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Flexibler Behälter und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft einen flexiblen Behälter, welcher eine Ventilvorrichtung zum automatischen
Verschliessen aufweist, und ein Verfahren zur Herstellung des genannten Behälters.
Es sind bereits verschiedene Arten von Jute-oder Papiersacken bekannt, welche an ihrem Oberteil mit einem röhrenförmigen Ventil versehen sind, durch welche das Füllen mittels der Üblicherweise ange- wendeten Sackfüllmaschinen bewerkstelligt wird.
Nach dem Einsacken wird, indem der Sack umgedreht wird, um das Kopfstück nach unten und den
Boden nach oben zu bringen, ein Verschluss durch den vom im Sack befindlichen Füllmaterial auf den unteren Teil des Ventils ausgeübten Druck erhalten ; das Ventil wird gegen die Wände des Sacks geschoben und niedergehalten und verhindert so ein Entweichen des Materials.
Gleichfalls bekannt sind die von verschiedenen Personen und in vielerlei Richtung durchgeführten Versuche zur Herstellung grosser oder mittelgrosser Plastiksäcke, welche für ein ebenso leichtes und automatisches Sackflillen, wie es mit den bisher bekannten Säcken erhalten wird, geeignet sind, und welche deshalb an den bereits bestehenden Sackfüllmaschinen verwendet werden können.
Indessen erfordern die bis heute verwendeten Behälter, unabhängig vom angewendeten Material, ziemlich komplizierte Ventile, die aus einem Kupplungs- oder röhrenförmigen Körper bestehen, der durch Verbinden von zumindest zwei Stücken erhalten wird. Diese Teile werden dann am Behälter mittels langer und schwieriger Verbindungen befestigt, und ergeben zwangsläufig ein erhöhtes Gewicht des gesamten Behälters.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine neue Ausbildung einer Ventilvorrichtung zu schaffen, welche die oben angeführten Behälter entscheidend und vorteilhaft verbessert und deren Herstellungsprozess wesentlich vereinfacht.
Tatsächlich wurde überraschenderweise gefunden, dass die Ventilvorrichtungen aus einfachen flachen Elementen erhalten werden können, die in geeigneter Weise in die Behältermündung eingesetzt werden und die ebenso gut geeignet sind zum Füllen wie zum automatischen Verschliessen und die, bei Verringerung der Herstellungsmassnahmen auf ein Minimum, den Behälter leichter machen.
In der USA-Patentschrift Nr. 810,349 ist ein nichtautomatisch verschliessender Behälter beschrieben, der aus einer Wand mit einem Stirnloch und aus einem rechtwinkeligen Element, das unter der Wand angebracht wird, besteht. Das Element wird entlang seiner oberen und rechten Seite an der Wand befestigt, seine untere Seite ist aber während der Füllung frei und wird nach Ende der Füllung an der Wand mittels eines Klebestreifens befestigt.
Erfindungsgemäss wird nun ein flexibler Behälter, der in seinem oberen Teil im wesentlichen durch Verbinden zweier Wände erhalten ist und ein Ventil zum automatischen Füllen und Verschliessen aufweist, das aus einem einzigen ebenen Element, z. B. einem Streifen einer Folie, eines Gewebes od. dgl., be- steht, vorgesehen, wobei dieses Element einerseits längs einer Seite oder Kante an einer Wand, anderseits längs einer gegenüberliegenden Kante an der andern Wand des Behälters befestigt ist.
Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Behälters erfolgt die Befestigung an der ersten Wand längs einer Kante der Ventilvorrichtung, welche eine von der Kante desselben Elementes,
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entlang welcher die Befestigung an der zweiten Wand des Behälters erfolgt, verschiedene Richtung hat.
Es muss bemerkt werden, dass, während die Befestigung der oberen Kante des Ventils geradlinig sein kann, die Befestigung seiner unteren Kante an der Fläche des Behälters vorzugsweise gekrümmt ist, ins- besondere wenn die Öffnung des Sacks nicht an dem Ende des Blattes liegt, an dem das genannte Ventil längs seines unteren horizontalen Randes befestigt ist, sondern innerhalb der Aussenkante des Behälters an- geordnet ist.
In diesem Falle zeigt die untere Befestigung zwischen dem Ventilelement und der Wand ein Knie oder einen gekrümmten Verlauf gegenüber dem unteren Teil der Füllöffnung.
Die Behälter gemäss der vorliegenden Erfindung sind nun leichter und einfacher in der Handhabung, können mit jeder beliebigen Art von Sackfüllmaschinen schnell verwendet werden, vermindern die für den Anschluss an die Maschine erforderliche Zeit, können von kleiner, mittlerer, grosser oder sehr grosser
Kapazität sein und können schliesslich aus jedem beliebigen Material (Jute, Textil, Plastik, Papier usw.) verfertigt werden.
Eines der wichtigsten Merkmale der am erfindungsgemässen Behälter vorgesehenen Ventilvorrichtung beruht auf der Tatsache, dass sie mit jedem beliebigen Material arbeitet, gleich oder verschieden von demjenigen, welches zur Bildung der Behälterwände verwendet wird.
Überraschende Resultate werden durch Verwendung von Kunstharzmaterial, insbesondere PVC, Poly- äthylen, Polypropylen, Polyäthylenterephthalat usw. oder einer Kombination davon, erhalten. Es ist klar, dass es mit diesen Säcken möglich ist, für das Ventil ein Material zu verwenden, welches vollständig oder teilweise von dem für die Wände verwendeten verschieden ist ; beispielsweise wenn das Ventil, je nach dem zu füllenden Material, flexibel sein muss oder Festigkeit-un Schweisseigenschaften haben muss, die von denjenigen des für die Wände verwendeten Harzes verschieden sind, ist es möglich, nur für den
Streifen und/oder die Verschlussränder ein Harz zu verwenden, welches von dem der Wände vollständig verschieden ist, oder ein Harz zu verwenden, welches gegenüber dem der Wände des Behälters verschiedenartig plastifiziert ist.
Die neue Ventilart an dem erfindungsgemässen flexiblen Behälter hat einen wesentlichen Einfluss auf das Herstellungsverfahren der flexiblen Behälter, wobei die Arbeitsgänge und die gesamte erforderliche Zeit auf ein Minimum herabgesetzt werden ; der. Preis des Behälters wird hiedurch beträchtlich herabgesetzt.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung des oben beschriebenen Behälters ist dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkante einer flachen Ventilvorrichtung mittels einer Naht, Schweissung od. ähnl.
Massnahme, je nach Art des verwendeten Materials, an der ersten Wand des Behälters befestigt ist, dann die seitliche äussere Kante der gleichen Vorrichtung entlang der Kante der zweiten wand befestigt wird, vorzugsweise in Richtung der Höhe des Behälters, und nachfolgend die Oberkanten der beiden Wände der Ventilvorrichtung verbunden werden, worauf schliesslich die Wände des Behälters seitlich und unten verschlossen werden.
Wenn ein Plastikmaterial oder andere Stoffe verwendet werden, welche nicht sehr widerstandsfähig entlang der Verbindungsnähte sind, ist es zweckmässig, diese schwachen Linien durch Anwendung eines Klebestreifens an dieser Verbindungsnaht zu verstärken (vorzugsweise Streifen oder Bänder von Poly- äthylenterephthalat).
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen beschrieben, in welchen eine bevorzugte, jedoch nicht ausschliessliche Verkörperung der Erfindung schematisch gezeigt ist und in welchenFig. l das von der zugehörigen Mündung des Behälters entfernte Grundelement des Ventils von vorne zeigt ; Fig. 2 zeigt von vorne die erste Wand des Behälters mit der an ihrer Rückseite angeordneten Ventilvorrichtung ; Fig. 3 zeigt die Vorderansicht der zweiten Wand des Behälters gemäss Fig. 2, welche um 1800, bezogen auf die Stellung derselben Fig. 2, gedreht ist ;
Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht des oberen Teils des Sacks, mit dem erfindungsgemässen Ventil und zeigt eine Ansicht der zweiten Wand des Behälters gemäss Fig. 3 ; in der genannten Figur muss man sich vorstellen, dass ein Stück des Materials der zweiten Wand entfernt ist (die als X.-X-X markierte Linie), um den Blick auf die Verschweissung des Ventils auf der darunterliegenden Wand freizugeben ; Fig. 5 ist abermals eine perspektivische Ansicht des gleichen oberen Teils des Sacks, jedoch von der Innenseite des Sacks und von rechts nach links aus gesehen, wobei die Wände des Sacks in einer der Fig. 4 identischen Anordnung sich befinden, jedoch unter der Vorstellung, dass die Wände 1 und 2 des Sacks im oberen Teil auseinandergeklappt sind und das Ventil gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren verschweisst ist.
Wie oben angegeben, zeigt Fig. l in Frontansicht den Bestandteil des Ventils V, welches gemäss dem wichtigsten Merkmal der vorliegenden Erfindung-lediglich aus einem einzigen Stück oder flachen Streifen
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eines Blattes, Films oder Folie mit einer Unterkante Bi, einer seitlichen Vorderkante B, einer Oberkante Bs und einer seitlichen Rückkante L besteht.
Fig. 2 zeigt im Gegensatz dazu einen Behälter, welcher zur leichteren Verständlichkeit der Erfindung aus Kunstharzmaterial ohne seitliche und ohne untere Verschweissung der beiden Blätter hergestellt, angenommen wird.
In Fig. 2 ist der vereinfachte Sack in einer Frontansicht von aussen gezeigt ; er erscheint deshalb als im wesentlichen aus der Vorderwand 1 bestehend ; innerhalb der Wand 1 ist das Ventil V.
Gemäss der Erfindung wird der einzige Teil des Ventils V an der Wand 1 nur längs der Unterkante B mittels der Verschweissung 511 angeschweisst (welche in Fig. 2 strichliert ist).
In Fig. 3 ist abermals der erfindungsgemässe Behälter von Fig. 2 gezeigt, welcher indessen um 180 gedreht wurde.
Betrachtet man daher die Front von aussen, sieht man nun die Wand 2, an deren innerer Seite das Ventil V, jedoch nur längs der seitlichen Vorderkante B mittels der Schweissnaht S angeschweisst ist.
Die Fig. 2 und 3 zeigen dann noch die Schweissnaht S* entlang der Oberkante der Wand 1 und 2, welche die gesamte Oberkante Bs des Ventils V erfasst.
In der schematischen Zeichnung gemäss Fig. 4 ist in einer Frontansicht von rechts nach links die vergrösserte Öffnung A zwischen den Wänden 1 und 2 gezeigt, d. i. der in der Längsrichtung nicht verschweisste Teil der genannten Wände, in welchem das Stuck V eingebracht ist, welches sich über eine gegebene Länge des Sacks bis zu der rückwärtigen Seitenkante L erstreckt.
In der Vorderansicht sieht man die zweite Wand 2, an welcher nur in Richtung der Höhe des Sacks die seitliche Vorderkante B mittels der Schweissnaht S, angeschweisst ist.
Nimmt man an, dass ein Riss X -X-X in der Wand 2 vorgenommen wird, ist es möglich, das an dem Blatt 1 entlang B mittels der Schweissnaht Sll angeschweisste Element V zu sehen.
Die Dinge werden in ähnlicher Weise und noch deutlicher ersichtlich, wenn man sich den oberen Teil des Sacks, wie in Fig. 5 gezeigt, vorstellt, u. zw. in einer nahezu frontalen Ansicht von rechts nach links mit den auseinandergeklappten Seitenkanten U (Fig. 2) des Sacks, d. i. noch nicht verschweisst und ohne der Schweissnaht S und mit dem Ventil V bereits erfindungsgemäss an den Wänden 1 und 2 befestigt ; man sieht dann, dass V an der Wand 1 nur entlang der Kante B mittels der Schweissnaht S l angeschweisst ist ; weiters ist es an dem Blatt 2 nur entlang der Kante 2 mittels der Schweissnaht S, t angeschweisst.
In Fig. 6 wird eine Ausführungsform gezeigt, in welcher das Ventil V analog der in Fig. 4 gezeigten Form ausgebildet ist, wobei sich jedoch die Öffnung A nicht an der Aussenkante G des Behälters befindet, sondern etwas innerhalb dieser Aussenkante angeordnet ist.
Diese Öffnung A kann durch einen Schnitt F in der Wandung 1 gebildet werden, wobei zwei Lippen H und H entstehen, die einander gegenüberliegen und die an ihrem unteren Ende entlang einer kreisförmigen Öffnung R verbunden sind. Die Schweissnaht : S11 ist nun nicht geradlinig, sonderr. weist ein Knie Q auf bzw. einen gebogenen Verlauf, u. zw. unterhalb der kreisförmigen Öffnung R. Es wurde nämlich festgestellt, dass die Schweissnaht S11 einer der schwächsten Punkte des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung sein kann ; durch die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform von Schweissnaht S11 und Öffnung A wird eine eventuelle Bruchmöglichkeit entlang der Linie B vermieden.
Nachdem so die Struktur des Ventils und ihre Anordnung auf den Blättern 1 und 2 erklärt worden ist, muss noch auf die besonderen Vorteile des Herstellungsverfahrens für einen Sack, der mit einem erfindungsgemässen Ventil ausgerüstet ist, besonders hingewiesen werden.
Da die Vereinfachung des Ventils in überraschender Weise erreicht worden ist, besteht das Verfahren zur Durchführung der vorliegenden Erfindung nunmehr darin, dass zunächst die untere Kante B von V an der Wand 1, dann die vordere Seitenkante B, von V an der Kante der Wand 2 entlang der Höhe der genannten Wand befestigt wird, dass weiters in einem einzigen Vorgang die beiden Blätter 1 und 2 und das Ventil V entlang der Oberkante B, mittels der Schweissnaht S'befestigt werden und dass nachfolgend der Boden und die beiden Wände des Behälters entlang der beiden Seitenkanten U in Richtung ihrer Höhe verschlossen werden, wobei indessen der Teil A entsprechend der Mündung des Sacks offengelassen wird.
Da sowohl im Falle die Säcke aus Kunstharzmaterial als auch im Falle sie aus Naturfasern (Jute, Papier usw.) bestehen, der Vorgang zum Verbinden der Folien oder der Gewebe- oder Papierteile entlang der Seiten- und Querkante identisch ist, hat das erfindungsgemässe Verfahren den überraschenden Vorteil, dass es die Zahl der zur Befestigung des Ventils am Sackkörper erforderlichen Massnahmen wesentlich vermindert und die genannten Massrahmen vereinfacht, da die Befestigung des Ventils an der Innenfläche der ersten Wand vorzugsweise dann erfolgt, wenn die genannte Wand noch nicht mit der zweiten Wand verbunden ist, während die Befestigung der vertikalen Kante des Ventils an der zweiten Wand des Sacks vor-
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zugsweise dann erfolgt,
wenn die beiden Wände noch nicht an ihren Seitenkanten und an ihrer Ober- und
Unterkante verschweisst oder genäht sind.
Dies gestaltet eine grössere Genauigkeit bei der Befestigung des Ventils.
Aus Gründen der besseren Verdeutlichung der Erfindung wurde sie unter Bezugnahme auf die besondere in den Zeichnungen gezeigte Ausführung erläutert ; es ist indessen klar, dass die Erfindung nicht auf diese Ausfilhrung oder nur auf eine einzige Artvon Materialbeschränkt ist. Tatsächlich sind viele Varianten mög- lich : Beispielsweise kann das Element V eine andersartige Form haben, und dessen Enden können parallel oder nicht parallel sein ; die Anordnung des Ventils am Sack kann mehr oder weniger nahe der oberen Kante sein und kann in bezug auf diese genannte obere Kante geneigt sein, die Ausmasse von V und der Wände können jedes beliebige Verhältnis haben, die Wände 1 und 2 können versenkt oder kegelstumpfartig geformt sein, usw.
Es ist klar, dass die vorerwähnten Varianten im Können jedes Fachmannes liegen und deshalb unter das Ziel der vorliegenden Erfindung fallend angesehen werden müssen, die ja, wie oben angeführt, nicht nur auf eine Art von Material begrenzt ist, sondern vorteilhafterweise auf alle natürlichen und syntheti- schen Materialien angewendet werden kann, die heute zur Herstellung von Folien, Filmen, Blättern oder Geweben die für die Wände des Behälters verwendet werden können, in Gebrauch sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Flexibler Behälter, der in seinem oberen Teil im wesentlichen durch Verbinden zweier Wände er- halten ist und ein Ventil zum automatischen Füllen und Verschliessen aufweist, das aus einem einzigen ebenen Element, z. B. einem Streifen, einer Folie, eines Gewebes od. dgl., besteht, dadurch gekenn- zeichnet, dass dieses Element einerseits längs einer Seite oder Kante an einer Wand, anderseits längs einer gegenüberliegenden Kante an der andern Wand des Behälters befestigt ist.