DE1595200C - Verfahren zur Entaschung von nach Zieg ler hergestellten Niederdruck Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zur Entaschung von nach Zieg ler hergestellten Niederdruck PolyolefinenInfo
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Description
Es ist bekannt, feste, hochmolekulare Polyolefine, insbesondere Polyäthylen, durch Polymerisation gasförmiger
Olefine bei Drücken unterhalb 100 kg/cm2 und Temperaturen bis etwa 100'C herzustellen. Bei
diesem Verfahren arbeitet man nach Ziegler
in. Gegenwart von Katalysatoren, die aus Gemischen von metallorganischen Verbindungen, insbesondere
Aluminiumalkylverbindungen, einerseits und Metallverbindungen
der IV. bis VI. Nebengruppe^des Periodischen Systems, insbesondere Titanverbindungen, andererseits
bestehen (vgl. »Angewandte Chemie«, 67, 1955, S. 541 bis 547). Die gebildeten rohen Polyolefine
enthalten immer noch Reste des zur Polymerisation verwendeten Katalysators, die ihre Qualität
beeinträchtigen, so daß ihre Entfernung unbedingt erforderlich ist.
Es ist schon vorgeschlagen worden, das Rohpolymerisat, zweckmäßig nach vorheriger Abtrennung
der inerten organischen SuspensionslUissigkeit, in der die Polymerisation durchgeführt wurde, gleichzeitig
mit Chlorwasserstoff und Alkoholen, deren Konzentration 5()"/0 überschreitet, zu behandeln. Nach der
anschließenden Neutral wusch ung Wurde ein reines Endprodukt mit Aschegehalten von 0,01 Gewichtsprozent
und weniger erhalten.
Nach einem anderen Entaschungsverfahren behandelt man die Polymerisationsprodukte mit Chlorwasserstoff
und wasserfreien und alkoholfreien Flüssigkeiten und wäscht anschließend neutral. Für diese
Arbeitsweise haben sich solche aliphatischen Kohlen-Wasserstoffe besonders bewährt, die auch bei der
Polymerisation selbst als Hilfsflüssigkeit benutzt werden.
In der deutschen Patentschrift 1 122 705 ist ein Verfahren zur Entaschung von nach Ziegler
hergestellten Polyolefinen, insbesondere Polyäthylen, durch Behandeln mit Chlorwasserstoff und Alkoholen
oiler Gemischen organischer Lösungsmittel unter Säurezusatz nach vorhergehender Abtrennung der
llaiiptmenge der bei der Polymerisation verwendeten
Hilfsflüssigkeit oder nach restloser Entfernung anhaftender Hilfsflüssigkeit beschrieben, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man das Polymerisat bei Temperaturen unter etwa 100"C mit Chlorwasserstoff
und einer Mischung von flüssigen Kohlenwasserstoffen mit Alkoholen, dij weniger als 5% Wasser
enthalten, behandelt und nach Abtrennen des zur Entaschung verwendeten Flüssigkeitsgemisches durch
filtration das Polymerisat in an sich bekannter Weise neutral wäscht und anschließend trocknet.
Die österreichische Patentschrift 1% 126 schließlich
betrifft die Reinigung von Polyolefinen, insbesondere Polyäthylen, Polypropylen und Poly-nc-biitylen,
die unter Mitbenutzung von Katalysatoren hergestellt worden sind, die Metalle der Nebengruppen der IV.
bis VI. Gruppe des Periodischen Systems enthalten, wobei die Polyolefine mit -möglichst wasserfreien
oder nur wenig Wasser enthaltenden Alkoholen, vorzugsweise solchen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
gewaschen oder extrahiert werden.
Diese Verfahren liefern Endprodukte, deren Aschegehalt bei 0,01 Gewichtsprozent oder darunter liegen.
Es hat sicli jedoch herausgestellt, daß die Farbe der
Produkte trotz des niedrigen Aschegehaltes nicht völlig befriedigt. In diesem Zusammenhang ist von
Bedeutung, daß zwischen Aschegehalt und Farbqualität von Ziegler-Polyolefinen kein zwangläufiger
Zusammenhang in dem Sinne besteht, daß einer niedrigen Aschekonzentration bessere Farbwerte entsprechen.
Vermutlich ist die unbefriedigende Farbquulität auf kleinste Restmengen an Katalysatorbestandteilen
zurückzuführen, die den Aschegehalt praktisch nicht mehr beeinflussen, jedoch bei der
Weiterverarbeitung leicht zu Verfärbungen führen.
Die Erfindung weist nun einen Weg, um nach Ziegler hergestellte Niederdruck-Polyolefine mit
Aschegehalten von höchstens 0,01 Gewichtsprozent herzustellen, die bei ihrer Weiterverarbeitung Produkte
mit ausgezeichneter Farbqualität ergeben. Es wurde gefunden, daß die Entaschung von nach Ziegler
hergestellten Niederdruck-Polyolefinen, insbesondere Polyäthylen unter Abtrennung eines Teiles oder der
Gesamtmenge der bei der Polymerisation verwendeten Hilfsflüssigkeit und anschließender Behandlung der
rohen Polyolefine bei Temperaturen bis etwa 100c'C mit Chlorwasserstoff und solchen Mischungen, die
einerseits aus Alkoholen, deren Konzentration vorzugsweise über 95 "/0 liegt, und andererseits aus Kohlenwasserstoffen
bestehen, mit vorzüglichen Ergebnissen gelingt, wenn man das neutralgewaschene Produkt
nach Abtrennung der Restmenge des vorher zur Entaschung verwendeten Flüssigkeitsgemisches 2 bis
8 Stunden bei Temperaturen zwischen etwa 40 und 90"C mit einem wasserlöslichen- Alkohol behandelt
und dann trocknet.
Man kann die Behandlung mit dem wasserlöslichen Alkohol direkt mit dem zuvor mit einer Mischung
aus HCI, Alkohol und Kohlenwasserstoff entaschten und dann neutralgewaschenen Polyolefin vornehmen,
beispielsweise, nachdem man vorher das ausgewaschene Polyolefin von der Hauptmenge des zur Entaschung
dienenden Flüssigkeitsgemisches durch Filtration getrennt hat. Es hat sich jedoch besonders bewährt,
wenn man die abschließende Behandlung mit dem wasserlöslichen Alkohol nach Abtrennung der Restmenge
des vorher zur Entaschung verwendeten Flüssigkeitsgemisches durchführt. Zur Abtrennung der restlichen
Flüssigkeitsmenge behandelt man zweckmäßig den Filterrückstand mit Wasserdampf.
Zur abschließenden Alkoholbehandlung benutzt man vorzugsweise wasserlösliche, einwertige Alkohole,
beispielsweise Äthanol und/oder Propanol, und zwar insbesondere mit Wassergehalten von I bis 80, zweckmäßig
20 bis 40"/o· f)'e Behandlung erfolgt nach
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung bei Temperaturen zwischen 40 und 90° C,
wobei vor allem Behandliingszeiten von 2 bis 8 Stunden
in Frage kommen. Die angewandte Alkoholmenge macht im allgemeinen gewichtsmäßig das 2- bis
lOfache des Polyolefins aus.
Vergleichsversuch
Die Polymerisation des Äthylens erfolgte bei einer Temperatur von etwa 80° C unter Verwendung einer
aliphatischen, hydrierten und sorgfältig getrockneten Kohlenwasserstofffraktion vom Siedebereich 135 bis
185"C und eines Katalysators, bestehend aus I Mol
Titantetrachlorid und 1,2 Mol Diäthylaluminiummonochlorid. Aus dem Reaktionsprodukt wurde
zunächst die Hauptmenge der als Hilfsflüssigkeit verwendeten Kohlenwasserstofffraktion durch Filtration
entfernt.
Ein Teil des Filterrückstandes, der etwa gleiche Teile Polyäthylen und Lösungsmittel enthielt, wurde
in einem Rührgefäß mit 3 Teilen eines Gemisches behandelt, das aus 95 Teilen der als Hilfsflüssigkeit
für die Äthylenpolymerisation verwendeten Kohlenwasserstofffraktion
und 5 Teilen 99,87OiSe1H Isopropanol
bestand und eine Chlorwasserstoffkonzentration von 0,3 % hatte. Nach 3 Stunden Behandlung bei
einer Temperatur von 75° C wurde das Produkt mit Wasser neutralgewaschen und filtriert. Aus dem
Filterrückstand wurde das Lösungsmittel durch Wasserdampf entfernt und das wasserfeuchte Produkt
anschließend getrocknet.
Aus dem Endprodukt wurden nach der Granulierung mit Hilfe der Arburg-Spritzgußmaschine, Modell
C4/b, bei 2400C ovale, 2,5 mm starke Spritzgußplatten
hergestellt. Die Bestimmung der Farbe der Probeplatten erfolgte im »Colormaster« (Differential-Colorimeter,
Firma Manufacturers Engineering & Equipment Corporation, Hatsboro, PA) mit Normlichtart
C (DIN 5033). Der aus den Remissionsmessungen ermittelte Hellbezugswert lag bei 28,4,
der Gelbwert bei —2,6.
20 Beispiel
Die Polymerisation des Äthylens und die Entaschung des hierbei erhaltenen Rohpolymerisates
mittels eines Gemisches, bestehend aus der für die Polymerisation verwendeten Kohlenwasserstofffraktion,
Isopropylalkohol und Chlorwasserstoff, anschließender Neutralwaschung und Wasserdampfbehandlung
des neutralgewaschenen Produktes, erfolgte wie im vorstehenden Vergleichsversuch angegeben.
Entsprechend der Erfindung wurde anschließend ein Teil des wasserfeuchten Produktes, das noch
etwa 15 % Wasser enthielt, mit 4 Teilen eines 80%igen Isopropylalkohols 5 Stunden bei 70° C behandelt.
Nach der Filtration und Trocknung wurde die Farbe des Endproduktes, wie im Beispiel 1 angegeben,
bestimmt. Es wurde ein Hellbezugswert von 29,5 und ein Gelbwert von —5,8 ermittelt.
Die auf dem Wege über die Erfindung erreichte Verbesserung des gereinigten Polyäthylens ergibt
sich aus einem Vergleich der Daten für die Produkte des Vergleichs Versuchs und der des Beispiels.
Claims (2)
1. Verfahren zur Entaschung von nach Ziegler hergestellten Niederdruck-Polyolefinen, insbesondere
Polyäthylen, unter Abtrennung eines Teils oder der Gesamtmenge der bei der Polymerisation
verwendeten Hilfsflüssigkeit und anschließende Behandlung der rohen Polyolefine bei Temperaturen
bis etwa 1000C mit Chlorwasserstoff und solchen Mischungen, die einerseits aus Alkoholen,
deren Konzentration vorzugsweise über 95% liegt, und andererseits aus Kohlenwasserstoffen
bestehen, bei nachfolgender Neutralwaschung, dadurch gekennzeichnet, daß man
das neutralgewaschene Produkt nach Abtrennung der Restmenge des vorher zur Entaschung verwendeten
Flüssigkeitsgemisches 2 bis 8 Stunden bei Temperaturen zwischen 40 und 900C mit
einem wasserlöslichen Alkohol behandelt und dann trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Äthanol und/oder
Propanol nachbehandelt, vorzugsweise mit solchen Alkoholen, die 1 bis 80, vorzugsweise 20 bis 40%
Wasser enthalten.
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