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Die Erfindung betrifft eine Greiferstange für Webmaschinen mit Entnahme
des Schußfadens von ortsfesten Spulen aus U-förmigem Profil mit einer in diese eingebetteten
Zahnstange.
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Die Greiferstangen werden bei bekannten Anordnungen, wie sie z. B.
in der deutschen Patentschrift 1059 849 beschrieben sind, durch lange Hebel
mit Kurbelantrieb und Gestänge bewegt. Diese Ausbildung erfordert außerordentlich
viel Raum für den Antrieb. Ferner handelt es sich um beträchtliche Massen, die beschleunigt
und wieder abgebremst werden müssen. Bei einer anderen, aus der deutschen Patentschrift
872 327 bekannten Anordnung sind die Greiferstangen auf Schlitten angeordnet, die
in Führungen laufen. Der Antrieb der Schlitten erfolgt über einen Antriebshebel,
der seine Schwenkbewegung über einen Nutexzenter erhält. Auch diese Ausbildung ist
schwer und weist ebenfalls die obenerwähnten Nachteile auf.
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Bei den auf den Schlitten angeordneten Greiferstangen oder Nadeln
für den Schußfadeneintrag werden solche aus Vollmaterial oder auch Hohlnadeln mit
rechteckigem Querschnitt verwendet. Solche Nadeln bieten den Vorteil, daß Deformationen
infolge Wärme und Feuchtigkeit vermieden werden. Selbstverständlich weisen derartige
Hohlkonstruktionen auch noch den Vorteil großer Festigkeit, verknüpft mit einem
geringen Gewicht (im Vergleich zu Nadeln aus Vollmaterial) auf.
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In der deutschen Patentschrift 1089 695 ist eine weitere Antriebseinrichtung
für die Schußfadeneintragnadeln einer Webmaschine beschrieben, bei der die Nadeln
in einer Hülle bzw. in einer Führung verlaufen. Der Hauptzweck dieses Teiles besteht
in der Führung der Nadeln. Ein solches Führungsrohr bietet auch Schutz gegen Einflüsse
von außen. Der Antrieb der Schußfadeneintragnadeln, die in diesem Führungsrohr hin-
und hergeschoben werden, erfolgt durch Kabelzüge. Zum Führungsrohr selbst ist zu
erwähnen, daß bei dieser Ausführungsform die Nadel über die ganze Länge in einer
Führung gleitet und dadurch erhebliche Reibungsverluste in Kauf genommen werden
müssen.
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Um Antriebsschwierigkeiten zu vermeiden, die durch Reibung entstehen,
und um außerdem die oszillierenden Massen zu verringern, ist in der französischen
Patentschrift 1449 223 eine Anordnung beschrieben, bei der Greiferstangen
aus einem Hohlprofil gefertigt sind und der Antrieb durch ein Ritzel erfolgt, das
durch einen Schlitz im Profil hindurch in eine im Innern des Profils angeordnete,
durch Verkleben mit dem Profil befestigte Zahnstange eingreift. Diese Ausführungsform
der Greiferstange weist aber im Betrieb doch noch gewisse Unzulänglichkeiten auf,
da bei der Herstellung durch mangelhafte Klebung zwischen Hohlprofil und Zahnstange
der Kraftfiuß leicht unterbrochen werden kann. Dies ist unter Umständen dort der
Fall, wo der Klebstoff für die Klebeverbindung gerade an der Stelle fehlt, z. B.
an der Seite einer oder mehrerer Zähne, etwa beim Einschieben der Zahnstange in
das Hohlprofil, wobei Klebstoff in die Zahnlücke gedrückt wird. Dadurch werden die
Zähne wechselhaft auf Biegung beansprucht, und die Zahnstange kann innerhalb kurzer
Zeit unweigerlich zu Bruch gehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greiferstange der eingangs
genannten und durch die oben angeführte französische Patentschrift bekanntgewordenen
Art dahingehend zu verbessern, daß unter Ausnutzung aller Vorteile deren Nachteile
vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird das Ziel dadurch erreicht, daß beidseitig der
Zähne der Zahnstange durchgehende und an der Innenseite des U-Profils anliegende
Stege angeordnet sind. Um ein Höchstmaß an Biegefestigkeit zu erreichen, werden
nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung die Stege annähernd mit der gleichen
Höhe wie die Zähne der Zahnstange versehen. Außerdem sollen die Stege die gleiche
Höhe wie die Innenhöhe der Schenkel des U-Profils aufweisen. Ferner sollen die überstehenden
Enden der Schenkel des U-Profils die Stege der Zahnstange umgreifen, damit die Zahnstange
im U-Profil nach allen Richtungen fest eingebettet liegt. Hierbei kann die Zahnstange
als Preßteil ausgebildet sein. Bei diesen genannten weiteren Ausbildungen der Erfindung
handelt es sich um Maßnahmen rein handwerklicher Art, für die nur im Zusammenhang
mit dem Grundgedanken der Erfindung im Rahmen echter Unteransprüche Schutz begehrt
wird.
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Durch diese Ausführung der Zahnstange wird erreicht, daß diese selbst
einen hohen Wert an Biegefestigkeit aufweist, wobei die Biegefestigkeit nicht nur
durch das Hohlprofil gewährleistet ist, sondern durch die innige Verbindung von
Hohlprofil und Zahnstange entsteht. Dies führt zu einer Greiferstange großer Festigkeit
bei gleichem Gewicht. Wesentlich ist auch, daß die Zahnstange innig mit dem U-Profil
verklebt werden kann, d. h., daß die Klebestelle an keiner Stelle unterbrochen ist.
Ferner ist wichtig, daß beim Klebevorgang selbst durch eine glatte ununterbrochene
Klebestelle das Klebemittel gleichmäßig an der ganzen Innenseite die Zahnstange
binden kann.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Greiferstange in Teilansicht (Längsschnitt), F
i g. 2 einen Querschnitt von F i g. 1 und F i g. 3 eine Schrägrißdarstellung der
Zahnstange. Der Greiferstangenantrieb (F i g. 1) besteht aus einem Antriebszahnrad
1 (in der Zeichnung als Zahnsegment ausgeführt) und aus einer Greiferstange 2. Die
Greiferstange 2 besteht im wesentlichen aus einem U-förmigen Profil 3 und einer
darin eingebetteten Zahnstange 4.
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Aus dem Querschnitt der Greiferstange 2 (F i g. 2) ist das U-förmige
Profil 3 ersichtlich, in das die Zahnstange 4 eingeklebt ist (bei 5). Die Klebeschicht
5 stellt eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Profil 3 und der Zahnstange
4 dar. Die Zahnstange 4
weist ein durchgehendes Zahngrundteil 6 auf,
an dem sich beidseits der Zähne 7 Stege 8 befinden, die die gleiche Höhe wie die
Zähne 7 aufweisen. Die überstehenden Enden der Schenkel des U-Profils umgreifen
fest die Stege der Zahnstange. Bei dieser Ausführungsform der Zahnstange
4 ist jeder Zahn 7
mit dem folgenden Zahn durch den Steg 8 verbunden.
Hergestellt wird eine derartige Zahnstange auf ganz einfache Art und Weise, indem
sie als Preßteil ausgeführt wird. Auf diese Weise hat man ein spanlos hergestelltes
Formteil. Selbstverständlich läßt sich die Zahnstange auch auf andere Weise, z.
B. durch Kleben oder Schweißen, herstellen, besser ist jedoch die Ausführung als
Preßteil aus einem Stück.
In F i g. 3 ist eine Schrägrißdarstellung
der Greiferstange 2 gezeigt, um die Ausbildung der Zahnstange 4 besser veranschaulichen
zu können. Es sind hier die gleichen Bezugszeichen wie in den anderen Figuren verwendet
worden.
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Hergestellt wird eine solche Greiferstange 2 derart, daß als U-förmiges
Profil 3 ein Halbfertigfabrikat verwendet wird. Das Material des U-Profils kann
je nach Bedarf gewählt werden, es muß nur genügende Festigkeitseigenschaften aufweisen.
Die Innenseite des U-förmigen Profils 3 wird mit einem geeigneten Klebstoff bestrichen,
und sodann kann die Zahnstange 4 -U-förmige -Profil 3 --eingeschobenwerden. Durch
diese besondere Ausbildung der Zahnstange 4, in der beidseitig Stege 8 angeordnet
sind, ist es nun möglich, daß der Klebstoff 5 nicht mehr von den Zähnen beim Einschieben
in das Profil abgeschürft werden kann. Dies ist insofern außerordentlich wichtig,
als ja für einwandfreie Klebung nur eine bestimmte Menge von Klebstoff verwendet
werden darf, d. h., es muß dafür gesorgt werden, daß nicht zu viel aber auch nicht
zu wenig Klebstoff aufgetragen wird, da ansonsten keine Gewähr für einwandfreie
Verbindung besteht. Bei einer Zahnstange, die z. B. keine seitlichen Stege 8 aufweist,
besteht stets die Gefahr, daß beim Einschieben der Zahnstange in das Profil der
Klebstoff nicht an den beiden Seiten der Zähne bleibt, sondern zwischen die Zähne
eindringt und dann in den Zahnlücken vor sich hergeschoben wird. Dadurch ist einmal
eine einwandfreie Klebeverbindung unmöglich, und darüber hinaus besteht die Gefahr,
daß in den Zahnlücken bzw. den Zahnkanten Klebstoff anhaftet und somit das Zahnprofil
selbst beeinträchtigt oder gar unbrauchbar wird.
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Außerdem bietet die Ausführung der Zahnstange mit den beiden Stegen
beidseits der Zähne den weiteren Vorteil, daß der Faserverlauf in der Zahnstange
nicht unterbrochen wird. Durch die Ausführung der Zahnstange als Preßteil entspricht
der Faserverlauf etwa dem eines gewalzten Stahlteiles und ist festigkeitsmäßig gegenüber
einem spanabhebend bearbeiteten Werkstück von Vorteil.
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Dadurch ist es nun möglich, eine Greiferstange herzustellen, die sehr
leicht und trotzdem stabil genug ist, um den hohen Anforderungen, die an eine Greiferstange
gestellt werden, gerecht zu werden, wobei keine schädlichen Wechselbeanspruchungen
der Zähne auftreten können.