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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Normal- und
Spezialbefehlen in Rundsteueranlagen, bei dem die Übertragung mit zwei verschiedenen
Frequenzen und der Empfang mit zwei verschiedenen Arten von Empfängern erfolgt.
Ferner umfaßt die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Rundsteueranlagen dienen bekanntlich zur Fernschaltung von Straßenbeleuchtungen,
Heißwasserspeichern, Tarifumschaltungen usw., wobei das vorhandene Starkstromnetz
zur Übertragung der tonfrequenten Steuersignale benutzt wird. Aus wirtschaftlichen
Gründen sind die meisten Anlagen so konzipiert, daß in ihnen möglichst einfache
und daher billige Empfängerapparate eingesetzt werden können. Dabei wird berücksichtigt,
daß bei normalen Rundsteueranlagen eine Sendeanlage Hunderte oder sogar Tausende
von Empfängern bedient.
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Wirtschaftliche Überlegungen führten daher in der Praxis zu möglichst
einfachen und billigen Rundsteuerempfängern, die aber zum Arbeiten verhältnismäßig
viel Steuerspannung benötigen und/oder in Bezug auf die Steuerfrequenz verhältnismäßig
schlechte Selektivitätseigenschaften aufweisen und/oder zum richtigen Arbeiten auf
verhältnismäßig lange Steuerimpulse angewiesen sind.
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Diese einfachen und billigen Empfänger sind in Bezug auf nachrichtentheoretische
Überlegungen also keineswegs optimal konzipiert, führen jedoch für die eingangs
zitierten Anwendungsgebiete trotzdem zu wirtschaftlich optimalen Gesamtlösungen,
besonders auch deshalb, weil für die genannten Anwendungen an die Übermittlungszeiten
der Steuerbefehle nur sehr bescheidene Ansprüche gestellt werden. Damit die Sendeleistungen
nicht zu groß werden, arbeiten die gebräuchlichen Anlagen nämlich oft mit verhältnismäßig
langen Steuerimpulsen (bis zu einigen Sekunden) und/ oder nach dem bekannten Impulsintervall-Verfahren,
bei
denen eine Reihe von an und für sich schon langen Steuerimpulsen aneinandergereiht
werden. Damit können sich die Übermittlungszeiten einzelner Steuerbefehle bis auf
mehrere Minuten vergrößern.
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Aus der deutschen Patentschrift 1124 577 ist ein Verfahren
zur Übertragung von Sonderbefehlen in Tonfrequenz-Rundsteueranlagen bekannt, das
nach dem Impulsintervall-Verfahren arbeitet und bei dem die Impulse des normalen
Sendeprogramms entsprechend einem Schlüssel für den betreffenden Sonderbefehl in
ihrer Länge oder ihrer Phase moduliert werden. Dadurch können in ein laufendes Programm
Sonderbefehle eingestreut werden, wobei jedoch Voraussetzung ist, daß die Empfänger
für Sonderbefehle mit einer speziellen Vorrichtung zur Kontrolle der Impulslängen
ausgerüstet werden. Die bei diesem bekannten Verfahren vorgesehene Unterscheidung
von Normal- und Sonderbefehlen durch die Verwendung verschiedener Impulsbilder bzw.
Impulsarten bringt einerseits eine erhebliche Erhöhung des gerätetechnischen Aufwands
und andererseits Schwierigkeiten im Hinblick auf die Störungssicherheit mit sich.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1028 208 ist bekannt, Rundsteueranlagen
nicht nur zur Ausführung von Schaltungen im Netz, sondern auch zur Übertragung von
Warn- oder Rufsignalen mit zu verwenden. Dabei werden zwei Arten von Empfängern
verwendet, die entweder auf unterschiedliche Frequenzen ansprechen oder bei Verwendung
nur einer Tonfrequenz durch unterschiedliche Impulsbilder ansteuerbar sind. Da die
Impulsbilder beim Ein-Frequenzbetrieb oft sehr umfangreich werden und dadurch eine
sichere Unterscheidung zwischen Warn- und anderen Steuerbefehlen nicht immer in
ausreichender Weise möglich ist, wird bei dem bekannten Verfahren die Unterscheidung
der zwei Gruppen von Befehlsempfängern in einer Rundsteueranlage mit einer Drehstrom-Steuerfrequenz
dadurch erreicht, daß von den beiden möglichen Drehrichtungen des Steuer-Drehfeldes
je eine Drehrichtung einer der beiden Gruppen der Befehlsempfänger zugeordnet wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Übertragung von Normal-
und Spezialbefehlen in Rundsteueranlagen der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit welchem auch die gleichzeitige Übertragung von Normal- und von Spezialbefehlen
auf technisch besonders einfache und somit besonders wirtschaftliche Art betriebssicher
gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Spezialbefehle
mit einer derart geringfügig von der Übertragungsfrequenz der Normalbefehle abweichenden
Frequenz übertragen werden, daß die für die Normalbefehle vorhandenen sendeseitigen
Koppelelemente verwendbar sind, daß der Übertragungspegel der Spezialbefehle geringer
ist als derjenige der Normalbefehle und daß bei den Empfängern für die Spezialbefehle
eine selektivere Filterung sowie ein geringerer Ansprechpegel vorgesehen ist, als
bei den Empfängern für die Normalbefehle.
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Hierbei ist es vorteilhaft, daß nur für die wenigen Empfänger für
Spezialbefehle eine hohe Selektivität und zugleich eine hohe Empfindlichkeit erforderlich
ist und gleichzeitig auf Grund dieser hohen Empfindlichkeit der Spezialempfänger
und wegen ihrer geringen Bandbreite der Signalpegel für die Spezialbefehle erheblich
kleiner gewählt werden kann als derjenige für Normalbefehle, so daß für die Spezialbefehle
eine Sendeanlage mit relativ kleiner Leistung und daher geringeren Kosten benutzt
werden kann. Daß sendeseitig für Normal- und Spezialbefehle ein gemeinsames Koppelfilter
benutzt werden kann, ist im Hinblick auf die Kostspieligkeit derartiger Koppelfilter
von besonderem Vorteil.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß zumindest ein Tonfrequenzgenerator
zur Erzeugung zweier verschiedener benachbarter Steuerfrequenzen für die Normalbefehle
und die Spezialbefehle vorgesehen ist, daß zur Einkopplung der beiden Steuerfrequenzen
in wenigstens einem Starkstromnetz-ein gemeinsames Koppelfilter vorhanden ist, daß
Empfänger für die Normalbefehle und zumindest ein Empfänger für Spezialbefehle an
das Starkstromnetz angeschlossen sind und daß einerseits die Empfänger für die Normalbefehle
einen höheren Ansprechpegel aufweisen als die Empfänger für die Spezialbefehle und
andererseits die Empfänger für die Spezialbefehle eine höhere Trennschärfe besitzen
als die Empfänger für die Normalbefehle.
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Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnungen
näher erläutert; es zeigt F i g. 1 das Prinzipschaltbild einer normalen Rundsteueranlage,
F i g. 2 die Selektivitätskurve eines normalen Sendekoppelfilters einer normalen
Sendeanlage, F i g. 3 Selektivitäts- und Empfindlichkeitskurven von Rundsteuerempfängern
mit verschiedenen Filtern, F i g. 4 Selektivitäts- und Empfindlichkeitskurven von
normalen Empfängern mit elektrischen Filtern und eines hochselektiven Empfängers,
jedoch mit versetzter Arbeitsfrequenz dieser beiden Empfängertypen, F i g. 5 ein
Prinzipschaltbild einer zur Übermittlung von Spezialbefehlen erweiterten Rundsteueranlage
und F i g. 6 eine Variante des Prinzipschaltbildes gemäß F i g. 5.
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F i g. 1 zeigt Hochspannungsstarkstromnetze 1,
welche über mehrere
Transformatoren 2', 2", 2"' usw. mehrere Niederspannungsnetze 3', 3", 3`
usw. speisen. An den Niederspannungsnetzen 3', 3", 3"' usw. sind normale Rundsteuerempfänger
4', 4", 4"' usw. angeschlossen, die beispielsweise einen Heißwasserspeicher
5, einen Doppeltarifzähler 6 und eine Straßenlampe 7 ferngesteuert ein-, aus- oder
umschalten können.
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Auf die gemeinsame Sammelschiene 4 der Hochspannungsnetze 1 arbeitet
in bekannter Weise - z. B. nach dem Impulsintervallverfahren - eine normale Rundsteuerungssendeanlage
mit einem Kommandogerät 11 und einem Tonfrequenzgenerator 12, welcher von einem
Motor 13 angetrieben wird. Wenn Steuerbefehle in die Hochspannungsnetze 1
gegeben werden sollen, sorgt das Kommandogerät 11 zunächst für das Schließen des
Motorschützes 14, so daß der Motor 13 den Tonfrequenzgenerator 12 effektiv antreibt.
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Über das vom Kommandogerät 11 gesteuerte Impulsschütz 15 wird dann
je nach den zu übermittelnden Befehlen eine bestimmte Reihenfolge von tonfrequenten
Steuerimpulsen über den Transformator 16, die Abstimmspule 17 und den Koppelkondensator
18 in die Sammelschiene 4 der Hochspannungsnetze 1 eingespeist. Die
Abstimmspule 17 und der Koppelkondensator 18 bilden das sogenannte Sendekoppelfilter.
Es ist auf die Nennfrequenz fN abgestimmt, d. h., für die Nennfrequenz fN kompensiert
sich die kapazitive Impedanz des Koppelkondensators 18 mit der induktiven
Impedanz
der Abstimmspule 17. Mit anderen Worten, für Steuerimpulse mit der Nennsendefrequenz
fN ist die den Hochspannungsnetzen überlagerte Steuerspannung UZ nur wenig kleiner
als die Steuerspannung U,_ an den Klemmen des Transformators 16. Die kleine Differenz
zwischen U2 und U,. ist auf die unvermeidlichen Wirkleistungsverluste des Koppelfilters
zurückzuführen.
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Weicht aber die Frequenz fs der Steuerimpulse von der Nennfrequenz
fN ab, so entstehen im Koppelfilter 17,18 zusätzliche kapazitive oder induktive
Spannungsabfälle.
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F i g. 2 zeigt nun als Selektivitätskurve 21 einen typischen Verlauf
der Spannung UZ für den Fall, daß man U, konstant hält und die Frequenz Fs nach
unten und oben von der Nennfrequenz fN abweichen läßt. Sowohl die genannten Spannungs-
als auch die genannten Frequenzabweichungen sind in Prozenten der Nennwerte eingetragen.
Bei :L711/0 Frequenzabweichung beträgt der Spannungsabfall beispielsweise etwa
50010.
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An den Klemmen der Empfänger 4', 4", 4"' (vgl. F i g. 1) ergibt
sich dann eine Steuerspannung von U2 , U,", U,"' usw., über deren mögliche
Amplituden noch nähere Erläuterungen folgen. Es sei hier lediglich vorweggenommen,
daß man bei theoretischen Überlegungen der Einfachheit halber alle Steuerspannungen
(also auch U,. und UZ) immer auf eine 50-11z-Netzspannung von 220 Volt bezieht.
In Wirklichkeit sind die Steuerspannungen in allen Netzteilen mit höheren 50-Hz-Spannungen
als 220 Volt (also z. B. im Hochspannungsnetz 1) ebenfalls entsprechend höher.
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F i g. 3 zeigt ebenfalls als typische Selektivitätskurve 22 den Verlauf
der zum Arbeiten minimal notwendigen Steuerspannung UE an den Klemmen eines normalen,
einfachen und billigen Rundsteuerempfängers, welcher mit einem einfachen elektrischen
Filter ausgerüstet ist, und zwar für die Nennfrequenz f v der Steuerimpulse sowie
für prozentuale Abweichungen bis zu J-10 % der wirklichen Empfangsfrequenz
fE von der Nennfrequenz fN.
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In F i g. 3 ist auch die entsprechende Selektivitätskurve 23 eines
normalen, ebenfalls noch billigen Rundsteuerempfängers, der jedoch mit einem zweikreisigen
elektrischen Filter ausgerüstet ist, eingezeichnet.
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Ferner zeigt F i g. 3 - im gleichen Maßstab - die entsprechende Selektivitätskurve
24 eines speziellen hochselektiven und hochempfindlichen Empfängers für Alarme und/oder
Spezialbefehle. (Wie solche Empfänger gebaut werden können, ist beispielsweise in
den schweizerischen Patentschriften 370'145, 424'937, 424'968, dargelegt worden.)
Dabei ist wesentlich, daß hochselektive Empfänger viel empfindlicher gebaut werden
können, als normale Empfänger. Gerade die hohe Selektivität garantiert nämlich dafür,
daß diese viel empfindlicheren Empfänger in bezug auf die in den Starkstromnetzen
vorhandenen Störspannungen gleich immun sind, wie normal selektive Empfänger, welche
viel höhere Ansprechspannungen benötigen.
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Die normale, an Hand von F i g. 1 geschilderte Sendeanlage ergibt
an den Eingangsklemmen der normalen Empfänger 4', 4" und 4"' Steuerspannungen von
Uz, U2" und U2"'. Es ist einleuchtend, daß diese Steuerspannungen U2 , U2" und
U2.. immer und überall mindestens gleich groß sein müssen, wie die minimal
notwendige Steuerspannung UE der verwendeten Empfänger. In F i g. 3 sind diese minimal
notwendigen effektiven Steuerspannungen UZ für die verschiedenen Empfängertypen
graphisch als Strecken eingezeichnet.
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Zu beachten ist, daß auf dem Wege von der Sendeanlage zu den Empfängern
sowohl wesentliche Steuerspannungsabfälle als auch Steuerspannungserhöhungen auftreten
können. Diesbezüglich sei beispielsweise angenommen, daß die Steuerspannung nicht
mehr als auf 20 °/o ihres Wertes UZ bei der Sendeanlage abfallen und daß sie sich
auch nicht mehr als auf 200 % erhöhen könne.
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Unter dieser Annahme muß man damit rechnen, daß die wirklichen an
den Klemmen der Empfänger auftretenden Steuerspannungen U2 bis zu zehnmal größer
sein können, als die in F i g. 3 definierten minimal notwendigen Empfangsspannungen
UZ",;".
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F i g. 5 zeigt nun das Prinzipschaltbild einer zur Übermittlung von
Alarmen und/oder anderen Spezialbefehlen erweiterten Rundsteueranlage.
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Sie ist sendeseitig zusätzlich mit einem Spezialkommandogerät llspez.,
einem Spezialtonfrequenzgenerator 12spez., einem Spezialschütz 15spez. und einem
Spezialtransformator 16spez., welcher als Serieeinspeisetransformator wirkt, ausgerüstet.
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Dabei ist wesentlich, daß der Spezialtransformator 16spez. als sogenannter
Stromwandler mit sehr enger Kopplung zwischen seiner Primär- und Sekundärwicklung
ausgeführt ist. Durch den Ruhekontakt des Spezialschützes 15spez. ist die Primärwicklung
des Spezialtransformators 16spe". normalerweise kurzgeschlossen.
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Das heißt, die normale Sendeanlage 11 bis 18 arbeitet
normalerweise praktisch gleich, wie wenn die Spezialsendeanlage nicht vorhanden
wäre.
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Arbeiten jedoch die normale und die Spezialsendeanlage gleichzeitig,
so erhält der Stromwandler 16spez. eine Bürde, die durch den inneren Widerstand
des Tonfrequenzgenerators 12spez. gegeben ist. Es ist deshalb vorteilhaft, als Tonfrequenzgenerator
12spez. mindestens einen kleinen elektronischen Generator 12s""., 12spez. usw. zu
verwenden, der von einem elektronischen Verstärker 12yerst. mit sehr kleiner Ausgangsimpedanz
gefolgt wird. (Warum in F i g. 5 mehrere kleine Tonfrequenzgeneratoren 12s"., 12s,'".
gezeichnet sind, wird später erläutert.) Beim heutigen Stand der Technik ist es
nämlich möglich, die Ausgangsimpedanz von Transistorverstärkern so klein zu halten,
daß sie für den beschriebenen Verwendungszweck vernachlässigt werden kann. Das heißt,
die normale Sendeanlage 11 bis 18 kann auch dann ungestört weiter arbeiten, wenn
die Spezialsendeanlage llspez., 12spez., 15spez., 16spez. und 16 bis 18 in
Betrieb ist.
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Umgekehrt arbeitet auch die spezielle Sendeanlage immer einwandfrei,
und zwar unabhängig davon, ob die normale Sendeanlage gerade einen Impuls sendet
oder nicht. Um die Impedanzverhältnisse des Koppelkreises bei geschlossenem und
geöffnetem Impulsschütz 15 genau gleichzuhalten, ist es aber vorteilhaft, die innere
Impedanz des Tonfrequenzgenerators 12 bei geöffnetem Impulsschütz 15 durch eine
Ersatzinduktivität 20 nachzubilden.
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Die beschriebene und in F i g. 5 gezeichnete Schaltung mit Serieeinspeisung
der speziellen Steuerimpulse über den Transformator 16spez. kann auch durch eine
Paralleleinspeisung ersetzt werden, bei welcher der Ausgang des elektronischen Verstärkers
12 yerst. direkt parallel auf die generatorseitigen Klemmen des normalen
Transformators 16 arbeitet. Bei dieser Lösung
muß der Verstärker
12veTSt. selbstverständlich eine möglichst hohe Ausgangsimpedanz aufweisen.
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Wesentlich ist, daß man bei beiden beschriebenen Schaltungsmöglichkeiten
die Ankopplung der Spezialimpulse an die Hochspannungsnetze 1 sehr einfach und billig
bewerkstelligen kann, weil für die physikalisch schwierige und daher teure Trennung
der Spezialimpulse von der 50-Hz-Hochspannungsseite das normale bereits vorhandene
Koppelfilter 16, 17, 18 mitbenutzt werden kann. Da, ferner die Leistung des Spezialtonfrequenzgenerators
12spez. - wegen der hochempfindlichen Spezialempfänger 8 - weniger als 10/0 der
Leistung des normalen Tonfrequenzgenerators 12 beträgt, ist die zusätzliche Ausrüstung
einer normalen Sendeanlage mit der beschriebenen Einrichtung zur Übermittlung von
Alarmen und/oder Spezialbefehlen überhaupt sehr wirtschaftlich.
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Empfangsseitig weist die erweiterte Rundsteueranlage zusätzlich mindestens
einen hochselektiven Empfänger 8 auf, der seinerseits beispielsweise eine Hupe 9
für Feueralarm betätigen kann.
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Alle die zusätzlichen Apparaturen dienen zur raschen Übermittlung
von Spezialbefehlen, insbesondere von Alarmen. Damit diese Spezialbefehle jederzeit
und unabhängig von den normalen Rundsteuerbefehlen übermittelt werden können, müssen
noch folgende Bedingungen erfüllt sein: 1. Die Empfangsfrequenz fspez. des Spezialempfängers
8 und damit auch die Sendefrequenz fspez. des Tonfrequenzgenerators 12spez. müssen
so weit - von der Sendefrequenz fN entfernt liegen, daß der Spezialempfänger 8,
der auf die Frequenz fspez. abgestimmt ist, auf keinen Fall auf normale Steuerimpulse
mit der Steuerfrequenz fN und maximal möglicher Amplitude U2,"aX. ansprechen kann.
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Bei der in F i g. 4 eingezeichneten Selektivitätskurve 24 des Spezialempfängers
8 und der maximal möglichen Amplituden U2""X. der Steuerspannung der normalen Steuerimpulse
beträgt die hierfür minimal notwendige Differenz zwischen der normalen Steuerfrequenz
fN und der speziellen Steuerfrequenz fspez. beispielsweise etwa 20/0.
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2. Die Steuerfrequenz fspez. muß vom sendeseitigen Koppelfilter 17,
18, welches auf die normale Steuerfrequenz fN abgestimmt ist, noch mit verantwortbar
geringen, zusätzlichen Spannungsabfällen ins Hochspannungsnetz 7 übertragen werden
können.
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Läßt man diesbezüglich z. B. noch 50 0/0 Spannungsabfall zu, so kann
bei einer Selektivitätskurve des Sendekoppelfilters, wie sie in F i g. 2 dargestellt
ist, noch mit Frequenzen fspez. gearbeitet werden, die bis zu :L 7 0/0 von der normalen
Sendefrequenz fN entfernt sind.
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Es besteht also auch die Möglichkeit, im Frequenzbereich, der mindestens
± 2 0/0, aber nicht mehr als ± 7 0/0 von der Nennfrequenz fN abweicht, mehr als
nur eine Spezialsendefrequenz fspez, unterzubringen. Dies eröffnet seinerseits die
weitere Möglichkeit, die Spezialbefehle nicht nur nach Impulsintervallverfahren,
sondern auch nach Frequenzwahlverfahren zu übermitteln, bei welchem die verschiedenen
Spezialbefehle durch ihnen spezifisch zugeordnete verschiedene Frequenzen fspel.,
fspez. usw. voneinander unterschieden werden. Dabei wird der Spezialtonfrequenzgenerator
12spez. so ausgeführt, daß seine Frequenz leicht geändert werden kann. Nimmt man
beispielsweise an, es seien zwölf Spezialbefehle zu übermitteln. Hierzu wird der
Spezialtonfrequenzgenerator 12spez. so gebaut, daß er wahlweise zwölf verschiedene
Tonfrequenzen fspe,., fspeZ. . . . fxs"ez. erzeugen kann. Zu seiner praktischen
Realisierung benutzt man am vorteilhaftesten kleine elektronische Tonfrequenzgeneratoren
123D,-., 12,p_, usw. mit einem elektronischen Verstärker 12verst. (vgl. F i g. 5).
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Die genannten zwölf Tonfrequenzen fs",. usw. müssen selbstverständlich
im durch die unter Ziffer 1 und 2 zitierten definierten Frequenzbereich liegen,
beispielsweise je eine bei (fN ± 2 °/o),
(fN ± 3 0/0) usw. bis (fN ± 7 0/0):
Das Kommandogerät llspez. sorgt bei der Übermittlung von Spezialbefehlen dafür,
daß die dem gewünschten Spezialbefehl entsprechende Tonfrequenz erzeugt wird.
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3. Die Sendeleistung des Spezialtonfrequenzgenerators 12spez. muß
so klein gewählt werden, daß die Amplituden der von ihm in den Niederspannungsnetzen
3', 3", 3"' usw. erzeugten Steuerspannungen U2.".. U2spez. U2sp, immer und überall
unter der minimal notwendigen Ansprechspannung U2.;" der normalen Rundsteuerempfänger
4', 4", 4"' usw. bleibt.
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Damit wird sichergestellt, daß die normalen Empfänger 4 nicht fälschlicherweise
auf Steuerimpulse reagieren, die nur für die Spezialempfänger 8 bestimmt sind. Da
gemäß dem heutigen Stand der Technik die minimal notwendige Ansprechspannung der
hochselektiven Spezialempfänger etwa 10 bis 20 mal niedriger liegt als diejenige
der normalen Empfänger, läßt sich die Forderung 3 in der Praxis meistens erfüllen,
und zwar auch unter Berücksichtigung des Umstandes, daß diemaximalauftretendeSteuerspannung
Uz spez.max. bis etwa 10mal größer sein kann, als die minimal notwendige Steuerspannung
U2spez.me"..
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Sollte dies aber in gewissen Fällen nicht möglich sein, so ergibt
sich eine Alternativlösung, die zunächst an Hand von F i g. 6 beschrieben wird und
die zur später aufgeführten Alternativforderung 3x führt. Auch bei der Alternativlösung
gemäß F i g. 6 wird die Sendeanlage 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17 und 18 durch ein
Spezialkommandogerät 11spez. und einen Spezialtonfrequenzgenerator 12spez. ergänzt.
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Der Spezialgenerator 12spez. wird vorteilhafterweise nach den gleichen
Prinzipien realisiert, wie bereits an Hand von F i g. 5 beschrieben.
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Die Leistung des elektronischen Verstärkers 12 verst. im Spezialgenerator
12spez. muß aber bei dieser Lösungsvariante als Alternativforderung 3x so groß gewählt
werden, daß die durch ihn in den Niederspannungsnetzen 3', 3", 3"' usw. erzeugten
Steuerspannungen auch noch genügen, um die normalen Empfänger 4', -4", 4"' usw.
zu betätigen.
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Da die Frequenz des Spezialgenerators 12spez. nicht mit der Nennfrequenz
fN der normalen Empfänger übereinstimmt, ist hierzu eine der Selektivitätskurve
der Normalempfänger entsprechende größere Spannung als U2",;". notwendig.
Der
F i g. 4 ist diesbezüglich sofort zu entnehmen, daß bei dieser Lösungsvariante bei
Verwendung von normalen Empfängern 4', 4", 4"', usw. mit zweigliedrigen elektrischen
Filtern (Selektivitätskurve 23) die minimal notwendige Steuerspannung schon bei
einer Frequenzabweichung von J- 2°/o von 1,3 Volt auf 1,8 Volt steigt und bei noch
größeren Frequenzabweichungen rasch prohibitiv wird.
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Normale Empfänger 4', 4", 4"' usw. mit einfachen elektrischen
Filtern (Selektivitätskurve 22) sind in dieser Beziehung günstiger. Die zu ihrem
Betrieb minimal notwendige Steuerspannung steigt nämlich von 1,8 Volt nur auf 1,9
Volt bei -t 2 °/o Frequenzabweichung und auf 2,5 Volt bei ± 5 °/o Frequenzabweichung.
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Im übrigen arbeitet die an Hand von F i g. 6 beschriebene Variante
wie folgt: Das Umschaltschütz 19
trennt normalerweise die speziellen Sendeanlageteile
llspez. und 12spez. vollständig ab und läßt die normale Sendeanlage 11 bis
18 ganz normal arbeiten.
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Muß ein Spezialbefehl übertragen werden, so wird der Tonfrequenzgenerator
12spez. mit der dem gewünschten Befehl entsprechenden Tonfrequenz fspez. in Betrieb
gesetzt und das Umschaltschütz 19 in Richtung Tonfrequenzgenerator 12spez. umgelegt.
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Sofern der Impulsintervallgeber im normalen Kommandogerät in Ruhe
ist, wird er durch das Kommandogerät llspez. über ein Startrelais llse gestartet.
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Hierdurch gibt die gesamte Sendeanlage für die normalen Empfänger
4', 4", 4"' usw. - die nach dem Impulsintervallverfahren arbeiten - eine
sogenannte Repetitionsimpulsserie ins Netz. Die normalen Empfänger 4', 4", 4"'
usw. laufen zwar alle an, sie führen aber keine Schaltbefehle aus, sondern sie lassen
sich nur bestätigen, daß sie ihre Befehlsschalter bereits in der richtigen Stellung
haben.
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Die Spezialempfänger 8 hingegen - die nach dem Frequenzwahlverfahren
arbeiten - reagieren entsprechend der jeweils gesendeten Spezialfrequenz f8pez,.
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Es ist klar, daß diese Spezialfrequenz fspez. sogar während eines
Umlaufs des Impulsgebers im Kommandogerät 11 gewechselt werden kann. Es können also
- sofern ein Bedürfnis hierfür besteht - während eines Sendezyklus mehrere Spezialbefehle
gegeben oder aber auch gewisse Spezialbefehle wieder rückgängig gemacht werden.
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Ferner ist es möglich, auch dann Spezialbefehle durchzugeben, wenn
die normale Sendeanlage gerade einen Impulszyklus mit der Frequenz fN für die normalen
Empfänger 4', 4", 4"' usw. in Netz gibt.
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Zu diesem Zwecke kann das Umschaltschütz 19
in jedem Zeitpunkt
vom Tonfrequenzgenerator 12 auf den Spezialtonfrequenzgenerator 12spez. umgelegt
werden.
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Dabei wird ein mit normaler Frequenz fN begonnener Impulszyklus einfach
mit einer oder mehreren Spezialfrequenzen fspez. fortgesetzt, und es können auch
bei dieser Lösungsvariante ebenfalls praktisch gleichzeitig die gewünschten normalen
und speziellen Befehle übermittelt werden.
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Selbstverständlich kann bei der Lösungsvariante gemäß F i g. 6 der
normale Tonfrequenzgenerator 12 vollständig durch den Tonfrequenzgenerator 12spez.
ersetzt werden, wenn man den letzteren zur Durchgabe von nur normalen Befehlen auch
auf der Frequenz fN arbeiten lassen kann.