DE1692489C3 - Trinke für Hühner - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tränke für Hühner zur Erzeugung arzneilich anwendbarer jodhaltiger Eier, die durch den Anspruch im einzelnen gekennzeichnet ist

Es ist bekannt, daß Jod bei den verschiedensten Erkrankungen eine sehr gute Heilwirkung zeigt So finden jodhaltige Präparate bei der Bekämpfung von Bronchitis, Kretinismus, Basedowscher Krankheit Arteriosclerose, Hypertonie, verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen, wie z. B. Myxoedem, Schilddrüsenhypofunktion, usw. — um nur einige zu nennen — mit großem Erfolg Anwendung. Die Applikation von Jod in anorganischer Form bereitet jedoch wegen der schnellen und unregelmäßigen Resorption Schwierigkeiten, da häufig unangenehme Nebenerscheinungen (Jodismus) auftreten. Außerdem ist das Jod in dieser Form für den Patienten in der Handhabung unangenehm und schwierig zu dosieren. Man hat daher schon seit längerer Zeit versucht, organische Jodpräparate zu entwickeln, in denen das Jod z. B. an Eiweiß oder an Fettsäure gebunden ist.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung einer Tränke für Hühner zur Erzeugung jodhaltiger Eier, mit denen die oben genannten Nachteile bei der Jodtherapie vermieden uud ein natürliches, leicht zugängliches, organisches Präparat erhalten wird. Mit diesem soll eine mit der Verdauung parallel verlaufende protrahierte Jodresorption erreicht und die lästigen Nebenerscheinungen, welche bei der Jodtherapie sonst beobachtet werden, auf ein Minimum herabgedrückt werden.

Trotzdem der Jodgehalt der erfindungsgemäß erzeugten Eier bis zu etwa 500mal so groß ist wie in normalen Qualitätseiern, können diese auch von empfindlichen Personen sehr gut vertragen werden.

Darüber hinaus enthalten die erfindungsgemäß erzeugten, jodhaltigen Eier die Vitamine A, D und K in außerordentlich vergrößerter Konzentration, was die Therapie in manchen Fällen sehr unterstützt Außerdem soll durch die erfindungsgemäße Tränke keine wesentliche Verschlechterung der Legeleistung der Hühner erfolgen, und diese soll auch keine Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Tiere bewirken.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Tränke für Hühner zur Erzeugung arzneilich anwendbarer jodhaltiger Eier, die dadurch gekennzeichnet ist daß man eine 3 Gew.-Vol.%ige Lösung von Jodkristallen in absolutem Alkohol durch gelegentliches Schütteln in der Kälte herstellt und 1,002 g der Lösung in eine Mischung von V₄ Liter Milch und V₄ Liter Wasser gibt.

Die erfindungsgemäße Tränke, die gemäß den oben gemachten Angaben hergestellt worden ist, wird etwa 15 Hühnern zweckmäßig morgens zürn Trinken verabreicht, den gegebenenfalls übrigbleibenden Rest mit Fußmehl vermischt, unter etwa 450 g übliches Hühnerfutter gegeben, und den Hühnern verfüttert.

Des weiteren ist aus einer weiteren Veröffentlichung in »Archiv für Tierernährung« (1975), Seiten 284 bis 320, bekannt, daß durch Verfütterung von jodhaltigen Zusammensetzungen an die Hühner jodhaltige Eier erhalten werden können. Dabei wurden den Hühnern Dragees, die zu gleichen Teilen elementares Jod und Kaliumjodid enthielten, oder eine Kaliumjodidlösung und Jodlösung (1:1) verabreicht Dabei konnte jedoch allenfalls ein Jodgehalt von höchstens 9,4 mg je Ei erzielt werden, wobei der Jodgehalt im allgemeinen noch wesentlich niedriger war. Eine derartige Jodmenge in dem Ei kann jedoch für eine therapeutische Anwendung von diesem nicht als zufriedenstellend angesehen werden. Eine weitere Folge der Jodzugabe war, daß die Eierproduktion sehr stark abnahm und die Anfälligkeit der Hennen gegenüber Krankheiten zunahm.

Die erfindungsgemäße Tränke ermöglichst also die äußerst einfache und leichte Erzeugung von therapeutisch sehr wertvollen, natürlichen Jod-Eiweißverbindungen, die sich durch eine ungewöhnliche Vertraglichkeit auszeichnen. Daß dieses Ergebnis als überraschend angesehen werden muß, geht eindeutig schon daraus hervor, daß lediglich mit einer Lösung von Jodkristallen in absolutem Alkohol als Zusatz zum Hühnerfutter die Erzeugung von jodhaltigen Eiern mit dem angegebenen Erfolg möglich ist, während ein Zusatz von anderen Jodverbindungen nicht das beabsichtigte Ergebnis bringt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Tränke für Hühner zur Erzeugung arzneilich anwendbarer jodhaltiger Eier, dadurch gekennzeichnet, daß r.ie dadurch erhalten worden ist, daß man eine 3 Gew.-Vol.%ige Lösung von lodkristallen in absolutem Alkohol durch gelegentliches Schütteln in der Kälte herstellte und 1,002 g der Lösung in eine Mischung von V₄ Liter Milch mit V₄ Liter Wasser gab.