DE1695012B2 - N hoch 1 -(6-cyclopropyl-4-pyrimidinyl)-sulfanilamide - Google Patents
N hoch 1 -(6-cyclopropyl-4-pyrimidinyl)-sulfanilamideInfo
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Description
X—<
-A1-Y
(U)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III,
(IH)
A3-Z
wobei X die Aminogruppe oder eine in diese überführbare, stickstoffhaltige Gruppe, eines der
beiden Symbole Ai und A2 die Iminogruppe und das andere eine direkte Bindung bedeutet, R ein
Wasserstoff- oder Chloratom bedeutet, Y und Z gemeinsam abspaltbare, reaktionsfähige Reste bedeuten
und Ri die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines säurebindenden Mittels zu einer Verbindung der allgemeinen Formel
IV
(IV)
NH — SO2 —4
in welcher Ri und X die oben angegebene Bedeutung haben, umsetzt, nötigenfalls diie Gruppe X des
Reaktionsproduktes in die freie Aminogruppe überführt und ein Reaktionsprodukt, das als Rest R
ein Chloratom enthält, zur Eliminierung des Chloratoms reduziert.
3. Arzneimittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch 1 und pharmazeutisch üblichen
Hilfs- und Trägerstoffen.
Die Erfindung betrifft N'-(6-Cyclopropy]-4-pyrimidinyl)-su)fanilamide
der allgemeinen Formel I1
NH-SO1
NH,
in welcher Ri eine Methoxygruppe oder ein Chloratom bedeutet, sowie ihrer Salze mit anorganischen oder
organischen Basen, und ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen.
Die Sulfanilamide der allgemeinen Formel I sind
bisher nicht bekanntgeworden. Wie überraschenderweise gefunden wurde, besitzen diese Verbindungen
vorzügliche antibakterielle Wirksamkeit Diese Eigen-
schaft charakterisiert sie als geeignet zur Behandlung von Infektionskrankheiten.
Das Verfahren zur Herstellung der Sulfanilamide der allgemeinen Formel I ist dadurch gekennzeichnet, daß
man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen Formel II,
// V
SO2-A1-Y
(U)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III,
Il I (111)
wobei X die Aminogruppe oder eine in diese überführbare, stickstoffhaltige Gruppe, eines der beiden
Symbole Ai und A2 die Iminogruppe -NH- und das andere die direkte Bindung bedeutet, R ein Wasserstoff oder
ein Chloratom bedeutet, Y und Z gemeinsam abspaltbare, reaktionsfähige Reste bedeuten und Ri die
oben angegebene Bedeutung hat, gegebenenfalls in Gegenwart eines säurebindenden Mittels zu einer
Verbindung der allgemeinen Formel IV,
(IV)
Ri
in welcher R und Ri und X die oben angegebene Bedeutung haben, umsetzt, nötigenfalls die Gruppe X
des obigen Reaktionsprodukts in die freie Aminogruppe überführt und ein Reaktionsprodukt, das als Rest R ein
Chloratom enthält, zur Eliminierung des Chloratoms reduziert
Falls Ai die Iminogruppe und A2 die direkte Bindung bedeutet, ist Y z. B. ein einwertiges Kation, insbesondere
ein Alkalimetallion, und Z ist dann z. B. ein Chloratom
oder eine Gruppe der Formel IVa,
CH3-N-Ac (IVa)
CH3 CH,
in welcher Ac ein einwertiges Anion, insbesondere ein Chlorion, bedeutet
Bedeutet andererseits Ai die direkte Bindung und A2 ]0
die Iminogruppe, so ist Y z. B. ein Chloratom oder ein Acyloxyrest, z. B. ein Rest der allgemeinen Formel IVb,
SO7-O-
(IVb)
und Z ein Wasserstoffatom, während X in diesem Fall vorzugsweise keine freie Aminogruppe ist Ferner
lassen sich freie Sulfonsäuren (Ai die direkte Bindung und Y = OH) mit 4-Acetamido-pyrimidin-derivaten
λ\2 = ΝΗ und Z = CH3-CO) z.B. in einem niederen
Alkanol unter teilweisem Abdestillieren des letzteren umsetzen.
Die Umsetzungen von Verbindungen der allgemeinen Formel II mit solchen der allgemeinen Formel III
werden z. B. in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie Dimethylformamid, Acetamid, N,N-Dimethylacetamid
oder Dimethylsulfoxyd, unter Erwärmen durchgeführt. Wenn als freigesetzte Verbindung Y-Z
eine Säure entstehen würde, so wird die Reaktion in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie z. B.
Pyridin oder Trimethylamin in Methylenchlorid, vollzogen.
Die nötigenfalls anschließende Überführung der Gruppe X des Reaktionsproduktes der allgemeinen
Formel IV in die freie Aminogruppe ist je nach der Art dieser Gruppe eine Hydrolyse oder eine Reduktion.
Durch Hydrolyse in die Aminogruppe überführbare Reste X sind z. B. Acylaminoreste, wie der Acetamidorest
oder niedere Alkoxycarbonylaminoreste, wie der Methoxycarbonylaminorest ferner der Benzyloxy- oder
der Phenoxy-carbonylaminorest sowie substituierte Methylenaminogruppen, wie der Benzylidenaminorest
oder der p-Dimethylaminobenzylidenaminorest Diese Hydrolyse zur Freisetzung der Aminogruppe kann z. B.
in saurem Medium, wie in konz. Salzsäure oder durch Erhitzen in verdünnter methanolischer Salzsäure
vorgenommen werden. Sie kann aber auch unter alkalischen Bedingungen, z.B. mittels verdünnter
Natronlauge bei Temperaturen zwischen 20 und 100° C,
erfolgen.
Als durch Reduktion in die Aminogruppe überführbare Reste kommen z.B. in Betracht: die Nitro-, die
Benzyloxy-carbonyiamino- oder die Benzylidenaminogruppe oder substituierte Azoreste, wie der Phenylazo-
oder p-Dimethylaminophenylazorest oder der Azorest der Verbindung der allgemeinen Formel Ha
(Ha)
60
in welcher Ai und Y die unter Formel II angegebene Bedeutung haben. Die Reduktion dieser reduzierbaren
bzw. reduktiv spaltbaren Gruppen kann allgemein auf katalytischem Weg, z. B. mittels Wasserstoff in Gegenwart
von Raney-Nickel in einem inerten organischen Lösungsmittel erfolgen, jedoch kommen auch nichtkatalvtische
Verfahren in Betracht.
Die Reduktion der Nitrogruppe zur Aminogruppe
kann z. B. mit Hilfe von Eisen in Essigsäure oder Salzsäure vorgenommen werden. Ein geeignetes Reduktionsmittel
für die Benzyloxycarbonylaminogruppe •st z. B. Natrium in flüssigem Ammoniak. Die reduktive
Spaltung der Azogruppe kann z. B. mittels Natriumdithionit in Äthanol oder Wasser, ferner mit Hilfe von
Zink in Eisessig oder Salzsäure oder auch mittels Zinn(II)-chlorid in Salzsäure vorgenommen werden.
Die reduktive Eliminierung des Chloratoms R erfolgt z. B. durch katalytische Hydrierung in Gegenwart einer
Base, z. B. verwendet man als Katalysator Palladium auf Bariumsulfat und als Reaktionsmedium wässerige
Natronlauge. Die bei den vorstehend genannten Reaktionen eingesetzten Verbindungen der allgemeinen
Formel IV können unmittelbare Produkte der Hauptreaktion sein oder aus solchen durch Überführung
der Gruppe X in die freie Aminogruppe erhalten werden. Der Ersatz des Halogenatoms R durch
Wasserstoff kann gegebenenfalls im gleichen Arbeits gang wie die Reduktion einer dazu geeigneten Gruppe
X, z. B. der Nitrogruppe, erfolgen.
Zur Herstellung von Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel III, in denen A2 die direkte Bindung, Z ein
Chloratcm, ein Trimethylammoniumion oder eine niedere Alkylsulfonylgruppe, R' die Methoxygruppe
und R die oben angegebene Bedeutung hat geht man z. B. von α-Methoxyderivaten der /J-Oxo-cyclopropan
propionsäure-alkylester, insbesondere der Methyl- oder Äthylester, aus und kondensiert diese Ester mit
Thioharnstoff oder mit Formamidin, zu 5-Methoxyderivaten des 2-MCrCaPtO-O-CyCIoPrOPyI-, oder das 6-CycIopropyl-4-pyrimidinols.
Das genannte 5-Methoxyderivat des 6-Cyclopropyl-2-thiouracils (6-Cyclopropyl-2-mercapto-4-pyrimidinol)
kann man z. B. mit Raney-Nickel in Gegenwart von Ammoniak zu S-Methoxy-ö-cyclopropyl-4-pyrimidinol
reduzieren oder z. B. durch Kochen mit 10%iger (Gewichtsprozente) Chloressigsäure in
S-Methoxy-ö-cyclopropyl-uracile umwandeln.
Durch Behandlung der vorgenannten 5-Methoxy-6-cyclopropyl-4-pyrimidinole
mit Phosphoroxychlorid, z. B. in Gegenwart von Diäthylanilin, erhält man die
entsprechenden, unter die allgemeine Formel III fallenden 5-Methoxy-4-chlor-6-cyclopropyl-pyrimidine,
und durch analoge Behandlung der S-Methoxy-ö-cyclopropyl-uracile
die ebenfalls unter diese Formel fallenden 5-Methoxy-2,4-dichlor-6-cyclopropyl-pyrimidine.
Die Herstellung entsprechender Ausgangsstoffe mit einem niederen Alkylsulfonylrest als abspaltbarem Rest
Z erfolgt beispielsweise durch Umsetzung von 5-Methoxy^-chlor-e-cyclopropyl-pyrimidinen,
5-Methoxy-2,4-dichlor-6-cyclopropyl-pyrimidinen
mit Alkalimetallsalzen von niederen Alkanthiolen und Oxydation der erhaltenen 4-Alkylthio-verbindungen, z. B. mittels Peressigsäure.
Die für die Pyrimidinringschlußreaktion als Kondensationskomponenten
erwähnten a-Methoxy-0-oxo-cyclopropan-propionsäure-alkylester
sind aus a-Diazo-J9-oxo-cyclopropanpropionsäure-alkylestern
und einem niederen Alkanol in Gegenwart von Kupfer und Bortrifluorid-ätherat erhältlich.
Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel III, in denen A2 die direkte Bindung, Z ein Chloratom, Ri ein
Chloratom bedeutet und R die unter Formel III angegebene Bedeutung hat, erhält man beispielsweise,
indem man auf ö-CyclopropyM-pyrimidinol N-Chlorsuccinimid
einwirken läßt und das so erhaltene 5-Chlor-6-cyclcpropyl-4-pyrimidinol mit einem Ge-
misch von Phosphoroxychlorid und Dimethylformamid
behandelt, wobei man e-CyclopropyM.S-dichlor-pyrimidin
erhält
Die für die Pyrimidinringschlußreaktion als Kondensationskomponenten
verwendcien niederen a-AlkoxyjS-oxo-derivate
von niederen aliphatischen Carbonsäurealkylestern, insbesondere Methyl- oder Äthylester,
lassen sich z. B. aus entsprechenden a-Diazo-0-oxo-carbonsäurealkylestern
in einem niederen Alkanol in Gegenwart von Kupfer und Bortrifluorid-ätherat herstellen.
Eine dritte Gruppe von Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel III, in welcher A2 die Iminogruppe, Z
Wasserstoff und Ri und R die unter Formel I angegebene Bedeutung haben, d. h. 5-Methoxy- oder
5-Chlorderivate von 4-Amino-6-cyclopropyl-pyrimidinen, erhält man aus solchen, bereits genannten
Verbindungen der allgemeinen Formel III, welche in 4-Stellung ein Chloratom oder eine niedere Alkylsulfonylgruppe
aufweisen, indem man diese Verbindungen mit Ammoniak umsetzt.
Die nach den erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I werden
anschließend gewünschtenfalls in ihre Salze mit anorganischen oder organischen Basen überführt. Die
Herstellung dieser Salze erfolgt z. B. durch Umsetzung der Verbindungen der allgemeinen Formel I mit der
äquivalenten Menge einer Base in einem geeigneten wässerig-organischen oder organischen Lösungsmittel,
wie z. B. Methanol, Äthanol, Äther, Chloroform oder Methylenchlorid.
Zur Verwendung als Arzneistoffe können an Stelle der freien Verbindungen der allgemeinen Formel I
deren Salze mit Basen eingesetzt werden. Geeignete Salze sind solche, deren Kationen bei den in Frage
kommenden Dosierungen keine physiologischen Eigenwirkungen zeigen. Ferner ist es von Vorteil, wenn die als
Arzneistoffe zu verwendenden Salze gut kristallisierbar und nicht oder wenig hygroskopisch sind. Geeignete
Salze sind z. B. Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium- und Ammoniumsalze sowie Salze mit Äthylamin,
Dimethylamin, Diäthylamin, Triäthylamin, Äthylendiamin, Cholin, Benzylamin, Dibenzylamin, Pyridin,
Piperidin, Morpholin, N-Äthylpiperidin, Aminoäthanol, Diäthylaminoäthanol, Diäthanolamin, Triäthanolamin
und 1 -(2-Hydroxyäthyl)-piperidin.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich zur Bereitung von Arzneimitteln für innere oder
äußerliche Anwendung, z. B. zur Behandlung von Infektionen durch grampositive Baktenen, wie Staphylokokken,
Streptokokken, Pneumokokken sowie durch gramnegative Bakterien, wie Salmonella typhi, Escherichia
coli und Klebsieila pneumoniae.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen von bisher
nicht beschriebenen Zwischenprodukten näher. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
60
a) 17,6 g «-Diazo-jS-oxo-cyclopropanpropionsäureäthylester
(vgl. L.). Smith & S. McKenzie, J. Org. Chem. 15, 74 [1950]) werden in 135 ml trockenem
Methanol gelöst. Man erhitzt diese Lösung unter Zusatz von 1 g Kupferpulver und 4 Tropfen Bortrifluorid-ätherat
bei einer Badtemperatur von 60 bis 70° C. Eine anfänglich kräftige Stickstoffentwicklung setzt ein,
welche nach 2 Stunden beendet ist. Anschließend filtriert man das Reaktionsgemisch und dampft das
Filtrat zur Trockene ein. Das zurückbleibende Ol wird fraktioniert, worauf man den reinen «-Methoxy-j3-oxocyclopropanpropionsäure-äthylester
vom Kp. 60 bis 61°C/0,l Torr erhält
b) 2,25 g Natrium werden in 45 ml trockenes Äthanol eingetragen und in der Folge 8,75 g Thioharnstoff und
12,25 g des gemäß Beispiel la) erhaltenen Esters zugegeben. Dann kocht man die Mischung während 7
Stunden unter Rückfluß. Das Äthanol v/ird unter Vakuum abdestilliert, der Rückstand in 25 ml warmem
Wasser gelöst und die Lösung mit 1 g Aktivkohle entfärbt. Man filtriert die Aktivkohle ab und stellt das
Filtrat mit 5 η-Salzsäure auf pH 6 ein. Dann läßt man die erhaltene Suspension eine Stunde bei O0C stehen und
saugt das rohe 2-Mercapto-5-methoxy-6-cyclopropyl-4-pyrimidinol
ab. Man wäscht es mit Wasser und trocknet es im Vakuum, worauf es bei 208 bis 210° C unter
Zersetzung schmilzt Umkristallisieren des Rohproduktes aus Äthanol liefert die reine Verbindung vom Smp.
211 bis 213° C unter Zersetzung.
c) 8 g der rohen gemäß Beispiel Ib) hergestellten Mercapioverbindung werden zu 100 ml destilliertem
Wasser und 10 ml 25%igem (Gewichtsprozente) wäßrigem Ammoniak gegeben. Man erwärmt das erhaltene
Gemisch unter Rühren auf 70 bis 8O0C, trägt portionenweise 24 g Raney-Nickel als feuchte Paste ein
und erwärmt anschließend die Suspension unter fortgesetztem Rühren in einem Bad von 110 bis 120° C
während 1 '/2 Stunden. Der Niederschlag wird abfiltriert
und zweimal mit heißem Wasser nachgewaschen. Die Filtrate werden unter Vakuum zur Trockene eingedampft
und der Rückstand über Phosphorpentoxyd getrocknet. Das erhaltene rohe S-Methoxy-ö-cyclopropyl-4-pyrimidinol
schmilzt bei 113 bis 1160C. Die
Sublimation des Rohproduktes bei 90 bis 100°C/0,l Torr liefert die reine Verbindung; sie schmilzt bei 120 bis
1220C.
d) 5,7 g des rohen S-Methoxy-e-cyclopropyM-pyrimidinols
werden in 36 ml eiskaltes Phosphoroxychlorid eingetragen und dann 2,6 ml Ν,Ν-Dimethyl-anilin
zugefügt. Man rührt das erhaltene Gemisch bei einer Badtemperatur von 90 bis 100° C während IV2 Stunden,
destilliert dann das überschüssige Phosphoroxychlorid unter Vakuum ab und gießt den Rückstand auf Eis. Die
erhaltene Suspension wird dreimal mit je 50 ml Äther extrahiert, der Ätherextrakt nacheinander mit Wasser,
5%iger (Gewichtsprozente) Natriumhydrogencarbonatlösung und Wasser gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Man verwendet den Rückstand, das rohe, ölige 4-Chlor-5-methoxy-6-cyclopropyl-pyrimidin
direkt für die nachfolgende Reaktion.
e) Man erhitzt ein Gemisch von 10,7 g Sulfanilamid-Natrium,
40 ml Dimethylsulfoxyd, 4,61 g der rohen, gemäß Beispiel Id) erhaltenen Chlor-Verbindung und
0,6 g Trimethylamin, gelöst in 6 ml Dimethylformamid, bei einer Badtemperatur von 60 bis 700C während 48
Stunden unter Rühren. Die erhaltene Lösung wird unter Hochvakuum eingedampft und der Rückstand mit
Wasser und Äther verrührt. Man stellt die wässerige Phase mii festem Kohlendioxyd auf pH 8 bis 9 ein und
filtriert das ausgefallene, überschüssige Sulfanilamid ab. Aus dem Filtrat erhält man nach Ansäuern mit 5
η-Salzsäure bei pH 5 bis 6 das rohe N'-(5-Methoxy-6-cyclopropyl-4-pyrimidinyl)-sulfanilamid.
Es wird einmal aus wässerigem Äthanol und einmal aus Essigsäureäthylester-Hexan umkristallisiert, worauf es bei 201 bis
2030C schmilzt. Das Dünnschichtchromatoeramm zeigt
den Rr-Wert 0,65 (Kieselgel; Fließmittel zu Chloroform
zu Methanol 4 :1).
34,9 g Sulfanilamid-Natrium und 32,5 g Acetamid
werden gemischt, die Mischung bei 160°C geschmolzen und auf 90° C abkühlen gelassen. Dann gibt man 14,6 g
N^e-Cyclopropyl-S-methoxy^-pyrimidinyO-N.N.N-trimethyl-ammoniumchlorid
(erhalten aus 6-Cyclopropyl-5-methoxy-4-chlor-pyrimidin
und Trimethylamin) dazu, rührt während 10 Minuten bei 100° C, läßt das Gemisch
erkalten und verrührt es mit Wasser. Mit festem Kohlendioxyd wird die Lösung auf pH 8 bis 9 eingestellt
und das ausgefallene Sulfanilamid abfiltriert. Dem Filtrat setzt man 6 η-Salzsäure bis pH 5 bis 6 zu und
saugt das rohe Ni-iS-Methoxy-e-cyclopropyl^-pyrimidinyl)-sulfanilamid
ab. Es ist identisch mit dem nach Beispiel 1 erhaltenen Produkt
a) 6,8 g ö-Cyclopropyl^-pyrimidinol (hergestellt analog
Beispiel Ib) und c) werden in 15 ml Eisessig und 0,3 ml Acetanhydrid suspendiert Durch Erhitzen auf
80° C während einigen Minuten wird eine klare Lösung erhalten. Darauf läßt man die Lösung auf 50 bis 55° C
abkühlen und versetzt sie portionenweise mit 8,3 g N-Chlor-succinimid. Dann wird bei einer Badtemperatur
von 6O0C während 3 Stunden gerührt und nach Abkühlen auf etwa 2O0C filtriert und der Niederschlag
mit Wasser gewaschen. Das rohe S-Chlor-ö-cyclopropyl-4-pyriniidinol
zeigt den Smp. 218 bis 220° C.
b) 6 g der obigen rohen Verbindung werden zu einem eisgekühlten Gemisch von 3 ml Phosphoroxychlorid
und 0,6 ml Dimethylformamid gegeben. Bei einer Bad temperatur von 1100C wird während 45 Minuten
gerührt. Es entsteht eine rote Lösung, die bei 12 Torr eingedampft wird. Der Rückstand wird auf Eis gegossen
und mehrmals mit je 50 ml Hexan extrahiert Nach Abdestillieren des Lösungsmittels verbleibt das ölige
ö-Cyclopropyl^S-dichlorpyrimidin.
c) Eine Mischung von 5,6 g ö-Cyclopropyl-^S-dichlorpyrimidin,
14,3 g Sulfanilamid-Natrium, 30 ml Dimethylformamid und 0,3 g Trimethylamin, in 3 ml Dimethylformamid
gelöst, wird während 2 Stunden bei einer Badtemperatur von 60° gerührt. Darauf werden
nochmals 03 g Trimethylamin in 3 ml Dimethylformamid zugefügt und die Mischung weitere 13 bis 14
Stunden bei einer Badtemperatur von 70° C gerührt Die
entstandene dunkelbraune Suspension wird bei einem Druck von 0,1 Torr zur Trockene eingedampft Der
Rückstand wird in Wasser gelöst, die Lösung mit Kohlendioxyd auf pH 9,0 eingestellt und 2 Stunden
gerührt Dann filtriert man das unverbrauchte Sulfanilamid ab, wäscht das Filtrat einmal mit Äther und bringt
den pH des Filtrats mit 5 η-Salzsäure auf 6,0. Nach einer Stunde filtriert man das ausgefallene Rohprodukt ab
und kristallisiert es aus 2-Methoxy-äthanol/Wasser um. Man erhält das N^S-Chlor-e-cyclopropyM-pyrimidinyl)-sulfanilamid
vom Smp. 202 bis 203° C.
Versuchsbericht
Chemotherapeutische Aktivität
1. Geprüfte Verbindungen
I N1-(6-Cyclopropyl-5-methoxy-4-pyrimidinal)-sulfanilamid
(gemäß vorliegender Patentanmeldung),
11 N' -(S-Chlor-e-cyclopropyl^-pyrimidinyl)-sulfaniliimid
(gemäß vorliegender Patentanmeldung),
III N'-(2,6-Dimethoxy-4-pyrimidinyl)-sulfanilamid
(gemäß C. A. 54, p. 3726 [1960], Handelsprodukt.
2. Antibakterielle Aktivität gegen Klebsielle pneumonia K 516
Methode
18 bis 22 g schwere Albinomäuse werden mit 0,2 ml
einer lOfachen tödlichen Dosis einer Klebsiella-Suspension i. p. infiziert. Zur chemotherapeutischen Behandlung
werden Gruppen von mindestens 5 Tieren gebildet. Die zu prüfenden Substanzen werden als Suspension in
0,5% CMC am Infaktionstag zweimal und an dem darauffolgenden Tag einmal mit der Schlundsonde p. o.
verabreicht Die chemotherapeutische Aktivität wird durch Bestimmung der 50%igen curativen Dosis (CDso)
ermittelt Die Bestimmung der CDso erfolgt nach L. J. ReedundH.Muench, Amer. J. Hyg. 27,493(1938),
am dritten und siebten Tag nach der Infektion.
Testkeim | Resultate | CDso mg/kg 3. Tag 7. Tag |
|
Ver bindung |
Klebsieila K 516 |
8,25 8,25 18 18 |
|
I III |
pneumonia | ||
3. Antibakterielle Aktivität gegen Escherichia coli K 309
Methode
18 bis 22 g schwere Albinomäuse werden mit einei 105fach tödlichen Dosis einer Escherichia coli-Suspen
sion i. p. infiziert Zur chemotherapeutischen Behänd
lung werden Gruppen von mindestens 5 Tieren gebildet Die zu prüfenden Substanzen werden am Infektionstaj
zweimal und an dem darauffolgenden Tag einmal mi der Schlundsonde p. o. verabreicht Die chemotherapeu
tische Aktivität wird durch Bestimmung der 50%igei curativen Dosis (CDso) ermittelt Die Bestimmung de
CDso erfolgt nach L. J. R e e d und H.Muench, Amei
J. Hyg. 27,493 (1938) am dritten Tag nach der Infektion.
Resultate | Testkeim | CD50 mg/kg | |
Ver bindung |
Escherichia coli K 309 Escherichia coli K 309 Escherichia coli K 309 |
31 21 30 |
|
1 II III |
4. Antibakteriell Aktivität gegen Streptococcus haemolyticus K113
Methode
18 bis 2!2 g schwere Albinomäuse werden mit 0,2 π
einer Streptococci-Suspension intraperitoneal infizier Die Dosis ist tödlich für alle Mäuse, die kein wirksame
Medikament bekommen.
Zur chemotherapeutischen Behandlung werde Gruppen von 5 Tieren gebildet Die zu prüfende
Substanzein werden als Suspension am Infektionsta zweimal umd an den darauffolgenden 4 Tagen einmal m
/.na <;i ti λ
der Schlundsonde ρ. ο. verabreicht, An dem dritten und siebten Tag nach der Infektion werden die überlebenden
Tiere gezählt und die curative Dosis (CDso) ermittelt. Die Bestimmung der CDso erfolgt nach L. J.
ReedundH.Muench, Amer.J.Hyg.27,493(1938).
Resultate
Verbindung Testkeim
CDso mg/kg 7. Tag
IO
6. Bestimmung der Halbwertzeit beim Menschen Methode
Die Versuchsperson nimmt 1 g der Prüfsubstanz ein Die Bestimmung des freien und des freien + acetylier
ten Sulfonamids wurde nach einer Modifikation dei Bestimmungsmethode von M a r s h a 11 durchgeführ
(Literatur: Marshall, J. Biol. Chemistry 122:363 1937)
Resultate
Streptococcus 11
haemolyticus 12,5
K 113 50
5. Toxizität
Verbindung
Versuchsperson
Halbwertzeit beim Menschen
165 Std. 40 Std.
Die akute Toxizität (DLso) wurde nach Standardmethoden ermittelt.
Resultate
7. Schlußfolgerungen
Ver- Mittlere letale Dosis
bindung DLso in mg/kg p.o.
(Maus)
II
III
III
>5000
>5000
>5000
>5000
>5000
Die erhaltenen Resultate zeigen, daß die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen I und II eine deutlich
bessere oder gleich gute Wirkung als die Vergleichssubstanz Madribon besitzen. Bei klinischen Versuchen am
Menschen zeigt die Verbindung I eine sehr lange biologische Halbzeit. Die Resorption ist 4mal länger als
bei der Vergleichssubstanz HI, und das bedeutet, daß die Dosierung nicht nur niedriger, sondern auch in längeren
Intervallen verabreicht werden muß.
#■*
Claims (2)
1. N1 (e-CyclopropyW-pyrimidinylJ-sulfaniJamide
der allgemeinen Formel I,
(D
in welcher Ri eine Methoxygruppe oder ein Chloratom bedeutet, sowie ihrer Salze mit anorganischen
oder organischen Basen.
2. Verfahren zur Herstellung der Sulfanilamid-Derivate
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine
Verbindung der allgemeinen Formel II,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH399066A CH472412A (de) | 1966-03-17 | 1966-03-17 | Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten des Sulfanilamids |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1695012A1 DE1695012A1 (de) | 1971-04-08 |
DE1695012B2 true DE1695012B2 (de) | 1976-04-15 |
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ID=4267733
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1967G0049594 Granted DE1695012B2 (de) | 1966-03-17 | 1967-03-16 | N hoch 1 -(6-cyclopropyl-4-pyrimidinyl)-sulfanilamide |
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FR (2) | FR1514738A (de) |
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SE (1) | SE329854B (de) |
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1966
- 1966-03-17 CH CH399066A patent/CH472412A/de not_active IP Right Cessation
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1967
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