DE1701C - Maschine zum Sengen von Geweben aller Art, mittelst eines in die Flamme eingeführten Stromes komprimirter Luft - Google Patents
Maschine zum Sengen von Geweben aller Art, mittelst eines in die Flamme eingeführten Stromes komprimirter LuftInfo
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- DE1701C DE1701C DE000000001701DA DE1701DA DE1701C DE 1701 C DE1701 C DE 1701C DE 000000001701D A DE000000001701D A DE 000000001701DA DE 1701D A DE1701D A DE 1701DA DE 1701 C DE1701 C DE 1701C
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Description
1877.
AUGUSTE HYACINTHE BLANCHE in PUTEAUX (Seine, Frankreich).
Maschine zum Sengen von Geweben aller Art mittelst eines in die Flamme eingeführten
Stromes comprimirter Luft.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. November 1877 ab.
Das Sengen der Gewebe hat den Zweck, die feinen Härchen, die nach dem Weben auf der
Oberfläche der Gewebe verbleiben, wegzubringen. Diese Operation wurde früher in der
Weise vorgenommen, dafs der Stoff schnell über eine rothglühende Metallplatte geführt
wurde. Später bewirkte man das Sengen durch Gasflammen oder durch Flammen von flüssigen
Kohlenwasserstoffen. Das Gewebe wurde über eine Reihe von Flammen geführt, so dafs es
ungefähr durch die Mitte der Flammen strich; dadurch wurde die Verbrennung an dieser
Stelle beeinträchtigt und infolge dessen ein unvollständiges Sengen bewirkt, und aufserdem
stellte sich der grofse Uebelstand ein, dafs sich Rufs ablagerte. Ein anderes Verfahren bestand
darin, dafs man die Gewebe tangential an den beiden Seiten der Flamme vorbeitührte; auf
diese Weise benutzte man die Flamme zweimal, trotzdem geht ein grofser Theil der Hitze unbenutzt
verloren und werden in dieser tangentialen Lage die Härchen nur oberflächlich verbrannt,
und das sogenannte Korn des Gewebes nicht genügend biosgelegt.
Die Maschine, die den Gegenstand dieser neuen Erfindung bildet, beseitigt diese Uebelstände.
Das Princip derselben besteht darin, dafs ein Strom comprimirter Luft in die zum
Sengen der Gewebe bestimmte Flamme geführt wird und eine oder verschiedene Reihen von
Blaseröhren zum Sengen hergestellt werden. Die nach diesem System construirte Maschine
erfüllt die beiden folgenden Bedingungen:
1. Die Wärme wird vollständig ausgenutzt, die Flamme schlägt gegen den Stoff, wie beim
alten System.
2. Die mit dem Luftstrom behandelte Flamme entwickelt gröfsere Wärme, dagegen keinen
Rauch, tritt in alle Vertiefungen des Gewebes und brennt die Härchen vollständig ab.
Die Construction und das Arbeiten der Maschine ist leicht aus der beiliegenden Zeichnung
ersichtlich.
Fig. ι zeigt eine Längsansicht der mit der Sengvorrichtung versehenen Maschine, Fig. 2
eine Vorderansicht. Eine der Blaserohrreihen ist in vergröfsertem Maafsstabe in dem Verticalschnitt,
Fig. 3, dargestellt.
. Die Anordnung der Maschine (s. Fig. 1 und 2) ist sehr einfach. Das Gewebe b gelangt, nachdem
es auf eine oder mehrere Leitwalzen O und in die Rinne eines Spanners P gekommen
ist, auf einen oder mehrere hohle Cylinder aus Kupfer M, wo es von der Flamme getroffen
wird; dann setzt es, durch die Rollen NN und N1 JV1 mitgenommen, seinen Weg fort und
wird der Wirkung einer oder mehrerer Bürsten R ausgesetzt, um die verbrannten Härchen
wegzunehmen. Ein selbstthätiger Falter setzt es endlich fix und fertig hinter der Maschine
ab.
Die Sengvorrichtung, Fig. 3, besteht aus einer oder mehreren Reihen von dicken Röhren aus
dünnem Kupfer AAA, unten offen und oben abgeflacht, wie ein Clarinetten-Mundstück. Längliche
Hähne B B lassen das aus der Leitung D kommende Gas in die grofsen Röhren AA strömen,
wo schon die erste Vermischung mit Luft stattfindet. Lange, spitz zulaufende Blaseröhren G G,
die durch ein Gebläse Y gespeist werden, führen an der Verbrennungsstelle einen Strom
comprimirter Luft zu, was der Flamme einen grofsen Hitzegrad verleiht und dieselbe sehr
eindringend, klein und beinahe unsichtbar macht. Die Luft und das Gas kommen durch Gummischläuche
in die Vertheilungsröhren E und D.
Die Stützen F, welche die Reihen der Sengflammen
tragen, sind auf ihren Axen G drehbar, wodurch das plötzliche Aufheben der Wirkung
des Feuers im Falle des Stillstandes des Motors ermöglicht wird. Die Luft wird durch
das Gebläse oder die Druckpumpe Y direct in den Accumulator getrieben, der mit der Vertheilungsröhre
£ in Verbindung steht.
In dieser ersten Anordnung des neuen Maschinensystems zum Sengen der Gewebe liegt
die Eigenthümlichkeit darin, dafs in die Flamme jedes einzelnen Gasbrenners ein Strom comprimirter
Luft eingeführt wird, so dafs wirkliche Blaserohre gebildet werden. Hierdurch wird
nicht nur die gesammte, von der Flamme entwickelte Wärme ausgenutzt, sondern die Flammen
setzen auch nicht den geringsten Rauch auf die behandelten Gewebe ab.
Uebrigens können gewisse Abänderungen an der Maschine vorgenommen werden, sei es
Claims (1)
- durch Benutzung zweier oder mehrerer Reihen von Brennern zum Sengen einer oder der beiden Seiten des Gewebes, sei es verschiedener anderer Verbesserungen, die, obwohl besonders diesem Maschinensystem angepafst, dennoch mit Vortheil bei bestehenden Sengmaschinen aller Art anwendbar sind. Diese Abänderungen und Verbesserungen sind aus den folgenden Figuren der beiliegenden Zeichnung ersichtlich.Fig. 4 ist die Seitenansicht eines Theiles einer Maschine, welche mit zwei Reihen von übereinander befindlichen Brennern A A versehen ist, um das Gewebe b nur an einer Seite zu sengen. In diesem Falle läuft das Gewebe b auf die Leitwalzen σ ο und kommt mit derselben Seite auf die Metallwalzen MM, denen gegenüber sich die zwei Flammen.-Reihen A A befinden. Diese können durch zwei Verbindungsstangen verbunden werden, so dafs die Bewegung der einen die der anderen bedingt.In den Fig. 5 und 6 wird das Sengen auf der Vorder- und Kehrseite des Stoffes durch zwei übereinander gestellte Brennerreihen A A bewirkt; die Abänderung in der Aufstellung der Leitwalzen ο ο genügt, dafs die eine Seite des Stoffes auf die Walze M und die andere Seite auf die obere Walze gelangt.Fig. 7 zeigt eine Anordnung, die Stoffe an beiden Seiten zu sengen, worin die Reihen A A die eine vor, die andere hinter dem vorderen Gestell der Maschine sich befinden; in diesem letzteren Falle wird die wechselseitige Verbindung zwischen den beiden Brennerreihen durch einen Hebel S, Fig. 7, hergestellt, damit ein einziger Arbeiter die Maschine bedienen kann.Fig. 8 ist die Seitenansicht einer Sengmaschine mit vier Flammenreihen, um die Gewebe zweimal an jeder Seite zu sengen; Fig. 9 ist ein Grundrifs und Fig. 10 eine Vorderansicht dieser Maschine. Fig. 11 zeigt besonders die Anordnung der drehbaren Hebel, die bestimmt sind, die gleichzeitige Bewegung der vier Flammenreihen durch einen einzigen Arbeiter zu bewirken. Die vier Brennerreihen A A sind je zwei an jeder Seite des vorderen Gestelles der Maschine übereinander gestellt; sie sind untereinander durch zwei, an ihren Enden um die, die Flammenreihen tragenden Rahmen hh drehbare, gekrümmte Hebel g g verbunden. Die zwei Hebel g g sind aufserdem durch einen drehbaren Winkel i fest verbunden, damit die Bewegung des einen dem anderen mitgetheilt wird. Um das Sengen so vollständig wie möglich zu bewirken, geht das Gewebe, ehe es über die Flammen gelangt, über eine mit Gas geheizte Walze J] die Zeichnung in den Fig. 8 und 9 zeigt die Anordnung der Gas- und Luftleitungen. Diese Anordnung ist sehr vortheilhaft, indem das Gewebe von jeder Feuchtigkeit befreit wird, bevor es über die Flammen gelangt; die durch die Brenner entwickelte Wärme wird dadurch nicht unnützer Weise zum Verdunsten der Feuchtigkeit absorbirt. An der Seite der Maschine befindet sich ein Ausrücker, der entweder von Hand oder durch einen Tritt in Thätigkeit gesetzt wird. Dieser Ausrücker bestellt aus einer grofsen, durch eine einzige feste Riemscheibe / getriebenen Scheibe K und, dieser gegenüber, einer Frictionsmuffe m, welche direct das Triebwerk der Maschine mitnimmt. Die Muffe m kann selber mehr oder weniger dem Mittelpunkte der Scheibe k näher gestellt werden, um die Rotationsgeschwindigkeit der Mitnehmerwalzen zu reguliren. Bei dieser Anordnung fällt die Benutzung einer losen Riemscheibe weg; übrigens kann sie mit einem direct am Gestell der Maschine angebrachten Dampfmotor verbunden werden. Zur Erzeugung der zur Speisung der Blaserohrflammen nöthigen comprimirten Luft wird vom Erfinder am liebsten eine Luftcompfessionspumpe η angewendet, die direct von der Maschine getrieben wird.Die Anwendung einer solchen Pumpe zur Compression der Luft in Maschinen zum Sengen der Gewebe bietet den Vortheil, dafs man einen unbegrenzten Druck erzeugen kann, der in der Praxis zwischen 20 und 35 cm Wassersäule variirt, während man mit den bis jetzt gebräuchlichen Ventilatoren nur 3 bis 4 cm und mit den Blasebälgen 10 bis 20 cm erhält, d. h. ungenügenden Druck, um das Princip der Erfindung zu verwirklichen, nämlich die . Herstellung vollkommen rauchfreier Flammen, die den höchstmöglichen Hitzegrad entwickeln. Von der Pumpe η geht die Luft in einen Accumulator 0, der horizontal oder vertical angebracht sein kann, und von dort nach dem Druckregulator p von beliebiger Construction; an einer der Brennerreihen ist ein Manometer q angebracht, um jeder Zeit den Luftdruck ablesen zu können.Patent-Anspruch: Die Anwendung eines, ähnlich wie beim Blaserohr in die Flamme geführten Stromes comprimirter Luft zum Sengen von Geweben. -Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1701T | 1877-11-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1701C true DE1701C (de) |
Family
ID=70769389
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE000000001701DA Expired - Lifetime DE1701C (de) | 1877-11-21 | 1877-11-21 | Maschine zum Sengen von Geweben aller Art, mittelst eines in die Flamme eingeführten Stromes komprimirter Luft |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1701C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1027131B (de) * | 1956-04-19 | 1958-03-27 | Schwermaschb Lauchhammerwerk B | Rueckmaschine fuer Foerderbandstrassen |
-
1877
- 1877-11-21 DE DE000000001701DA patent/DE1701C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1027131B (de) * | 1956-04-19 | 1958-03-27 | Schwermaschb Lauchhammerwerk B | Rueckmaschine fuer Foerderbandstrassen |
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