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Sack, Beutel od. dgl. mit Ventil zum automatischen Füllen und Verschließen
sowie Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf einen Sack,
Beutel od. dgl. aus flexiblem Material, der zwei Wände und ein aus einem einzigen
flachen Ventilblatt bestehendes Ventil zum automatischen Füllen und Verschließen
aufweist Es sind bereits verschiedene Arten von Jute- oder Papiersäcken bekannt,
die an ihrem Oberteil mit einem röhrenförmigen Ventil versehen sind, durch welches
das Füllen mittels der üblicherweise angewendeten Sackfüllmaschinen bewerkstelligt
wird.
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Nach dem Einsacken wird, um das Kopfstück nach unten und den Boden
nach oben zu bringen, der Sack umgedreht und damit ein Verschluß durch den vom im
Sack befindlichen Füllmaterial auf den unteren Teil des Ventils ausgeübten Druck
erhalten.
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Das Ventil wird dabei gegen die Wände des Sacks geschoben und niedergehalten,
es verhindert so ein Entweichen des Füllmaterials.
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Ebenfalls bekannt sind verschiedene Vorschläge zum Herstellen großer
oder mittelgroßer Plastiksäcke, die für ein ebenso leichtes und selbsttätiges Sackfüllen,
wie es mit den bisher bekannten Säcken möglich ist, geeignet sind, und die deshalb
an den bereits bestehenden Sackfüllmaschinen verwendet werden können.
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Indessen erfordern die bis heute verwendeten Säcke, unabhängig vom
jeweiligen Füllmaterial, ziemlich komplizierte Ventile, die meist aus einem Kupplungs-
oder röhrenförmigen Körper bestehen, der durch Verbinden von zumindest zwei Stücken
erhalten wird. Dies ist auch bei einem Sack der Fall, der aus mehreren, versetzt
gegeneinander geschichteten Papierbahnen besteht, so daß sich die Ränder der einzelnen
Bahnen überlappen. Die überlappenden Teile werden so miteinander verklebt, daß ein
schlauchförmiges Gebilde entsteht, wobei ein Bereich von dem Verkleben ausgenommen
wird.
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In diesem Bereich wird ein mehrfach gefaltetes, V-förmig geknicktes
Ventilstück eingefügt, das zu seiner Befestigung Lappen aufweist. Diese Teile werden
dann am Sack mittels langer und schwieriger Verbindungen befestigt, wodurch sich
zwangläufig ein erhöhtes Gewicht des gesamten Sackes ergibt.
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Bei einer bekannten Vakuumverpackung für Lebensmittel ist eine Umhüllung
vorgesehen, die als Schutz gegen die Einwirkung von Luft, Sauerstoff, Schimmel,
Bakterien, Feuchtigkeit oder Licht dienen soll. Dabei wird ein Ventil verwendet,
über dem ein Vakuum innerhalb der Verpackung nach der Füllung mit Lebensmitteln
erzeugt wird, daß eine ausgedehnte Zeitspanne erhalten bleibt. Die Umhüllung
setzt
sich aus zwei Wänden zusammen, wobei die eine Wand eine Perforation aufweist. Das
Ventil besteht aus einem flachen Stück, das an der Unterseite der Wand über der
Perforation liegt. Dieses Ventilstück ist an seinen vier Rändern mit der Wand verschweißt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue
Ausbildung eines Ventils zu schaffen, das die oben angeführten Säcke entscheidend
und vorteilhaft verbessert und deren Herstellungsprozeß wesentlich vereinfacht.
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Die gestellte Aufgabe wird für einen Sack, Beutel od. dgl. aus flexiblem
Material, der zwei Wände und ein aus einem einzigen flachen Ventilblatt bestehendes
Ventil zum automatischen Füllen und Verschließen aufweist, erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß das ebene, flache Ventilblatt von einem Stück oder Streifen einer aus
dem Material der Wand oder einem anderen Stoff bestehenden Folie, eines ebensolchen
Films, Blattes oder Gewebes gebildet ist und zur Bildung eines schlauchförmigen
Ventils längs seinem unteren Längsrand an der einen, z. B. Vorderwand, längs seinem
einen Querrand an der Außenkante der anderen, z. B. Rückwand, und längs
seinem
oberen Längsrand an beiden Wänden befestigt ist, während der vierte, innenliegende
Rand des Ventilblattes unverbunden, d. h. frei stehenbleibt.
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Es sei bemerkt, daß, während die Befestigung der oberen Kante des
Ventils geradlinig sein kann, die Befestigung seiner unteren Kante an der Fläche
des Sackes vorzugsweise gekrümmt ist, insbesondere wenn die Öffnung des Sackes nicht
an dem Ende des Blattes liegt, an dem das genannte Ventil längs seines unteren horizontalen
Randes befestigt ist, sondern geringfügig einwärts der äußeren Mantellinie angeordnet
ist. In diesem Falle zeigt der Abschluß eine Kurve unter der Achse der genannten
Öffnung.
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Die Säcke od. dgl. nach der Erfindung sind nun leichter und einfacher
in der Handhabung, können mit jeder beliebigen Art von Sackfüllmaschinen verwendet
werden, vermindern die für den Anschluß an die Maschine erforderliche Zeit, können
von kleiner, mittlerer, großer oder sehr großer Kapazität sein und können schließlich
aus jedem beliebigen-Baustoff (Jute, Textil, Plastik, Papier usw.) verfertigt werden.
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Ein bedeutender - Fortschritt des Ventils ist die Tatsache, daß es
mit jedem beliebigen Werkstoff arbeitet, gleich oder verschieden von demjenigen,
welcher zur Bildung der Sackwände verwendet wird.
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Überraschende Ergebnisse werden durch Verwendung von Kunstharzmaterial,
insbesondere PVC, Polyäthylen, Polypropylen, Polyäthylenterephthalat usw. oder einer
Kombination davon erhalten. Es ist klar, daß es mit diesen Säcken möglich ist, für
das Ventil einen Baustoff zu verwenden, welcher vollständig oder teilweise von dem
für die Wände verwendeten verschieden ist; beispielsweise wenn das Ventil, je nach
dem zu füllenden Gut, flexibel sein muß oder Festigkeits- und Schweiß eigenschaften
haben muß, die von denjenigen des für die Wände verwendeten Harzes verschieden sind,
ist es möglich, nur für den Streifen undloder die Verschlußränder ein Harz zu verwenden,
welches von dem der Wände vollständig verschieden ist, oder ein Harz zu verwenden,
welches gegenüber dem der Wände des Sackes verschiedenartig plastifiziert ist.
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Das neue Ventil hat einen wesentlichen Einfluß auf das Herstellungsverfahren
der flexiblen Säcke, indem die Arbeitsgänge und die gesamte erforderliche Zeit auf
ein Minimum herabgesetzt werden; der Preis der Säcke wird hierdurch beträchtlich
herabgesetzt.
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Das Herstellungsverfahren des Sackes, Beutels od. dgl. nach der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß der untere Längsrand des flachen Ventilblattes mittels
einer Naht, Schweißung oder ähnlichen Maßnahme, je nach der Art des verwendeten
Werkstoffs, an der Vorderwand des Sackes od. dgl. befestigt, dann der Querrand des
Ventilblattes entlang der vorzugsweise nach oben verlaufenden Längskante der Rückwand
befestigt wird und anschließend die Oberkante der beiden Wände und das Ventilblatt
verbunden und darauf schließlich die Wände des Sackes od. dgl. seitlich und unten
verschlossen werden.
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Wenn ein Plastikwerkstoff oder andere Stoffe verwendet werden, die
nicht sehr widerstandsfähig entlang der Verbindungsnähte sind, ist es zweckmäßig,
diese schwachen Linien durch Anwendung eines
Klebestreifens an dieser Verbindungsnaht
zu verstärken (vorzugsweise Streifen oder Bänder von Polyäthylenterephthalat).
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert,
in welchen eine bevorzugte, jedoch nicht ausschließliche Verkörperung der Erfindung
schematisch gezeigt ist und in welchen Fig. 1 das von der zugehörigen Mündung des
Sackes entfernte Grundelement des Ventils von vorn zeigt; Fig. 2 zeigt von vorn
die erste Wand des Sackes mit dem an ihrer Rückseite angeordneten Ventil; F i g.
3 zeigt die Vorderansicht der zweiten Wand des Sackes gemäß Fig. 2, die um 1800,
bezogen auf die Stellung derselben F i g. 2, gedreht ist; F i g. 4 ist eine perspektivische
Ansicht des oberen Teils des Sackes mit dem Ventil und zeigt eine Ansicht der zweiten
Wand des Sackes gemäß F i g. 3; in der genannten Figur muß man sich vorstellen,
daß ein Stück des Werkstoffs der zweiten Wand entfernt ist (die als X2-X1-X3 markierte
Linie), um den Blick auf die Verschweißung des Ventils auf der darunterliegenden
Wand freizugeben; Fig. 5 ist abermals eine perspektivische Ansicht des gleichen-oberen
Teils des Sackes, jedoch von der Innenseite des Sackes und von rechts nach links
aus gesehen, wobei die Wände des Sackes in einer der Fig. 4 identischen Anordnung
sich befinden, jedoch unter der Vorstellung, daß die Wände 1 und 2 des Sackes im
oberen Teil auseinandergeklappt sind und das Ventil gemäß dem Verfahren nach der
Erfindung verschweißt ist.
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Wie oben angegeben, zeigt Fig. 1 in Frontansicht den Bestandteil.
des Ventils V, das lediglich aus einem einzigen Stück oder flachen Streifen eines
Blattes, Films oder Folie mit einer UnterkanteB1, einer seitlichen Vorderkante B
2, einer Oberkante B 3 und einer seitlichen Rückkante L besteht.
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Fig.2 zeigt im Gegensatz dazu einen Sack, der zur leichteren Verständlichkeit
der Erfindung aus Kunstharzwerkstoff ohne seitliche und ohne untere Verschweißung
der beiden Blätter hergestellt angenommen wird.
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In F i g. 2 ist der vereinfachte Sack in einer Frontansicht von außen
gezeigt, er erscheint deshalb als im wesentlichen aus der Vorderwand 1 bestehend;
innerhalb der Wand 1 ist das Ventil V.
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Nach der Erfindung wird der einzige Teil des Ventils V an der Wand
1 nur längs der Unterkante B1 mittels der Verschweißung S 11 angeschweißt (die in
Fig. 2 gestrichelt ist).
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In F i g. 3 ist wieder der Sack von F i g. 2 gezeigt, der indessen
um 1800 gedreht wurde.
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Betrachtet man daher die Front von außen, sieht man nun die Wand
2, an deren innerer Seite das Ventil V, jedoch nur längs der seitlichen Vorderk-ante
B2 mittels der Schweißnaht S2t angeschweißt ist.
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Die Fig. 2 und 3 zeigen dann noch die Schweißnaht S' 1 entlang der
Oberkante der Wand 1 und 2, welche die gesamte Oberkante B 3 des Ventils V erfaßt.
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In der schematischen Zeichnung gemäß F i g. 4 ist in einer Frontansicht
von rechts nach links die vergrößerte Öffnung A zwischen den Wänden 1 und 2 gezeigt,
das ist der in der Längsrichtung nicht verschweißte Teil der genannten Wände, in
welchem das Stück'V eingebracht ist, das sich über eine gegebene
Länge
des Sackes bis zu der rückwärtigen Seitenkante L erstreckt.
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In der Vorderansicht sieht man die zweite Wand 2, an der nur in Richtung
der Höhe des Sackes die seitliche Vorderkante B 2 mittels der Schweißnaht S 2 t
angeschweißt ist.
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Nimmt man an, daß ein RißX2-X1-X3 in der Wand 2 vorgenommen wird,
ist es möglich, das an dem Blatt 1 entlang B1 mittels der Schweißnaht S 11 angeschweißte
Element zu sehen.
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Die Dinge werden in ähnlicher Weise und noch deutlicher ersichtlich,
wenn man sich den oberen Teil des Sackes, wie in F i g. 5 gezeigt, vorstellt, und
zwar in einer nahezu frontalen Ansicht von rechts nach links mit den auseinandergeklappten
Seitenkanten U (Fig.2) des Sackes, der ist noch nicht verschweißt und ohne Schweißnaht
S' 1 und mit dem Ventil V bereits an den Wänden 1 und 2 befestigt; man sieht dann,
daß V an der Wand 1 nur entlang der KanteB1 mittels der Schweißnaht S1 1 angeschweißt
ist; weiter ist es an der Wand 2 nur entlang der Kante B 2 mittels der Schweißnaht
S 2 t angeschweißt.
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In Fig. 6 wird eine Ausführungsform gezeigt, in der das Ventil 1
analog der in F i g. 4 gezeigten Form ausgebildet ist, wobei sich jedoch die Öffnung
A nicht an der Außenkante G des Sackes befindet, sondern etwas innerhalb dieser
Außenkante angeordnet ist.
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Diese Öffnung A kann durch einen Schnitt in der Wand 1 gebildet werden,
wobei zwei Lippen H 1 und H entstehen, die einander gegenüberliegen und die an ihrem
unteren Ende entlang einer kreisförmigen ÖffnungR verbunden sind. Die Schweißnaht11
ist nun nicht geradlinig, sondern weist ein Knie Q auf bzw. einen gebogenen Verlauf,
und zwar unterhalb der kreisförmigen ÖffnungR. Durch die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform
von Schweißnaht11 und ÖffnungA wird eine etwaige Bruchmöglichkeit entlang der Linie
B 1 vermieden.
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Nachdem die Beschaffenheit des Ventils und ihre Anordnung auf den
Wänden 1 und 2 gezeigt worden ist, muß noch auf die besonderen Vorteile des Herstellungsverfahrens
für einen Sack, der mit einem Ventil nach der Erfindung ausgerüstet ist, besonders
hingewiesen werden.
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Da die Vereinfachung des Ventils in überraschender Weise erreicht
worden ist, besteht das Verfahren zur Durchführung der vorliegenden Erfindung nunmehr
darin, daß zunächst die untere Kante B 1 von V an der Wand 1, dann die vordere Seitenkante
B 2 von V an der Kante der Wand 2 entlang der Sacklängsrichtung der genannten Wand
befestigt wird, daß weiter in einem einzigen Vorgang die beiden Wändel und 2 und
das Ventil V entlang der OberkanteB3 mittels der SchweißnahtS'1 befestigt werden
und daß nachfolgend der Boden und die beiden Wände des Sackes entlang der beiderseitigen
Seitenkanten U in Richtung ihrer Höhe verschlossen werden, wobei indessen der TeilA
entsprechend der Ventilmündung des Sackes offengelassen wird.
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Da, wenn die Säcke aus Kunstharz oder aus Naturfasern (Jute, Papier
usw.) bestehen, der Vorgang zum Verbinden der Folien sowie der Gewebe-oder Papierteile
entlang der Seiten- und Querkanten identisch ist, hat das Verfahren nach der Erfindung
den überraschenden Vorteil, daß es die Zahl der
zur Befestigung des Ventils am Sackkörper
erforderlichen Maßnahmen wesentlich vermindert und vereinfacht, da die Befestigung
des Ventils an der Inüenfiäche der ersten Wand vorzugsweise dann erfolgt, wenn die
genannte Wand noch nicht mit der zweiten Wand verbunden ist, während die Befestigung
der vertikalen Kante des Ventils an der zweiten Wand des Sackes vorzugsweise dann
erfolgt, wenn die beiden Wände noch nicht an ihren Seitenkanten und an ihrer Ober-
und Unterkante verschweißt oder genäht sind.
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Dies gestattet eine größere Genauigkeit bei der Befestigung des Ventils.