DE2143582A1 - Verfahren zur Stabilisierung von Methacrolein - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von MethacroleinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Methacrolein, d.h. ein Verfahren, um die Polymerisation von
Methacrolein zu verhindern.
Methacrolein ist eine Verbindung, die als Ausgangsmaterial in der chemischen Industrie sehr wertvoll ist. Es ist aber
extrem unstabil und polymerisiert sehr leicht. Beispielsweise findet Polymerisation statt, wenn man Methacrolein durch Dampf phasenoxydation
von Isobutylen herstellt oder bei Gewinnungs-, Trennungs- und Reinigungsverfahren bei der Umwandlung von
Methacrolein zu Methacrylsäure durch Dampfphasenoxydation
oder bei Syntheeen, bei denen Methacrolein als Ausgangsmaterial verwendet wird, unJ bei Behandlungen von Methacrolein
für andere Zwecke. Insbesondere findet eine Polymerisationsreaktion von Methacrolein statt, wenn das Methacrolein er
höhten Temperaturen, beispielsweise über 700C und ungefähr
80 bis 1500C, oder noch höheren Temperaturen ausgesetzt ist. /
209814/1688
Als Folge davon scheidet sich das-Polymerisat in dem System
aus und haftet an den Wänden des Reaktors oder verstopft die Leitungen usw..und verursacht dadurch bei der Durchführung
solcher Verfahren ernste Probleme. Dies bringt ebenfalls einen Verlust an Methacroleinmonomeren mit sich, das im Folgenden
der Einfachheit halber einfach als Monomeres bezeichnet
wird. Dies ist ein technischer und wirtschaftlicher Nachteil.
Als Inhibitoren zur Verhinderung der Polymerisation von Methacrolein
sind viele Verbindungen, wie Hydrochinon, Metallverbindungen, Thiocarbaminsäure usw., bekannt und werden allgemein
verwendet. Jedoch zeigen praktisch «11<=>
tfi^pe Verbindungen
bei erhöhten Temperaturen keine stabilisierende Wirkung. Selbst in solchen Fällen, bei denen keine Aussoheidung
von Polymerisat erkenntlich ist, beobachtet man eine Abnahme des Monomeren. Dieser Verlust an Monomeren wird durch
gaschromatographische Analyse bestätigt. Man-kann annehmen,
daß der Verlust an Monomeren durch die Zersetzung des Monomeren, die Dimerisation des Monomeren bedingt durch die konjugierten
Doppelbindungen, die Bildung von niedrigen Polymeren in solcher Größenordnung, daß sie sich nicht ausscheiden,
bedingt ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, um Methacrolein wirksam zu stabilisieren und insbesondere ein Verfahren, um
die Polymerisation und den Verlust an Monomerem bei erhöhten Temperaturen zu verhindern, wobei man einen Inhibitor verwendet,
der die zuvor erwähnten Nachteile nicht aufweist. ;
Ee wurde gefunden, daß eine Mischung von (i) mindestens
einer Phosphorsäureverbindung und (ii) tert.-Butyl3atech.0i ein sehr wertvoller Inhibitor für. Methacrolein ist.
Beispiele von PhoBphorBäureverbindungen, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen Hypophos-
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2U3582
phorigesäure, Phospliorigesäure, Diphosphorigesäure, Isohypoph.osph.or
säure, Orthophosphorsäure, Phosphonige säure, Phosphinigesäure,
Pyrophosphor säure, Me taphosplior säure und PoIyphosphorsäure.
Die Salze der Phosphorsäure wie Natriumpolyphosphat und Natriummetaphosphat werden bei der vorliegenden
Erfindung von dem Ausdruck PhosphorSäureverbindungen nicht
umfaßt.
Der erfindungsgemäße Inhibitor zeigt eine einzigartige Wirkung.
Dies wird beispielsweise dadurch demonstriert, daß Methacrolein mit dem erfindungsgemäßen Inhibitor wirksam stabilisiert
werden kann, während Acrolein, das eine ähnliche Struktur wie Methacrolein besitzt, im wesentlichen nicht
stabilisiert wird. Die einzigartige Wirkung des erfindungsgeraäßen
Inhibitors wird weiterhin durch die Tatsache gezeigt, daß er nicht nur eine scheinbare Stabüisationswirkung ergibt,
sondern ebenfalls die Wirkung hat, daß keine großen Mengen an Monomeren verlorengehen, während die zahlreichen
bekannten Inhibitoren nur eine scheinbare Stabilisierungswirkung ergeben (d.h. eine Ausscheidung von Polymerisat ist
nicht erkenntlich), wobei aber der Verlust an Monomeren nicht verhindert wird.
Der erfindungsgemäße Inhibitor zeigt während langer Zeitdauer eine solch beachtliche Stabilisierungswirkung, wie sie die
bekannten Inhibitoren nicht aufweisen, selbst bei erhöhter Temperatur und insbesondere dann, wenn er bei niedrigen Temperaturen,
d.h. beim Lagern des Monomeren, verwendet wird. Weiterhin geht diese Wirkung nicht verloren, selbst wenn die
Monomeren mit rostfreiem Stahl oder gewöhnlichem Stahl (Kohlenstoffstahl)
in Berührung sind. Selbst wenn Wasser, organische Säuren wie Methacrylsäure, Ketone, wie Aceton, oder
verschiedene organische Lösungsmittel in dem Monomeren vorhanden sind, wird die stabilisierende Wirkung des erfindungs- ·
gemäßen Inhibitors nicht verschlechtert bzw. zerstört.
2098H/1686 BAD
— A. —
Die Menge an dem erfindungsgemäßen Inhibitor (die gesamte
Menge an Phosphorsäureverbindung und tert.-Butylcatechol
bzw. tert.-Buty!brenzcatechin), die zugefügt wird, kann
in einem grofien Bereich variiert werden, abhängig von den äußeren"Bedingungen des Monomeren, d.h. die Temperaturbedingungen,
der Art und der Menge an lösungsmittel, wenn das Monomere in Lösung vorliegt, und anderen Bedingungen.
Sie beträgt aber mindestens 0,001 G-ev;.-^ und im allgemeinen
0,001 bis 2 Gew.-$, berechnet auf das Monomere. Die zugefügte
Menge kann natürlich gewünschtenfalls erhöht werden. Das
Gewichtsverhältnis von Phosphorsäureverbindung zu tert.Butylcatechol
liegt im allgemeinen im Bereich von 1,0:0,1-2,0 und vorzugsweise 1,0:0,5-1»5. Es kann aber auf geeignete
Weise abhängig von den Bedingungen variiert werden. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können bekannte
Inhibitoren für ungesättigte Monomeren gleichzeitig mit verwendet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken.
Beispiele 1 bis
5
und Vergleichsbeispiele 1 bis 11
Die verschiedenen Inhibitoren, die in der folgenden Tabelle angegeben sind, wurden zu Methacrolein in den angegebenen
Mengen zugefügt und danach wurde jede Mischung in einen gewöhnlichen Stahlbehälter gefüllt. Die Mischungen wurden dann
auf eine Temperatur von 1000C (800C im Falle von Beispiel 4)
erwärmt und bei dieser Temperatur während 5 Stunden gehalten, wobei man gegen Ende dieser Zeit feststellte, ob sich Polymerisat
ausgeschieden hatte, um festzustellen, ob sich unlösliches Polymerisat gebildet hatte. (Zustand der Lösung)
Wenn sich kein Polymerisat ausgeschieden hatte, wurde die Lösung tropfenweise in η-Hexan gegeben und die Anwesenheit
oder Abweeenheit von Polymerisat wurde bestimmt, ob oder ob
sich kein Niederschlag bildete (Verhalten beim Eintropfen
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2U3582
in η-Hexan). Der Gehalt an monomerem Methacrolein der Lösung wurde durch Gaschromatographie vor und nach dem Erwärmen
bestimmt und die Abnahme in Monomeren wurde durch Vergleich der zwei Messungen erhalten (Abnahme an Monomeren).
Die Menge an zugefügtem Inhibitor ist in Gew.-5^ in der Tabelle
angegeben. Die Bezeichnung (-) in der Tabelle bedeutet, daß keine Messungen durchgeführt wurden, da sich die Probe
beim Erwärmen verfestigte und die Messungen daher unnötig erschienen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt
.
2098U/168B
II
III
ro | XV |
CD | |
co | |
OO | V |
Vergleichs | |
cn | beispiel |
«JO | |
cn | I |
II
III
IY
VI
• VII
Inhibitor {%)
Orthopho sphorsäure (0,1)
p-t-Butylcatechol (0,1)
Orthophosphorsäure (0,01) p-t-Butylcatechol (0,01)
Orthophosphorsäure (0,05 p-t-Butylcatechol (0,05)
Orthophosphorsäure (0,05) p-t-Butylcatechol (0,05)
Phosphorigesäure (0,05)
t-Butylcatechol (0,05)
Orthophosphorsäure (0,3)
p-t-Butylcatechol (0,3)
Hydrochinon (0,3) Phenothiazin (0,3) Palladium (0,3)
Kupferdiäthyldithiocarbamat
(0,3)
Palladiumchlorid (0,3)
Zustand der Lösung |
Verhalten beim Eintropfen in n-Hexan |
Abnahme an Monomeren |
farblos und durchsichtig |
kein Nieder schlag |
1,8 |
It | ti | 5,0 |
ff | tf | 2,7 |
ff | ti | 0,0 |
I! | ft | . 3,7 |
große Menge an weißem Nieder schlag |
kein Nieder schlag |
11,0 | S r |
hellgelb, | If | 12,4 | |
ti | ft | 10,6 | |
Il | ro | ||
große Menge an weißem Nieder schlag |
geringe Menge an Niederschlag |
20,1 | CO . cn OO |
hell gelb | — | - | ro |
farbloser Nie derschlag |
|||
Vergleichsbeispiel
Inhibitor
lsi O CO
YIII IX X XI
Hatriumpοlypho spha t (0,05)
p-t-Butylcatechol (0,05
Natriuminetapho spliat (0,05) p-t-Butylcatecliol (0,05)
Orthoplio sphorsäure (0,1)
HydrocMnon (0,1)
Orthophospliorsäure (0,01)
Hydrochinon (0,01)
Zustand der lösung
Verhalten beim
Eintropfen in
Eintropfen in
n-Hexan
Abnahme an Monomeren ■ (*)
hell gelb
farblos und durchsichtig
hell gelb
kein niederschlag
geringe Menge
an niederschlag
an niederschlag
15,5
16,4
9,7
15,5
-3 I
Vergleiehsbeispiel XII ' " ·
Man fügte zu Acrolein 0,1 G-ev/.-$£ Phosphorsäure, 0,1 G-ew.-f*
t-Butylcatechol, bezogen auf das Acrolein. Wurde der LösungBzustand
dieser Mischung v/ie im Falle der Beispiele und Vergleichsbeispiele bestimmt, so bemerkte man eine große
Menge an Niederschlag.
209 814/168.6
Claims (5)
- PatentansprücheVerfahren, um die Polymerisation von Methacrolein zu verhindern, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymerisationcinhibitor eine Mischung aus (i) mindestens einer Phosphorsäureverbindung und (ii) tert.-Butylcatechol in einer Menge zufügt, die ausreicht, τιπι die Polymerisation zu inhibieren.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Methacrolein erhöhten Temperaturen ausgesetzt''^t.'rV*r
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßder Polymerisationsinhibitor in einer Menge von- mindestens 0,001 Gew.-^, berechnet auf das Methacrolein, zugefügt wird.
- 4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerisationsinhibitor in einer Menge von 0,001 bis 2.-$, bezogen auf das Methacrolein, zugefügt v/ird.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man außer dem Polymerisationsinhibitor ebenfalls einen bekannten Inhibitor für ungesättigte Monomere zufügt,2098U/1686· BAO ORIGINAL
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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