DE170722C

DE170722C -

Info

Publication number: DE170722C
Application number: DENDAT170722D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Broschüren wurden bis jetzt in der Weise hergestellt, daß Fäden durch die Lagen gezogen und entweder verleimt oder verknotet wurden.

Durch vorliegende Erfindung wird nun eine Heftung geschaffen, welche zwischen diesen beiden steht, d. h. sowohl das Knoten als auch das Leimen entbehrlich macht. Hauptsächlich soll diese Heftung zum festen ίο Heften von Broschüren und Schulschreibheften dienen.

Letztere sollen fest geheftet sein. Es kann also das sogenannte Holländern, die Art, Fadenstücke durch die Lagen zu ziehen und ihre Enden auf dem Buchrücken zu verleimen, nicht angewendet werden, da eine solche Heftung nicht fest genug ist.

Aber auch die Heftung mit Knotenbildung' ist nicht gut anwendbar, denn der Knoten soll nicht im Innern des Buches liegen, da er dann z. B. von den Schulkindern leicht gelöst werden kann.

Deshalb bringt man bei einer bekannten

Heftung den Knoten auf dem Rücken des Buches an und überzieht dann den Rücken mit einem Papier- oder Stoffstreifen, damit der Knoten nicht zugänglich ist. Hierbei trägt jedoch der unter dem Rückenstoff liegende Knoten stark auf, so daß der über

dem Knoten liegende Überzugstreifen an dieser Stelle in kurzer Zeit durchstoßen wird und der Knoten doch wieder frei liegt.

Bei der in Fig. 1 bis 7 dargestellten Heftung sind nun die Ubelstände der vorgenannten Heftungen vermieden. Auf der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen veranschaulicht.

In Fig. ι ist der Faden h durch die Lage b gezogen, und es sind zwei Ösen s, s^l auf dem Buchrücken ausgestoßen. Durch diese Ösen sind nun die Enden des Fadens h geführt und die Heftung (Fig. 2) festgezogen.

In Fig. 4 und 5 ist diese Heftung in der Weise abgeändert, daß die beiden Fadenenden durch eine gemeinsame, durch die Lage b gebrachte Fadenöse gezogen sind.

Fig. 4 zeigt die Heftung in losem, Fig. 5 in festem Zustand.

Während Fig. 3 und 6 Rückenansichten dieser beiden Ausführungsformen der Heftung zeigen, stellt Fig. 7 eine mit zwei Fäden h, h¹ (Stichen) geheftete Broschüre b dar.

Die Enden der Heftfäden werden also weder von der Leimung gehalten, wie beim Holländern, noch kommen Knoten zur Verwendung.

Das Broschieren in dieser Art geschieht, nachdem die Lage gefalzt ist, auf einer entsprechend eingerichteten Maschine, welche den Faden in den Falz der Lage legt, die Fadenenden und die Halteösen durch die Lage stößt und dann mittels Greifer die Enden des Fadens durch die Ösen zieht.

Diese Einrichtung kann auch gleich an der Bogenfalzmaschine angebracht sein.

■ Die so broschierten Lagen können nun einzeln mit einem über den Rücken geleimten Falz oder Rückenumschlag versehen werden (schwache Broschüren, Schreibhefte 5 oder dergl.), oder sie können zusammengetragen und dann ein Rückenumschlag darangeleimt werden (starke Broschüren).

Endlich können dieselben auch auf einer

Heftmaschine in bekannter Weise, Lage auf

ίο Lage, unmittelbar an den Rückenstoff broschiert und dann mittels Leim an diesem dauernd befestigt werden.

Claims

Patent-Anspruch:
Broschürenheftung, bei der die einzelnen Bogen einer Lage durch einen oder mehrere getrennte Heftfäden gehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Lage gezogenen beiden Enden jedes Fadens durch eine oder mehrere, ebenfalls durch die Lage geführte, den Stich unterbrechende Ösen desselben Fadens hindurchgezogen werden, um eine genügend feste Heftung ohne auftragenden Knoten zu erreichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.