DE1694107B2 - Stabilisierte acrylnitrilpolymerisat-loesungen - Google Patents
Stabilisierte acrylnitrilpolymerisat-loesungenInfo
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- C08K5/36—Sulfur-, selenium-, or tellurium-containing compounds
- C08K5/39—Thiocarbamic acids; Derivatives thereof, e.g. dithiocarbamates
- C08K5/405—Thioureas; Derivatives thereof
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Description
NH.- C-NH — NH-Acyl
in der Acyl einen Acetyl-, Propionyl-. Benzoyl- oder Furoylrest bedeutet, um Stabilisieren von
Acrylnitrilpolymerisatlösungen.
HN.,
C — NH- NH- Acyl
Die vorliegende Erfindung betrifft das Stabilisieren
von Acr\lnitrilpol\:nerisat-Lösungen. wobei spezielle
Stabilisatoren verwendet werden.
Bei der Herstellung \on Acrylnitrilpolymerisat-Lösungen.
die für die Herstellung von geformten Artikeln geeignet sind, treten stets Vergilbungen ein.
Es Ht nämlich zur Herstellung solcher Lösungen notwendig, hohe Konzentrationen zu erreichen, wofür
man lange Lösezeiten und im allgemeinen erhöhte Lösetemperaturen Henötigt.
Es ist bereits bekanntgeworden. Lösungen von Acrylnitrilpolvmerisaten Stabilisatoren zuzusetzen, um
eine Vergilbuna möglichst zu vermeiden.
So ist bekannt, saure Verbindungen als Stabilisatoren
einzusetzen. Derartige Zusätze sollen zur Hauptsache den schädlichen Einfluß basischer Zerseuungsprodukte
des als Lösungsmittel dienenden Di"ieth\lformamids ausschalten. Nachdem iedoch
groPteciinische Verfahren bekannt sind, die es erlauben,
sehr reines Dimethylformamid herzustellen, ist der Einsatzbereich der genannten Stabilisatoren stark
eingeengt. Außerdem ist es nicht möglich, mit diesen Zusätzen wirklich farblose Polymerisat-Lösungen zu
erhalten.
In diesem Zusammenhang sollte darauf hingewiesen werden daß die Vergilbung von Polyacrylnitril-Lösungen
auf andere cheml .he Reaktionen zurückzuführen
ist als z. B. eine Vergilbung von Polyvinylchlorid-Lösungen. Polyvinylchlorid-Lösungen lassen
sich mit Verbindungen stabilisieren, die als Chlorwasserstoff-Akzeptoren
wirksam sind. Derartige Verbindungen erwirken jedoch bei Polyacrylnitril-Lösungen
eine besonders starke Vergilbung. Ebenso beruht die Vergilbung von Diolefin-Polyrnerisaten und Diolefin-Mischpolymerisaten,
die durch übliche Radikalfänger, wie Phenol, verhindert wird, auf einem
anderen Mechanismus als die Verbräunung von PoIyacrylnitril-Lösungeri.
Im Polyacrylnitril sind praktisch keine olefinisch-ungesättigten KohlenstoP-Doppelbindungen
vorhanden. Die Ansatzpunkte einer Vernetzung bzw. einer Oxydationsreaktion sind bei PoIyacrylnitrilpolymerisat-Lösungen
nicht gegeben.
Auf Grund der Verschiedenheiten der Abbau-Mechanismen sind die für die einzelnen Polymerisate
wirksamen Stabilisatoren Polymerisat-spezifisch. Stabilisatoren, die z. B. bei Polyvinykhlorid-Lösungen
sehr wirksam sind, erweisen sich al? völlig unwirksam bei Acrylnitril-Polymerisat-Lösungen.
in der Acyl einen Acetyl-, Propionyl-. Ben.Toyl- oder
Furoylrest bedeutet, als Stabilisatoren für Lösungen
von .Acrylnitrilpolymerisaten verwendet.
Es muß als ausgesprochen überraschend bezeichnet werden, daß neutrale Verbindungen, wie die erfindungsgemäßen
Thiosemicarbazide, welche keine stark saure oder stark basische Funktion enthalten, in so
starkem Maße die Vergilbung von Acrylnitrilpoi;--merisat-Lösungen
verhindern.
Als Acrylnitrilpoiymerisate kommen sowohl Acrvlnitrilhomopolymerisate
als auch Acrylnitrilcopoh · merisate in Frage. Sie enthalten jedoch stets einen
as überwiegenden Anteil an gebundenem Acrylnitril.
Als Cokomponente kommen die für die Herstellung solcher Polymerisate üblichen Corr.onomeren in Frage.
wie Acrylsäureester. Methacrylsäureester. Vinylacetai.
Acrylsäureamide, Methacrylsäureamide, Methylvim!-
keton, St>rol, Vinylpyridin. Styrolsulfonsäure. Acrylsäure.
Methacrylsäure. Bevorzugt werden Acrylsäurepolymerisate
mit mindestens SO0 0 gebundenem PoIvacrylnitril
verwendet.
Als Lösungsmittel für die Herstellung der erfr -
Als Lösungsmittel für die Herstellung der erfr -
dungsgemäßen Lösungen verwendet man die üblichehochpolaren Lösungsmittel, wie Dimethylformamid.
Dimethylacetamid, Äthylenglykolcarbonat.
Alle Stabilisatoren haben eine ausreichende Löslichkeit in den für die Herstellung der Polymerisai-Lösung
in Frage kommenden Lösungsmitteln. Dk-Stabilisatoren stellen feste kristalline Pulver dar.
Die Herstellung der Polymerisat-Lösungen wire
im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 10 und 100 C. vorzugsweise zwischen 30 und 8OC. vor-
genommen.
D'e Herstellung der Polymerisat-Lösungen geschieht
im Prinzip in an sich bekannter Weise. Der Gehalt der Lösung an Polymer:at liegt zwischen 5 und
35° 0. Die Menge an Stabilisator kann in weiten
Grenzen schwanken und liegt im allgemeinen zwischen 0.01 bis 5°,0, bezogen auf das Polymerisat, vorzugsweise
zwischen 0,05 und 3°;o.
Dabei ibt zu bemerken, daß die Menge an einzusetzendem
Stabilisator sich nach dem Peinheitsgrai' des verwendeten Lösungsmittels, nach der Dauer
des Löseprozesses, nach der Temperatur und im allgemeinen nur unwesentlich nach der Zusammensetzung
des Polymerisats richtet. Die günstigsten Konzentrationen lassen sich leicht durch Vorversuche
ermitteln. Der Zusatz der Stabilisatoren während des Löseprozesses kann so erfolgen, daß eine
hochkonzentrierte Stammlösung über eine Dosiervorrichtung mit dem Lösungsnrttel für das Polymerisat
oder mit der herzustellenden Lösung in einer Löse:chnecke oder in einem Lösekessel vereinigt
wird. Man kann auch die genannten Stabilisatoren mit dem Polymerisat gemeinsam in das Lösungsmittel
eintragen. Die Stabilisatoren können auch
während des Löseprozesses in reiner Form zugesetzt
tverden.
Die erhaltenen Lösungen können unmittelbar oder nach Entlüftung bzw. Filtration dem Vcrfc-rrnungsprozeß
zugeführt werden. Die erfindungsgemäß erhaltenen stabilisierten Lösungen weisen gegenüber den
vorbekannten Lösungen eine Reihe von Vorteilen auf. Sie sind trotz Anwendung der üblichen Lösebedingungen
farblos und können auch längere Zeit, gegebenenfalls bei höheren Temperaturen, gelageit
werden, ohne daß eine Vergilbung oder die Bildung von Gel-Körpern auftritt. Die Überlegenheit der
erfindungsgemäß stabilisierten Lösungen über nicht stabilisierte Lösungen geht eindeutig aus den nachfolgenden
Beispielen hervor.
Lm eine quantitative Verfolgung des Vergilbunssprozesses
bei steigenden Temperaturen zu ermöglichen, wurden 5° „ige Polymerisat-Lösungen eingesetzt.
Derartige Polymerisat-Lösungen zeigen eine niedrigere Viskosität und las.sen sich leicht in MeB-küvetten
einfüllen.
Man stellt 5°/oige Lösungen eines Copolymerisate,
das zu 95O; O aus Acrylnitril und zu 5°0 aus Acrylsäuremethylester
besteht, in Dimethylformamid her. Diesen Lösungen werden die aus der nachfolgenden
Tabelle ersichtlichen Stabilisatoren in den ebenfalls angegebenen Mengen zugesetzt. Anschließend werden
die Polymerisat-Lösungen 1', Stunde auf 90 "C erhitzt,
ίο dann wird optisch die Vergilbung gemessen. Eine
weitere Wärmebehandlung erfolgt dann 1 Stunde bei 130'C. Anschließenc wird wieder optisch der Grad
der Vergilbung bestimmt. Die optischen Messungen werden im Elco-Photometer 111 der Firma Zeiss bsi
is /. = 470 m,LL durchgeführt. Man rechnete die Meßergebnisse
auf eine Schichtdicke von 5 cm um.
Stabilisator:
AcetylthiosemicarbazidCHjCO —NHNH -C-NH
Stabilisatormenge | Extinktion vor der thermischen Behandlung |
Extinktion nach einer Hitzebehandlung |
Extinktion nach einer HiuebehandHing von 1 ·, Stunde bei 90 C und "l Stunde bei 130 C |
Ohne Stabilisator Mit 20Z0 Stabilisator Mit 1 ° „ Stabilisator Mit 0.5 ° ο Stabilisator Mit 0.10O Stabilisator |
ϋ,03υ C, 035 !,033 0.034 1,034 |
0,067 0.050 0,044 0.044 0,046 |
0.715 0,150 0.132 0,147 0.229 |
Wie aus der Tabelle ersichtlich, /cigt cine PoIymensat-Probe
ohne Zusatz der erfindungsgemäßen Stabilisatoren nach der thermischen Behandlung eine
Extinktion von 0.715. Eine Probe, die als Zusatz I0O des Stabilisators enthält, zeigt nach der thermischen
Behandlung eine Extinktion von 0,132. Die Extinktionen sind ein Maß für den Grad der Vergilbung.
In gleicher Weise, wie im Beispiel 1 angegeben,
wird eine 5°, „ige Lösung eines Acrylnitrilpolymerisat*-,
das ebenfalls aus 95°/0 Acrylnitril und 5°/„ Ao"ylsäuremethylester
besteht, geprüft. Das hierbei verwendete Polymerisat hat infolge eines Zusatzes geringer
Mengen eines Schwermetall* während der Polymerisation eine schlechtere Thermostabilität a's
das Tür die oben angegebenen Untersuchungen benutzte Polymerisat. Deshalb zeigt der Löseansatz
ohne Stabilisator-Zusatz bei der thermischen Behandlung eine erhöhte Zunahme der Vergilbung.
Aus den Meßwerten der nachstehenden Tabelle ergibt sich, daß der erlindungsgemäß verwendete
Stabilisator (Acetylthiosemicarbazid) auch bei derartigen
Polymerisaten eine vorzügliche Wirksamkeit aufweist.
Menge des Stabilisators | Nach dem Ansetzen der Lösung |
Nach einer Erhitzung von Va Stunde auf 900C |
Nach einer weiteren Erhitzung von 1 Stunde auf 130"C |
Ohne Zusatz Mit 2°,'o Stabilisator Mit 0,5 °/o Stabilisator |
0,028 0,046 0,042 |
0,181 0,105 0,105 |
1,30 0,550 0,650 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Acylthiosemicarbaziden der 5 FormelEs wurde nun gefunden, daß man Lösungen von Acrvlnitrilpolvmerisaten mit hohem Anteil an gebundenem Acrylnitril in organischen Lösungsmitteln durch Zugabe von Stabilisatoren dann in besonders cruter Weise seaen Vergilbung stabilisieren kann, wenn man als "Stabilisator Acylthiosemicarbazide der Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0048517 | 1961-07-07 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1694107A1 DE1694107A1 (de) | 1972-02-03 |
DE1694107B2 true DE1694107B2 (de) | 1973-06-07 |
DE1694107C3 DE1694107C3 (de) | 1974-01-24 |
Family
ID=7102293
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19611694107 Expired DE1694107C3 (de) | 1961-07-07 | 1961-07-07 | Stabilisierte Acrylnitrilpolymerisat-Lösungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1694107C3 (de) |
-
1961
- 1961-07-07 DE DE19611694107 patent/DE1694107C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1694107C3 (de) | 1974-01-24 |
DE1694107A1 (de) | 1972-02-03 |
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |