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"Aus einem fortlaufenden Kunststoffschlauch gebildeter Tragbeutel
und Verfahren zu seiner Herstellung".
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Die Erfindung bezieht sich auf einen, aus einem fortlaufenden Kunststoffsehlauch
gebildeten Tragbeutel mit in der Mitte seines oberen Randabschnittes gelegenen,
Grifflöcher bildenden Durchbrechungen in den Seitenwänden und mit zwei geschweiBten
Längs-oder einer geschweißten Quernaht.
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Es sind Kunststofftragbeutel dieser Art bekannt, bei denen der obere
Rand der Seitenwände zur Erhöhung der Tragfähigkeit umgeschlagen ist und hierdurch
eine doppelte Lage der Seitenwände auf Höhe der Griffe geschaffen wird. Es ist ferner
bekannt, bei Papiertragbeuteln auf Hbhe des Griffsteges bzw. der Griffdurchbrechungen
der Seitenwände Verstärkungen in Form einer zusätzlichen Papierlage oder eines Stückes
Karton einzukleben.
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Die bisher bekannten Tragbeutel der genannten Gattung besitzen den
Nachteil, daß nur das Ausreißen des Griffes bzw. der Griffstege vermieden wird bzw.
die Herstellung der Beutel sehr aufwendig ist.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Tragbeutels mit in der
Mitte seines oberen Randabschnittes gelegenen, Grifflöcher ~ bildenden Durchbrechungen
in den Seitenwänden und mit einer oder zwei geschweißten Längs-oder Quernähten.
Hierbei soll eine hohe ragfähigkeit des Beutels erreicht werden, so daß mit einem
solchen Beutel Waren im Gewicht bis zu 20 Kilo und mehr über längere Strecken getragen
werden können, wobei ferner das plötzliche Anheben des Beutels mit seinem Inhalt
kein Ausreißen der Griffstege zuläßt, wobei auch die obere Fullöffnung des Beutels
so groB gehalten ist, daß auch sperrige Niaren leicht in den Beutel eingebracht
werden können. Ferner soll eine wesentliche Forderung solcher Beutel erfüllt werden,
nämlich als Massenartikel leicht und billig herstellbar zu sein, da sie im allgemeinen
unentgeltlich abgegeben werden. Auch soll das Tragen des Beutels mit seoinem Inhalt
auf löngere Zeit nicht anstrengend und die Fingergaltzng verkrampfend durchgeführt
werden können. Ferner soll berücksichtigt werden, daß der Beutel auch in ungefülltem
oder fast leerem Zustande selbständig stehen kann.
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Zur Erreichung dieses Zieles sieht die Erfindung bei einem Tragbeutel
der eingangs genannten Gattung vor, daß die Beutelwandungen vom Beutelboden zum
oberen Beutelrand oder von den beiden Seitenrändern zur Beutelmitte hin über die
Beutelbreite . oder die Länge gleichmäßig an Stärke zunehmen. Durch den erfindungsgemäßen
Beutel wird bei geringem Materialaufwand eine hohe Tragfähigkeit erreicht.
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Wird Jene AusfUhrungsform mit zwei geschweißten Längsnähten gewählt,
so karm der Beutelboden in an sich bekannter Weise eine in das
Beutelinnere
ragende Falte aufweieen. Diese Falte ist dazu geeignet, einen Boden zu bilden, der
z. B. auf dem Verkaufstisch Auflage finden kann und wodurch der Beutel auch ohne
Inhalt zu stehen vermag.
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Bei einer bevorzugten AusfUhrungsform des erfindungsgem§ßen Tragbeutels
ist außer der Anordnung der Bodenfalte vorgesehen, daß der obere Beutelabschnitt
an jeder Beitelseitenwand einen umgeschlagenen Wandstreifen größerer Stärke als
der Boden besitzt, dessen untere Längskante mit der entsprechenden Seitenwand verschweißt
und der mit einem Griffloch versehen ist, wobei die Grifflöcher der Seitenwände
und der umgeschlagenen Wandstreifen miteinander flüchten. Mit anderen : Worten,
auch der umgeschlagene Wandstreifen besitzt eine größere Stärke als der untere Teil
des Beutels, wodurch sich ein besonders starker Abschnitt des Beutels auf HUhe der
Grifflöcher ergibt.
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Bei der AusfUhrungsform, bei der die Seitenwandung in ihrer Dicke
von den Rkndern des Beutels zur Beutelmitte hin zunehmen, können die Seitenränder
in an sich bekannter Weise in das Beutelinnere ragende Falten aufweisen.
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Vorzugsweise gibt man den Seitenwänden eine gleichmäßige Zunahme ihrer
Stärke, d. h. die Seitenwände werden in Richtung ihrer Dickenzunahme gleichmäßig
stärker.
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Das Verfahren nach der Erfindung zur Herstellung eines Beutels mit
vom Boden zum oberen Rand stärker werdenden Seitenwänden sieht vor, daß der Schlauch
nach dem Verlassen der Düse an seinem
stärkeren Umfangsabschnitt
einer stärkeren Erwärmung oder Kühlung unterworfen wird als an dem übrigen Umfangsabsohnitt
und der Längsschnitt zur Erstellung der Beutelöffnung durch den Schlauchabschnitt
mit der größten Stärke geführt wird.
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Bei dem Verfahren zur Herstellung eines Beutels mit von den Rändern
zur Beutelmitte strker werdenden Seitenwänden wird der Schlauch an zwei diametral
gegenüberliegenden Längsabsohnitten stärker ausgeführt und der Schlauch so gefalzt,
daß die stärkeren Wandabschnitte mittig zwischen beiden Falzen gelegen sind.
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Auf der Zeichnung sind AusfUhrungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und zwar zeigt Fig. 1 bis 3 eine ausführungsform eines Beutels, bei dem die Dickenzunahme
der Seitenwände vom Beutelboden zum oberen Beutelrand hin erfolgt, Fig. 4 bis 6
eine besonders vorteilhafte Ausfiihrungsform, bei der in Abwandlung der Ausführungsform
nach Fig. 1 bis3 der obere Abschnitt der Beutelseitenwände umgeschlagen und der
Beutelboden eine in das Beutelinnere gerichtete Falte aufweist, Fig. 8 bis 10 eine
weitere AusfUhrungsform, bei der die Zunahme der Dicke der Seitenwände von den Seitenrändern
zur Beutelmitte hin erfolgt, Fig. 11 bis 14 eine Abwandlung, bei der die Seitenränder
mit nach innen ragenden Falten versehen sind und Fig. 15 bis 17 die schematische
Darstellung der wesentlichsten Verfahrensschritte zur Herstellung eines Beutels
mit vom' Boden zum oberen Rand stärker werdenden Seitenwänden.
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Der Beutel 1 weist die beiden parallelen Seitenwandungen 2, 3 auf,
die aus einem fortlaufenden Kunststoffschlauoh gebildet sind, der in seiner Längarichtung
aufgetrennt ist und an dieser Schnittlinie die Einfiillöffnung. 4 des Beutels bildet.
Der Schlauch besitzt einen Abschnitt mit dAnner Wandung und einen Abschnitt mit
einer stärkeren Wandung, wobei der die Öffnung 4 bildende Schnitt in der Mitte des
stärkeren Wandungeabschnittes des Sohlauches gelegen ist. Hierdurch erhalten dis
an ihrem unteren Ende an dem Falz 5 miteinander verbundenen Seitenwände 2, 3 in
Längsrichtung des Beutels, d. h. in Richtung des Pfeiles L eine zunehmende Stärke,
wie dies inabesondere in Fig. 3 zu erkennen ist. Hierbei ist die Dickenzunahme gleichmäßig,
d. h. z. B. besitzen die Stellen 8, die auf gleicher Längshöhe gelegen sind, alle
gleiche Stärke, ebenso wie die Stellen 9 untereinander wieder gleiche Stärke aufweisen,
wie dies auch aus Fig. 2 für den Schnitt auf ! Höhe der Linie II-II hervorgeht.
Vorzugsweise aber nicht zwangsnotwendig ist, wie aus Fig. 3 zu erkennen ist, die
Zunahme der Dicke in Richtung des Pfeiles L konstant.
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Die beiden Seitenwände 2, 3 sind in bekannter Weise durch zwei Längsschweißnähte
10, 11 miteinander verbunden. In Niche des oberen Randes 7 des Beutels durchsetzen
Durchbrechungen 12, die Grifflöcher bilden, die Seitenwände 2, 3.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 bis 6 sind gleichfalls wieder
Seitenwände 13, 14 vorgesehen, die vom unteren Beutelende zur Beutelöffnung 15hin
in ihrer Stärke vorzugsweise gleichmäßig zunehmen, wobei in Querrichtung des Beutels
auf gleicher HUhe liegende Stellen der Seitenwände wiederum gleiche Stärke aufweisen.
Das obere
Ende der Seitenwände, das stärker als der untere Beutelabschnitt
ausgebildet ist, ist umgeschlagen, so daß Wandstreifen 16, 17 gebildet werden, deren
unterer Rand durch eine Schweißnaht 18 mit der Seitenwand 13, 14 verbunden ist.
Sowohl die Seitenwandstreifen 16, 17 als auch die Seitenwände 13, 14 werden von
Durchbrechungen 19 durchsetzt, die miteinander fluchten. Das untere Ende des Beutels
besitzt eine in das Beutelinnere ragende an sich bekannte Falte 20 die beim Weiten
des unteren Beutelabs¢hnittes eine Standfläche für den Beutel bildet. Die Seitenränder
des Beutels sind wiederum durch Schweißnähte 10, 11 verschlossen.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 bis 10 sind die Seitenwände
21, 22 durch einen Längsfalz 23, 24 miteinander verbunden, während der Beutelboden
durch eine Schweißnaht 25, die als Quernaht ausgebildet ist, dargestellt wird. An
ihrem oberen Ende sind die Seitenwände unverbunden, wodurch die Beutelöffnung 26
gebildet wird, die, wie bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 6, groß ist,
wodurch auch sperriges Gut in den Beutel eingebracht werden kann. In Abwandlung
der Ausführungsform der Fig. 1 bis 6 nehmen die Seitenwände von ihren Längsrändern
zur Mittellinie M hin, d. h. in Richtung der Pfeile K zu, wie dies aus dem Vergleich
der Schnitte nach der Linie IX-IX und X-X zu erkennen ist. Die Seitenwdnde werden
in Richtung der Dickenzunahme (Pfeil K) vorzugsweise gleichmäßig stärker, wobei
auf gleicher Querhöhe gelegene Stellen der Seitenwände gleiche Dicke aufweisen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 bis 10 verläuft die VerstErkung
in Längsrichtung des Beutels gesehen über die Grieflöcher 27.
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In den Fig. 11 bis 14 ist eine Abwandlung dargestellt, bei der zusEtzlich
zu der Ausführung nach Fig. 7 bis 10 Seitenfalten 28, 29 in das Innere des Beutels
ragen. Man kann durch eine Punktschweißung, wie bei 30, die obere Beutelöffnung,
falls gewünscht, etwas verkleinern.
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Während bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 6 die Trennsohnitte,
durch welche die Beutelzuschnitte gebildet werden, gleichzeitig mit der Erstellung
der Schweißnähte 10, 11 in Längsrichtung des Beutels gelegen sind, sind sie bei
gleichzeitiger Erstellung der Schweißnaht 25 bei den Ausführungsbeispielen nach
Fig. 7 bis 14 in Querrichtung des Beutels geführt.
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Das Verfahren zur Herstellung eines Beutels mit vom Boden zum oberen
Rand stärker werdenden Seitenwänden sieht die Anwendung einer Düse 50 vor, deren
DUsenspalt sich zu einem Abschnitt 52 verstärkt, wobei durch diesen Abschnitt der
stärkere UmRangsabw schnitt 53 des Schlauches gebildet wird, der einem Umfangeabschnitt
54 geringerer Stärke gegenüberliegt. Der Umfangsabschnitt 53 des Schlauches Sch
wird durch die Vorrichtungen 55 einer stärkeren Kühlung oder Erwärmung unterworfen
als der Abschnitt 54 durch die Vorrichtung 56. Der Trennschnitt durch den Schlauch
wird durch das Messer 57 auf In'oh des stärksten Umfangsabsohnittes des Schlauches
derart geführt, daß hierdurch die Öffnung 4 nach Fig. 3 bzw. das untere Ende der
umgeschlagenen Wandstreifen 16, 17 (Fig. 6) gebildet wird. bei der Ausführungsform
nach Fig. 17 wird der Schlauch Seh mit exzentrisch durch eine ringförmige Heizvorrichtung
58 geführt.
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Hierdurch wird wiederum der Abschnitt 53 des Schlauches einer stürkeren
Erwärmung und Austrocknune unterworfen als der Abschnitt 54.
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Entsprechend dem Material wird man die Vorrichtungen 55, 56, 58 als
Trocken-, Kühl- oder Wärmevorrichtungen ausbilden.