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Gewebter Sack Die Erfindung betrifft einen gewebten Sack mit einem
Boden und einer vorderen und hinteren Sackwand, iie entlang ihren Längskanten miteinander
verbunden sind.
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Bei Säcken dieser Art können die Sackwände durch eine gefaltete Gewebebahn
oder durch ein Schlauchgewebe gebildet
sein, das zur Schaffung der
Sackwände in Längsrichtung aufgeschnitten ist. Die Längskanten der Sackwände sind
dann in einem weiteren Arbeitsgang miteinander fegt zu vernähen, was die Herstellung
solcher Säcke wesentlich verteuert. Ausserdem werden solche Säcke an diesen Nähten
leicht undicht; auch können die Nähte über einen wesentlichen Teil ihrer Länge aufplatzen.
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Die Erfindung zielt darauf ab, solche Säcke einfacher und haltbarer
zu gestalten. Dies lässt sich erfindungsgemäss dadurch erreichen, dass die Sackwände
durch ein an einer Seite offenes Doppelgewebe gebildet sind, dass der für beide
S*wände gemeinsame Schusafaden in Längsrichtung des Sackes im Gewebe liegt und dass
im Bereich der miteinander verbundenen Längskanten der Schussfaden zugleich durch
sämtliche Kettenfäden der beiden Sackwände hindurchgeführt ist. Der erfindungsgemässe
Gewebesack
ist damit entlang seiner Längskanten gewebt und bildet damit ein
fertiggewebtes Erzeugnis, dass an den Längskanten mindestens die gleiche Haltbarkeit
verbürgt, wie an seinen
übrigen Teilen. Der Sack lässt sich somit in
einem Arbeitegang herstellen, wobei übliche zur Sackherstellung Verwen. dung findende
Materialien verarbeitet werden können.
Selbständiger Gegenstand
der Erfindung ist ein Gewebesack, der sich erfindungsgemäss durch Schuss- und Kettenfäden
aus Kunststoff auszeichnet Ein solcher Gewebesack hat gegenüber den aus anderen
üblichen Materialien hergestellten Säcken vielerlei Vorzüge. Er hat eine ausserordentlich
grosse Reissfestigkeit, was eine besonders gute Haltbarkeit des Sac's?s gewährleistet,
er ist sehr witterungsbeständig und benonders feuchtigkeitsunempfindlich, d.h. derselbe
fault nicht und er weist gegenüber den sonst zur Verwendung kommenden Materialien
aus Jute, Wollfasern und dergleichen, ein erheblich geringeres spezifisches Gewicht
auf und es ist aufgrund seiner glatten Oberfiacht sehr leicht mit de.-.
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s e.L Iben zu arbeiten.
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Die erfindungsgemäss erfolgende gegenseitige Verwebung der beiden
Sackwände entlang der Sacklängsseiten bringt es mit sich, dass-im Bereich der auf
diese Weise gebildeten :-ängskan-@en die grösste Beanspruchung des Sackgewebes bei
gefülltem Sack erfolgt. Umdeshalb in diesem Bereich die Gewebefestigkeit zu erhöhen,
werden in vorteilhafter Weiterbildung des Erfindungagegenetandes
die Schüsse an
den Längskanten der Sackwände enger gelegt als im übrigen
Teil der Sackwände.,
Sofern es sich um Garnmaterial mit relativ
glatter Oberfläche insbesondere Garn in Form von Kunststoffbändern, handelt, ist
es günstig, im Bereich der Längskanten der Sackwände ungefähr doppelt so viele Schüsse
als im übrigen Teil des Gewebes der Sr.ekwände vorzusehen. Diese Nassnahme schafft
eine solche Gewebeverdichtung, dass sich die Garnfäden des Gewebes, wenn dasselbe,
beispielsweise durch sperriges Füllgut, stellenweise besonders stark belastet wird,
nur unwesentlich zueinander verschieben.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
die Schüsse in den Sackwänden kurz vor deren Längskanten allmählich dichter anzuschlagen,
und mindestens im unmittelbaren Bereich der Längskanten einen Schussabstand zu wählen,
der ungefähr dem halben Abstand der Schüsse in den Sackwänden entspricht. Hierbei
ist es günstig, tgenn sich die ändernde Schussdichte über einen Bereich erstreckt,
der gleich der halben Breite der Längskanten ist.
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Finden zur Sackherstellung Kunststoffbänder Verwendung, so empfiehlt
es sich, die Längskanten des Gewebeeaekes abauschweissen, so dass sich der sich
bildende Gewebeteil nicht auflösen kann
Weiterer Gegenstand der
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung erfindungsgemässer Gewebesäcke. Dieses
verfahren, bei dem durch eine ein Ober- und ein Unterkettenteil aufweisende Kette
gebildeten, an einem Ende offenes Doppelgewebe Verwendung findet, durch dessen Ober-
und Unterkettenteil der Sehusefaden hindurchgeschössen wird, zeichnet sich erfindungsgemäss
dadurch aus, dass zur Bildung der Längskanten des Sackes nach einer
vorbestimmten
Anzahl von Schüssen in Querrichtung desselben die Schussdichte allmählich vergrössert
wird und dass nach Erreichen einer vorbestimmten Schussdichte, unter Beibehaltung
dieser Schussdichte, vorzugsweise auf einem verhältnismässig schmalen Streifen,
der Schussfaden zugleich durch sämtliche Kettenfäden des Ober- und Unterkettenteile
zum gegenseitigen Verbinden der beiden Sackwände solange hindurchgeschossen
wird, bis die zur Bildung der Län8akanten erforderliche Anzahl der Schüsse
doppelt so gross ist, wie die Anzahl der Schüsse.
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Dleuee Verfahren ermöglicht es, auf einem Webstuhl eine Vielzahl von
angeldungsgemässen Gewebesäcken in einem
Stück zusammenhängend zu weben. Die
Aufteilung einer entsprechenden, die Säcke bildenden Gewebebahn lässt eich
hierbei in vorteilhafter Weise bewerkstelligen, wenn der
die
grössere Schussdichte aufweisende, ein Gewebe mit einem Schussfaden und einer Kette
bildende Streifen mit Hilfe eines Trenngerätes in der Mitte durchtrennt wird, das
bei der Verarbeitung von schweinebarem Garnmaterial, beispielsweise Kunststoffbändern,
die Trennkante zugleich abschweisst.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Es zeigen: Fig.l eine Draufsicht auf einen ausgebreiteten Gewebesack, Fig.2 einen
Teilquerschnitt durch den Gewebesack nach Linie 2-2 der Fig.l in grösserem Masstab
als Fig.1, Fig.3 einen Längsschnitt durch den Gewebesack, entsprechend Linie 3-3
der Fig.1, in grösserem Masstab als Pig.l und in verkürzter Darstellung, Fig.4 eine
Draufsicht auf die auf einem Webstuhl angefertigte Gewebebahn, die, zur Bildung
erfindungsgemässer Gewebepäcke, einzelne hintereinander liegen-
de,
ausa2"menhängende> taschenartige Gewebeteile aufweint.
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Der in Pig.l gezeigte Gewebeeack ist durch ein an
einer
Seite bei 1.0 (s.Fig.3) offenes Doppelgewebe gebildet, das
ein
Obergewebe 12 und ein Untergewebe 14 aufweist. Das geschlossene 72:nde 16 des Doppelgewebes
bildet den Sackboden. Gemäss der Erfindun, ist der Gewebesack fertig gewebt, d.h.
an seinen Längskanten 22, 24 ist das Ober-und das Untergewebe 12, 14 zu einem gemeinsamen
Gewebe 26 vereinigt. Der Sack ist demgemäss nahtfrei. In dem durch das Ober- und
Untergewebe gebildeten, die Längskanten 22 bzw. 24 aufweisenden Gewebe 26 sind die
Schüsse vorzugsweise sattgeschlagen, so dass das Gewebe stark verfestigt ist. Deqweiteren
sind beim gezeigten Ausführungsbeispiel die Schüsse 28 und 30 des Ober- und Untergeviebes
kurz vor der Längskante in ihrem gegenseitigen Abstand dichter gehalten, was aus
den Abstandsangaben a und b in Fig.2 zu entnehmen ist. Das Gewebe des Sackes geht
damit bereite vor den Längskanten in eine dichtere Verwebung über.
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Obergewebe 12 und Untergewebe 14 weisen beispielsweise eine Leinen-
bzw. Tuchbindung auf, d.h. deren Kettenfäden 32 bzw. 34 sind gegentretend eingebunden.
Der die Schüsse 28 bzw. 30 des Ober- und Untergewebe bildende Schussfaden, der in
Fig.3 als Ganzes mit 36 bezeichnet A
...st, liegt erfindungegemäss in Längsrichtung
des Gewebesackes, so dass also die Kettenfäden 32, 34 quer zur Längsrichtung des
Sackes liegen,
Sofern als G: rnmaterial Kunststoffbänder Verw-ndung
finden, :..ind die Längskanten 22, 24 an ihren Randteilen abgeschweisst.
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Fig.4 zeigt eine mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens hergestellte
Gewebebahn 38, die über eine Vielzahl von an einem Ende geschlossene Taschen 40
verfügt, durch die nach Auftrennen der Gewebebahn einzelne Gewebesäcke erhältlich
sind. Die Gewebebahn bildet ein an einer Seite, bei:;vielswei,e bei 42, offenes
Hohlgewebe, dessen.Ober-und Untergewebe, wie in Fig.2 gezeigt ist, in vorbestimmten
Abständen über die gesamte Breite der Gewebebahn zu einem gemeinsamen Gewebe, wie
bei 44 angedeutet, zusammengewebt ist. Die so geschaffenen, als einfaches .Gewebe
ausgebildeten Gewebeabschnitte 44 sind in einer Breite gehalten, die doppelt 9o
gross ist als die Breite der Längskanten 22 der Gewebesäcke. Auf diese Weise lässt
eich die Sackherstellung kontinuierlich gestalten. Die vom
Webstuhl ablaufende
Gewebebahn ist dann zur Herstel'@ung i einzelner Gewebesäcke in. Querrichtung entlang
der strichpunktiert angedeuteten, in der Mitte der streifenförmigen, eine einfache
Gewebelage bildenden Gewebeteile 44 verlaufenden Trennlinie 46 durchzutrennen,wobei
im falle von
zur Verarbeitung kommenden Kunstatoffbändern
gleichzeitig mit dem Trennen des Gewebeteils 44 auch ein Veraehweisaen des äusseren
Randteile der S$cklängskanten erfolgen kann.