DE1278688B - Verfahren zur Herstellung von Polyaethylenterephthalat-Stapelfasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyaethylenterephthalat-StapelfasernInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
DOIf
Deutsche KL: 29 b-3/60
Nummer: 1278 688
Aktenzeichen: P 12 78 688.8-43 (P 22004)
Anmeldetag: 7. Januar 1959
Auslegetag: 26. September 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Stapelfasern aus Polymeren des Äthylenglycolterephthalats.
In der USA.-Patentschrift 2 465 319 ist die Herstellung einer Klasse fadenbildender linearer Polyester
aus Terephthalsäure und einem Glykol der allgemeinen Zusammensetzung HO(CH2)BOH beschrieben, worin η
eine ganze Zahl von 2 bis 10 bedeutet. Das wichtigste Beispiel für diese Polyesterklasse stellt das Polyäthylenterephthalat
dar, das als Faser wie Folie eine große kommerzielle Bedeutung erlangt hat. Aus Polyäthylenterephthalatfasern
hergestellte Textilwaren sind für ihre leichte Unterhaltbarkeit bekannt, die mit dem
raschen Trocknen, der Knittererholung und Knitterbeständigkeit im Zusammenhang steht. Sie sind weiter
für ihre Festigkeit und Abriebbeständigkeit bekannt. Die Verwendung von Polyäthylenterephthalat-Stapelfasern
für bestimmte Endverwendungszwecke ist jedoch durch die Erscheinung des Pilling stark gehindert
worden, d. h. durch die Bildung kleiner ao Knötchen oder Bällchen auf der Oberfläche der Ware,
die auf der Verwicklung loser Faserenden, gewöhnlich
auch Faserstückchen beruht, die an die Oberfläche der Ware gebunden worden waren. Es ist vielfach versucht
worden, das Pilling durch verschiedene Behändlungen der Ware zu beseitigen, aber diese Versuche
haben nur zu einem beschränkten Erfolg geführt. Zu solchen Behandlungen gehören besondere Kombinationen
des Rauhens oder Bürstens, Scherens und Sengens, die zur Entfernung loser Faserenden von der
Oberfläche der Ware dienen.
Der deutschen Patentschrift 872 822 liegt eine von der vorliegenden Erfindung völlig abweichende Aufgabenstellung
zugrunde. Schon die Einleitung der Patentschrift zeigt, daß »fadenartige« Gebilde für
Siebe, Saiten und Borsten hergestellt werden sollen, und das einzige Beispiel beschreibt das Verspinnen
eines »Fadens« von 0,5 mm Durchmesser aus einem Polyalkylenterephthalat mit einer inneren Viskosität
von 0,78 (unter »innerer Viskosität« ist der Ausdruck
"^- zu verstehen, d. h. die logarithmische Viskositätszahl).
Die umfangreiche Aufzählung von Anwendungsgebieten in der Patentschrift enthält keinen einzigen
Hinweis auf die Herstellung von Stapelfasern für textile Gewebe, und dies ist auch nicht verwunderlich,
wenn man die in der Patentschrift genannten Fadenstärken in Betracht zieht, die weit über den für textile
Stapelfasern üblichen Fadenstärken liegen.
Daraus ergibt sich, daß die genannte Patentschrift dem Fachmann keinerlei Anweisung für die Herstellung
Verfahren zur Herstellung von
Polyäthylenterephthalat-Stapelfasern
Polyäthylenterephthalat-Stapelfasern
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
8000 München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
John Manuel Christens, Grifton, N. C;
Daniel Gintis, Kinston, N. C;
Robert James Kirkpatrick,
Concord Manor, Wilmington, Del. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 8. Januar 1958 (707 826)
von Fasern für textile Zwecke gibt und demnach die ganz spezielle Aufgabe der vorliegenden Erfindung
— die Herstellung von Stapelfasern mit wesentlich vermindertem Pilling und gleichzeitig äußerst geringer
Fibrillierung — überhaupt nicht in Betracht zieht.
Sofern man aber die einzige einschlägige Lehre
— nämlich die Verwendung eines Polyäthylenterephthalats mit einer inneren Viskosität von 0,78 — auf
die Herstellung textiler Stapelfasern übertragen würde, führt diese Lehre von der vorliegenden Erfindung
geradezu weg, da diese Viskosität in gleicher Weise, wie es in der vorliegenden Beschreibung angeführt ist,
wesentlich höher liegt als der erfindungsgemäß offenbarte enge Viskositätsbereich einer relativen Viskosität
von 14,0 bis 17,0.
Es sind auch viele Versuche unternommen worden, die Polyäthylenterephthalatf aser selbst zu modifizieren
und auf diese Weise die Pillingneigung in Stapelwaren zu unterdrücken. Man hat früh erkannt, daß der unansehnliche
Effekt des Pilling nicht so sehr auf der Bildung der Pills — die eine Eigenart aller aus Stapelfasern
hergestellten Waren ist —, sondern auf der Schwierigkeit beruht, diese Pills »abzutragen«, da die hohe
Festigkeit und Abriebbeständigkeit von Polyäthylenterephthalatfasern die rasche Entfernung im normalen
Einsatz der Waren verhindert.
809 618/544
Man hat versucht, die Abriebbeständigkeit von Polyäthylenterephthalatstapelfasern durch eine Verringerung
des Molekulargewichtse des Polymeren herabzusetzen, aus dem die Fasern ersponnen werden.
Solche Versuche haben jedoch keinen Erfolg gebracht,
da die Fasern aus den niedrigmolekularen Polymeren neue Nachteile und Probleme ergaben. Zum Beispiel
zeigte sich, daß niedrigmolekulares Polyäthylenterephthalat einer Fibrillierung (dem Aufbrechen von Fäden
in Fibrillen) unterliegt, die in gefärbten Waren an den Stellen des größten Verschleißes als »Eisblumeneffekt«
auftritt. Unter »Eisblumeneffekt« ist der visuelle Effekt zu verstehen, der entsteht, wenn eine Fläche einer
dunkel gefärbten Ware eine viel hellere Farbe annimmt.
Es ist versucht worden, mit verschiedenen ehemischen
Behandlungen die Abriebbeständigkeit von Polyäthylenterephthalatfasem zu verringern und dadurch
das Pilling zu inhibieren. Aber auch diese Behandlungen haben nur zu einem beschränkten Erfolg
Viskosität des Phenol-Trichlorphenol-Gemisches als solchem, gemessen in den gleichen Einheiten bei 25° C,
zu verstehen.
Als »Polyäthylenterephthalate« können erfindungsgemäß
sowohl die Homopolyester aus Äthylenglykol und Terephthalsäure als auch modifizierte PoIyäthylenterephthalate
verwendet werden, deren wiederkehrende Einheiten zu mindestens 90 % der Formel
— C
-C-OCH8CH2-O-
15 aufweisen, d. h. Mischpolymere des Polyäthylenterephthalats,
die Restmengen anderer Dicarbonsäuren oder anderer Glykole in wesentlichen Mengen enthalten.
Zum Beispiel kann bei einigen bevorzugten Ausführungsformen das Polyäthylenterephthalatmisch-
geführt. Ferner ist eine chemische Behandlung für die 20 polymere wiederkehrende, die Polyestereinheiten verWare
viel ungeeigneter als eine Methode, am die bindende Einheiten aus aliphatischen Säuren, Glykolen
Pillingbeständigkeit in die ursprünglichen Fasern einzubauen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß hochfeste Stapelfasern aus Polymeren des Äthylenterephthalats, die
eine innerhalb sehr enger Grenzen liegende relative Viskosität aufweisen, in aus ihnen erzeugten Garnen
und Waren eine bemerkenswert hohe Pillingechtheit aufweisen, ohne daß eine Neigung zur Fibrillierung
und ihre Folgeerscheinung, der Eisblumeneffekt, auf- 30 bedeutet, tritt. Die relative Viskosität der erfindungsgemäßen
Fasern fällt in den Bereich von etwa 14,0 bis 17,0, vorzugsweise etwa 15,0 bis 16,0, und zwar unter der Bedingung,
daß die relative Viskosität bei Fasern, die aus Mischpolymeren des Äthylenterephthalats ersponnen
und Oxysäuren enthalten, z. B. solchen der allgemeinen Formel
HO(CH2)^OH
worin χ eine ganze Zahl gleich 2 bis 10 bedeutet,
HOOC(CH1^cOOH worin y gleich 0 ist oder eine ganze Zahl von 1 bis 8
HO(CH8)zCO0H
werden, welche durch Modifizierung bis zu 10% Sulfonatgruppen enthalten um 0,75 χ erhöht werden
muß, worin χ gleich der SuIf onatmenge im Mischpolymeren
in Molprozent ist. Dieser gut definierte Viskositätsbereich steht im krassen Gegensatz zu der höheren
relativen Viskosität von 25 bis 28, die für die zur Zeit kommerziell verfügbaren Polyäthylenterephthalatf
asern kennzeichnend ist.
Erfindungsgegenstand ist somit ein Verfahren zur worin ζ eine ganze Zahl gleich 1 bis 9 ist, wobei die Reste (CH^x, (CHa)2/ und (CH2)z einen Rest des Typs (CnH2nO)0 enthalten können, worin η eine ganze Zahl gleich 2 bis 4 und α eine ganze Zahl von 1 bis 300 bedeutet. Andere die Polyestereinheiten verbindende Einheiten können von der Isophthalsäure, Phthalsäure, den Naphthal- und Dibenzoesäuren erhalten werden. Die oben definierten Polymeren des Äthylenterephthalats können durch Sulfonatgruppen modifiziert sein, um ihre Affinität für Farbstoffe zu erhöhen, wie es in den belgischen Patentschriften 549179, 562 460 beschrieben ist. Dabei ist Voraussetzung, daß
Erfindungsgegenstand ist somit ein Verfahren zur worin ζ eine ganze Zahl gleich 1 bis 9 ist, wobei die Reste (CH^x, (CHa)2/ und (CH2)z einen Rest des Typs (CnH2nO)0 enthalten können, worin η eine ganze Zahl gleich 2 bis 4 und α eine ganze Zahl von 1 bis 300 bedeutet. Andere die Polyestereinheiten verbindende Einheiten können von der Isophthalsäure, Phthalsäure, den Naphthal- und Dibenzoesäuren erhalten werden. Die oben definierten Polymeren des Äthylenterephthalats können durch Sulfonatgruppen modifiziert sein, um ihre Affinität für Farbstoffe zu erhöhen, wie es in den belgischen Patentschriften 549179, 562 460 beschrieben ist. Dabei ist Voraussetzung, daß
spinnen eines Polyäthylenterephthalats, welches zu wenigstens 90% aus wiederkehrenden Einheiten der
Formel
—C
50
C-OCH9CH5-O-
Herstellung von Stapelfasern durch Schmelzver- 45 die relative Viskosität des Polymeren eingestellt wird,
d. h., daß die Grenzen des erfindungsgemäßen Viskositätsbereichs je Molprozent Sulfonatmodifizierung um
0,75 in Richtung auf höhere Werte hin verschoben werden. Die Eigenschaften der erfindungsgemäß herstellbaren
Fasern in bezug auf Pilling und Eisblumeneffekt bleiben zwar bis zu der Modifizierungsgrenze
von 10% SuIfonat erhalten, aber gewöhnlich ist es
nicht erwünscht, mit einer etwa 3,5 Molprozent Sulfonat überschreitenden Modifizierung zu arbeiten, da
oberhalb dieses Wertes leicht die Wasch- und Verschleißeigenschaften leiden.
Wie sich aus der folgenden Beschreibung und den Beispielen ergibt, erfolgt die Sulfonatmodifizierung,
indem man in den Polyester eine mischpolymerisierbare Verbindung, die mindestens eine esterbildende
funktioneile Gruppe und mindestens eine Sulfonatgruppe enthält, in Form eines Metallsalzes einführt.
Die mischpolymerisierbare Verbindung wird, wie in den obengenannten belgischen Patentschriften beschrieben,
zu einem wiederkehrenden Rest der Polymerstruktur und wird der Polymerkette durch Carbonsäureesterglieder
einverleibt. Eine bevorzugte Modifizierung des Mischpolymeren enthält etwa 2 Molpro-
und zu 0 bis 10% aus wiederkehrenden Einheiten, welche sich von einer organischen Verbindung ableiten,
die eine oder mehrere esterbildende Gruppen und ein oder mehrere Metallsulf onatgruppen aufweist,
aufgebaut ist, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Polyäthylenterephthalat verwendet, welches
eine relative Viskosität von 14,0 + 0,75 χ bis 17,0 + 0,75 χ besitzt, worin χ die Molprozent der in dem
Polyäthylenterephthalat vorhandenen Sulfonatgruppen bedeutet, und den ersponnenen Faden auf Stapel
schneidet.
Unter »relativer Viskosität« ist das Verhältnis der Viskosität einer 10%igen Lösung von Polyäthylenterephthalat
in einem Gemisch aus 10 Gewichtsteilen Phenol und 7 Gewichtsteilen 2,4,6-Trichlorphenol zur
zent Natrium -3,5-di- (carbomethoxy) - benzolsulfonat.
Bei einer Mischpolymermodifizierung, die bis zu 3,5 Molprozent Natrium-3,5-di-(carbomethoxy)-benzolsulfonat
enthält, oder der Modifizierung mit irgendeiner anderen der in den obengenannten belgischen
Patentschriften beschriebenen Sulfonatgruppen kann die relative Viskosität leicht bestimmt werden, indem
man je Molprozent dem Polyäthylenterephthalat zugesetztes SuIf onat die relative Viskosität um 0,75 erhöht.
Wie in der Zeichnung in graphischer Form dargestellt, beträgt der bevorzugte Bereich der relativen Viskosität
(Abszissenwerte) bei einer Sulfonatmodifizierung von 2°/o etwa 16,5 bis 17,5. Bei einem Zusatz von aus
Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff aufgebauten Verbindungen ist keine Einstellung notwendig.
Überraschenderweise zeichnen sich die erfindungsgemäßen Stapelfasern weiter dadurch aus, daß sie
physikalische Eigenschaften aufweisen, die in den Bereich fallen, in dem die heute kommerziell verfügbaren,
aus Polymeren mit einer relativen Viskosität von 52 bis 28 ersponnenen Stapelfasern liegen, d. h. einen
Fadentiter im Bereich von 1,5 bis 6,0 den, Festigkeiten im Bereich von 2,8 bis 4,2 g/den, eine Bruchdehnung
im Bereich von 20 bis 50°/0s einen Anfangsmodul im Bereich von 30 bis 60 g/den und einen Abkochschrumpf
im Bereich von 0 bis 2%· Stapelfasern, deren physikalische Eigenschaften außerhalb der genannten Bereiche
liegen, sind kommerziell für textile Zwecke nicht annehmbar.
, Der »Anfangsmodul« ist die Steigung des ersten ziemlich gerade verlaufenden Teils eines Spannungs-Dehnungs-Diagramms
des Fadens, das durch Auftragen der Spannung auf der Ordinate gegen die Dehnung auf der Abszisse entsteht, die man bei
Dehnung des Gebildes mit einer Geschwindigkeit von 10 % je Minute erhält. Fast immer besitzt dieser erste
ziemlich gerade verlaufende Teil auch die größte Steigung der Kurve. Die hier verwendeten Werte sind
in der Einheit des Hundertfachen von g/den/°/o Dehnung ausgedrückt. Der Anfangsmodul ist ein
Maß für die Beständigkeit gegen Streckung und Biegung. Die Auswirkungen von Veränderungen des
Anfangsmoduls sind in einer Ware in der Hauptsache dann zu erkennen, wenn man dieselbe in der Hand
zusammenfaltet oder zusammenknittert oder in sonstiger Weise handhabt.
Der Hauptteil des Standes der Technik gibt zwar das Molekulargewicht des Polymeren in Form der Lösungsviskosität,
ausgedrückt als grundmolare Viskosität, an, aber der von der vorliegenden Erfindung umfaßte
enge Viskositätsbereich erfordert eine genauere Messung, als sie bei der üblichen Bestimmung der
grundmolaren Viskosität möglich ist. Dementsprechend wird hier der Viskositätsbereich in der relativen Viskosität
bei einer Konzentration von 10 % ausgedrückt, da dies die Möglichkeit einer Messung beträchtlich
verbesserter Genauigkeit schafft.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Polyäthylenterephthalat-Stapelfasern
können zu Garnen versponnen, gereckt, gekräuselt, durch Wärmebehandlung entspannt, durch Wärmebehandlung geschrumpft,
gefärbt und anderen üblichen Behandlungen unterworfen werden, ohne daß ihre hohe Beständigkeit
gegen Pilling und Fibrillierung nachteilig beeinflußt wird.
Die verringerte Pillingneigung der erfindungsgemäß hergestellten Stapelfasern ist am besten bei praktischen
Gebrauchsprüfungen von Kleidungsstücken zu beobachten, die aus diese Fasern enthaltenden Waren
hergestellt sind, läßt sich aber auch in einer Laboratoriumsprüfung, wie der in der ASTM-Prüfnorm
D-1375-55T (»Test For Pilling Propensity of Textile Fabrics — Part C — Brush and Sponge Method«)
niedergelegten Prüfung zeigen.
In der Zeichnung ist in graphischer Form die Bedeutung des scharf definierten Bereichs der Viskosität
der Polymeren gezeigt, welche die erfindungsgemäßen Stapelfasern bilden. Dabei sind bei subjektiven
Prüfungen erhaltene Bewertungen des Pilling und Eisblumeneffekts (Ordinatenwerte, wobei die links
oben ansetzende Kurve den Eisblumeneffekt, die links unten ansetzende Kurve das Pilling veranschaulicht)
gegen die relative Viskosität von Polyäthylenterephthalat (Abszissenwerte; die untere Zahlenreihe
gilt für ein 2 Molprozent Sulfonat enthaltendes PoIyäthylenterephthalat-Sulfonat-Mischpolymeres
und die obere Zahlenreihe für ein Äthylenterephthalathomopolymeres) aufgetragen. Auf der Bewertungsskala
bedeutet 5 sehr schlecht, 4 unannehmbar, 3 die Grenze, 2 annehmbar und 1 sehr gut. Der bevorzugte Viskositätsbereich
ist durch Strichelung eingezeichnet. Die der Zeichnung zugrunde liegenden Werte wurden mit
Warenarten erhalten, die so gewählt wurden, daß die erzielten Effekte bei der Prüfung betont waren. Sie
zeigen deutlich die kritische Bedeutung des erfindungsgemäß einzuhaltenden Viskositätsbereichs. Die subjektive
Bewertung des Pilling erfolgte an Geweben verhältnismäßig lockeren Aufbaus (Köper mit minimaler
Ausrüstung), die eine stärkere Pillingneigung als dichtere Ware aufweisen. Die Bewertung des Eisblumeneffekts
erfolgte an tiefgefärbten Geweben dichten Aufbaus (Tropenkammgarn), die diesen Effekt
viel leichter als heller gefärbte Gewebe oder lockerer aufgebaute Waren zeigen. Durch richtige Wahl bestimmter
Gewebekonstruktionen mögen einige annehmbare Waren aus Stapelfasern herstellbar sein,
deren relative Viskosität außerhalb des erfindungsgemäßen Rahmens liegt, aber gemäß der Erfindung
hergestellte Stapelfasern bieten sich von selbst für einen viel breiteren Bereich von Warenarten an, als er
mit außerhalb des erfindungsgemäßen Rahmens liegenden Fasern erzielbar ist.
Weitere geringere Verbesserungen im Verhalten der erfindungsgemäß hergestellten Fasern können einerseits
durch Verringerung der Fadenfestigkeit, wodurch die Pills leichter von der Oberfläche der Ware abgetragen
werden können, und andererseits* durch schärfere Wärmeentspannung der gereckten Fäden
erfolgen, welche die Neigung zum Eisblumeneffekt etwas weiterverringert. Beispielsweise führt eine Erhöhung
der Öfentemperatur bei der Wärmeentspannung nach der Reckung von 140 bis 185° in bezug auf
den Eisblumeneffekt bei Stapelfasern zu einer Verbesserung an der Grenze liegender Waren um etwa eine
Einheit der subjektiven Bewertungsskala der Zeichnung. Ähnliche Effekte werden bei niedrigerer Temperatur
erhalten, wenn sich in dem Ofen Dampf befindet.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Fasern eignen sich nicht nur für Waren, die vollständig aus den beschriebenen
Fasern gewebt wurden, sondern auch für Waren, die Zusätze anderer synthetischer wie auch
natürlicher Fasern enthalten. Besonders erwünscht sind die Mischungen von Zellwolle und Wolle mit den
erfindungsgemäß hergestellten hochfesten, eine hohe Beständigkeit gegen Pilling und Eisblumeneffekt aufweisenden
Fasern.
Claims (1)
- 7 8Beispiel 1 starken Eisblumeneffekt, während das aus einer Fasermit einer relativen Viskosität von 15,8 hergestellte-Ein Polyäthylenterephthalathomopolyester (relative Gewebe keinen überstarken Eisblumeneffekt zeigt. Viskosität 16) wird nach der Technik des Schmelz- . .Spinnens zu einem Fadengut mit einem Fadentiter von 5 v9,0 den verformt, das mit einer Geschwindigkeit von Ein Mischpolymeres des Polyäthylenterephthalats, 1372 m/Min, aufgewickelt wird. Das ersponnene das 2 Molprozent Natrium - 3,5 - di - (carbomethoxy)-Fadengut wird zu einem Kabel mit einem Gesamttiter benzolsulfonat enthält und eine relative Viskosität von 90 000 den vereinigt und in einem Wasserbad, das von 17 aufweist, wird nach der Technik des Schmelzauf 90° C gehalten wird, bei einem Reckverhältnis von ίο spinnens verformt. Das erhaltene ungereckte Faden-3,16 gereckt, in einer Stopfkammerkräuselvorrichtung gut, dessen Fadentiter 9,5 den beträgt, wird mit einer gekräuselt und in Luft bei 1400C entspannt. Das er- Geschwindigkeit von 1097 m/Min, aufgewickelt. Die haltene Fadengut besitzt einen Fadentiter von 3,04 den, ersponnenen Fäden werden zu einem Kabel mit einem eine Festigkeit von 3,13 g/den, eine Bruchdehnung von Gesamttiter von 400 000 den vereinigt, das in Wasser 47% und einen Abkochschrumpf von 0%· Die rela- 15 von 90°C bei einem Reckverhältnis von 3,16 mit einer tive Viskosität des die Fäden bildenden Polymeren Geschwindigkeit von 274 m/Min, gereckt wird. Nach beträgt 15,8. Die Fäden werden auf 6,4-cm-Stapel Kräuselung in einer Stopfkammerkräuselvorrichtung geschnitten und zu Kammgarn versponnen. Aus dem und Entspannung an Luft bei 140° C weisen die Fäden Kammgarn wird ein Gewebe in 2 · 2-Köperbindung des Kabels eine relative Viskosität von 17,0, einen hergestellt, wobei man in Kette wie Schuß ein Zwei- 20 Titer von 3,04 den, eine Festigkeit von 3,13 g/den, eine fachgarn verwendet. Die beiden Einzelsträhnen des Bruchdehnung von 35 0J0, einen Anfangsmodul von Garns weisen eine Rechtsdrehung von 669/m auf und 50 g/den und einen Abkochschrumpf von im wesentsind mit einer Linkszwirnung von 748/m gefacht. Das liehen 0 °/0 auf. Das Kabel wird auf 6,4-cm-Stapel geerhaltene Gewebe wird der üblichen Ausrüstung unter- schnitten und zu einem Zweifachgarn versponnen, worfen, indem man es wäscht, in Gegenwart eines 25 dessen Einzelsträhnen eine Linksdrehung von 748/m Trägers färbt, auf einem Spannrahmen 1 Minute bei aufweisen und mit einer Rechtszwirnung von 669/m ge-1490C wärmefixiert, bürstet und schert und dann halb- facht sind. Aus dem Garn wird ein Kammgarngewebe dekatiert. in 2 · 2-Köperbindung hergestellt, das in der im Bei-Technischer Fortschritt sPiel 1 beschriebenen Weise ausgerüstet wird.goDas erhaltene Gewebe wird der obigen ASTM- Technischer FortschrittPiUingprüfung unterworfen und mit einem Gewebe Das Gewebe wird nach der im Beispiel 1 beschrie-verglichen, das aus einer Polyäthylenterephthalatfaser benen ASTM-Prüfung auf seine Pillingneigung gemit einer relativen Viskosität von 27 hergestellt ist, prüft. Es weist nach 240 Minuten eine Pillingzahl von in jeder anderen Beziehung aber der oben beschriebenen 35 weniger als 0,8/cm2 auf, während ein ähnliches GeFaser entspricht. Nach einer Prüfdauer von 150 Mi- webe, das aus einer Faser mit einer Viskosität von 23 nuten weist das aus den erfindungsgemäß hergestellten hergestellt ist, bei der gleichen Prüfung eine solche von Fasern hergestellte Gewebe eine Pillingzahl von mehr als 4,7/cm2 ergibt.weniger als 0,5 Pills/cm2, das aus der Faser mit einer Aus dem Gewebe dieses Beispiels hergestellte Hosenrelativen Viskosität von 27 hergestellte Gewebe da- 4° werden einer 300stündigen Trageprüfung unterworfen, gegen eine solche von 3,4 Pills/cm2 auf. Sie erweisen sich bei subjektiver Bewertung des PillingDie beiden obengenannten Gewebe werden zu und Eisblumeneffekts als gut geeignet. Ähnliche Hosen verarbeitet und diese 300 Stunden getragen. Hosen, die aus Fasern mit einer relativen Viskosität Nach dieser Trageprüfung weisen die aus der Faser des Polymeren von 14,5 hergestellt sind, zeigen bei der mit einer relativen Viskosität von 27 hergestellten 45 gleichen Trageprüfung an Verschleißstellen Zeichen Hosen ein sehr störendes Pilling auf, das ihnen ein eines störenden Eisblumeneffekts, und Fasern aus sehr unansehnliches Aussehen verleiht, während die einem Polymeren mit einer relativen Viskosität von 12 aus der erfindungsgemäß erhaltenen Faser herge- ergeben bei dieser Prüfung einen noch stärkeren Eisstellten Hosen recht gut sind und nur ein geringes blumeneffekt.Pilling zeigen. Bei ähnlicher Prüfung weisen Hosen, 50 Wenn das Gewebe dieses Beispiels in einer 300stündie aus einer Faser mit einer relativen Viskosität von 18 digen Trageprüfung mit einem ähnlichen Gewebe verhergestellt sind, ein störendes Pilling auf. glichen wird, dessen Fasern aus einem Polymeren mitDas aus der Faser mit einer Viskosität von 15,8 her- einer relativen Viskosität von 19 besteht, zeigt das gestellte Gewebe wird weiter mit einem Gewebe ver- zweitgenannte Gewebe im Gegensatz zu dem Gewebe glichen, das aus einer Faser mit einer relativen Vis- 55 aus den erfindungsgemäß hergestellten Fasern ein kosität von 12 hergestellt ist. Nach einer Trage- Pilling, das zwar nicht so stark wie bei einem Gewebe prüfung von 300 Stunden zeigen die Hosen aus der aus Fäden mit der Normalviskosität von 23, aber doch Faser mit einer relativen Viskosität von 12 an Stellen störend ist.wie den Gürtelschlaufen, Nähten und Taschenrändern Das Gewebe dieses Beispiels erweist sich als in bezugeinen beträchtlichen Eisblumeneffekt, während bei den 60 auf Knitterfestigkeit und Knittererholung, die bei aus dem erfindungsgemäß verwendeten Polymeren Trageprüfungen subjektiv bewertet werden, einem hergestellten Hosen an den Verschleißstellen kein Eis- Gewebe äquivalent, das aus einem Polymeren mit blumeneffekt auftritt. einer relativen Viskosität von 23 hergestellt ist.Mit einem Gewebe, das aus einer Faser mit einerrelativen Viskosität von 13,5 hergestellt ist, werden 65 Patentanspruch:ähnliche Vergleichsversuche durchgeführt. Auch indiesem Fall ergibt das Gewebe mit der relativen Vis- Verfahren zur Herstellung von Stapelfasern durchkosität von 13,5 bei einer Trageprüfung einen über- Schmelzverspinnen eines Polyäthylenterephthalats,welches zu wenigstens 90°/0 aus wiederkehrenden Einheiten der Formelund zu 0 bis 10% aus wiederkehrenden Einheiten, welche sich von einer organischen Verbindung ableiten, die eine oder mehrere esterbildende Gruppen und ein oder mehrere Metallsulfonatgruppen auf-10weist, aufgebaut ist, dadurchgekennzeichn e t, daß man ein Polyäthylenterephthalat verwendet, welches eine relative Viskosität von 14,0 + 0,75 χ bis 17,0 + 0,75 χ besitzt, worin χ die Molprozent der in dem Polyäthylenterphthalat vorhandenen Sulfonatgruppen bedeutet, und den ersponnenen Faden auf Stapel schneidet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 872 822;
belgische Patentschriften Nr. 549 179, 562 460;
USA.-Patentschrift Nr. 2 465 319.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen809 618/544 9.68 ® Bundesdruckerei Berlin
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- 1959-01-08 GB GB780/59A patent/GB868497A/en not_active Expired
Patent Citations (4)
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