltenci
Fttden hergestellt und gekocht. Das gestrickte Gcwcbi
zeigte eine Ladung von - 1000 V und eine Halbwcrts zeit von 15 Sekunden.
t)() Beispiel 14
wurden IO,OGew.-% des Kaliumsaizcs der Dodecylbcn
zolsulfonslUirc und 10,0 Gcw.-% eines Polyltthylengly
kols mit einem Molekulargewicht von 500 000 nacl
ds Beendigung der Estcraustauschumsctzung ztigcgcbci
und die Polykondensation nach einem üblichen Verfall
ren beendet.
zel wurde mit 4 Gewichtsteilen gewöhnlicher Polyäthylenterephthalatschnitzel
vermischt und das Gemisch in üblicher Weise versponnen. Ein gestricktes Gewirke wurde aus den erhaltenen Fäden hergestellt und gespült.
Dieses gestrickte Gewirke zeigte eine Ladung von -100 V und eine Halbwertszeit von 1 Sekunde.
Die nach diesem Beispiel erhaltene Masse und die Masse nach Beispiel 12 enthalten dieselbe Menge des
Kaliumsalzes der Dodecylbenzolsulfonsäure und an Polyäthylenglykol, jedoch ergeben sich bei dem
vorliegenden Beispiel überlegene Ergebnisse. Dies bedeutet, daß es bevorzugt wird, eine Masse mit einem
hohen Zusatzgehalt herzustellen und sie nach Verdünnung nach Bedarf zu verwenden.
Beispiel 15
Modifizierte Polyäthylenterephthalatschnitzel wurden durch Zugabe von 2,0 Gew.-% des Natriumsalzes
der Dodecylbenzolsulfonsäure und 1,5 Gew.-% eines Polyäthylenglykols mit einem Molekulargewicht von
20 000 unmittelbar nach Beendigung der Polykondensationsreaktion erhalten.
Aus diesen Schnitzeln wurde in üblicher Weise eine modifizierte Polyäthylenterephthalatfolie hergestellt.
Die Folie zeigte eine Ladung von -100 V und eine Halbwertszeit von 9 Sekunden, was eine hervorragende
antistatische Eigenschaft bedeutet. Eine unmodifizierte Polyäthylenterephthalatfolie hatte eine Ladung von
ίο -1100 V und eine Halbwertszeit von mehr als 120
Sekunden. Die Folie gemäß dem vorliegenden Beispiel wurde aufgrund ihrer geringen statischen Aufladung
leicht von der Walze freigegeben, während die nichtmodifizierte Polyäthylenterephthalatfolie eine große
Menge an statischer Ladung erzeugte, wenn sie von der Walze abgenommen wurde und außerdem Staub
einfing. Wenn diese beiden Folien an Luft stehengelassen wurden, zeigte es sich, daß die unmodifizierte mehr
Staub anzog und stärker zur Schmutzaufnahme neigte als die modifizierte.
Claims (5)
1. Form-, Preß- oder Überzugsmassen, bestehend aus s
(A) einem thermoplastischen Homo- oder Copolyester,
(B) 0,3 bis 5 Gew.-%, mindestens eines im wesentlichen in dem Polyester unlöslichen
Polyalkylenäthers und ι ο
(C) 0,1 bis 10Gew.-% mindestens eines Alkali- oder Erdalkalisalzes einer organischen, von esterbildenden
Gruppen freien Sulfonsäure, wobei die Gewichtsanteile jeweils auf den Polyester bezogen sind. ι s
2. Massen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyalkylenäther aus einem Polyäthylenglykol
mit einem Molekulargewicht von 10 000 bis 50 000 besteht.
3. Massen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyalkylenäther aus einem
Copolymeren von Äthylenoxid mit Propylenoxid in einem Verhältnis von 10 :90 bis 90 :10 mit einem
Molekulargewicht von 6000 bis 20 000 besteht.
4. Massen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz der
organischen Sulfonsäure mindestens 10 Kohlenstoffatome besitzt.
5. Verfahren zum Herstellen einer Polyestermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man zunächst eine kleinere Menge eines Polyesters mit einem im wesentlichen
in dem Polyester unlöslichen Polyalkylenäther und einem Alkali- oder Erdalkalisab. einer organischen,
von esterbildenden Gruppen freien Sulfonsäure mischt und schließlich durch weitere Polyesterzugabe
zu dem erhaltenen Gemisch den Gehalt an Polyalkylenäther auf 0,5 bis 2,0 Gew.-% und an
organischem Sulfonsäuresalz auf 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf den Polyester, einstellt.
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